Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  6. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  15. Polnische Bischofkonferenz ist der Schirmherr des Polnischen „Marsch für das Leben und die Familie“

Mit den Augen des Menschen – mit den Augen Gottes

31. Jänner 2019 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: der heilige Don Bosco – Vater und Lehrer. Die Priester dürfen keine ‚Funktionäre’ sein. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Priester sollen freudig sein und mit den Augen eines Menschen und mit den Augen Gottes blicken, wie es der heilige Johannes Bosco tat. Dies unterstrich Papst Franziskus bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis, Festtag des heiligen Johannes Bosco, um wie er die Priester zu ermahnen, der auf die Wirklichkeit mit dem Herzen eines Vaters und eines Lehrers geblickt habe. Ein Blick, der ihm den Weg gewiesen habe. Er habe jene armen jungen Leute auf der Straße gesehen. Dies habe ihn gerührt und daher habe er dran gedacht, wie er sie heranreifen lassen könnte. Er sei mit ihnen gegangen und habe mit ihnen geweint.

Franziskus rief in Erinnerung, dass dessen Mutter, eine demütige, bäuerliche Frau, „die nicht an der theologischen Fakultät studiert hatte“, am Tag seiner Priesterweihe zu ihm gesagt habe: „Heute wirst du anfangen zu leiden“. Sie habe gewiss auch eine Realität betonen, doch auch auf etwas aufmerksam machen wollen, denn wenn der Sohn erkannt hätte, dass es kein Leiden gebe, so hätte dies bedeutet, dass „etwas nicht stimmte“. „Es ist eine Prophezeiung einer Mutter“, einer einfachen Frau, doch mit einem geisterfüllten Herzen.

Für einen Priester also sei das Leiden ein Zeichen dafür, dass es gut gehe, aber nicht dafür, „dass er den Fakir“ macht, sondern für das, was Don Bosco getan habe, der den Mut gehabt habe, die Realität durch die Augen eines Menschen und die Augen Gottes zu betrachten. Er habe in jener Epoche der Freimaurer, der „Priesterfresser“, einer Epoche einer verschlossenen Aristokratie, in einer Zeit, „in der die Armen wirklich die Armen waren, die Weggeworfenen“, diese jungen Leute auf der Straße gesehen und gesagt: „Das darf nicht sein!“:


„Er sah durch die Augen eines Mannes, eines Mannes, der auch Bruder und Vater ist, und er sagte: ‚Aber nein, das kann nicht so gehen! Diese jungen Leute werden vielleicht bei Don Cafasso enden, am Galgen... nein, so kann das nicht gehen’, und es rührte ihn als Mensch und als Mensch begann er, über Wege nachzudenken, wie man die jungen Leute aufwachsen lassen, wie man die jungen Leute reifen lassen kann. Menschliche Wege. Und dann hatte er den Mut, mit den Augen Gottes zu schauen und zu Gott zu gehen und zu sagen: ‚Nun, zeig es mir... das ist eine Ungerechtigkeit... wie soll man sich da jetzt angesichts dieser Sache verhalten... Du hast diese Leute für eine Fülle geschaffen und sie sind in einer wirklichen Tragödie...’. Da er also mit der Liebe eines Vaters – Vater und Lehrer, sagt die heutige Liturgie – die Realität betrachtet und auf Gott mit den Augen eines Bettlers blickt, der um etwas Licht bittet, beginnt er, vorwärts zu gehen“.

Tatsächlich tröstete Don Giuseppe Cafasso die Gefangenen im Turin des 19. Jahrhunderts und folgte den zum Tod Verurteilten oft bis dem Tod zum Galgen. Er sei ein guter Freund des heiligen Don Bosco gewesen.

Der Priester müsse also „diese beiden Polaritäten“ haben: die Realität mit den Augen eines Menschen betrachten und mit den Augen Gottes. Und das bedeute, viel Zeit vor dem Tabernakel zu verbringen:

„Indem er auf diese Weise betrachtete, wurde ihm der Weg gezeigt, denn er ging nicht allein mit dem Katechismus und dem Kruzifix, ‚tut das...’. Die jungen Leute hätten ihm gesagt: ‚Gute Nacht, bis morgen’. Nein, nein, er ging in ihre Nähe, mit der ihnen eigenen Lebhaftigkeit. Er ließ sie spielen, er machte sie zur Gruppe, zu Geschwistern... er ging mit, er ging mit ihnen, er fühlte mit ihnen, er sah mit ihnen, er weinte mit ihnen und brachte sie so voran. Der Priester, der die Menschen menschlich ansieht, der immer bereit ist“.

Der Papst betonte dann, dass die Priester keine Funktionäre oder Angestellten sein dürften, die beispielsweise „von 15 bis 17.30 Uhr“ empfangen. „Wir haben so viele Funktionäre die gut sind“, fuhr er fort, „die ihre Arbeit machen, wie das Funktionäre machen müssen. Doch der Priester ist kein Funktionär, er darf es nicht sein“. Franziskus mahnte, mit den Augen eines Menschen zu schauen, und „zu dir wird dieses Gefühl kommen, jene Weisheit des Verständnisses dafür, dass sie deine Kinder sind, deine Brüder. Und dann den Mut haben, dorthin zu gehen und zu kämpfen: der Priester ist einer, der mit Gott kämpft“.

Es bestehe immer die Gefahr, zu viel auf das Menschliche und nicht auf das Göttliches zu schauen, oder zu sehr auf das Göttliche und auf nichts Menschliches. Doch „wenn wir nicht riskieren, werden wir nichts im Leben tun“. Ein Vater riskiere tatsächlich für sein Kind, ein Bruder riskiere für einen Bruder, wenn da Liebe gegeben sei. Dies bringe gewiss Leid mit sich, es begännen die Verfolgungen, das Geschwätz: „dieser Priester ist auf der Straße, mit diesen ungezogenen Kindern, die mir mit dem Ball meine Fensterscheibe einschlagen“.

Der Papst dankte Gott dafür, dass er uns den heiligen Johannes Bosco geschenkt habe, der als Kind angefangen habe, zu arbeiten, der gewusst habe, was es heiße, jeden Tag sein Brot zu verdienen, und der verstanden habe, „was Mitleid war, was die wahre Wahrheit war“. Dieser Mann, so Franziskus abschließend, habe von Gott ein großes Herz als Vater und Lehrer bekommen:

„Und was ist das Zeichen, dass ein Priester in Ordnung ist und auf die Wirklichkeit mit den Augen eines Menschen und mit den Augen Gottes blickt? Die Freude. Die Freude. Wenn ein Priester im Innern keine Freude findet, dann soll er sofort einhalten und sich nach dem Grund fragen. Und die Freude von Don Bosco ist bekannt: er ist der Meister der Freude, nicht? Weil er die anderen Freude haben ließ und er es selbst getan hat. Und er selbst litt. Bitten wir den Herrn heute durch die Fürsprache Don Boscos um die Gnade, dass unsere Priester freudig sind: freudig, weil sie das wahre Gefühl haben, die Dinge der Seelsorge, das Volk Gottes mit den Augen des Menschen und mit den Augen Gottes zu sehen“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Rosenzweig 1. Februar 2019 

Danke - liebe Mariat..

-
für Ihre wertvolle Ergänzung zum hl.Don Bosco und die Totenerweckung!
Wie tröstlich- auch in dieser Lebens-Geschichte ist die Muttergottes, die große Gnadenvermittlerin in der Stunde des Todes- so auch gewiss in unserer eigenen Todesstunde!
-
Vertrauen wir immer - kein "AVE MARIA"- das wir beten, wird verloren gehen..!
-
Ihnen herzl."Gott vergelt`s" u. dankb. verbunden..


6
 
  31. Jänner 2019 
 

Don Giovanni Bosco ist für mich das glatte Gegenteil von Papst Franziskus

Deshalb erübrigt sich hier jeder weitere Kommentar meinerseits.
Allegria - Studia - Pieta, das Lebensmotto des Heiligen.


7
 
 Mariat 31. Jänner 2019 

Wenn ich an Don Bosco denke, fällt mir doie Totenerweckung ein.

Als er verreist war, wurde ein Jugendlicher aus seiner Obhut krank. Er verlangte nach Don Bosco um zu beichten.
Doch bevor er das Bußsakrament erhalten konnte, starb er. Erst 2 Tage nach seinem Tod, kam Don Bosco zurück. Die Mutter des Jungen überbrachte ihm die traurige Nachricht und erwähnte
den dringenden Wunsch des Jungen nach seinem Beistand. Don Bosco betrat die Totenkammer. Zuerst erweckte er den Toten, dann schickte er die Verwandten hinaus.
Der Wiedererweckte war geheilt und sagte: Er sei in einer schweren Sünde gestorben. Nur der Vermittlung der Gottesmutter habe er es zu verdanken, dass er vor der Hölle bewahrt worden sei.Nun beichtete er seine Sünden.

Danach betraten die Angehörigen das Zimmer. Sie waren Zeugen dieses Wunders.
Nach einer Weile fragte Don Bosco den Jungen: “Willst Du jetzt gesund bei den Deinen auf Erden bleiben oder lieber in den Himmel eingehen?“
Voll Sehnsucht wünschte sich der junge Mann die ewige Seligkeit.
Dann starb er ein zweites Mal.


9
 
 JuM+ 31. Jänner 2019 
 

Funktionäre?

Gibt es denn Ausbildungsstätten für priesterliche Funktionäre?


9
 
 mphc 31. Jänner 2019 

Wie hat Kardinal Müller

jetzt gesagt?
Die Hirten dürfen keine Mietlinge sein. Das gilt für Bischöfe umso mehr.


11
 
 Marcus, der mit dem C 31. Jänner 2019 
 

Funktionäre gibts in der kommunistischen Diktatur

Priester, die daß heilige Meßopfer feiern, hingegen in der Una Sancta, jener rigiden Organisation, die sich nicht nach der Welt sondern auf Christus ausrichtet!


13
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“
  3. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  6. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  7. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  8. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  9. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  10. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  11. Der Teufel sitzt im Detail
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  14. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie ,The Baxters‘ sehen‘
  15. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz