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Papst warnt US-Bischöfe vor Spaltungen

4. Jänner 2019 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Franziskus mahnt Bischöfe angesichts der Missbrauchskrise in achtseitigem Brief zur Kollegialität: „Versuchen wir, den Teufelskreis von gegenseitiger Beschuldigung und Diskreditierung zu durchbrechen, indem wir Geschwätz und üble Nachrede vermeiden“.


Chicago (kath.net/pl) Papst Franziskus fordert eine „neue kirchliche Ära“, „denn unsere Katholizität steht auf dem Spiel“. Dies erläuterte er gestern (Ortszeit) in einem achtseitigen Brief an die US-amerikanischen Bischöfe, die sich angesichts der massiven Krise ihrer Ortskirche durch die Skandal wegen sexuellem Missbrauch und seiner Vertuschung zu vom Papst erbetenen Tagen der Besinnung und Buße zusammengefunden haben. Die Kirche, so schreibt der Papst, werde von Bischöfen geleitet, die mehr Verwaltungsbeamte seien, die mit dem Finger auf andere zeigten statt in „kollegialer geistiger Vaterschaft“ zu leiten. Es sei zu einem Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche gekommen, nicht nur wegen der „Sünden und Verbrechen“ des Missbrauchs, sondern „noch mehr durch die Bemühungen, diese zu leugnen oder zu vertuschen“. Dies habe „zu einem wachsenden Gefühl der Unsicherheit, des Misstrauens und der Verletzlichkeit unter den Gläubigen geführt“. „Versuchen wir, den Teufelskreis von gegenseitiger Beschuldigung und Diskreditierung zu durchbrechen, indem wir Geschwätz und üble Nachrede vermeiden“. Die US-amerikanische Bischofskonferenz begeht ihre außergewöhnlichen Einkehrwoche in einem Seminar nahe Chicago, dazu haben sich rund 200 Bischöfe hinter verschlossenen Türen versammelt. Der Prediger des päpstlichen Hauses, Raniero Cantalamessa, hält zweimal täglich eine Besinnung.

Dies alles sei „eine Zeit der Turbulenzen“ gewesen „im Leben all jener Opfer, die in ihrem Fleisch unter dem Missbrauch von Macht und Gewissen und sexuellem Missbrauch von geweihten Amtsträgern, von männlichen und weiblichen Ordensleuten und Laien litten. Aber auch für Familien und für das gesamte Volk Gottes sind turbulente und leidvolle Zeiten zu verzeichnen.“


Die Wunden, die „durch diese Sünden und Verbrechen“ wurden, habe auch „die Gemeinschaft der Bischöfe zutiefst beeinflusst und nicht jene Art von gesunden und notwendigen Unstimmigkeiten und Spannungen hervorgerufen, zu denen es in jedem lebenden Körper komme“. Vielmehr sei es eher zu „Teilung und Trennung“ gekommen.

Nach Einschätzung des Papstes könne der Glaubwürdigkeitsverlust der Bischöfe nicht einfach dadurch wiederhergestellt werden, „indem man strenge Dekrete erlässt oder einfach neue Komitees einrichtet oder Flussdiagramme zeichnet, als ob wir mit [der Führung] einer Personalabteilung beauftragt wären.“ Er warnte, dass ein solches Vorgehen die Rolle der Bischöfe und der Kirche zu einer nur „administrativen oder organisatorischen Funktion in der Evangelisierungsbranche“ reduzieren würde.

Stattdessen forderte er die US-Bischofskonferenz dazu auf, nach einer „neuen Denkweise zu suchen, die die Art und Weise neu justiert, wie sich die Bischöfe „den Themen Gebet, Macht, Geld und der Welt im Allgemeinen annähern“. Er erneuerte seine Forderung nach einer „pastoralen Bekehrung“, um eine Kultur zu ändern, die er für eine Missbrauchskultur verantwortlich machte.

Diese „Zeiten der Prüfung und Trübsal können unsere brüderliche Gemeinschaft bedrohen“, warnte der Papst das US-amerikanische Bischofskollegium, „ber wir wissen auch, dass sie Zeiten der Gnade sein können, um unsere Verpflichtung gegenüber Christus aufrechterhalten und glaubwürdig machen.“

„Catholic Culture“ kommentierte den Brief folgendermaßen: „Der Papstbrief hat die Verantwortung für die Lösung des Skandals auf die Schultern der amerikanischen Bischöfe übertragen. In seinem Brief wurden die ernsten Fragen nicht anerkannt, die im Jahr 2018 nach der Glaubwürdigkeit des Vatikans und des Papstes selbst im Umgang mit der Sexualmissbrauchskrise gestellt wurden. Stattdessen konzentrierte sich der Papst besonders auf die Probleme der amerikanischen [kirchlichen] Hierarchie.“ Diese Ermahnung des Papstes an die amerikanischen Bischöfe, eine eigene Lösung für den Skandal zu finden, stehe allerdings im Widerspruch zu der Richtlinie, die er den US-Bischöfen im November gegeben hatte, als er die Abstimmung über die vorbereiteten Richtlinien zum Umgang mit der Missbrauchskrise verhinderte, kommentierte „Catholic Culture“ weiter.

EWTN-Chefredakteur Raymond Arroyo kommentierte auf Twitter: „Der Papst hat den US-Bischöfen in seinem achtseitigen Brief gesagt, diese Einkehrtage seien ‚ein notweniger Schritt‘, um auf ‚die Glaubwürdigkeitskrise‘ zu antworten, ‚die SIE als Kirche erfahren‘. Ich fürchte, die Glaubwürdigkeitskrise reicht etwas weiter als die amerikanische Kirche.“

Chico Harlan kommentierte in der „Washington Post“: „Der Brief mit seinen 3.600 Worten ist größtenteils beschreibend und ist spirituell orientiert. Er ruft nicht zu neuen Maßnahmen auf, um hochrangige Kleriker zu bestrafen oder zur Verantwortung zu ziehen – Schritte, zu denen Opfergruppen geraten hatten.“

Link: Der Papstbrief in der offiziellen Übersetzung in die englische Sprache auf der Seite der US-amerikanischen Bischofskonferenz



Archivfoto Papst Franziskus



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Lesermeinungen

 Sureno 5. Jänner 2019 

Wenn Franziskus die Lehre der Katholischen Kirche verteidigen würde,

gäbe es die Gefahr einer Spaltung nicht!


10
 
 Montfort 4. Jänner 2019 

Sonderbar, wenn gerade Papst Franziskus vor Spaltung warnt,

der doch von sich selbst sagte: "Nicht ausgeschlossen, dass ich als derjenige in die Geschichte eingehen werde, der die katholische Kirche gespalten hat."

Naja, mit Spaltung muss man sich auskennen, um solcherweise vor ihr zu warnen: Geschwätz und Schweigen zur Unzeit, mehrdeutige Rede, widersprüchliche Aussagen und Handlungen, diktatorische Entscheidungen, Intransparenz, Vertuschen, Korruption...

Himmel, hilf!


19
 
 Nikolaussohn 4. Jänner 2019 
 

Auf Deutsch

Lass uns vertuschen und die Sache schnell vergessen


13
 
 wedlerg 4. Jänner 2019 
 

Es geht nicht um Macht, Geld und Annäherung an die Welt

Folgender Abschnitt ist bemerkenswert:
"Stattdessen forderte er die US-Bischofskonferenz dazu auf, nach einer „neuen Denkweise zu suchen, die die Art und Weise neu justiert, wie sich die Bischöfe „den Themen Gebet, Macht, Geld und der Welt im Allgemeinen annähern“. Er erneuerte seine Forderung nach einer „pastoralen Bekehrung“, um eine Kultur zu ändern, die er für eine Missbrauchskultur verantwortlich machte."

Wenn das nicht leeres Geschwätz ist, dann weiß ich nicht mehr.

Es geht aktuell um Sex und das Ausleben von sexuellen Ausschweifungen. Da tut Umkehr Not: schonungsloses Ansprechen, schonungsloser Vergleich mit dem Evangelium und Umkehr zum Evangelium selbst. Sprich: wer sexuelle Eskapaden lebt, muss das Priesteramt verlieren, wer solches Verhalten toleriert, macht sich schuldig und wer vom Kern der Probleme ablenkt noch mehr.

Die Annäherung an die Welt dürfte eine zentrale Ursache sein- kein Ziel der Aufarbeitung.

Der Nebelkerzenwerfer sitzt in Rom!


26
 
 Herbstlicht 4. Jänner 2019 
 

Vorsicht: Diskussion ist nicht automatisch Geschwätz

Eine weitreichende Diskussion über Missbrauch als "Geschwätz und üble Nachrede" abzutun und dadurch unterbinden zu wollen, dient nicht der Befriedung, sondern spaltet zusätzlich.
Es ist doch klar, dass Missbrauchsfälle, über Jahrzehnte hinweg begangen, die Menschen beschäftigen, schockieren und sie zu Meinungsäusserungen veranlassen.

Geschwätz könnte dann vorliegen, wenn sofort und reflexartig ein Priester des Missbrauchs beschuldigt würde, ohne dass irgendwelche konkreten Beschuldigungen vorliegen.
Wenn es also nur um des puren
Vorwurfs geht, um damit der Kirche zu schaden.


19
 
 JuM+ 4. Jänner 2019 
 

PF, ein live Auto-Biograph

Es sei zu einem Glaubwürdigkeitsverlust der Kirche gekommen, nicht nur wegen der „Sünden und Verbrechen“ des Missbrauchs, sondern „noch mehr durch die Bemühungen, diese zu leugnen oder zu vertuschen“.


18
 
 Bernhard Joseph 4. Jänner 2019 
 

Dieser Mann ist bar jeder Einsicht

Wer hat denn McCarrick wieder aus der Versenkung, in die ihn Papst Benedikt geschickt hatte, herausgeholt und kirchliche Ehren zuteilwerden lassen?

Waren das etwa die US-Bischöfe?

Doch sicher nicht!

Und wann will Bergolio endlich mal zur Kenntnis nehmen, dass sexueller Missbrauch zu aller erst eine vom Trieb bestimmte Tat ist, bei der die sexuelle Neigung eben keine untergeordnete sondern eine wesentliche Rolle spielt?

Wann hört dieser Mann endlich damit auf, Nebelkerzen zu werfen und diejenigen als unkollegial anzugreifen, die wirkliche Aufklärung statt netter Floskeln wollen?

Und was soll das Gerede vom "mit dem Finger auf andere zeigen" wo es um schreckliche Verbrechen geht - da muss man gerade mit "dem Finger auf die" Täter(!) zeigen!

Welchen "Teufelskreis von gegenseitiger Beschuldigung und Diskreditierung" meint Bergolio, etwa den Teufelskreis der Aufklärung?

Bergolio versteht offenbar nicht, dass er sich selbst durch sein Verhalten als Papst diskreditiert!


30
 
 Eliah 4. Jänner 2019 
 

Das alte Lied

Nicht mit dem Finger auf andere zeigen, eine neue Denkweise üben, keine strengen Dekrete erlassen: Das ist das Lied, das wir seit Jahren hören. In einem aber hat Franziskus recht: Die Katholizität steht auf dem Spiel.


20
 

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