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„Kirche in Not“ fördert Traumatherapie für syrische Kriegsopfer

17. Oktober 2018 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Kirche in Not-Nahostreferent Halemba: „Acht Jahre Krieg haben bei den Menschen Narben hinterlassen, die nicht verheilen. Wir wollen den Menschen helfen, ihr Leid in Worte zu fassen und schreckliche Erinnerungen zu verarbeiten.“


München-Wien (kath.net/KIN) Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt Kurse zur therapeutischen Behandlung von Trauma-Opfern in Syrien. Das Seminarprogramm trägt den Titel „Good Samaritan“ – zu Deutsch „Barmherziger Samariter“ – und richtet sich schwerpunktmäßig an Kinder und Jugendliche. Der Kurs umfasst eine mehrtägige Einführung, wöchentliche Wiederholungstreffen und eine individuelle Begleitung. Aktuell findet von 8. bis 23. Oktober ein Einführungsseminar in der Küstenstadt Jounieh im Libanon statt. Daran nehmen Priester und Ehrenamtliche teil, die danach die Kurse in ihrem Heimatland Syrien einführen sollen.

„Zeit heilt keine Traumata“

„Acht Jahre Krieg haben bei den Menschen Narben hinterlassen, die nicht verheilen“, erklärte der Nahost-Referent von „Kirche in Not“, Dr. Andrzej Halemba. „Wir wollen den Menschen helfen, ihr Leid in Worte zu fassen und schreckliche Erinnerungen zu verarbeiten. Denn Zeit heilt keine Traumata.“

Aufgrund der Versorgungsengpässe und der hohen Teuerungsrate hätten viele Menschen keinen Zugang zu Medikamenten, geschweige denn therapeutischer Hilfe, berichtete Halemba von einem kürzlichen Syrienaufenthalt. „Die Wirtschaftssanktionen verschlimmern die Situation nur noch. Denn im Gegensatz zu ihrem erklärten Ziel treffen die Sanktionen in erster Linie die syrische Zivilgesellschaft.“


Viele Menschen seien psychisch angeschlagen, die Zahl der posttraumatischen Belastungsstörungen steige. „Die Kriegserfahrungen führen zu schweren Traumata, die gerade für Kinder unüberwindbar sein können“, sagte Halemba. Die Folgen seien gravierende Verhaltensänderungen, ein erhöhtes Suizidrisiko und weitere psychische Erkrankungen.

Therapeutische und seelsorgerische Angebote

Zusammen mit Vertretern der syrischen Kirchen und Experten aus anderen Ländern hat das Hilfswerk deshalb den Kurs „Good Samaritan“ ins Leben gerufen. Dieser soll nach und nach in verschiedenen Regionen Syriens etabliert werden. Die Projektpartner wollen außerdem eine Studie zur Verbreitung posttraumatischer Belastungsstörungen erstellen. „Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse eine wichtige Hilfe für Hilfsorganisationen und internationale Stellen sein können, die auf diesen Bereich spezialisiert sind“, sagte Halemba.

Ergänzt werden die therapeutischen Maßnahmen durch Angebote, die sich speziell an Familien und Kinder richten, zum Beispiel kirchliche Sommercamps, Familienexerzitien und regionale Jugendtage. „Viele Menschen leiden psychisch wie geistlich“, erklärte Halemba. „Sie suchen Trost im Glauben. Außerdem ist es für viele Kinder und Jugendliche, die im Krieg aufgewachsen sind, die erste Gelegenheit, mit Gleichaltrigen unbeschwert zusammen zu sein.“

Fast jedes vierte syrische Kind im Krieg verwundet

Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen in Syrien mehr als 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Die Hälfte von ihnen sind Kinder. Mit über 910 getöteten Mädchen und Jungen sei 2017 das bislang schlimmste Kriegsjahr für syrische Kinder gewesen, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Für 2018 lägen die Zahlen bereits jetzt ähnlich hoch.

Fast jedes vierte syrische Kind sei im Laufe des Krieges verwundet worden, so die Studie. Die meisten Kinder haben Granateinschläge in ihrer unmittelbaren Umgebung erlebt, trauern um einen Angehörigen, haben extreme Albträume und schwere Ängste. Hinzu kommen traumatische Erfahrungen von Verstümmelungen, Vergewaltigungen, Zwangsverheiratungen oder Sklavenarbeit. Über 60 Prozent der syrischen Kinder seien schon in Situationen geraten, in denen sie dachten, sterben zu müssen, so Unicef. Auch würden immer mehr Jugendliche als Soldaten herangezogen – ihre Zahl hat sich seit 2015 verdreifacht.

Hinzu kommt, dass viele der Kinder unter 15 Jahren noch nie eine Schule besucht haben. Die Zahl der Analphabeten ist enorm. „Viele dieser Kinder werden ein Leben lang von Krieg und mangelnder Versorgung gezeichnet sein“, erklärte Halemba. „Es droht eine ,verlorene Generation´ heranzuwachsen. Wenn wir nicht helfen, wer sollte es sonst tun?“

Um die seelsorgliche wie therapeutische Betreuung der Kriegsopfer und die karitative Arbeit der Kirchen in Syrien sichern zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Kind in Aleppo/Syrien


Foto: Kind in Aleppo © KIRCHE IN NOT


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