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Vater – Brot – Vergebung

21. Juni 2018 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Franziskus: Vergebung erneuert, sie wirkt Wunder, sie ist die verbindliche Klausel des Vaterunsers. Sie verwandelt das Böse in das Gute. Das sehen wir an der Geschichte des Christentums-


Rom (kath.net) Der Besuch von Papst Franziskus in der Schweiz fand seinen Abschluss mit der Feier einer heiligen Messe zusammen mit rund 40.000 Gläubigen in den Genfer „Palexpo“-Messehallen

„Jedes Mal, wenn wir das Kreuzzeichen am Anfang des Tages und vor jeder wichtigen Unternehmung machen, jedes Mal, wenn wir »Vater unser« sagen, schlagen wir neu tiefe Wurzeln. Das brauchen wir in unseren oft entwurzelten Gesellschaften. »Unser Vater« stärkt unsere Wurzeln. Wenn der Vater da ist, ist niemand ausgeschlossen; Angst und Unsicherheit gewinnen nicht die Oberhand. Die Erinnerung an das Gute kommt wieder auf, denn im Herzen des Vaters sind wir keine virtuellen Statisten, sondern geliebte Kinder. Er verbindet uns nicht zu Interessengruppen, sondern erneuert uns gemeinsam als Familie.“

„Brot. Jesus sagt uns, dass wir den Vater jeden Tag um Brot bitten sollen. Wir brauchen nicht um mehr zu bitten: nur um Brot, also um das Lebensnotwendige. Brot meint vor allem ausreichend Nahrung für den heutigen Tag, für die Gesundheit, für die tägliche Arbeit; Nahrung, die vielen unserer Brüder und Schwestern leider fehlt. Deshalb sage ich: Wehe dem, der aus dem täglichen Brot Kapital schlagen will! Grundnahrungsmittel für den Alltag der Menschen müssen für jedermann zugänglich sein.“

„Vergebung. Es ist schwer zu verzeihen, wir tragen immer ein wenig Bedauern und Groll in uns, und wenn wir von denen provoziert werden, denen wir bereits vergeben haben, kehrt der Groll verstärkt wieder. Aber der Herr erhebt Anspruch auf das Geschenk unserer Vergebung. Es gibt zu denken, dass der einzige ursprüngliche Kommentar zum Vaterunser, nämlich der von Jesus, sich auf einen einzigen Satz konzentriert: »Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben« (Mt 6,14-15).

Vergebung ist die verbindliche Klausel des Vaterunsers. Gott befreit unser Herz von aller Sünde, er vergibt alles, alles, aber eines verlangt er: dass wir nicht müde werden, unsererseits zu vergeben. Er verlangt von jedem eine Generalamnestie für die Schuld anderer. Wir sollten unser Herz mit Röntgenaugen betrachten, um zu sehen, ob es in uns Blockaden und Hindernisse für die Vergebung gibt, Steine, die entfernt gehören. Und um dann zum Vater zu sagen: „Du siehst diesen Steinblock, ich vertrau ihn dir an, und ich bitte dich für diese Person, für diese Situation; auch wenn mir das Vergeben schwerfällt, ich bitte dich um die Kraft, es zu tun“.“


Kath.net veröffentlicht die Predigt des Heiligen Vaters bei der Feier der heiligen Messe in den Genfer „Palexpo“-Messehallen:

Vater, Brot, Vergebung. Drei Worte, die uns das heutige Evangelium schenkt. Drei Worte, die uns in die Mitte des Glaubens führen.


»Vater«. So beginnt das Gebet. Es kann sich dann in anderen Worten fortsetzen, aber das erste Wort bleibt immer gegenwärtig, weil das Wort »Vater« der Schlüssel zum Herzen Gottes ist; denn nur wenn wir Vater sagen, beten wir in christlicher Sprache. Beten wir „auf christlich“: nicht zu irgendeinem vagen Gott, sondern zu Gott, der vor allem „Papa“ ist. Jesus hat uns aufgetragen, »Vater unser im Himmel« zu sagen und nicht „Gott des Himmels, der du Vater bist“. Gott ist, bevor er unendlich und ewig ist, zunächst einmal Vater.

Von ihm kommt jede Vaterschaft und jede Mutterschaft (vgl. Eph 3,15). In ihm liegt der Ursprung alles Guten und unseres eigenen Lebens. »Vater unser« ist also die Formel des Lebens, die uns offenbart, wer wir sind: Wir sind geliebte Kinder. Es ist die Formel, die das Theorem der Einsamkeit und das Problem des Verwaistseins löst. Es ist die Gleichung, die angibt, was zu tun ist: Gott, unseren Vater, und die anderen, unsere Geschwister, zu lieben. Es ist das Gebet des Uns, der Kirche; ein Gebet ohne ich und ohne mein. Ganz dem Du Gottes zugewandt (»dein Name«, »dein Reich«, »dein Wille«), kennt es sonst nur noch die erste Person Plural. »Vater unser«, zwei Worte, die Wegweisung bieten für unser geistliches Leben.

Jedes Mal, wenn wir das Kreuzzeichen am Anfang des Tages und vor jeder wichtigen Unternehmung machen, jedes Mal, wenn wir »Vater unser« sagen, schlagen wir neu tiefe Wurzeln. Das brauchen wir in unseren oft entwurzelten Gesellschaften. »Unser Vater« stärkt unsere Wurzeln. Wenn der Vater da ist, ist niemand ausgeschlossen; Angst und Unsicherheit gewinnen nicht die Oberhand. Die Erinnerung an das Gute kommt wieder auf, denn im Herzen des Vaters sind wir keine virtuellen Statisten, sondern geliebte Kinder. Er verbindet uns nicht zu Interessengruppen, sondern erneuert uns gemeinsam als Familie.

Lasst uns nicht müde werden, »Vater unser« zu sagen: das wird uns daran erinnern, dass es keinen Sohn ohne Vater gibt und dass deshalb keiner von uns alleine ist in dieser Welt. Aber es wird uns zugleich daran erinnern, dass es keinen Vater ohne Kinder gibt: Keiner von uns ist Einzelkind, jeder muss sich um seine Brüder und Schwestern in der einen Menschheitsfamilie kümmern.

Wenn wir »Vater unser« sagen, bekräftigen wir, dass jeder Mensch zu uns gehört, und angesichts des vielen Bösen, welches das Antlitz des Vaters beleidigt, sind wir, seine Kinder, aufgerufen, geschwisterlich und als gute Hüter unserer Familie zu handeln und alles zu tun, damit es keine Gleichgültigkeit gegenüber unseren Brüdern und Schwestern, gegenüber jedem Bruder und jeder Schwester gibt: weder gegenüber dem Kind, das noch nicht geboren ist, noch gegenüber dem alten Menschen, der nicht mehr spricht; weder gegenüber dem Bekannten, dem wir nicht vergeben können, noch gegenüber dem Armen, dessen man sich entledigt hat. Um das bittet uns der Vater, das befiehlt er uns: einander mit dem Herzen von Kindern zu lieben, die einander Geschwister sind.

Brot. Jesus sagt uns, dass wir den Vater jeden Tag um Brot bitten sollen. Wir brauchen nicht um mehr zu bitten: nur um Brot, also um das Lebensnotwendige. Brot meint vor allem ausreichend Nahrung für den heutigen Tag, für die Gesundheit, für die tägliche Arbeit; Nahrung, die vielen unserer Brüder und Schwestern leider fehlt. Deshalb sage ich: Wehe dem, der aus dem täglichen Brot Kapital schlagen will! Grundnahrungsmittel für den Alltag der Menschen müssen für jedermann zugänglich sein.

Wenn wir um das tägliche Brot bitten, sagen wir damit auch: „Vater, hilf mir, mein Leben einfacher zu gestalten“. Das Leben ist sehr kompliziert geworden. Ich möchte sagen, dass viele es in einer Art Trancezustand verbringen: Man rennt von morgens bis abends umher, zwischen tausend Anrufen und Nachrichten, unfähig, dem Blick des Nächsten Beachtung zu schenken, eingetaucht in eine Komplexität, die alles brüchig macht, und in eine Geschwindigkeit, die Spannung erzeugt.

Eine Entscheidung für einen nüchternen Lebensstil ohne allen überflüssigem Ballast legt sich nahe. Eine Entscheidung gegen den Strom zu schwimmen, so wie damals der heilige Aloisius von Gonzaga, dessen wir heute gedenken. Es geht um die Entscheidung, auf viele Dinge zu verzichten, die das Leben voll, aber das Herz leer machen.

Entscheiden wir uns für die Einfachheit des Brotes, um den Mut zur Stille und zum Gebet wiederzuentdecken, den Sauerteig eines wahrhaft menschlichen Lebens. Entscheiden wir uns für die Menschen und nicht für die Dinge, damit persönliche Beziehungen gedeihen, nicht virtuelle. Fangen wir wieder an, den unverfälschten Duft dessen zu lieben, was uns umgibt. Wenn damals, als ich klein war, zu Hause etwas Brot vom Tisch fiel, wurde uns beigebracht, es sofort aufzuheben und es zu küssen. Das Einfache, das uns jeden Tag zu Teil wird, wertschätzen und bewahren: nicht benutzen und wegwerfen, sondern wertschätzen, um es zu bewahren.

Das »tägliche Brot« ist schließlich, vergessen wir das nicht, Jesus. Ohne ihn können wir nichts tun (vgl. Joh 15,5). Er ist das Grundnahrungsmittel für ein gutes Leben. Manchmal jedoch wird Jesus von uns zu einer Beilage degradiert. Aber wenn er nicht unser Lebensmittel ist, der Mittelpunkt des Tages, der Atem des Alltags, dann ist alles umsonst. Wenn wir um Brot bitten, wollen wir den Vater bitten und uns das auch selbst immer wieder vorsagen: Einfachheit des Lebens, Sorge für das, was uns umgibt, Jesus in allem und vor allem.

Vergebung. Es ist schwer zu verzeihen, wir tragen immer ein wenig Bedauern und Groll in uns, und wenn wir von denen provoziert werden, denen wir bereits vergeben haben, kehrt der Groll verstärkt wieder. Aber der Herr erhebt Anspruch auf das Geschenk unserer Vergebung. Es gibt zu denken, dass der einzige ursprüngliche Kommentar zum Vaterunser, nämlich der von Jesus, sich auf einen einzigen Satz konzentriert: »Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben« (Mt 6,14-15).

Vergebung ist die verbindliche Klausel des Vaterunsers. Gott befreit unser Herz von aller Sünde, er vergibt alles, alles, aber eines verlangt er: dass wir nicht müde werden, unsererseits zu vergeben. Er verlangt von jedem eine Generalamnestie für die Schuld anderer. Wir sollten unser Herz mit Röntgenaugen betrachten, um zu sehen, ob es in uns Blockaden und Hindernisse für die Vergebung gibt, Steine, die entfernt gehören. Und um dann zum Vater zu sagen: „Du siehst diesen Steinblock, ich vertrau ihn dir an, und ich bitte dich für diese Person, für diese Situation; auch wenn mir das Vergeben schwerfällt, ich bitte dich um die Kraft, es zu tun“.

Vergebung erneuert, sie wirkt Wunder. Petrus erlebte die Vergebung Jesu und wurde der Hirte seiner Herde; Saulus wurde zu Paulus, nachdem Stephanus ihm vergeben hatte; jeder von uns wird als neues Geschöpf wiedergeboren, wenn er, nach der Vergebung durch den Vater, seine Brüder liebt. Erst so bringen wir wahrhaft Neues in die Welt, denn es gibt keine größere Neuheit als die Vergebung, die das Böse zum Guten wandelt. Das sehen wir an der Geschichte des Christentums.

Dass wir einander vergeben, dass wir uns nach Jahrhunderten der Kontroversen und Spaltungen als Brüder und Schwestern wiederentdeckt haben – wie gut hat uns das getan und wie gut tut uns das weiterhin! Der Vater ist glücklich, wenn wir einander lieben und aus ganzem Herzen vergeben (vgl. Mt 18,35). Und dann schenkt er uns seinen Geist.

Bitten wir um diese Gnade: dass wir uns nicht mit verhärteter Gesinnung verschanzen und immer von anderen etwas verlangen, sondern dass wir den ersten Schritt tun, im Gebet, in der brüderlichen Begegnung, in konkreter Nächstenliebe. Auf diese Weise werden wir dem Vater ähnlicher, der ohne Gegenleistung liebt. Und er wird den Geist der Einheit über uns ausgießen.




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Lesermeinungen

 Stefan Fleischer 23. Juni 2018 

@ Mariat

Ja, die Wege Gottes sind unergründlich. Natürlich habe ich das alles in meiner Kindheit nicht so klar gesehen und empfunden wie heute. Das kam erst später, einiges erst, als ich mit 50 Jahre begann mich intensiv mit dem Glauben zu beschäftigen. Und auch jetzt noch, ein Liebesgefühl gegenüber Gott, ein Verliebtheit in Gott, habe ich noch nie wissentlich empfunden. Für mich ist diese Liebe zuerst einmal ein Glaubensakt, ein bewusstes Ja zur Offenbarung, welche mir sagt, dass Gott mich liebt und dass er von mir erwartet, dass auch ich ihn liebe. Konkret wird diese Liebe einerseits so wie Johannes (14,21) formuliert: "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt" und andererseits in der Dankbarkeit. "Dankbarkeit ist ein anderes Wort für Liebe" habe ich einmal in eine Hochzeitszeitung geschrieben. Und ein andermal: "Die wichtigsten Wort einer glücklichen Ehe sind "Danke" und Entschuldigung".


1
 
 Mariat 23. Juni 2018 

@Stefan Fleischer

Es tut mir leid, dass ich Ihre Schilderung zur früheren Lehre über Gott, falsch aufgefasst habe :-)
Das was ich darüber geschrieben habe, betrifft eigentlich meine Erfahrung.
Es war zwar nicht die gleiche Zeit, etwas später, aber von der Liebe Gottes zu seinen Kindern, kam in meinem innersten nicht viel an, wie ich heute feststelle.
Ich " musste"( durfte, würde ich heute sagen),oft zur Hl. Messe gehen, da meine Eltern sehr religiös waren.
Unseren Pfarrer mochte ich auch. Gerne hörte ich ihm im Religionsunterricht zu. Seine Erzählung über Josef und dessen Brüder, hat mich fasziniert, in der Probe bekam ich eine 1.
Es war zwar "der liebe Gott", zu dem ich auch gebetet habe, aber habe ich IHN geliebt?
Ich spürte zwar, dass es IHN gibt - aber die Beziehung zu ihm, konnte ich erst aufbauen, als er mich in größter Not, Jahre später, berührt hat.
Nun ist ER mein Vater - und dennoch Gott, den ich liebe - und immer mehr lernen darf, auf IHN zu vertrauen.

Gesegnetes Wochenende
Mariat


1
 
 Mariat 22. Juni 2018 

Vater - Kindbeziehung

Unser Vater im Himmel; wurde uns von und durch Jesus Christus offenbart. In Joh. 14, 1-14 spricht Jesus über den Vater. „Auch dass wir nur durch IHN zum Vater kommen können“. Nur in und durch Christus, durch die Taufe, auf seinen Tod und die Auferstehung, werden wir Wiedergeboren. „Wir sind zwar in der Welt – aber wir stammen nicht von der Welt, weil Jesus uns aus dieser Welt erwählt hat“ Joh. 14, 19.
Wir wurden Kinder Gottes –erhielten die Sohnschaft und dürfen Gott, unseren „Vater“ nennen.
Das innerste Wesen Gottes, ist ein Vater. Wer von Gott als seinem Vater spricht, versteht sich als sein Kind, dass seinen Vater liebt! Kinder brauchen besonderen Schutz. Sie sind unerfahren – benötigen deshalb Gebote – um sie vor bösen Folgen zu bewahren. Wer sich aber im Schutz des Vaters geborgen weiß, hat Vertrauen - weiß sich gehalten, lässt sich führen. Zur Liebe des Vaters gehört auch Strenge, da er keines seiner Kinder verlieren möchte."
Eine Liebesbeziehung zum Vater, versöhnt alle.


3
 
 lenitas 22. Juni 2018 
 

Ernsthaftigkeit

@Stefan Fleischer

Ich verstehe was Sie meinen. Der Respekt vor Gott ist vielerorts abhande gekommen. Das liegt meiner Meinung nach an der Tatsache, dass wir in einer Zeit leben, die das Ego in den Fordergrund spielt, und Gott generell nicht mehr ernst nimmt. Weder als Vater, noch in zweiter Linie als Gott. In einer auf Spaß orietierten Gesellschaft, verliert sich der Ernst des Lebens im Konsum und dem Kreisen um sich selbst. Die Kirchen müssten Gott stärker als den Herrscher über Leben und Tod ins Zentrum stellen, immer aber auch betonend, dass er letztlich unser aller Vater ist, der uns in eine gute Richtung führen möchte.


1
 
 Stefan Fleischer 22. Juni 2018 

In der Zugriffsstatistik meiner Homepage

sehe ich soeben, dass jemand auf eine Text zugegriffen hat, der vielleicht eine Ergänzung zu meinem letzten Post sein könnte.

www.stefanfleischer.ch/EINZELTEXTE/wozusindwir.html


1
 
 Stefan Fleischer 22. Juni 2018 

@ lenitas

Darf ich eine ganz kleine Präzisierung anbringen? in allen drei Synoptikern steht deutlich: "Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben … "
Ich verstehe, was sie meinen. Aber was ich beobachte ist, dass Gott vielerorts nicht mehr ganz ernst genommen wird. Oder anders formuliert, ich sehe einen Paradigmenwechsel von einem gottzentriertet zu einem menschzentrierten Glauben. Und ich habe bei mir selber auch schon erlebt, dass sich das liebe ICH ins Zentrum zu rücken versuchte. Da musste ich mir sagen: "Wehret den Anfängen!" Vielleicht verstehen Sie so ein wenig, was ich meine.


1
 
 lenitas 22. Juni 2018 
 

Liebe

@Stefan Fleischer

Jesus sagte uns, dass wir Gott als unseren Vater ansprechen sollen, dass wir ihn lieben sollen von ganzem Herzen und den Nächsten wie uns selbst. Deswegen denke ich, dass hier die Aufforderung zur tiefen Liebe gegeben ist. Keine egomanische Liebe, sondern eine auf Gott konzentrierte Liebe, die es uns ermöglicht, den himmlischen Vater, uns selbst aber auch den Nächsten von ganzem Herzen zu lieben. Gerade die Aufhebung der Distanz ermöglicht uns doch so vertraut und innig zu lieben. Ich denke an Religionsgemeinschaften, die in Gott keinen Vater sehen und meinen auf reine Unterwerfung oder Selbsterlösung angewiesen zu sein. Bleiben wir doch beim - Vater - was kann es Schöneres für uns geben. Was für ein unfassbar großes Geschenk.


0
 
 lenitas 21. Juni 2018 
 

Vater

@Stefan Fleischer

Ich denke schon, dass Gott in erster Linie unser Vater ist. Das Vater Unser, beginnt mit diesen Worten und ist unser erstes Gebet. Wenn wir Gott mit unserem Herzen als Vater erfassen, sind wir als Kinder im Bund. Wären wir zunächst nur Diener, wäre die Liebe evtl. etwas kühler, oder distanzierter.


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 Stefan Fleischer 21. Juni 2018 

Es gibt da einen Satz, den ich nicht ganz verstehe:

"Gott ist, bevor er unendlich und ewig ist, zunächst einmal Vater."
Wenn ich mich richtig erinnere, wurde uns damals im Religionsunterricht gesagt: "Gott ist immer zuerst einmal Gott, unendlich und ewig, allwissend und allmächtig, Er ist nicht wie die Götter der Heiden, nicht ein nur für ein bestimmtes Volk zuständiger Gott. Er ist der Schöpfer und Herr des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. All seine anderen Eigenschaften und all sein Handeln in der Geschichte können nur verstanden werden – soweit ist unserem menschlich begrenzten Verstand möglich ist - auf dem Hintergrund seiner unendlichen (und deshalb unbegreiflichen) und ewigen (nicht an Raum und Zeit gebundenen) Gottheit. War dieses Gottesverständnis falsch, oder habe ich damals falsch verstanden?


0
 

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