Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  5. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  6. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  7. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  12. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  13. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit

Wirf dich deinem Gott in die Arme!

16. März 2018 in Kommentar, 8 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Ich bin da“, wispert einer rund um die Uhr, und darum los, auf mit dir, Laptop zu, Smartphone aus... BeneDicta von Petra Knapp-Biermeier.


Linz (kath.net) „Bist du mit dem Text schon fertig?“ - „Nein, ich war mit dem Leben beschäftigt..“ Etwas patzig ist sie schon, die Antwort, die ich rauslasse, am Donnerstag um halb acht Uhr abends. Denn der Cursor auf meinem Bildschirm blinkt seit Stunden, außer Skizzen nichts zustande gebracht, ein großes leeres Textfeld wartet und wartet und wartet, und irgendwann verfällt der Computer in den Schlafmodus.

Ich bin heute wieder mal primär „da gewesen“. Einfach da. Ich habe meinen Kindern zugehört, Brote gestrichen, „Aha“ gesagt und hierhin und dorthin geblickt, gekuschelt, vorgelesen, habe Konflikte ausgehalten, Körbe getragen, Texte vorbereitet, Gebrülle ertragen und lautes Klaviergeklimper, habe Streitereien autoritär beendet und kurz mal die Flucht ergriffen, bin zurückgekehrt, und war dann wieder „da“.

Und ganz zum Schluss, als mein Tag definitiv am Ende war, da schaut mich mein fieberndes Mädchen noch mit großen Augen an. Sie erzählt leise von Pferden, und ihr ist heiß aber auch ein bisschen kalt, sie zieht wortkarge Kreise um mich, braucht mein Vorlesen nicht und nur aus Solidarität ein Löffelchen vom weichgekochten Ei. Sie hängt auf meinem Schoss, mmmhh, nur bei dir sein mag ich, mümmelt ihre heiße Stirn in meine Schulter hinein, höchst zufrieden.


Was für eine heilsame Kraft liegt in der Gegenwart! Schon eine Job Description dafür gelesen? Fürs simple „Da Sein?“ Schon mal nachgedacht, was das eigentlich soll: Im Stand By Betrieb zu sein, warten, ob einen wer braucht, undefinierbar, nicht abgegrenzt, uferlos, absolut unterfordernd und überfordernd zugleich. Und dennoch ein Krafttank, eine Super Power Time ohne Vergleich.

Ich bin der Ich bin da, spricht Gott dir zu, so wie du das in deinem Leben tausendfach deinen Kindern, Freunden, dir Anvertrauten zusprichst, menschlich und gebrochen, rebellisch, Grenzen ziehend, aber dennoch, du tust es immer und immer wieder, so als hättest du eine Ahnung, dass es genau so sein soll und dass es gut ist: Für jemanden da sein.

Die Gegenwart Gottes ist das „Da Sein“ in Perfektion. Seine Gegenwart ist der Ort, wo du heimkommst. Wo es nur gut ist. Wo du deine Zehen in seine Rippen bohrst, wie der Vierjährige es beim Papa um zwei Uhr morgens tut, und der ist dann vielleicht schlecht drauf, aber Gott, der Allmächtige, schläft und schlummert nicht. Und nichts ist ihm zu viel, nicht deine Fußtritte, dein Schmutz, dein Schund, dein Zorn und die Abgründe, die du deinem besten Freund nicht erzählen willst, weil die Scham zu groß ist.

Seine Gegenwart, das ist der Ruheplatz am Wasser, wo für dich gesorgt wird, wo es mehr gibt, als du je brauchen wirst, denn El-Shaddai, der sieht dich und birgt dich und wartet, dass du kommst, ausgehungert, selbstsüchtig, fordernd, sehnsüchtig. Es steht alles bereit, denn Er ist bereit, um dich aufzufüllen, dir neu Identität zuzusprechen, deine Akkus zu laden, dich daran zu erinnern, wer du in seinen Augen bist.

Seine Gegenwart, das ist der Hirt, der das schwächste Schaf auch mal trägt, denn El-Roi ist nicht überfordert von deiner Last, er geht dir auf deinen Irrwegen nach und lässt dich nicht hängen, wenn du definitiv falsch abgebogen bist. Gott, dein Hirte, geht durch Dornengestrüpp, nimmt zerschundene Arme und Beine in Kauf, um dich rauszuholen, hochzuheben, festzuhalten in seinen sicheren Armen.

Einer hat alles auf sich genommen, damit diese Gegenwart Gottes so sicher und unzerstörbar für uns alle werden würde. Er ist durchgegangen durch diesen Alptraum der Gottverlassenheit, des unsäglichen Schmerzes, des bitteren Endes. Und das blutbefleckte Folterinstrument, das Gottes Sohn in die Knie zwang, wurde ganz real zum süßen Kreuz, das in diesen Tagen vor Ostern in der Matthäuspassion so wunderbar besungen wird.

Dieses Kreuz, grausamer und verheißungsvoller Horizont für deine Fragen und Gottes Antworten, Anfang eines neuen Liedes, das nur du fertig singen wirst, vor Gottes Angesicht. Nichts und niemand kann dir rauben, dass Gott für dich zuständig sein will, dass er wartet und wartet und nochmals wartet, bis zum Schluss. „Ich bin da“, wispert er rund um die Uhr, und darum los, auf mit dir, Laptop zu, Smartphone aus, wirf dich deinem Gott in die Arme!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 lesa 17. März 2018 

Sucht zuerst das Reich Gottes und alles wird euch dazugegeben werden

Danke! Durch solches Da-Sein verwirklicht sich Reich Gottes und so verwirklicht sich der Mensch. Es ist viel. Immer wieder große Hochachtung vor solchen Eltern ...! Wer so tapfer und vertrauend die Schale seines Lebens offen hält, bleibt der Quelle treu. Wasser, das ins ewig Leben fließt. Dann: Ernte in Fülle...


2
 
 Rosenzweig 16. März 2018 

“Hochachtung gilt ebenso allen Eltern...

auch den- früherer Generationen."
--
Hier nochmals ganz besonderen DANK– Ihnen liebe Frau Mariat für Ihre wertvolle Ergänzung:-
DANK unseren Eltern/ Großeltern und früheren Generationen!

Wie wichtig ist dieser so wertschätzende Rückblick auf das Fundament unseres Glaubens...-
ermöglicht durch die Liebe+ opferbereite Hingabe unserer gläubigen Eltern und Vorfahren!

Wirklich nur Hochachtung u. DANK-
verbunden mit dem gleichen Wunsch und Hoffnung für unsere KINDER und heranwachsende JUNGE Generation!
--
In diesem Anliegen betend verbunden..


2
 
 Mariat 16. März 2018 

Liebe Rosenzweig

Wenn man im Hier und Jetzt, die Aufgabe einer Mutter, mit dem steten handeln Gottes an uns, seinen Kindern, so vergleichen kann, wie Petra Knapp-Biermeier, dies niedergeschrieben hat, zeugt dies von einer demütigen Seele, mit einem liebenden Herzen.
Ein zwar in dieser Welt lebendes Herz, dessen geistiges Herz zum Himmel strebt, um die Berufung zu leben, Gott und den anvertrauten Menschen zu dienen.

Meine Hochachtung für diesen nicht immer einfachen Dienst, der so manche Schlaf -lose Nacht beschert, kleine und große Sorgen, gilt ebenso allen Eltern, auch den früherer Generationen.
Danke für eure Liebe und Zuwendung, euer Vertrauen, eure Gebete. Vergelt`s Gott, für die Taufe und das Fundament des Glaubens.


4
 
 Aknarf 16. März 2018 
 

Sehr, sehr schön!


4
 
 Rosenzweig 16. März 2018 

So schön und MIT!empfindend kommentiert...

werter @Kreuz & lb.@Mariat-

ganz sicher aus eben ähnlicher Lebenserfahrung und täglichem Reifen.
-
Das Jetzt- der Augenblick, gehört uns, ihn zu LEBEN!

Und @Mariat- Ihre schöne treffende Kurzformel:
"Ein Liebesbrief an Gott."- da ist alles drinn enthalten!
--
So ein liebes DANKE-schön Ihnen Petra Knapp-Biermeier für Ihren Einlass in Ihr DA-SEIN im JETZT + HEUTE-
im Wissen um GOTTES DA-SEIN in jedem Augenblick!

Auch für mich neu stärkend und so verbunden..


3
 
 Stefan Fleischer 16. März 2018 

Nur eine kleine Randbemerkung

Die neue EÜ verwendet (in der App, die mir zur Verfügung steht) wieder die Übersetzung: „Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin“ wie auch die Vulgata und die meisten anderen Bibeln. Diese Formulierung betont mehr die ganze personale Grösse Gottes, was natürlich dem Gedanken, dass Gott da ist keinen Abbruch tut. Im Gegenteil. Damit wird die ganze Nähe Gottes zu uns nur umso wichtiger und grösser für uns. In Jes 65,1 spricht dann Gott: „Ich wäre zu erreichen gewesen für die, / die nicht nach mir fragten, ich wäre zu finden gewesen für die, / die nicht nach mir suchten. Ich sagte zu einem Volk, / das meinen Namen nicht anrief: / Hier bin ich, hier bin ich.“ Und das Gegenstück dazu ist in 1.Sam 3,4 „Da rief der Herr den Samuel und Samuel antwortete: Hier bin ich.“ Wie mein „Hier bin ich“ zu Gott ausfällt ist immer sehr persönlich. „Du bist da, mein Herr und mein Gott“ gehört zu den schönsten dieser Antworten.


0
 
 Mariat 16. März 2018 

Ein Liebesbrief an Gott

Wunderbar geschildert. Mutter sein, rund um die Uhr, mit allen Verpflichtungen.
Dann der liebende Vergleich dazu, wie Gott, unser Vater an uns und für uns handelt.

Ein Liebesbrief an Gott.


4
 
 kreuz 16. März 2018 

das Jetzt

ist die einzige Zeit in der wir wirklich leben.
im Notfall brauchen wir -um in diesen "Modus" zu kommen, Krankheiten oder Katastrophen, im "Regelfall" brauchen wir dazu: Kinder. Sie sind es, die uns immer wieder "ins Leben" bringen.
kann ich so sagen nach 23 Jahren mit den Kindern.
und sie sind IMMER unsere Kinder, und immer wieder sind wir "einfach da" für sie, alles Andere kommt später.
welch ein Geschenk...von IHM.
durch alle Jahreszeiten des Lebens hindurch.

www.kathtube.com/player.php?id=10508


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

BeneDicta

  1. Fasten mit Bilbo Beutlin
  2. 'Trotzdem noch ein unerträglicher Zeitgenosse? - Macht nichts, Hauptsache der Glaube passt'
  3. Fünf Handys und ein Hühnerstall
  4. Wie Gottes Herrlichkeit erstrahlt
  5. Fernandez vernichtet Narrativ des Synodalen Weges
  6. Wovor sollen wir uns fürchten?
  7. 'Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken!'
  8. Die letzte Schokolade und ewiger Trost
  9. Ein liebevoller Wink aus dem Himmel
  10. 'Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft...







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Taylor sei mit Euch
  10. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  11. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  14. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  15. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz