Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  7. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  8. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  13. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  14. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  15. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“

Der Sünder kann heilig werden, der Korrupte wird verworfen

8. Februar 2018 in Aktuelles, 25 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Franziskus in Santa Marta: das langsame Abrutschen in die Verdorbenheit und Korruption. Die Schönheit und Freude der Treue verkosten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) David ist heilig, auch wenn er ein großer Sünder war. Der große und weise Salomo dagegen wird vom Herrn verworfen, weil er korrupt wurde. Auf dieses anscheinende Paradox konzentrierte sich Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der fünften Woche im Jahreskreis und ging dabei von der ersten Lesung aus dem ersten Buch der Könige aus (1 Kön 11,4-13).

Der biblische Text spricht von Salomos Ungehorsam und Bundesbruch. „Wir haben etwas ein wenig Merkwürdiges gehört“, so der Papst: „das Herz Salomos blieb nicht rein vor dem Herrn, seinem Gott: ‚Er tat, was böse war in den Augen des Herrn, und war ihm nicht so vollkommen ergeben wie sein Vater David’“.

Für Franziskus sind diese Worte deshalb „merkwürdig“, weil wir von Salomo nicht wüssten, dass er groß gesündigt habe. Er sei immer ausgewogen gewesen, während wir von David wüssten, dass er ein schwieriges Lebens gehabt habe, „dass er ein Sünder war“. Und dennoch sei David heilig, und von Salomo werde gesagt, dass sein Herz „abtrünnig“ geworden sei. Er, den der Herr gelobt habe, als er um Weisheit für das Regieren statt um Reichtum gebeten habe.


„Wie ist das zu erklären?“, fragte sich der Papst. „Das ist so, weil David, wenn er weiß, gesündigt zu haben, jedes Mal um Vergebung bittet, während Salomo, von dem die Welt nur Gutes sagte und dem auch die Königin von Saba begegnen wollte, vom Herrn abtrünnig geworden war, um anderen Göttern zu folgen, doch der hatte dies nicht gemerkt“:

„Und hier liegt das Problem der Entkräftung des Herzens. Wenn das Herz beginnt, schwach zu werden, dann ist das nicht wie bei einer Situation der Sünde: du begehst eine Sünde, und das merkst du sofort: ‚Ich habe diese Sünde begangen’, das ist klar. Das Schwachwerden des Herzens dagegen ist ein langsamer Weg, den ich Schritt für Schritt entlang rutsche, Schritt für Schritt, Schritt für Schritt... Und Salomo, der in seiner Glorie, in seinem Ruhm eingeschlafen war, begann diesen Weg“.

Paradoxerweise „ist die Klarheit einer Sünde besser als das Schwachwerden des Herzens“, so Franziskus, „der große Salomo endete als Korrupter: in aller Ruhe korrupt, weil das Herz schwach geworden war“:

„Und ein Mann oder eine Frau schwachen oder geschwächten Herzens ist eine besiegte Frau, ein besiegter Mann. Das ist der Prozess vieler Christen, vieler von uns: ‚Nein, ich begehe keine großen Sünden’. Wie aber steht es um dein Herz? Ist es stark? Ist es dem Herrn treu, oder rutscht es langsam ab?“.

Zum Drama des Schwachwerdens des Herzens könne es im Leben aller kommen. „Was also ist zu tun?“, fragte der Papst: „Wachsamkeit. Mit dem Herzen wachsam sein. Wachsam sein. Alle Tage darauf achten, was in deinem Herzen geschieht“:

„David ist heilig. Er war ein Sünder. Ein Sünder kann heilig werden. Salomo wurde verworfen, weil er korrupt war. Ein Korrupter kann nicht heilig werden. Und zur Verdorbenheit und Korruption gelangt man auf jenem Weg des Schwachwerdens des Herzens. Wachsamkeit. Alle Tage über das Herz wachen. Wie steht es um mein Herz, um meine Beziehung zum Herrn? Und die Schönheit und Freude der Treue verkosten“.

Dem Autor auf Twitter folgen!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus in Santa Marta

  1. Der Papst und die Engel
  2. Die Gnade des Gebetes, der Nähe, der Gerechtigkeit-Barmherzigkeit
  3. Der Heilige Geist lehrt uns die Sanftmut der Kinder Gottes
  4. Der Hass des Geistes der Weltlichkeit
  5. Der Geist der rigiden Starrheit bringt immer Verstörung
  6. Interreligiöses Gebet für die Befreiung von allen Pandemien
  7. Wie gibt die Welt den Frieden und wie gibt der Herr ihn?
  8. Die Mystik des Bleibens in Jesus
  9. Der Beistand –- der Geist, der im Glauben wachsen lässt
  10. Europa wachse vereint in der Brüderlichkeit






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  5. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  6. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  7. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  10. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  11. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  14. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  15. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz