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Von Frauen, Macht, Pullundern und der Kirche

26. Oktober 2017 in Kommentar, 12 Lesermeinungen
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"Was mich wirklich kränkt, ist Frau Christiane Florins ewige Insinuation, ausschließlich Männer (die Bösen) seien gegen Frauenordination, während Frauen (die Guten) ihr selbstverständlich beipflichten." Kommentar von Claudia Sperlich


Berlin (kath.net/Blog "Katholisch? Logisch!"/cs) Christiane Florin studierte Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Musikwissenschaft, wogegen nichts zu sagen ist. Außerdem schreibt sie Bücher. Ihr jüngstes Werk „Der Weiberaufstand. Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen“ (Mai 2017) tourt sie gerade durch Deutschland. Dagegen habe ich einiges zu sagen.

Einen ersten Eindruck kann man durch Frau Florins Artikel in der Zeit bekommen, einen zweiten auf der Homepage des Buches.

Peter Winnemöller hat über diesen Schmarrn schon im Mai so Hervorragendes geschrieben, daß ich mir eine ausufernde Kritik an dem Buche erspare, ja wirklich, ich als Weib finde, Winnemöller als Mann hat beinahe genug gesagt.

Aber aus zwei Gründen ganz kann ich das Schreiben zu diesem Thema nicht lassen. Der erste Grund ist der Untertitel: Warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen. Es geht der Autorin also um Macht.

Zunächst mal ist es ein radikaler Machtverzicht, Priester zu werden. Bei der Weihe verspricht der Kandidat, lebenslang zu dienen, und unterwirft sich Gott in dem drastischen Zeichen der Prostratio vor aller Augen. Selbstverständlich hat ein Priester Autorität innerhalb der Gemeinde – aber nicht aus eigener Macht, sondern aus Gnade. Je höher er im Rang steigt, desto mehr Menschen dient er. Ja, es gibt Machtstrukturen in der Kirche, weil es notwendig verschiedene Ränge gibt. Aber anders als in einem weltlichen Verein oder einem Konzern wünscht sich kein Mensch, der alle fünf Sinne beisammen hat, an die Spitze zu steigen.
Dann ist Macht an sich eine in dieser Welt leider notwendige Sache, wenn irgendetwas erreicht werden soll. Gerechtigkeit ohne Macht ist nichts wert. (Daß Macht ohne Gerechtigkeit furchtbar ist, steht auf einem anderen Blatt – hier ist die Rede von der Kirche, die dem gerechten Gott gehört.) Frau Florin sagt: „Die Worte „Macht“ und „Kontrolle“ stehen in keinem lehramtlichen Schreiben zum Thema“ – da hat sie Recht, denn es geht nicht wesentlich darum, und sie fährt fort: „gerade deshalb stehen sie im Raum, sobald über Amt, Sakrament und Institution diskutiert wird“ – da hat sie Unrecht, denn es geht der Kirche um Gott, der allein alle Macht hat, und um das Heil aller Menschen, und basta.


Nun findet Frau Florin es ungerecht, daß Frauen nicht Priester werden können. Ich will hier nicht zum hunderttausendsten Male die Gründe wiederkäuen, warum das Priesteramt Männern vorbehalten ist – ich verweise auf die Bibel, den CIC, den Katechismus der katholischen Kirche. Mir fällt zu diesem ewigen Vorwurf der Ungerechtigkeit nur dies ein: Es ist nicht ungerecht, daß Männer keine Hebammen werden können. (Zwar gibt es Geburtshelfer – aber es wird fast allen Gebärenden erheblich lieber sein, von einer Frau Beistand zu erfahren.) Es ist auch nicht ungerecht, daß Männer nicht gebären können. (Zwar gibt es seltsame Versuche, Menschen dahingehend „umzubauen“, daß das doch geht – aber jeder kann sehen, daß das nicht in Ordnung ist.)

Was mich aber wirklich kränkt, ist Frau Florins ewige Insinuation, ausschließlich Männer (die Bösen) seien gegen Frauenordination, während Frauen (die Guten) ihr selbstverständlich beipflichten. Das zementiert sie mit einer geschickten Auswahl von Lob und Kritik an ihrem Buch – Peter Winnemöller und Johannes Schröer äußern fundamentale Kritik, viele Frauen und Männer äußern hohes Lob oder mindestens Achtung, keine Gegnerin der Frauenordination wird zitiert. Doris Wiese-Gutheil, Pressereferentin der katholischen Stadtkirche Frankfurt, weiß gar, „… dass viele Frauen in der katholischen Kirche gar nicht mehr für Gleichberechtigung kämpfen. Die älteren haben resigniert und begnügen sich in großer Zahl mit dem Ehrenamt, die jüngeren interessieren sich gar nicht mehr für die Kirche als Institution.“

Ich kämpfe deswegen nicht für Gleichberechtigung in der Kirche, weil es sie gibt. Ich bin als Frau getauft und gefirmt, bin vollwertige Christin mit allen Rechten und Pflichten, die das mit sich bringt, empfange als Frau den Leib des Herrn, gehe als Frau zur Beichte, durfte als Frau ein Gelübde ablegen, bin für die Kirche Lektorin und Dichterin, bekomme Hilfe von ihr, wo ich sie brauche, und helfe ihr, wo ich kann – wenn es nottut, als Verteidigerin gegen die dumme Welt. Ich habe in der Kirche die gleichen Rechte wie der Papst (und ein paar mehr, z.B. die Freiheit des Aufenthaltsortes), nur nicht die gleichen Fähigkeiten und Möglichkeiten. (Der Heilige Vater hat auch nicht die gleichen Fähigkeiten und Möglichkeiten wie eine Frau.)

„In der Kirche sind Frauen Platzanweisungsobjekte“, weiß Frau Florin. Nein! In der Kirche, und nur in ihr, sind Frauen frei trotz einer Welt, die Frauen ständig in die eine oder andere Richtung zerren, für irgendwelche Agenden benutzen oder gleich verbrauchen will. Die Kirche versichert mir täglich neu, was ich in meiner atheistischen Familie nie gelernt habe: Ich bin als Kind Gottes zur Freiheit berufen.

Frauen, die Christiane Florin widersprechen, kommen in Christiane Florins Weltbild nicht vor (sie erwähnt nur kurz das Desinteresse ihrer pubertierenden Tochter an ihrem Buch). In allem, was ich von Florin zum Thema ihres Buches lese, sind Männer bestenfalls in vorsichtiger Annäherung an ihre Meinung begriffen, sind meist irgendwie spießig (tragen Pullunder!), haben festgefahrene Meinungen, mit denen sie ihre Macht zementieren – oder so ähnlich. Frauen werden von ihr zitiert, wenn sie ihr Buch hervorragend oder zumindest bemerkenswert finden, wenn sie Priesterinnen sehnlichst wünschen oder zumindest leise ersehnen. Frauen wie ich kommen bei ihr nicht vor. Da wird nur eine andere Frau zitiert, daß ältere Frauen „resigniert“ haben.

Und das ist eine Unverschämtheit sondergleichen! Ich gehöre vollständig, mit allem, was ich bin und habe, dem Herrn Jesus. Durch Seine Kirche schenkt Er sich mir jeden Tag neu. In Seiner Kirche ist die einzige Möglichkeit für mich, alles, was ich kann, zu Seiner Ehre zu geben. Nichts anderes will ich. Er, der die Kirche auf den Fels Petrus erbaut hat, ist der Einzige, der absolut über mich zu bestimmen hat. Er hat, wie die Kirche lehrt, ausschließlich Männer zu Seinen Priestern bestimmt. Daran ändert auch nicht, daß das Wort „Apostel“ an verschiedenen Stellen der Bibel in verschiedener Bedeutung benutzt wird (nämlich einerseits gegenüber den Zwölfen als „von Gott gesandter Bote“, andererseits gegenüber allen von der jungen Gemeinde zu verschiedenen Diensten beauftragten Christen als „von der Gemeinde bestellter Bote“).

Frau Florin tut so, als gebe es Frauen wie mich nicht – weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Sie tut so, als sei eine Katholikin, die keine Priesterinnen will, etwas völlig Undenkbares – als wären solche Vögel wie ich bestenfalls zu pathologisieren.

„Ich bin ein Weib, und obendrein kein gutes“ – kann mich mit der großen Kirchenlehrerin nicht messen, aber für eines bin ich gerade noch gut und gescheit genug: Zu wissen, daß die katholische Kirche Recht hat, weil sie durch Christus auf Petrus, den Fels, gebaut ist.

Foto oben: Symbolbild


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