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Der Schlüssel der Tür zur Erkenntnis

19. Oktober 2017 in Aktuelles, 10 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Das Heil Gottes, das Erbarmen Gottes ist unentgeltlich. Uns selbst und den anderen die Tür zum Heil öffnen und die Nähe Gottes nicht verlieren. Die Pharisäer von heute. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der Herr „schenke uns die Gnade der Erinnerung an die Unentgeltlichkeit des Heils und der Nähe Gottes sowie der Konkretheit der Werke der Barmherzigkeit, die er von uns will, seien diese materiell oder geistlich“. Auf diese Weise seien wir Menschen, die helfen, uns selbst und den anderen „die Tür zu öffnen“. Mit diesem Gebet wandte sich Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der 28. Woche im Jahreskreis an Gott.

Bei seinen Betrachtrungen ging der Papst vom Tagesevangelium aus (Lk 11,47-54), in dem berichtet werde, wie Pharisäer und Schriftgelehrte sich für gerecht hielten und Jesus sie „mit der Hand“ berühren lasse, dass allein Gott gerecht sei. Franziskus erklärte, warum die Schriftgelehrten „den Schlüssel der Tür zur Erkenntnis weggenommen haben“, dies mit einer Folge: „Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert“ (V. 52):

„Dieses Wegnehmen der Fähigkeit, die Offenbarung Gottes zu verstehen, das Herz Gottes zu begreifen, das Heil Gottes zu erfassen – des Schlüssels der Erkenntnis: wir können sagen, dass dies ein großes Versäumnis ist. Die Unentgeltlichkeit des Heils wird vergessen, die Nähe Gottes wird vergessen, und das Erbarmen Gottes vergisst man. Und jene, die die Unentgeltlichkeit des Heils vergessen, die Nähe und die Barmherzigkeit Gottes, haben den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen“.


Die „Unentgeltlichkeit“ also werde vergessen. Dabei handle es sich jedoch um die „Initiative Gottes, uns zu retten, und statt dessen ergreifen sie Partei für das Gesetz“. Das Heil „ist dort für sie“. Auf diese Weise gelangten sie „zu einem Haufen von Vorschriften“, die zum wahren Hei würden. Auf diese Weise aber empfangen sie nicht die Kraft der Gerechtigkeit Gottes“.

Das Gesetz dagegen „ist immer eine Antwort der unentgeltlichen Liebe Gottes“, der die Initiative ergriffen habe, uns zu retten. Somit: „wenn man die Unentgeltlichkeit des Heils vergisst, verliert man den Schlüssel zum Verständnis der Heilsgeschichte und gleichzeitig den Sinn für die Nähe Gottes“:

„Für sie ist Gott derjenige, der das Gesetz geschaffen hat. Und das ist nicht der Gott der Offenbarung. Der Gott der Offenbarung ist der Gott, der begann, mit uns zu gehen, von Abraham bis Jesus Christus, der Gott, der mit seinem Volk geht. Und wenn man diese nahe Beziehung mit dem Herrn verliert, verfällt man dieser engstirnigen Denkweise, die an die Selbstgenügsamkeit des Heils durch die Erfüllung des Gesetzes glaubt. Die Nähe Gottes“.

Wenn nämlich die Nähe Gottes fehle, wenn das Gebet fehle, „kann man die Lehre nicht lehren“. Ebenso wenig sei es möglich, Theologie zu betreiben, noch weniger: „Moraltheologie“. Der Papst unterstrich: Theologie müsse „auf Knien“ betrieben werden, „immer nahe bei Gott“. Das Kommen der Nähe Gottes erreiche ihren höchsten Punkt in Jesus Christus, dem gekreuzigten, da wir durch das Blut Christi gerechtfertigt seien, wie der heilige Paulus in der ersten Lesung sage (Röm 3,21-30a). Aus diesem Grund seien die Werke der Barmherzigkeit „der Maßstab für die Erfüllung des Gesetzes“, denn man rühre durch sie an das Fleisch Christi, „an Christus rühren, der in einem Menschen leidet, sowohl materiell als auch geistlich“.

Franziskus warnte vor der Tatsache, dass man, wenn man den Schlüssel der Erkenntnis verliere, auch zur „Korruption“, das heißt zum Verderben gelange. Der Papst dachte an die Verantwortung der Hirten heute in der Kirche, wenn diese den Schlüssel der Erkenntnis verlören oder wegnähmen und so „uns und den anderen die Türe verschließen“:

„In meinem Heimatland habe ich viele Male von Pfarrern gehört, die die Kinder von ledigen Müttern nicht tauften, eben weil sie nicht in einer kanonischen Ehe geboren worden waren. Sie verschlossen die Tür, sie bildeten ein Ärgernis für das Volk Gottes. Warum? Weil das Herz dieser Pfarrer den Schlüssel der Erkenntnis verloren hatte. Ohne weit in Zeit und Raum zurückzugehen: vor drei Monaten, in einem Land, in einer Stadt wollte eine Mutter ihr soeben geborenes Kind taufen lassen, doch sie war zivil mit einem Geschiedenen verheiratet. Der Pfarrer sagte: ‚Ja, ja. Ich taufe das Kind. Aber dein Mann ist geschieden. Er soll draußen bleiben, er darf bei der Feier nicht anwesend sein’. Das geschieht heute. Die Pharisäer, die Gesetzeslehrer sind nicht etwas, das es nur zu jenen Zeiten gegeben hätte, auch heute gibt es viele. Deshalb ist es notwendig, für uns Hirten zu beten. Zu beten, dass wir nicht den Schlüssel der Erkenntnis verlieren und die Tür nicht vor uns und den Menschen verschließen, die eintreten wollen“.

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