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| Drei Worte mit Sprengkraft15. September 2017 in Kommentar, 4 Lesermeinungen Vergeude deine Zeit nicht mit Sorgen, sondern delegiere rechtzeitig an den, der alles unter Kontrolle hat. BeneDicta am Freitag von Petra Knapp-Biermeier Linz (kath.net) Mit fragenden Augen schaut sie mich an. Was? So kurz? Da nimmt sie lieber doch etwas anderes. Nach einem Gebet hat sie mich gefragt, meine Tochter. Sie soll es aufs Religionsheft drauf schreiben. Jetzt malt sie mit Hingabe den Psalm 23, in blau, türkis und orange, während ich sitzen bleibe auf meinen drei kargen Worten, die mich seit Wochen begleiten. Sie retten mich vor mir selber und greifen, wo ich keinen Zugriff habe, mit ungeheurer Sprengkraft. Jesus, sorge du. Zugegeben, für eine A4-Seite gibt es nicht viel her, das kleine Gebet, das der neapolitanische Priester Don Dolindo Ruotolo (1882-1970) in seiner Lehre über die Hingabe an Gott formuliert hat. Meine Schwägerin schickt es mir irgendwann im Sommer. Es wird mir Rettungsanker und Ruhepol. Eine Herausforderung für mich, denn ich hätte mein Leben gerne unter Kontrolle. Aber Gott ist gut. Und so darf ich eine Zeit erleben, wo Dinge passieren, die Pädagogen und Psychologen gerne mit Herausforderung umschreiben. Wo sich Probleme nicht und nicht lösen lassen. Auch nach Jahren nicht. In der Familie, in der Arbeit, rundherum. Und ich stehe an. Bin auch böse auf Gott, ganz ehrlich. Und kümmert er sich eigentlich um mich? Gleichzeitig suche ich ihn, immer wieder, wütend, hilflos, müde, hoffnungsvoll. Jesus, sorge du. Es trifft mich wie ein brennender Pfeil. Es verwundet meine aufgewühlte Seele, und die Gnade Gottes strömt wieder, aber anders, als ich es kenne. Was ich jetzt erlebe, das ist Loslassen. Ich lasse das Problem los, sobald ich es erkannt habe. Ich gebe die Sorge ab, ehe sie mir den Schlaf raubt. Das ist nicht Resignation. Das ich nicht passiv. Ich delegiere nämlich. Ich erkenne an, wer Gott ist, und wer ich bin. Ich erkenne an, dass ich definitiv nicht zuständig bin für Bereiche, auf die ich keinen Einfluss habe. Für die Vergangenheit. Für die Lehrer meiner Kinder. Die neuen Nachbarn. Für das Verhalten anderer. Für so vieles, was mir als Last erscheint. Ich folge dem, was der neapolitanische Priester so aufgeschrieben hat: Sich Mir hingeben heißt nicht: Sich ängstigen, sich beunruhigen und verzweifeln, um erst dann ein erregtes Gebet an Mich zu richten, damit Ich euch beistehe. Sich Mir hingeben heißt vielmehr: Gleichsam die Augen der Seele ruhig schließen und sich Mir überlassen, damit Ich allein euch ans andere Ufer trage wie schlafende Kinder auf den Armen der Mutter. Das, was euch durcheinander bringt und sehr schadet, ist euer Grübeln, Nachsinnen, euer Sich-Sorgen und Abquälen in der Annahme, um jeden Preis alles selbst tun zu müssen. Jesus, sorge du. Gleichzeitig erlebe ich, wie aus dieser Abgabe meiner Sorgen eine neue Aktivität entsteht. Neue Impulse kommen aus dieser inneren Ruhe heraus. Ich bin dort aktiv, wo ich aktiv sein soll. Wo ich gefragt bin. Wo ich gebraucht werde. Was quält dich gerade am allermeisten? Was raubt dir den Schlaf? Was ist deine größte Not? Wo fühlst du dich hilflos und überfordert? Was ist deine aussichtsloseste Situation? Gott wartet darauf, dass du ihm genau das überlässt. Lass es los. Lass dich los und deine Sorgen, und werde aktiv: Jesus, sorge du! Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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