Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  6. Vatikanstaat will bis 2030 komplett auf Elektroautos umsteigen
  7. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  8. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  9. Fällt die CDU erneut um?
  10. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  11. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  12. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Großbritannien - Priester kündigt an, er wird Pro-Sterbehilfe-Politiker die Kommunion verweigern
  15. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden

Bonelli warnt vor zunehmendem Narzissmus in der Gesellschaft

11. September 2017 in Österreich, 6 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Psychiater in Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag": Durch Ansteigen des Narzissmus in Gesellschaft "immer mehr Mangel an Selbstlosigkeit" - Gesellschaft, die nicht solidarisch ist, "zerfällt und zerbröckelt"


Wien (kath.net/KAP) Der Psychiater und Neurowissenschaftler Raphael Bonelli warnt vor einem zunehmenden Narzissmus in der Gesellschaft. Narzissten seien rücksichtslos, manipulativ und ausnutzerisch. Durch das Ansteigen des Narzissmus komme es daher "immer mehr zu einem Mangel an Selbstlosigkeit", so der Psychiater in der aktuellen Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag". Die Gesellschaft sei allerdings darauf aufgebaut, "dass wir selbstlose Menschen haben, die anderen Menschen dienen, so wie das etwa Eltern für ihre Kinder täten. Eine Gesellschaft, die nicht solidarisch ist, zerfalle und zerbröckle, "und das können wir schon beobachten."

Die Gesellschaft sei auf Grund der geringen Kinderzahl ein "Nährboden für Narzismuss", da "wir relativ wenig Kinder und viele Erwachsene haben, die bewundernd auf die wenigen Kinder blicken". Studien zeigten, dass Kinder, die von den Eltern überschätzt und exzessiv gelobt werden, irgendwann die Einschätzung ihrer Eltern übernehmen und so zu Narzissten werden.


Der "natürliche Widerpart" zum Narzissmus sei die Demut, die dazu befähige, "sich selbst so einzuschätzen, wie es der Wirklichkeit entspricht, erläuterte der Psychiater. "Wenn Menschen lernen, sich so einzuschätzen, wie es der Wirklichkeit entspricht, dann gelingt ihr Leben, weil sie sich weder überschätzen noch unterschätzen." Die beste Naszissmus-Therapie sei deshalb der Realitätssinn. Ein weiteres Schlüsselwort sei der Begriff "Dienst", der in der Gesellschaft immer mehr zum "Unding" werde. Eine Entwicklung, die Bonelli bedauert, "denn in Wirklichkeit besteht ein glückliches Leben immer im Dienst".

Literarisches Gegenstück zu jedwedem Narzissmus ist laut Bonelli etwa eine Stelle im Markus-Evangelium, in der es heißt: "Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch große sein will, der soll euer Diener sein." Das Evangelium beschreibe hier, "dass der Mensch nicht glücklich werden kann, wenn er um sich selbst kreist, sondern nur dann, wenn er aus sich heraus geht in einer dienenden Funktion". Das sei dem Menschen gemäß, und deshalb verkünde das auch das Evangelium.

Um vom Narzissmus loszukommen, brauche es laut dem Psychiater eine große Portion an Selbsterkenntnis, Liebe und die Offenheit zur Selbsttranszendenz. Liebe sei ein Sich-Schenken und Sich-Selbst aufgeben. Und auch die Anerkennung von etwas Größerem könne aus einer narzisstischen Haltung herausführen. Wer etwa Christ sei, der werde oft Widerstand und Ablehnung erfahren. "Diese Watschn auszuhalten, ist für den Narzissten sehr heilsam."

Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Raphael Bonelli

  1. Psychiater: Glaube hat positive Wirkung bei psychischen Störungen
  2. Psychiater: Kontemplation ist 'Psychohygiene in Reinkultur'
  3. Wenn PERFEKT nicht gut genug ist
  4. Sigmund Freud: Psychiater Bonelli für 'Entmythologisierung'
  5. Das Schuldbekenntnis
  6. Seine Frau hält ihn für sexsüchtig
  7. Faust baut Mist
  8. Die Unschuld auf der Couch
  9. 'Das Fehlen von Schuldgefühlen macht uns zum Monster'
  10. Studie: Religion fördert die psychische Gesundheit






Top-15

meist-gelesen

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  3. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  4. Anselmianum distanziert sich vom Hauptautor von ‚Traditionis Custodes‘
  5. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  6. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  7. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  8. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  9. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  10. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  11. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  12. Allgemeine Ratlosigkeit
  13. Einheit ist kein Konsens, sie ist Kreuz. Petrus und Paulus, Säulen und Wegweiser der Kirche
  14. Kard. Ambongo: Widerstand gegen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare keine "afrikanische Ausnahme"
  15. In das Herz des Erlösers getaucht - dem Herzen des Hirten folgen

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz