Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  4. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  5. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  8. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  9. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  10. USA: 20.000 Ständige Diakone - Aber zu wenige kommen nach, trotz der Zulassung von Verheiraten!
  11. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  12. Papst an Seminaristen: Freundschaft mit Christus für Berufung zentral
  13. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  14. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

Wie viel Kind braucht die Mutter?

14. August 2017 in Buchtipp, 3 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


„Niemand will über die Frage reden, wie viel Kind ich selbst will... Wie viele Sorgen verleugnet werden, wenn man sein Kind morgens heulend in einer Kita abgibt“ – Leseprobe 2 aus der Neuerscheinung „Muttertier“ von Birgit Kelle


Köln (kath.net) «Und wann gehst du dann wieder arbeiten?» – Welche Mutter kennt nicht diesen Satz? Meist in leicht vorwurfsvollem Ton ausgesprochen von Freundinnen, eigenen Müttern, Schwestern, Kolleginnen, besten Freundinnen und inzwischen auch durchaus von den eigenen Männern.

Eine Frau, die zugunsten von Heim, Herd, Kind und – Gott behüte – Mann einen Job sausen lässt, gilt in unserer Gesellschaft als nicht ganz zurechnungsfähig.

Nun ist es nicht so, dass es keine Zahlen gäbe, keine Statistiken oder auch Umfragen, was Mütter denn gerne wollen. Wie sie sich ihr Leben mit Kindern vorstellen. Was sie von der Gesellschaft oder der Politik erwarten.

Wir haben solche Zahlen, wir ignorieren sie bloß.

Niemand interessiert sich für die Frage: Wie viel Kind braucht die Mutter? Ob sie diese Sehnsucht in sich spürt, sich ihrem Kind zu widmen, es zu umsorgen, zu lieben. Zeit mit ihm zu verbringen. Also all dieser sentimentale Kram, der so zeitraubend ist und uns als Frauen davon abhält, vermeintlich wichtigere Dinge zu tun. Und uns selbstredend in einem Abhängigkeitsverhältnis hält. Emotional zum Kind, finanziell zum Mann. Ein Komplott zur lebenslangen Fesselung an Heim und Herd, wie es scheint.

Wenn man die Frage «Wie viel Kind braucht die Mutter?» in die Suchmaschine Google eingibt, findet das Internet keine Ergebnisse. Stattdessen dreht der Algorithmus die Suchanfrage sofort um, weil er denkt, wir hätten uns vertippt. Es finden sich schlicht keine Einträge, keine Diskussionen zu der Frage, wie viel Bedürfnis nach Kind eine Frau hat. Haben darf.


Das Netz spuckt nur hundertfach Ergebnisse aus, wie viel Mutter das Kind eigentlich noch braucht, bevor man es endlich aus dem Nest schubsen kann.

Niemand will über die Frage reden, wie viel Kind ich selbst will. Wie viel Trennungsschmerz man als Frau erträgt. Wie viele Bedürfnisse und Sorgen verleugnet werden, wenn man sein Kind, nicht selten aus ökonomischen Gründen, morgens heulend in einer Kita abgibt.

«Quality-Time» heißt das Zauberwort, mit dem man uns Mütter und eigentlich alle Eltern zu beruhigen und einzulullen versucht. Die Theorie besagt, es käme ja nicht darauf an, wie viel Zeit wir mit unseren Kindern verbrächten, sondern nur, dass die wenige Zeit, die wir erübrigen können, dann qualitativ wertvoll gestaltet würde.

Was bedeutet qualitativ wertvoll, wenn es um Beziehungen zwischen Menschen geht? Unsere Kinder denken nicht in Quality-Time-Einheiten. Sie denken im Jetzt und Hier. Je kleiner sie sind, je mehr. Und entweder wir sind da, wenn sie uns gerade brauchen, oder wir sind es nicht. Aus Kinderperspektive ist Quality-Time schlicht und ergreifend Erwachsenen-Unsinn.

Beziehungen brauchen sinnlos verprasste Zeit. Verschenkte Zeit am Rand eines Sandkastens. Als wachsames Auge, wenn kleine Menschen zu großen Abenteuern aufbrechen. Verschenkte Zeit beim Immerwiederlesen einer Geschichte, nicht weil sie pädagogisch wertvoll ist, sondern langweilig gleich, jedes … einzelne … Mal.

Verschenkte Zeit, in der Kinder mitmachen dürfen, teilhaben dürfen an banalen Dingen wie Einkaufen gehen und Regale bestaunen. Essen kochen, Gewürze riechen, sich in die Finger schneiden. Badezimmer putzen, Gartenarbeit oder Auto waschen. Auch wenn es mehr Zeit kostet, es mit Kindern zu machen, als es schnell als Erwachsener zu erledigen. Zeitlose Zeit beim Betrachten von Wolken, beim Blumenpflücken und beim Kichern mit Kindern.

Mütter, die Zeit haben, sind der Antipol in einer gehetzten Gesellschaft. Sie sind Hüterinnen der Zeit gegen den Zugriff der Grauen Herren aus Michael Endes «Momo»-Geschichte. Mütter, die noch Zeit haben, sind das letzte Bollwerk gegen die Mechanismen einer effizienten Gesellschaft und den verschlingenden Zugriff eines kapitalistischen Marktes.

kath.net-Lesetipp
Muttertier
Eine Ansage
Von Birgit Kelle
Hardcover, 256 Seiten
2017 Fontis - Brunnen Basel
ISBN 978-3-03848-124-9
Preis Österreich 20.60 EUR

Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern:

Link zum kathShop

Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz:
Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected]

Buchhandlung Provini Berthier GmbH, Chur:
Für Bestellungen aus der Schweiz/Liechtenstein: [email protected]

Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini Buchhandlung (Auslieferung Schweiz und Lichtenstein) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten.




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Frauen

  1. Lebe deine Sehnsucht als Frau - Leseprobe 3
  2. Lebe deine Sehnsucht als Frau - Leseprobe 2
  3. Lebe deine Sehnsucht als Frau
  4. Geschlechtsspezifische Abtreibung in Indien: Jedes Jahr werden mehr Jungen als Mädchen geboren
  5. Bilder von Frauen in Moschee aufgehängt, um sie zu denunzieren
  6. Gloria von Thurn und Taxis: Die Anti-Baby-Pille ist kein wahrer Feminismus
  7. „Sehr geehrte Frau Flachsbarth, mit Überraschung lese ich…“
  8. „Hier werden Frauenrechte auf dem Trans-Altar geopfert“
  9. Propaganda und keine Meinungsfreiheit
  10. 5 Dinge, die deine Frau nicht gerne hört, wenn du sie sagst.






Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net!
  2. Salzburger Moraltheologin für legale Abtreibung und Frauenordination - Und die Kirche schweigt dazu!
  3. Kardinal Zuppi: ‚Wir vermissen Franziskus‘
  4. Heilung. Die Musik kehrt in den Vatikan zurück
  5. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  6. Fortschritt gibt es nur mit Tradition
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Michelle Obama: Kinder zu bekommen ist ‚das Geringste‘ wozu der weibliche Körper fähig ist
  9. Bistum Eichstätt beendet Dienstverhältnis mit Priester
  10. Schlicht und authentisch: Neues Exorzisten-Drama im Kino
  11. Gebrochen, um zu nähren – Die göttliche Logik der Eucharistie
  12. Gänswein warnt vor Fake-Auktion mit angeblicher Papst-Kleidung
  13. Schottischer Priester feiert Messe auf Mount Everest
  14. Tschechien: Jesuiten-Provinzial setzt Schritte gegen Rupnik-Umfeld
  15. Brot, das verbindet – Der Leib Christi als Ursprung der Gemeinschaft

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz