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Die drei Charakteristiken des Hirten

22. Juni 2017 in Aktuelles, 12 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: Leidenschaft, Unterscheidungsvermögen, die Kraft zum Verurteilen. Das Gutmenschentum der Kompromisse, das nicht nur naiv ist, sondern Schaden anrichtet. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Der gute Hirt gibt sein Leben hin für seine Schafe: Papst Franziskus ging in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Donnerstag der elften Woche im Jahreskreis von der ersten Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther aus (2 Kor 11,1-11).

Franziskus erläuterte die kennzeichnenden Merkmale, die einem Hirten eignen sollten. Gerade in Paulus liege die Gestalt des „wahren Hirten“ vor, der seine Schafe nicht verlasse, wie dies hingegen ein bezahlter Knecht täte. Die erste Qualität also finde sich darin, „leidenschaftlich“ zu sein. Leidenschaftlich „bis zu dem Punkt, an dem er zu seinen Leuten sagt: ‚Ich verspüre eine Art Eifersucht Gottes’“. Paulus sei „göttlich eifersüchtig.

Es sei dies also eine Leidenschaft, die fast zu „Wahnsinn“ und „Torheit“ für sein Volk werde. Und „dies ist der Charakterzug, den wir apostolischen Eifer nennen: man kann kein wahrer Hirt sein, ohne dieses Feuer in sich zu haben“. Eine zweite Charakteristik bestehe darin, dass der Hirt ein „Mann ist, der zu unterscheiden vermag“:

„Er weiß, dass es im Leben die Verführung gibt. Der Vater der Lüge ist ein Verführer. Der Hirt: nein: Der Hirt liebt. Er liebt. Die Schlange dagegen, der Vater der Lüge, der Neider: er ist ein Verführer. Er ist ein Verführer, der versucht, von der Treue abzubringen, denn jene göttliche Eifersucht des Paulus war gegeben, um das Volk zum einzigen Bräutigam zu führen, um das Volk in der Treue zu seinem Bräutigam zu halten. In der Heilsgeschichte, in der Schrift finden wir viele Male die Entfernung von Gott, die Untreue dem Herrn gegenüber, der Götzendienst, als handle es sich um eine Untreue wie in einer Ehe“.


Das erste Merkmal des Hirten also bestehe darin, leidenschaftlich zu sein, Eifer zu haben, die zweite Charakteristik im Unterscheidungsvermögen: „zu unterscheiden, wo die Gefahren sind, wo die Gnaden sind, wo der wahre Weg ist“. Das, so der Papst, „bedeutet, dass er immer die Schafe begleitet: in den schönen Momenten, aber auch in den hässlichen, auch in den Momenten der Verführung, mit Geduld bringt er sie zum Stall“. Und die dritte Charakteristik liege „in der Fähigkeit, anzuzeigen“:

„Ein Apostel kann kein naiver Mensch sein: ‚Ach, da ist ja alles schön, gehen wir weiter, nicht? Alles ist schön. Feiern wir ein Fest, wir alle, alles ist möglich...’. Denn da ist die Treue zum einen Bräutigam zu verteidigen, zu Jesus Christus. Und er versteht es, zu verurteilen: da ist jene Konkretheit zu sagen: ‚das nicht!’, wie die Eltern es zum Kind sagen, wenn es zu krabbeln anfängt und zur Steckdose geht, um die Finger hineinzustecken: ‚Nein, das nicht! Das ist gefährlich!’. Da kommt mir viele Male jenes ‚tuca nen’ (‚Nichts anfassen!’) in den Sinn, das die Eltern und Großeltern zu mir in jenen Momenten sagten, als da eine Gefahr war“.

„Der gute Hirt“, so Franziskus, „versteht es, anzuzeugen, mit Namen und Nachnamen“, wie dies der heilige Paulus getan habe. Der Papst ging dann auf seine Reise vom Dienstag nach Bozzolo und Barbiana ein, zu den Orten „jener tüchtigen italienischen Hirten“, Don Milani und Mazzolari, und Franziskus erinnerte an das Motto von Don Milani, als er die Kinder lehrte:

„I care. Doch was heißt das? Mir wurde erklärt: damit wollte er sagen: ‚Für mich ist das wichtig’. Er lehrte, dass die Dinge ernst genommen werden mussten, entgegen dem Motto, das zu jener Zeit modern war und lautete: ‚das interessiert mich nicht’, gesagt allerdings in einer anderen Sprache, die ich hier jetzt nicht benutzen kann. Und so lehrte er die Kinder, voranzugehen. Kümmere dich: ‚Kümmere dich um dein Leben, und: das nicht!’“.

Es sei somit notwendig, auch das anzeigen zu könne, was gegen das eigene Leben gehe. Viele Male „verlieren wir diese Fähigkeit zu verurteilen und wollen die Schafe mit ein wenig Gutmenschentum voranbringen, das nicht nur naiv ist, sondern Schaden anrichtet“. Jenes „Gutmenschentum der Kompromisse“, um von den Gläubigen bewundert oder geliebt zu werden, indem man sie einfach machen lasse.

„Paulus, der Apostel, der apostolische Eifer des Paulus, leidenschaftlich, voll Eifer: die erste Charakteristik“, so der Papst abschließend. Ein Mann, „der zu unterscheiden versteht, weil er die Verführung kennt und weiß, dass der Teufel verführt – die zweite Charakteristik“. Franziskus beschloss seine Betrachtungen mit einem Gebet „für alle Hirten der Kirche, dass der heilige Paulus für sie vor dem Herrn fürspreche, damit wir alle diese drei Spuren haben, um dem Herrn zu dienen“.

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