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Die Werke der Barmherzigkeit: mitleiden und eine Gefahr eingehen

5. Juni 2017 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: die Werke der Barmherzigkeit und die Nachahmung Jesu. Ein gutes Werk ist nicht zu tun, um sich sein Gewissen zu erleichtern, sondern weil uns als erste die Barmherzigkeit Christi zuteil wurde. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) In seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Pfingstmontag (Montag der neunten Woche im Jahreskreis, Fest des heiligen Bonifatius; in Italien und im Vatikan werden die Lesungen vom Tag im Jahreskreis benutzt) ging Papst Franziskus von der ersten Lesung aus dem Buch Tobit aus (Tob 1,3; 2,1b-8).

Die Juden waren nach Assyrien verschleppt worden. Ein gerechter Mann namens Tobit helfe seinen armen Landsleuten und, unter Gefahr für sein eigenes Leben, bestatte er im Verborgenen die Juden, die ungestraft getötet worden seien. Angesichts der Leiden der anderen, so der Papst, empfinde Tobit große Traurigkeit. Dies bildete für Franziskus den Anlass, über die vierzehn leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit nachzudenken. Sie zu tun bedeute nicht nur, das zu teilen, was einer besitze, sondern Mitleid zu haben:

„Das heißt: leiden mit dem, der leidet. Ein Werk der Barmherzigkeit tun heißt nicht., etwas zu tun, um sich das Gewissen zu erleichtern: ein Werk des Guten, so bin ich ruhiger, ich nehme mir eine Last vom Herzen... Nein! Es ist auch ein Mitleiden des Schmerzes des anderen. Teilen und mitleiden: das gehört zusammen. Barmherzig ist der, der es versteht, zu teilen und auch die Probleme der anderen Menschen ‚mitzuleiden’. Und hier kommt die Frage auf: verstehe ich es, zu teilen? Bin ich großherzig? Aber auch wenn ich einen Menschen sehe, der leidet, der in Schwierigkeiten ist – leide da auch ich? Weiß ich mich in den anderen zu versetzen? In die Situation des Leidens?“.


Den nach Assyrien verschleppten Juden sei es verboten gewesen, ihre Toten zu bestatten. Wenn sie dies getan hätten, sei es möglich gewesen, dass sie ihrerseits getötet würden. So sei Tobit dieses Risiko eingegangen. Werke der Barmherzigkeit zu tun, so Franziskus, bedeute nicht nur ein gemein gemeinsamen Teilen und Mitleiden, sondern auch, etwas zu riskieren:

„Wie viele Male geht man doch ein Risiko ein. Denken wir an diesen Ort, an Rom. Mitten im Krieg: wie viele sind Gefahren eingegangen, angefangen bei Pius XII., um die Juden zu verstecken, damit sie nicht getötet werden, damit sie nicht verschleppt werden! Sie setzten ihre eigene Haut aufs Spiel! Doch es war ein Werk der Barmherzigkeit, das Leben dieser Leute zu retten! Ein Risiko eingehen“.

Der Papst unterstrich zwei weitere Aspekte. Wer Werke der Barmherzigkeit tue, könne von den anderen verlacht werden, wie dies Tobit widerfahren sei, da man ihn als einen Menschen erachte, der Verrücktes tue, statt stillzuhalten. Und dann sei dies einer, der sich gern stören lasse:

„Das Tun von Werken der Barmherzigkeit fällt lästig. ‚Aber ich habe einen Freund, eine Freundin, ich möchte ihn oder sie besuchen, aber ich habe keine Lust dazu... Ich ruhe lieber aus oder schaue fern... in Ruhe’. Das Tun der Werke der Barmherzigkeit bedeutet immer, dass man es mit Unbequemem zu tun bekommt. Sie belästigen einen. Doch der Herr hat das Unbequeme für uns erlitten: er ist ans Kreuz gegangen. Um uns Barmherzigkeit zu schenken“.

Wer fähig sei, ein Werk der Barmherzigkeit zu tun, so der Papst abschließend, „kann dies deshalb, da er weiß, dass ihm zuerst Barmherzigkeit zuteil geworden ist. Dass es der Herr gewesen ist, der ihm Barmherzigkeit geschenkt hat. Und wenn wir diese Dinge tun, dann deshalb, weil der Herr sich unser erbarmt hat. Und wir wollen an unsere Sünden denken, an unsere Fehler und daran, wie der Herr uns vergeben hat: er hat uns alles vergeben, er hat diese Barmherzigkeit gehabt“.

So liege es an uns, dasselbe an den Brüdern und Schwestern zu tun: „Die Werke der Barmherzigkeit sind jene, die einen vom Egoismus abbringen und uns Jesus aus größerer Nähe nachahmen lassen“.

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