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Das Herz aus Stein wird zu einem Herzen aus Fleisch

2. Mai 2017 in Aktuelles, 55 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: die Rigiden, die nichts verstehen, sind in sich verschlossen und verurteilen nur, was außerhalb des Gesetzes ist. Ein verschlossenes Herz lässt den Heiligen Geist nicht eintreten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Der heilige Stephanus ist ein „Zeuge aus Gehorsam“ wie Jesus, und aus diesem Grund wurde er verfolgt. Papst Franziskus ging in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Dienstag der dritten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ von der ersten Lesung aus (Apg 7, 51–8, 1a), die vom Martyrium des Stephanus berichtet. Der Papst unterstrich erneut, dass der Christ eine „Zeuge aus Gehorsam“ ist.

Die Menschen, die Stephanus gesteinigt hätten, hätten das Wort Gottes nicht verstanden. Stephanus habe sie „halsstarrig“ genannt, „ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr“ (7,51). Es sei, als nenne er sie „Heiden“.

Franziskus forderte dazu auf, über die verschiedenen Weisen nachzudenken, wie das Wort Gottes nicht verstanden werde. Jesus zum Beispiel sage zu den die Emmaus-Jüngern „Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben“. Sie seien ängstlich gewesen, da sie keine Probleme gewollt hätten, sie „hatten Angst“, aber „sie waren gut, offen für die Wahrheit“. Als Jesus sie dann tadle, ließen sie seine Worte eintreten und ihre Herzen „brannten. Jene jedoch, die Stephanus steinigten, „waren aufs äußerste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen“. Sie hätten nicht hören gewollt. Das sei das Drama der Verschlossenheit des Herzens: „das harte Herz“, so der Papst.


Im Psalm 95 mahne der Herr sein Volk, das Herz nicht zu verhärten, und dann mache er dem Propheten Ezechiel eine „wunderschöne Verheißung: die Verheißung, das steinerne Herz zu einem Herzen aus Fleisch werden zu lassen, das heißt zu einem Herzen, das zu verstehen und das Zeugnis aus Gehorsam zu empfangen vermöge:

„Und das lässt die Kirche so sehr leiden: die verschlossenen Herzen, die Herzen aus Stein, die Herzen, die sich nicht öffnen wollen, die nicht hören wollen. Die Herzen, die nur die Sprache des Verurteilens kennen: sie verstehen es, zu verurteilen. Sie vermögen nicht zu sagen: ‚Nun, erklär mir, warum sagst du das? Warum das? Erklär es mir...’. Nein, sie sind verschlossen. Sie wissen alles. Sie brauchen keine Erklärungen“.

Der Tadel, den auch Jesus an sie richtet, sei der, die Propheten getötet zu haben, „da sie das sagten, was euch nicht gefallen hat“. Ein verschlossenes Herz nämlich lasse den Heiligen Geist nicht eintreten:

„In ihrem Herz war kein Platz für den Heiligen Geist. Dagegen sagt uns die heutige Lesung, dass Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist, alles verstanden hatte: er war Zeuge aus Gehorsam des Fleisch gewordenen Wortes, und das wirkt der Heilige Geist. Er war erfüllt. Ein verschlossenes Herz, ein halsstarriges Herz, ein heidnisches Herz lässt den Geist nicht eintreten und meint, sich selbst zu genügen“.

Die beiden Emmaus-Jünger „sind wir“, so der Papst, „mit vielen Zweifeln, mit vielen Sünden, so dass wir viele Male vom Kreuz, von den Prüfungen Abstand nehmen wollten. Doch „wir machen Platz, um Jesus zu hören, der uns das Herz brennen lässt“. Zur anderen Gruppe, zur Gruppe derer, die „in der Rigidität des Gesetzes verschlossen sind“, die nicht hören wollten, spreche Jesus oft und sage ihnen „hässlichere Dinge“ als jene, die Stephanus gesagt habe.

Franziskus beschloss seine Betrachtungen und erinnerte an die Episode der Ehebrecherin, einer Sünderin. „Ein jeder von uns“, so der Papst, „tritt in einen Dialog zwischen Jesus und dem Opfer der Herzen aus Stein: der Ehebrecherin“. Jenen, die sie steinigen wollten, antworte Jesus nur: „Schaut in euer Inneres“:

„Und heute wollen wir auf diese Zärtlichkeit Jesu blicken: der Zeuge aus Gehorsam, der Große Zeuge, Jesus, der sein Leben hingegeben hat und uns die Zärtlichkeit Gottes uns gegenüber sehen lässt, unseren Sünden, unseren Schwächen gegenüber. Wir wollen in diesen Dialog treten und um die Gnade bitten, dass der Herr das Herz dieser Rigiden etwas erweiche, dieser Menschen, die immer im Gesetz verschlossen sind und alles verurteilen, was außerhalb des Gesetzes ist. Sie wissen nicht, dass das Wort Fleisch geworden ist, dass das Wort Zeuge aus Gehorsam ist. Sie wissen nicht, dass die Zärtlichkeit Gottes fähig ist, ein Herz aus Stein wegzunehmen und an seine Stelle ein Herz aus Fleisch zu setzen“.

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Lesermeinungen

 Alpenglühen 10. Mai 2017 

Urlaubsbedingt war ich offline :-)

P. Franziskus zitiert Ez. 36,26. Dann müßte er aber auch noch Vers 27 u. 28 nehmen. U. erst recht Ez.11,19+20.
Dumm ist nur, daß sich die Verse dann nicht mehr im gewünschten Sinn „umbiegen“ lassen, um ‚uns’ mal wieder als rigide, starr, verhärtet u. ‚am Buchstaben des Gesetzes hängend’ beschimpfen zu können.


0
 
 Diasporakatholik 6. Mai 2017 
 

@chiarajohanna

Unser Beichtkloster ist 1 Autostunde entfernt. Es sind sehr unterschiedliche Mönche als Beichtväter und jeder eine andere Persönlichkeit.
Man kann sich das auch nicht aussuchen, wer gerade eingeteilt ist, aber wir finden jeden auf seine spezielle persönliche Art ok und für uns bereichernd.
Das wollte ich ausdrücken, wenn ich schrieb, es komme auf den Beichtvater nach meinem Eindruck eher sekundär an - Jesus Christus ist für mich der Eigentliche hier im Sakrament Wirkende.

Die alte Dame mag wirklich Schmerzen und körperliche Gebrechen haben - das nimmt einen ungemein gefangen, und alles dreht sich auch gedanklich zwangsläufig darum. Ich kenne das sowohl von meiner Frau als auch aus eigener Erfahrung.

Wir ihr richtig begegnen? Welche Worte?
Beten Sie vielleicht DIREKT zum Heiligen Geist um die Rechte Eingebung.

MICH hat ER nie enttäuscht, wenn ich mich an Ihn wendete.

Ansonsten ist's weiter richtig, wenn Sie für die Dame beten.


3
 
 chiarajohanna 6. Mai 2017 
 

@Herbstlicht - Vielen Dank für Ihren Hinweis

Über Ihren Beitrag habe ich mich sehr gefreut. Ja, das ist ein guter Hinweis
mit der geistlichen Begleitung. Dafür danke ich Ihnen recht herzlich.
Es freut mich, zu lesen, das der Pater so gütig + einladend ist und auch nach der Zeit, noch da ist + zur Verfügung steht. Das ist einfach nur schön.


3
 
 chiarajohanna 6. Mai 2017 
 

@Diasporakatholik - Fortsetzung 2

Bezüglich der älteren Dame würde ich mich schon freuen, sie zu sehen.
Aber, die Gefahr ist eben, das sie
sich wieder Luft machen muss,
mit verletzenden Worten, die nur
kränken und belasten.

Wäre die Frau nicht gläubig,
wäre die Einordnung ihres Verhaltens
kein Problem; so aber verstehe ich es nicht. Sie schreiben von der Werke-Gerechtigkeit. Ja, da habe ich Angst, das es so bei ihr sein könnte.
Aber welche Worte soll man wählen, damit sie ein Gespür dafür bekommt,
das es letztendlich um Liebe geht
und das mit dieser Liebe die Werke getan werden sollen.
Welche Worte soll man wählen,
man kann Menschen ja nicht einfach so ihre Überzeugungen wegnehmen,
denn dann stehen sie nackt da
und in vollkommener Unsicherheit.
Das kann man auch nicht wollen,
denn schließlich ist die jeweils eigene ÜBERzeugung auch so etwas wie ein HALT, der die eigene Identität bekräftigt und bestärkt.
Es bleibt nur das Gebet.


2
 
 chiarajohanna 6. Mai 2017 
 

@Diasporakatholik - Danke für Ihre Antwort

Sie haben die Beichte im Beichtzimmer
so schön beschrieben, besonders den Aspekt mit der Handauflegung.
Ja, das dadurch alles ganz feierlich wird, das kann ich nachvollziehen.

Ich selbst hatte auch mal das Glück einen ganz tollen Beichtvater zu haben. Bis heute ist dieser Priester für mich etwas sehr besonderes und auch Kostbares: Ich weiß nicht warum, aber immer, wenn ich den 80 jährigen Mönch sah, ihn ins Gesicht schaute,
löste sich innerlich etwas bei mir.
Irgendwie ist das ein Mysterium.
Ich verstehe es bis heute nicht,
fühlte nur, das dieser Mönch so von Liebe + Güte durchdrungen war,
das sich bei mir die Augen füllten.
Ja, und nach der Beichte schenkte,
so möchte ich das sagen - er mir
die Handauflegung. Für mich war die Handauflegung auch etwas sehr feier-liches: Sie unterstrich noch mal das unsichtbare Kindschafts-Verhältnis:
Beichtvater - Beichtkind. Was kann es schöneres geben?


3
 
 Herbstlicht 4. Mai 2017 
 

@chiarajohanna, evtl. auch @Diasporakatholik

Erlauben Sie mir, mich in Ihren Austausch mit "Diasporakatholik"
einzubringen?
Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass es auch die Möglichkeit einer "geistlichen Begleitung" gibt.
Diese Gespräche, terminlich fest vereinbart und in einem zeitlichen Rahmen, können helfen, sich über bestimmte Dinge in seinem geistigen Leben klarzuwerden. Im Gespräch mit einem Priester kann vieles besprochen werden, über die jeweiligen Gesprächsinhalte entscheiden Sie.
Eine geistliche Begleitung über einen bestimmten Zeitraum hinweg kann, soll und darf nicht die Beichte ersetzen. Sie kann aber für eine weitere Vertiefung des Glaubensweges sehr hilfreich sein, besonders in kritischen oder schwierigen Lebenssituationen..

Ich selbst habe solch eine geistige Begleitung etwa zwei Jahre lang in Anspruch genommen und sie als sehr hilfreich empfunden. Ein Franziskanerpater war mein Gesprächspartner und zum Ende dieser Zeit hat er mir angeboten, dass ich ihn bei Bedarf auch danach noch jederzeit aufsuchen dürfe.


4
 
 chiarajohanna 4. Mai 2017 
 

@Diasporakatholik - Danke für Ihren wertvollen Beitrag + all die Mühe

Ich war sehr beeindruckt von Ihrem Beitrag. Ihr Beitrag ist für mich ein schönes Zeugnis dafür, wie ein Mensch sich abmüht - in der Nähe Gottes zu bleiben. Sie sprechen von der Beichte, als persönliches Sündenbekenntnis
vor Gott. Aber auch von Gesprächen,
in welchem Sie einem Priester ihr Leben offenbaren, um es gemeinsam Gott hin zuhalten. Ich muß zugeben, das ich Beratungsgespräche bei einem Priester noch nicht so in Anspruch genommen habe, sondern nur für die Beichte. Aber, und das finde ich jetzt sehr wichtig, das könnte überhaupt der Weg der Kirche sein: Nicht nur offen für die Beichte zu sein, sondern auch offen für Gespräche. Therapien, wie Sie es ansprechen, haben einen anderen Blick + eine andere Draufsicht auf die Dinge: Das "Geschöpf sein - vor Gott" kann in einer Therapie niemals so ERFASST werden wie von einem Priester weil die weltliche Therapie den Menschen nur in Bezug zu seinen Problemen sieht - während der
Priester den Menschen,
seine Sorgen + Gott sieht!


4
 
 FranzX 4. Mai 2017 

Nochmal @Iakota:

Hmm, ich weiß nicht, ob mein letzter Beitrag so gut passt bzw. sinnvoll ist, aber nun ja...
Was aber vermutlich wichtiger ist: Wenn wir bemerken, dass wir eine Herzenshärtigkeit in uns tragen, dann ist der *erste* Schritt nicht, zuerst mit Kraft und Disziplin dagegen vorzugehen, um noch mehr richtig zu machen (nachgeordnet ist Kraft und Disziplin in Sanftmut natürlich gut!).
Vielmehr sollten wir Gott suchen und seine Liebe, dass sie uns mehr berührt. Ich empfinde oft, dass ein "meditieren" der Liebe und Zärtlichkeit Gottes gut ist, ein sich ganz hineinbegeben, quasi "darin baden". Dass er uns so ganz annimmt, wie wir sind, mit allen Fehlern und Schwächen. Das muss man im Vertrauen zu glauben wagen. Dann löst er unsere Verhärtungen, und es wächst die Leidenschaft, anderen die Barmherzigkeit zu vermitteln, die wir selber erfahren haben.
Die meiste Disziplin ist meiner Erfahrung nach dafür notwendig, in der Gnade zu bleiben (auch wenn sich das vielleicht widersprüchlich anhört).


2
 
 FranzX 4. Mai 2017 

@Iakota: Ich denke Papst Franziskus...

... hat kein, oder nur wenig Gefühl für die Schönheit und den Reichtum der Tradition und die Liturgie, die uns so wichtig ist! Ich glaube er sieht nicht, dass da nicht im Wesentlichen ein "Ästhetizismus" bei uns vorliegt (der manchmal vorgeworfen wird), sondern dass wir in diesen Dingen Christus selbst begegnen und ihn erkennen.
Von daher ist wenig Resonanz zwischen unserem Glaubensempfinden und dem, was Papst Franziskus äußert!
Ich stehe aber außer der Verwurzelung in z.B. der Liturgie auch in einer charismatischen Tradition. Und die teilt unser Papst mit mir, zumindest teilweise. Hier spüre ich eine große Resonanz, höre seine Leidenschaft für Jesus, darum fällt es mir leichter, Franziskus positive Impulse abzugewinnen.

Danke für die Antwort!

Herzliche Grüße
FranzX


2
 
 Chris2 4. Mai 2017 
 

Verhärtet, aber warum?

Wer, wie meine selige Mutter, die Um-und Abbrüche kurz nach dem Konzil und später durch die Liturgiereform erlebt hat, kann durchaus hart geworden sein. Besonders, wenn ihm / ihr der überlieferte Ritus, die heiligste Handlung des Katholiken überhaupt, unter Berufung auf den Gehorsam entrissen wurde. Manche fuhren zig Kilometer, um Messritus und Lehre erhalten zu sehen und wurden dafür auvh noch ausgegrenzt, beschimpft und als


3
 
 lakota 4. Mai 2017 
 

Lieber FranzX

Herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar, besonders für die Ergänzung, da haben Sie mich erwischt! Sie haben das wunderschön ausgedrückt und auf ein Stückchen Verhärtung bei mir den Finger gelegt. Bei Ihren Worten öffnet sich mein Herz ganz von selbst...bei Papst Franziskus leider nicht. Ich frage mich oft, woran das liegt, bei Joh.Paul II und Benedikt XVI hatte ich das Problem nicht, da war mein Herz von Anfang an weit offen. Da habe ich auch viel Liebe zu den "Schäflein" gespürt, bei Papst Franziskus spüre ich das nicht. Aber das ist wohl mein ganz persönliches Problem mit dem ich klarkommen muß. Ihnen nochmal ein herzliches Vergelts Gott - ich werde mir Ihren Kommentar ausdrucken! Auch Ihnen Gottes reichen Segen!


3
 
 FranzX 3. Mai 2017 

@Iakota: Ergänzung:

Ein Prüfstein - aus meiner speziellen Sicht - kann vielleicht sein:
Wieviel Leidenschaft habe ich für Menschen (inner- und außerhalb der Kirche), die eine Verlorenheit in sich tragen? Weine ich für und um sie, in den Traurigkeiten, die sie haben? Ringe ich mit Leidenschaft im Gebet zu Gott um sie - um Einzelne in meiner unmittelbaren Umgebung, aber auch die Vielen in meiner Stadt/meinem Land? Es geht dabei nicht primär darum, dass sie den "richtigen Glauben" haben, sondern dass Jesus sie heimführt in die zärtliche Gemeinschaft mit ihm und dem Vater.
Ein Bild hierfür kann der menschliche Vater/Mutter sein: Wenn das eigene Kind in Gefahr/Not oder gar auf Abwege und Verstrickungen gerät, wie sehr weinen wir um es. Wie zärtlich - und nicht verurteilend - suchen wir es zurückzulocken. Diese Leidenschaft hat Jesus für uns, und er möchte, dass wir sie mit ihm teilen. Machen wir ihnen Mut? Vermitteln wir ihnen spürbar die Liebe und Geduld Jesu, die zur Umkehr führt?


3
 
 FranzX 3. Mai 2017 

Lieber Iakota,

hmmm, ich glaube schon, dass es Menschen mit - zumindest teilweise - verhärtetem Herzen unter den Kirchgängern und Zuhörern gibt.
Auch ich selber muss mir immer wieder diese Gefahr bewusst machen um die Wurzeln meines Glaubens nicht zu verlassen.

Wer damit gemeint ist? - Ich weiß es nicht. Ich brauche und soll es auch nicht wissen. "Ein jeder prüfe sich selber", ob die Sanftmut und Barmherzigkeit Christi (natürlich(!) gepaart mit Wahrheit) in seinem Herzen wohnt und für Mitmenschen, die - auch gravierende - Fehler haben, spürbar/erfahrbar wird. Ich kann und will von außen nicht be-/verurteilen.

Wenn Sie davon frei sind - hurra, gut, dann brauchen Sie da nicht an sich zu arbeiten! Aber bei den meisten Menschen ist zumindest etwas davon wohl vorhanden. Bei mir auf jeden Fall, und bei den Menschen, mit denen ich vertraut bin, die sich mir transparent gemacht haben, auch.

Herzliche Grüße, Gottes reichen Segen
FranzX


4
 
 lakota 3. Mai 2017 
 

@FranzX

Ich kann Ihnen nur teilweise zustimmen. Zu einen geht es nicht nur um dieses Evangelium, Papst Franziskus führt auch den Psalm 95 und die Emmaus Jünger an. Dann spricht er doch zu Menschen die an Jesus Christus glauben, Stephanus wurde aber von denen gesteinigt, die nicht glauben wollten - konnten. Ich bin kein Theologe, vielleicht verstehe ich manches wirklich nicht. Mir fällt einfach nur auf, daß er immer wieder von Pharisäern, verhärteten Herzen, sitzengeblieben Seelen die nicht vorwärtsgehen wollen usw. spricht. Und das nicht zu Atheisten und Gottlosen sondern zu den "Brüdern und Schwestern" in der Kath.Kirche. "„Und das lässt die Kirche so sehr leiden: die verschlossenen Herzen, die Herzen aus Stein, die Herzen, die sich nicht öffnen wollen, die nicht hören wollen." Sagen Sie mir, wen meint er? Wer leidet an wem? Seit den Dubia bin ich da hin-und hergerissen.


6
 
 Diasporakatholik 3. Mai 2017 
 

Korrektur in meinem letzten Post an @chiarajohanna Schluss

Richtig heisst es:

Ich halte mich von denen, die mir das antaten fern - ist für mich der beste Weg. Die Verwandte lebt übrigens auch nicht mehr und ich kann ohne Groll oder gar Hass an sie denken und sogar manchmal fürbittend für sie beten.


6
 
 Diasporakatholik 3. Mai 2017 
 

@chiarajohanna Schluss

Ich habe so meinen Seelenfrieden weitgehend wiedergefunden.
Die seinerzeitigen Kränkungen und Verletzungen sind nicht etwa ungeschehen, aber ich kann damit leben.
Ich halte mich von denen, die mir das anraten fern - ist für mich der beste Weg. Die Verwandte lebt übrigens auch nicht mehr und ich kann ohne Groll oder gar Hass an sie denken und sogar manchmal Fürbitten für sie beten. Es war ein familiäres Zerwürfnis wohl in meiner Elterngeneration, das von ihr nur auf mich mit übertragen wurde.
Auch im beruflichen Bereich trage ich nicht mehr so sehr die Dinge den betr. Kollegen bzw. Kolleginnen nach.
Sollte es wider Erwarten doch noch mal quälend werden, werde ich es erneut in einer hl. Beichte unter Christi Kreuz legen...

All das hat mich gelehrt, dass wir nicht durch noch so viele gute Werke (Werkgerechtigkeit! [gem. Martin Luther!]) geheilt werden, sondern durch Jesus Christus selbst!

DAS empfehle ich auch der frommen Frau zu raten zum Gewinn ihres Seelenfriedens...


6
 
 FranzX 3. Mai 2017 

@Iakota: Ich finde schon...

... dass uns diese Predigt Mut macht:
1. Wie Jesus und Stephanus aus Gehorsam Zeugnis zu geben von der Gnade in Christus, die wir erfahren haben, auch wenn es uns viel kosten mag.
2. Wenn wir oft scheitern und aus Angst zurückweichen vor dem Schweren, nicht zu verzagen, sondern uns von Jesus vergeben zu lassen und neu aufzustehen.
3. Die Ermutigung des Gebets für die Menschen mit steinernem Herzen, dass der Herr sie erweiche. Gott ist treu und berührt unsere Herzen immer wieder!

Das in dieser Predigt besonders auf die Menschen mit steinernem Herzen Bezug genommen wird liegt einfach am Inhalt des Evangeliums, auf das sich diese bezieht. Dort ist jetzt kein spezifischer Ansatzpunkt für Kirchgang etc., sondern eben der Kontrast zwischen Stephanus, der von der Gnade und Barmherzigkeit redet, die Gott in Jesus anbietet und der Verhärtung der "Libertiner" und anderer gegenüber dieser Gnade.


3
 
 Diasporakatholik 3. Mai 2017 
 

@chiarajohanna 2 . Fortsetzung

Mir wurde durch die hl. Beichte unterschiedlich geholfen:

Manchmal und am häufigsten durch das direkte Wort, das der Beichtvater selbst sagte. Manchmal auch durch eine blitzartige spontane Eingebung während der Beichte!

Aber einige Male konnte er mir scheinbar nichts sofort und direkt Treffendes sagen, und ich war zunächst etwas enttäuscht.

Seltsamerweise änderte sich dann in der Folge aber doch etwas in meiner Seele auf geheimnisvolle Weise.

Ich führe das Alles auf Wirken des Herrn selbst bzw. hl. Geistes zurück und habe das stets auch den nächsten Beichtvätern rückgemeldet, da ich ja nicht ans Beichtgeheimnis gebunden bin.

M.E. auch für diese eine wichtige und wertvolle Information, dass Gott in diesem Sakrament (=Gnadengeschenk) wirklich und wirkungsvoll wirkt.

Wichtig erscheint mir, dass man selbst sich vertrauensvoll in der hl. Beichte öffnet und seine Seele ausbreitet, wie man es auch gegenüber einem guten Seelenarzt wohl täte.
Christus ist d. beste Arzt


6
 
 lakota 3. Mai 2017 
 

@Ottaviani

Papst Franziskus hält diese Predigten aus Santa Marta doch für die Gläubigen oder nicht? Können Sie mir mal eine Predigt von Papst Franziskus nennen, in der er die Gläubigen ermutigt und ermuntert zum katholischen Glauben zu stehen, die Hl. Messe treu zu besuchen, in Liebe zu Jesus Christus die Gebote Gottes zu halten? Einfach mal eine Predigt die Kraft gibt und Mut macht? Nicht immer nur mehr oder weniger deutliche Kritik und Vorwürfe das wär mal schön!


7
 
 Diasporakatholik 3. Mai 2017 
 

@chiarajohanna Fortsetzung

Diese Betrachtung der hl. Beichte als geheimnisvolle Seelentherapie unter dem Kreuz Christi Entspricht auch den mystischen Offenbarungen des Herrn gegenüber der heiliggesprochenen Schwester Faustyna Kowalska.

Meine mehrfach gemachte Erfahrung ist, dass man durchaus auch gerne ein Beichtgespräch machen kann statt herkömmlicher anonymer kniender Beichte im Beichtstuhl. Ist gerade für ältere Menschen weniger körperlich anstrengend, als die herkömmliche Beichte und genauso wirksam.
Man sollte sich auch wirklich nur auf die bestimmte dunkle Seite in der Seele konzentrieren und beschränken statt sich mit zuviel unterschiedl. Sünden zu verzetteln. Die dann bei der nächsten Beichte u.s.w.
Ich betrachte wirklich die Beichte wie eine Therapie - aber beim Herrn selbst.
Der Beichtvater ist dabei nach meiner Erfahrung eher sekundär. Wichtig ist vor allem, dass er Zeit hat und dass man offen und vertrauensvoll sich ihm gegenüber offenbart.

Forts.


5
 
  3. Mai 2017 
 

Interessant

Wer sich hier und anderswo durch diese Predigt betroffen fühlt:)
Jeder sollte sich selbst bei der Nase nehmen den was der Papst sagt ist absolut richtig


5
 
 Chris2 3. Mai 2017 
 

Die Kritik trifft progressive wie Konservative

denn die Propheten haben die moralisch verkommenen und sich von Gott entfernt habenden (allzu) Progressiven zur Rückbesinnung auf das Gesetz gemahnt. Und Stephanus meint, dass die "halsstarrigen" nicht offen für den angekündigten Messias seien. Allerdings ist die Offenbarung seit inzwischen 2000 Jahren abgeschlossen und im NT wird ausdrücklich vor "falschen Propheten" gewarnt. Aber jetzt lese ich sicherheitshalber mal nicht weiter...


2
 
 lesa 3. Mai 2017 

die Lehre der Kirche muss klar sein

@Danke für Ihr schönes, lebensnahes, aufrichtiges Zeugnis! Ja, diesen Spielraum brauchen wir alle, Gott zerrt nicht am Strick des schlechten Gewissens. Vor allem im persönlichen Umgang muss diese Geduld spürbar sein, das entspricht Jesus, der den glimmenden Docht nicht auslöscht. In unserer Zeit entschwindet dem öffentlichen Bewusstsein das Licht des Evangeliums. Alles ist gleichgültig. Von der offiziellen Verkündigung der Kirche her muss das erlösende und wegweisende Licht des Wortes Gottes unzweideutig sichtbar bleiben wie die leuchtende Wolke beim Auszug aus Ägypten. Da steht einiges auf dem Spiel. Und da muss man wirklich, wie Kommentator "Israel" es getan hat, an Ezechiel erinnern. "Der Glaube wird unbemerkt verschwinden" warnte die Mutter Gottes in Ruanda. Wohl auch durch kleine "Schwammdrüberelmente" in Verkündigung und Liturgie.


4
 
 Zeitzeuge 3. Mai 2017 
 

Rigide Beichtväter??

Muss ein guter Beichtvater mit einem offensichtlich unbußfertigen oder nicht wiedergutmachungsbereitem Sünder nicht rigide verfahren um ihn wenigstens zum Nachdenken zu bewegen?
Denn sonst würde der Auftrag "Denen ihr sie (die Sünden) behaltet, denen sind sie behalten" keinen Sinn machen!
Dann würden wir bei Luther landen, "Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer!" Aber, katholisch wäre das nicht mehr!


11
 
  3. Mai 2017 
 

Euer ja sei ein ja euer nein ein nein

Alles andere stammt vom Bösen.

rigide hartherzig verschlossen verurteilend ...
so die ständige Mantra aus dem Haus St. Marta.
Die Wut, die hier durchscheint, könnte aus der seit 224 Tagen dauernden Weigerung die Dubia mit ja oder nein zu beantworten, gespeist werden.

Heiliger Athanasius bitte für uns.


9
 
 Stefan Fleischer 3. Mai 2017 

Ein Gedanke von heute Nacht

Auf den ersten Blick scheint er zwar nicht ganz ins Thema zu passen. Aber mir scheint, dass dieses Manko im Hintergrund von vielen Missverständnissen in unserer Kirche steht:
"Wenn wir von Gottes grenzenloser Barmherzigkeit sprechen,
sollte wir immer zugleich von seiner ungeschuldeten Barmherzigkeit reden."


1
 
 Robert S 3. Mai 2017 
 

Was will der Papst damit sagen ? Gelten Gottes Gebote nicht mehr???

Gelobt seien Jesus Christus und Maria..Was möchte der Papst mit dieser Predigt bezwecken? Vor allem da diese seine Predigt und ähnliche mit ähnlichen Inhalt aus dem HOTEL Samkta Marta in die ganze Welt ausgestrahlt bzw. erbreitet werden? Gelten die Gebote Jesu nicht mehr? Sollen wir uns nicht mehr an sie halten? HERR JESUS sagte doch wer mich liebt der hält meine Gebote. Im Umkehrschluss heisst es wenn einer seine Gebote nicht hält liebt er JESUS nicht. Natürlich sind wir alle fehlbare Meenschen und wenn wir die Gebote Gottes übertreten kommt dann Gottes Barmherzigkeit in Spiel. Aber diese Barmherzigkeit verlangt von uns dass wir umkehren und uns ändern und nicht mehr sündigen und folglich wieder GOTTES Gebote halten. Die Folgen der Sünde sind schrecklich...Das Übertreten der GOTTES Gebote zerstört die Freundschaft zu Gott aber auch Freundschaften zu den anderen Menschen und zu sich selber.


10
 
 Rosenzweig 3. Mai 2017 

Werter Herr @ FranzX...

wirklich sehr schön, wie SIE uns hier im Forum vertrauensvoll Anteil an Ihrem Glaubensweg schenken ..!

So wunderbar Ihr Zeugnis:
“Gottes erstes Gebot der Liebe prägte diesen Weg, mich wie ein Vater sein kleines Kind in der Zeit des inneren und äußeren Wachstums anzunehmen und zu ermutigen.”
Hiermit bin auch ich zugleich beschenkt! - um ebenfalls erneut aufmerksam + barmherziger meinen Mitmenschen in ihrer- ( auch meiner vielmals..) “Unfertigkeit” wieder achtsam + liebevoller zu begegnen..! DANKE !

So froh verbunden...


4
 
 chiarajohanna 3. Mai 2017 
 

@Johannes vom Kreuz : Ihren Beitrag finde ich ausgesprochen gut !!!

Da ist alles drin - Danke !


3
 
 chiarajohanna 3. Mai 2017 
 

Aus dem privatem Bereich kenne ich
eine Frau, die sich sehr für die Kirche engagiert. Sie betet viel und besucht regelmäßig den Gottesdienst.

Auf Ihre Schwägerin angesprochen,
wird sie wild und rigoros,
und verteidigt ihre Ablehnung mit:
"Die hat es nicht besser verdient".

Das Beispiel soll keiner Beurteilung dienen, sondern es ist eine private Feststellung. Ich bin der Meinung, das die gläubige Katholikin, die auch ehrenamtlich sehr viel getan hat,
sich an dieser Stelle der Liebe
zuwenden + sich selbst öffnen sollte.
Das tut sie aber nicht, sie hält an der Verachtung für die Schwägerin fest. An dieser Stelle hat sie für mich ein versteinertes Herz, während es an anderer Stelle, wie dem Ehrenamt, liebend ist, weil sie
damit den Mitmenschen dient.

In Bezug auf die Schwägerin lässt sie
auch nicht mit sich reden - es fühlt sich im Gespräch an - als sei sie eingemauert in sich selbst.

Irgendwie haben wir alle ein versteinertes Herz - welches wir
durch Liebe erweichen müssen.


4
 
 Joh v Kreuz 3. Mai 2017 
 

Jesus war rigide barmherzig 2

Zudem ist bekanntlich Irrende belehrend zur Wahrheit (auch der Notwendigkeit der Gebote für uns) zurückzuführen eines der geistgen Werke der Barmherzigkeit, die ja jeder Christ zu tun aufgerufen ist.

Das aber ist eben nur aus dem Hl Geist heraus wirklich möglich, was die wahren Verkünder und Lehrer von den hartherzigen, bloß buchstabentreuen unterscheidet.


7
 
 Joh v Kreuz 3. Mai 2017 
 

Jesus war rigide barmherzig

Gott ist Fleisch geworden, um sich dem Menschen zu offenbaren- in Vollendung im liebenden Ganzopfer Seines Sohnes. Zugleich wurden wir dadurch befreit aus unserer „In- uns- selbst- Verknotung“ infolge der Erbsünde, was uns aus eigener Kraft unmöglich war.
Er verurteilte die Sünde, aber liebte den Sünder. Denn er wußte um unsere sündenanfällige Schwachheit, aber ebenso um die Notwendigkeit der Gebote, um den Weg zu Seinem Vater zu finden. Und Jesu Wirken war einzig darauf ausgerichtet, diesen Weg den Menschen zu vermitteln.

Die Gebote selbst entspringen ja der Barmherzigkeit Gottes. Nur im Einhalten dieser Weisungen können die Menschen ja zum vollen Sein, zu dem Gott sie geschaffen hat, gelangen.

Barmherzig ist auch die Sendung des Hl Geistes als Beistand für uns. Er erst ermöglicht uns, innig mit Christus verbunden zu sein, und so die Gebote wirklich einzuhalten - in der ganzen allumfassenden Radikalität, wie Jesus sie predigte und hielt, und die einzig ganz zu Gott führt.


7
 
 chiarajohanna 3. Mai 2017 
 

Versteinerte Herzen kenne ich auch aus dem privatem Bereich

Ich kenne eine Frau, die in der Kirche
sehr engagiert ist, die viel betet und sonntäglich den Gottesdienst besucht:
Alles wunderbar!

Aber auf ihre Schwägerin angesprochen,
warum sie


2
 
 Herbstlicht 2. Mai 2017 
 

@FranzX

Es ist schön, was Sie da schreiben.
Gehen Sie vertrauensvoll weiter auf Ihrem persönlichen Glaubensweg.
Sie wurden geführt und werden es auch zukünftig, egal, was geschieht.


5
 
 FranzX 2. Mai 2017 

Daher...

... empfinde ich es als sehr barmherzig, wie Gott - und auch viele meiner Mitchristen - mit mir in dieser Unfertigkeit umgingen.
Versteht mich recht, ich denke, dass Gottes Gebote gut und vollkommen sind, und dass es gut auch für uns ist, wenn wir ganz auf diesen Wegen gehen. Aber Gottes erstes Gebot der Liebe prägte diesen Weg, mich wie ein Vater sein kleines Kind in der Zeit des inneren und äußeren Wachstums anzunehmen und zu ermutigen. Er wusste ja auch, dass ich mit Leidenschaft immer näher zu ihm hin wollte - aber vieles noch nicht tun, auch oft noch nicht einmal sehen konnte!
Ich bin hier oft hin und hergerissen: Gottes Wahrheit in seinen Geboten leuchten zu lassen, aber auch seelsorgerisch mit Menschen auf ihrem Weg umzugehen. Herauszufordern, aber nicht zu überfordern, sodass sie zusammenbrechen. Klar ist: Wenn Dinge falsch gelehrt und verbreitet werden, muss ich dem entgegentreten (in meinen Möglichkeiten). Aber es gibt auch Bedarf für viel Spielraum im Menschlichen.


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 FranzX 2. Mai 2017 

Ein Gedanke...

Ich bin jetzt inzwischen über 30 Jahre Christ (mit 23 bei Freikirchlern zum Glauben gekommen, deren Pastor mich flugs zu den Katholiken zurückgeschickt hat, als er erfuhr, dass ich katholisch getauft sei).
Wenn ich mich an meinen Weg erinnere, dann weiß ich ganz genau, wie katastrophal wenig ich zu Beginn von den Wegen Gottes verstand (wie ich auch immer noch wohl sehr vieles nicht richtig verstehe). Da gab es sehr viele Dinge, die ich falsch einschätzte und tat, in denen ich - auch nach meinem heutigen Verständnis Wege verquer zu Gottes Gedanken und mit Sünde ging.
Wenn Gott mich gleich zu Beginn mit der Erkenntnis all dieser problematischen Dinge konfrontiert hätte - ich wäre wohl zugrunde gegangen. Es war aber anders. Durch viele oft schwere eiten habe ich Stück für Stück mehr von Gottes Art und Weise, seinen Wegen und seinem Wesen verstanden. So wie es eben ging. Und ich konnte immer in der Nähe und Annahme durch Gott bleiben. Das hat mich getragen, mich werden lassen, was ich bin


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 tenhtak 2. Mai 2017 
 

Seltsame Einseitigkeit

Ich weiß nicht, was ich denken soll, oder ob ich das schreiben darf, was ich denke.

Wie kann es sein, dass ich meinem Papst nicht vertraue? Was für schräger Zustand.


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 lesa 2. Mai 2017 

Ehrlich nachgedacht

@schlegl: Die Äußerungen von Kurti muss man nicht als "Urteilen" empfinden. Er hat ehrlich seine BE - DENKEN geäußert, und eine differenzierte, wenn unter Umständen auch kritische Auseinandersetzung, sofern sie nicht polemisch ist, scheint notwendig angesichts derart wesentlicher Differenzen. Gleichgültigkeit und Unklarheiten einfach hinnehmen hilft der Kirche nicht aus der Verwirrung und Verdunstung des Glaubens. Papst Franziskus gibt uns öfters Anlass, uns der Glaubensinhalte wieder zu vergewissern, und das geschieht auch durch den Gedankenaustausch hier.


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 SCHLEGL 2. Mai 2017 
 

@Kurti

Großartig, wie Sie als Laie alle beurteilen, besonders den Papst!Versuchen Sie einmal nach dieser Predigt des Papstes Ihr Leben zu gestalten, dann sehen wir weiter.Msgr. Franz Schlegl


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 Kurti 2. Mai 2017 
 

@Stefan Fleischer

Zitat Stefan Fleischer: "Die Freiheit des Christen besteht darin, dass er Gottes Gebote aus freier Liebe hält, nicht durch den Buchstaben gezwungen."
Ich würde noch hinzufügen: Gottes Gebote aus Liebe zu Jesus halten. Das ist das Ideal, das wir anstreben sollten. Fatima, das der Papst am 13.Mai besuchen wird, lässt grüßen. Die Kinder von Fatima, besonders Jacinta waren da weiter als wir alle einschliesslich Papst.


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 Stefan Fleischer 2. Mai 2017 

@ lesa

Genau: Die Freiheit des Christen besteht darin, dass er Gottes Gebote aus freier Liebe hält, nicht durch den Buchstaben gezwungen.


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 Israel 2. Mai 2017 

..."und der Herr sagte zu ihm: Geh mitten durch die Stadt Jerusalem und schreib ein T auf die Stirn aller Männer, die über die in der Stadt begangenen Gräueltaten seufzen....von denen, die das T auf der Stirn haben, dürft ihr keinen anrühren..."
"Sie lebten nicht nach meinen Gesetzen und sie beachteten meine Rechtsvorschriften nicht, die der Mensch befolgen muß, damit er durch sie am Leben bleibt..."
"Mitten in ihm sind seine Beamten wie Wölfe; sie vergießen Blut und richten Menschenleben zugrunde, um Gewinn zu machen. Seine Propheten aber übertünchen ihnen alles."
Maria, liebe Muttergottes, erbitte uns allen ein Herz aus Fleisch!


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 lesa 2. Mai 2017 

Gebote Geschenke der schützenden Liebe

@AdVerbumTuum: Ja, wir sind meilenweit von "Gesetzesverhaftung" entfernt. Das theologische Missverständnis, die Freiheit der Kinder Gottes im Neuen Bund bedeute, aus Barmherzigkeit "im Notfall vom Gesetz und den Geboten zu dispensieren", ist eine der Ursachen, des nahezu anarchischen Zustands der Kirche in den Wohlstandsländern. Stimmt, es gibt eine innere Blockade bei manchen Menschen, die sie hindert, die Liebe Gottes, seine Vergebung ins Herz hineinzulassen und die dazu führt, sich und andere ständig zu verurteilen. Die Pharisäer meinten, man müsse die Liebe Gottes "errackern" und lehnten das Angebot der stets neuen Vergebung ab. Das ist etwas völlig anderes. Es geht nicht um die Freiheit vom Gesetz, sondern darum dass die Beziehung zu ihm befreit ist von Angst: Wenn wir versagen, dürfen wir immer zu ihm umkehren. Jesus warnt vor dem Nichteinhalten und Nicht-Lehren der Gebote, die uns ja schützen. DAS ist jetzt wohl am dringlichsten: Wieder den Weg zu erfülltem Leben lehren.


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 Laus Deo 2. Mai 2017 

Heilige Athanasius

Der Heilige Athanasius ist ein Beispiel dem wir in der heutigen Zeit folgen müssen. 17 Jahre wurde er verbannt für die Wahrheit, die dann im Konzil 325 dogmatisiert wurde. Und in der heutigen Zeit gibt es wieder einen Athanasius, den Weihbischof Athanasius Schneider, der unermüdlich für den wahren katholischen Glauben Zeugnis ablegt. Über die Pharisäer sagt er: die heutigen Pharisäer sind die Liberalen und Modernisten welche die Lehre verändern wollen wie dazumal die Pharisäer welche die Lehre Jesu nicht annehmen wollten. Möge der Heilige Athanasius der Kirche beistehen.


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 kirche3000 2. Mai 2017 
 

Nichts als Geschwafel!

Die Rigiden mit einem Herz aus Stein, sind bei Franziskus wie immer jene, die an der Lehre der Kirche festhalten und eine falsch verstandene Barmherzigkeit verurteilen. Ein Herz aus Fleisch dagegen haben all' jene, die alle ohne Umkehr und Reue zur Kommunion zulassen..
Wie könnte es auch anders sein!


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 lakota 2. Mai 2017 
 

Immer wieder

die Pharisäer, die sich so rigide ans Gesetz halten. Was wäre wohl, wenn alle die sich an die Gebote Gottes und unverkürzt an die Worte Jesu halten plötzlich weg wären? Wie sähe das dann in der Kirche aus? Und dann der Satz: "Sie vermögen nicht zu sagen: ‚Nun, erklär mir, warum sagst du das? Warum das? Erklär es mir...’. Nein, sie sind verschlossen. Sie wissen alles. Sie brauchen keine Erklärungen“. Und wer eine Erklärung will.... siehe Dubia.


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 Ad Verbum Tuum 2. Mai 2017 

Mir gehts wie @Kurti

ich bräuchte es etwas konkreter, damit ich verstehe wer/was denn jetzt angesprochen ist, wer/was genau gemeint ist.

Gerade in Europa sind wir nach meiner Erfahrung sooooo meilenweit von einer rigiden Gesetzeshaltung der Bischöfe und Priester enfernt, dass man schon froh ist, wenn einer überhaupt einräumt, dass es sowas wie Schuld & Sünde gibt.
Gesetzeseinhaltung um der Liebe willen, darum ging es Jesus ... Gesetzeseinhaltung bleibt es trotzdem.


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 Mysterium Ineffabile 2. Mai 2017 

Nun ja,

je öfter ich dieses Rede gegen die "Rigiden" höre, gegen die Pharisäer, die Schriftgelehrten, die gläubigen und gehorsamen Juden, desto sympathischer werden mir diese Pharisäer, die ja das Volk zusammengehalten und zu Gott hingeführt haben.


9
 
 Kurti 2. Mai 2017 
 

Wer sind denn die Phariäser und die Rigiden heute?

Das sagt der Papst nicht. Wenn man von Rigidität redet, dann muß man unterscheiden:es gibt sinnvolle Rigidität und falsche.Jesus war auch rigide,wo es um Sünde ging,die zu lassen ist.Es wäre aber verkehrt in unwesentlichen Dingen rigide zu sein. Ohne Konkretisierung, also ohne genaue Details zu nennen und das tut ja der Papst nicht, kann man nicht beurteilen wo jemand zu rigide ist und wo Rigidität, also konsequentes Handeln oder Unterlassen absolut berechtigt sind. Auf was der Papst immer anspielt, denn das ist ja oft sein Thema, wird auch hier nicht klar. Er hat Gedanken und Bezüge, die er nicht ausdrücklich nennt und daher kommt es auch des öfteren zu Mißverständnissen oder zu Fragen, was denn mit seinen Äusserungen eigentlich konkret gemeint sein kann. Wenn man oft nur aus dem Gefühlsbereich spricht,dann bleibt vieles unklar.
Richtig ist freilich,daß Gott aus einem steinernen Herz ein barmherziges machen kann.Jesus war beides:Rigide barmherzig je nachdem, wen er vor sich hatte.


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 Herbstlicht 2. Mai 2017 
 

Ich glaube schon, dass es Papst Franziskus im Grunde gut meint.
Doch beim Lesen obigen Beitrags kam mir sogleich die andere Nachricht in den Sinn, die auch auf kath.net zu lesen ist, wonach der belgische Krankenpflege-Orden und zwar die "Broeders van Liefde" sich im gewissen Sinne ebenfalls auf angewandte Barmherzigkeit beruft und sich deshalb nicht mehr gegen die Euthanasie wendet.

http://kath.net/news/59405

Ganz schnell kann aus undifferenzierter "Barmherzigkeit" Gleichgültigkeit und folgenloses Gewährenlassen werden.


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 Gambrinus 2. Mai 2017 
 

Ach ja - mal wieder die "Rigiden, die nichts verstehen..."

Die Beschimpfung Abwesender ist ja eines der liebsten rhethorischen Stilmittel des Pontifex... aber ganz sicher meint er nicht diejenigen, die ghanz einfach das Evangelium ernstnehmen und meinen, die Kirche müsse sich daran ausrichten???


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 Bernhard Joseph 2. Mai 2017 
 

Mir scheint, ganz so einfach, wie es der Papst gerne hätte, ist es nicht

denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. (Mk 4,12)

Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. (Mt 13,47-50)

____________

Manchmal kommen mir die Predigten des Heiligen Vaters doch recht selektiv vor und von einer bestimmten Rezeptionsrichtung geleitet.

Jesus Christus fordert, wie die zitierten Stellen deutlich machen, wesentlich mehr als eine abstrakte Barmherzigkeit, die deutlich im Diesseits verankert ist.


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 Hadrianus Antonius 2. Mai 2017 
 

In Te speravi

Das Schwadronieren über "versteinerte Herzen" und das Hochloben von "Herzen aus Fleisch" und Zärtlichkeit ist seit Jahrzehnten ein fester Topos de belgischen Kirche und besonders v. Danneels, vanGheluwe und DeKesel.
Es wurde als Totschlagargument gegen die FSSPX benutzt (was v. P. Franziskus nicht getan wurde ;-) );
Letzte Woche kam an die Öffentlichkeit, daß die "Brüder von Liebe" (fratres caritate), schon immer wegen ihres "guten" "fleischlichen" Herzes bekannt (und bei dem gewaltigen Mißbrauch an Kindr und Behinderten berüchtigt) die Euthanasie an psychisch Kranken durchführen lassen.
"Killers of mercy", aber mit einem "Herzen aus Fleisch".
Und die Opfer haben dann "gehorsam zu sein".
Der Hl. Papst Pius V, (Festtag 30.04.2017) unter wem der Rosenkranz besonders hervorgehoben wurde und der Sieg von Lepanto errungen wurde, und die Gottesmutter- Sta. Maria de Victoria- mögen uns helfen in dem Kampf gegen das Böse.


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 lesa 2. Mai 2017 

War Jesus rigide?

als er sagte: "Sündige nicht mehr?" oder rettete er sie vor dem ewigen Verderben?


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 Xaverflo 2. Mai 2017 
 

Zu hartes Urteil?

In den Jesus-Büchern von Papst em. Benedikt XVI. ist viel weniger Urteil über Pharisäer/Rigide als in den Predigten von Papst Franziskus. Ich vermute es liegt daran, dass Benedikt XVI. im Dialog mit Rabbi Neusner um ein wirkliches Verständnis des Judentums zur Zeit Jesu bemüht war. Macht Franziskus eigentlich ähnliches? Weiß man da was?


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