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Christ sein heißt, Zeuge aus Gehorsam zu sein

27. April 2017 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: das Leben eines Christen ist kein sozialer Status, es ist keine Weise, eine Spiritualität zu leben, die mich gut macht, sondern Zeugnis aus Gehorsam. Die Folgen sind die Verfolgungen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen“ und „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“. Papst Franziskus ging in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Donnerstag der zweiten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ von der ersten Lesung aus der Apostelgeschichte aus (Apg 5,27-33). Petrus und die anderen Apostel stehen vor dem Hohen Rat, nachdem sie von einem Engel aus dem Gefängnis befreit worden waren. Es wurde ihnen verboten, im Namen Jesu zu lehren: „Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen“ (V. 28).

Um dieses Ereignis zu verstehen, ging der Papst auch von dem aus, was vor diesem Abschnitt in der Apostelgeschichte berichtet wird. In den ersten Monaten des Bestehens der Kirche wachse diese sehr und es sei zu vielen Wundern gekommen. Der Glaube im Volk sei da, aber es habe auch ein wenig durchtriebene Personen gegeben, „die Karriere machen wollten“, wie dies beim Betrug des Hananias und der Saphira deutlich werde. Dasselbe gebe es auch heute.


Und so habe es da auch jene gegeben, die dieses gläubige Volk, das die Kranken zu den Aposteln gebracht hätte, verachteten, weil sie es für ignorant gehalten hätten: „die Verachtung gegenüber dem treuen Volk Gottes, das nie irrt“. Petrus, der Jesus am Gründonnerstag drei Mal verraten habe, antworte nun mutig, dass man Gott gehorchen müsse und nicht den Menschen. Diese Antwort lasse verstehen, dass „der Christ Zeuge aus Gehorsam ist“, wie Jesus, der sich entäußerte und am Ölberg zum Vater gesagt habe: „dein Wille geschehe, nicht der meine“:

„Der Christ ist ein Zeuge aus Gehorsam, und wenn wir nicht auf diesem Weg sind, im Zeugnis aus Gehorsam zu wachsen, sind wir keine Christen. Wenigstens auf diesem Weg gehen: Zeuge aus Gehorsam. Wie Jesus. Nicht Zeuge sein einer Idee, einer Philosophie, einer Firma, einer Bank, einer Macht: der Christ ist Zeuge aus Gehorsam. Wie Jesus“.

Doch, so Franziskus weiter, Zeuge aus Gehorsam zu werden sei „eine Gnade des Heiligen Geistes“:

„Nur der Geist kann uns zu Zeugen aus Gehorsam machen. ‚Nein ich gehe da zu jenem geistlichen Meister, ich lese dieses Buch....’. All das ist in Ordnung, aber nur der Geist kann uns das Herz ändern und uns alle zu Zeugen aus Gehorsam machen. Das ist ein Werk des Heiligen Geistes und wir müssen darum bitten, es ist eine Gnade, um die zu bitten ist: ‚Vater, Jesus, Herr, sendet mit euren Geist, damit ich ein Zeuge aus Gehorsam werde’, das heißt ein Christ“.

Zeuge aus Gehorsam zu sein hat seine Folgen, wie dies in der ersten Lesung berichtet werde. Nach der Antwort des Petrus, „gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie zu töten“ (V. 33):

„Die Folgen für den Zeugen aus Gehorsam sind die Verfolgungen. Als Jesus die Seligpreisungen auflistet, endet er mit den Worten: ‚Selig, wenn ihr verfolgt, geschmäht werdet’. Man kann das Kreuz nicht aus dem Leben eines Christen nehmen. Das Leben eines Christen ist kein sozialer Status, es ist keine Weise, eine Spiritualität zu leben, die mich gut macht, die mich ein wenig besser macht. Das reicht nicht. Das Leben eines Christen ist das Zeugnis aus Gehorsam, und das Leben eines Christen ist voller Verleumdungen, übler Nachrede, Verfolgungen“.

Der Papst betete abschließend:

„Ja, ich bin ein Sünder, ich bin weltlich, viel Weltliches habe ich in meinem Herzen, Herr, du kannst alles tun: schenke mir die Gnade, ein Zeuge aus Gehorsam zu werden wie du, und auch die Gnade, keine Angst zu haben, wenn die Verfolgungen, die Verleumdungen kommen, denn du hast uns gesagt: wenn sie uns vor den Richter führen, wird es der Heilige Geist sein, der uns eingibt, was wir antworten müssen“.

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Lesermeinungen

 Bernhard Joseph 28. April 2017 
 

@Stefan Fleischer

Da haben Sie natürlich völlig recht, wenn Sie auf die Realität des Bösen hinweisen. Daher ist Gehorsam im christlichen Verständnis nur aus der Demut möglich, ansonsten es sich um eine Karikatur des Glaubensgehorsams handelt, die man leider nicht selten in der Kirche antrifft.

Papst Benedikt hat das sehr schön in der Formulierung ausgedrückt, ein Priester müsse "Diener eurer Freude" sein. Dienen ohne Freude wäre bloßer Formalzwang, wie ihn manche im Papstprimat sehen, der aber dann völlig missverstanden ist.

In der Kirche darf es keinen Herrscher geben, sondern alle sind Diener unseres Herrn Jesus Christus, eben auch der Papst, um diesen als verbindendes Element der Kirche herauszugreifen.

Ihr Hinweis auf die Realität des Bösen ist schon deshalb wichtig, weil wir seit dem II. Vaticanum eine Tendenz in der Kirche sehen, das Böse als bloße Fiktion erscheinen zu lassen. Der Relativismus trübt eben das Bewusstsein der Wahrheit sowohl im Guten wie im Bösen.


1
 
 Stefan Fleischer 28. April 2017 

@ Bernhard Joseph

Sehr schön gesagt. Aber klammern Sie dabei nicht zu stark die Realität des Bösen in der Welt und in uns selber aus? Müssten wir nicht wieder mehr mit der Realität der Erbschuld rechnen, damit, dass der Mensch nun einmal dazu neigt, sein zu wollen wie Gott, selber wissen, selber entscheiden zu können, was richtig und was falsch, was gut und was böse ist?


2
 
 Bernhard Joseph 28. April 2017 
 

@Ad Verbum Tuum

Erlauben Sie mir noch eine Ergänzung zu Ihrem schönen Kommentar.

Gehorsam setzt Freiheit zwingend voraus. Ohne Freiheit kann es keinen Gehorsam geben, sondern nur Automatismus.

Erst die Willenfreiheit befähigt uns zu entscheiden, wobei der Maßstab immer die Wahrheit sein sollte. Gehorsam sein, heißt also auch, die uns vom Schöpfer gegebene Freiheit in voller Verantwortung wahrzunehmen.


2
 
 Ad Verbum Tuum 28. April 2017 

Freiheit & Gehorsam,

liebe @Tonia,
sind kein Widerspruch, es ist die Freiheit zum Gehorsam, es ist die Freiheit die uns von unserer Selbstzentriertheit, von unserem "ich will" befreit. Wir müssen uns von uns selbst losmachen, dass wir frei sind den Willen Gottes zu tun.
Das gleiche gilt für Freude und Gebot. Aus der Gottesliebe, folgt die tiefe Freude am Glauben, die Liebe die wir nicht entäuschen wollen führt zum Gehorsam vor Gott - im Konkreten sind das die Gebote. Letztlich also, helfen uns die Gebote in der Freude am Glauben zu bleiben ...
Leider behaupten allzu viele Theologen diese Widersprüche, um die Verbindlichkeit des Glaubens zu schwächen, ihn auf ein Esoterik-Substitut zu verkürzen, zum reinen Wohlfühl-Service zu reduzieren.
Glaube aber, ist Hingabe meiner selbst an den Willen dessen, der mich geschaffen hat und mich besser kennt, als ich mich selbst.


5
 
 Bernhard Joseph 28. April 2017 
 

Zeugnis aus Gehorsam

Mt 19,4 Er antwortete: Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat
Mt 19,5 und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein?
Mt 19,6 Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

Genau aus diesem Gehorsam heraus haben die vier Kardinäle ihre 'dubia' an den Papst herangetragen!

Und aus diesem Gehorsam heraus ist es auch der Kirche nicht möglich WvG zur Kummunion zuzulassen.

Und genau aus diesem Gehorsam heraus sind viele Katholiken enttäuscht, dass in der Kirche ein Relativismus Einzug genommen hat, der das Glaubenszeugnis immer weiter erodieren lässt.

Im Relativismus kann es kein Zeugnis aus Gehorsam geben, weil die Glaubensinhalte verloren gehen.

Insofern hoffe auch ich, dass der Papst irgendwann die durch AL entstandene Verwirrung in der Kirche behebt.


3
 
 chiarajohanna 27. April 2017 
 

@Tonia -

Ich habe Ihre Zeilen gelesen und muss sagen, das ich das angegebene Zitat irgendwie doch wichtig finde:

Erneuerung der Glaubenswahrnehmung,
mahnt, sich des eigenen Glaubens bewusst zu werden, ihn wahrzunehmen.

Der Glaube hat seinen Wohnort innen, er ist "verinnerlicht", genauso wie
die Selbst- und Nächstenliebe,
die Bestandteile des Glaubens sind.
So verinnerlicht sollen wir uns
als Gläubige - AUF Gott ausrichten,
BEVOR ich in die Kirche gehe,
BEVOR wir Christus empfangen.

Ohne diese Verinnerlichung stehen
wir in der Gefahr - nur aus Tradition
in die Kirche zu gehen. Das aber
wäre ein veräußerlichtes Pflicht-Programm; ohne Freude.

Die Lutheraner haben uns Katholiken immer die Veräußerlichung vorgeworfen,
ebenso die Werke-Gerechtigkeit.
Ich habe viel darüber nachgedacht,
weil ich noch nichts erfassen konnte.
Es geht wohl um die Reihenfolge:

Erst lieben; verinnerlicht
und aus Liebe die äußeren Werke tun.
Aus dieser Liebe, die auch Freiheit ist - kommt dann der Gehorsam.


2
 
 Montfort 27. April 2017 

Das "treue Volk Gottes, das nie irrt“?

Da scheint wieder einmal die einseitig romantisierde "Theologie des Volkes" durchzuschlagen.

"Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!" (Mt 27,25)

Und nicht umsonst weist Jesus klar darauf hin: "Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid." (Joh 6,26)


3
 
 Stefan Fleischer 27. April 2017 

Zeuge aus Gehorsam

Gehorsam wird heute kaum noch als Tugend wahrgenommen, oft sogar als eine Untugend, eine Charakterschwäche, als Dummheit oder Speichelleckerei, auch und gerade der Gehorsam gegenüber der Kirche. Sicher, das alles kann Gehorsam auch sein. „Ich gehorche meinem Gewissen!“ lautet dann meist die Antwort, wenn man dagegen etwas sagt, oder auch: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“ Ob das dann aber immer Gehorsam gegen Gott ist, das wage ich zu bezweifeln. Bei mir selber nicht. Manchmal ist es dann einfach der Versuch meinen mangelnden Gehorsam, meine Besserwisserei zu rechtfertigen, sonders wenn es um den Gehorsam gegenüber der Kirche geht. Doch das ist sicher nicht jenes Zeugnis aus Gehorsam, das Gott von uns erwartet.


2
 
 Tonia 27. April 2017 
 

Es beruhigt mich ungemein diese Predigt zu lesen, weil ich ziemlich aufgewühlt war, nachdem ich vor ein paar Tagen folgendes in einem Artikel von einem Doktor der Theologie in meiner Tageszeitung las.
Ich zitiere ihn:" Es braucht eine Erneuerung der Glaubenswahrnehmung: nicht zuerst Kirche, sondern zuerst Gott; nicht Gebot, sondern Freude; nicht Gehorsam, sondern Freiheit.


3
 

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