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Gerechtigkeit und Barmherzigkeit - wider die kranke Kasuistik

24. Februar 2017 in Aktuelles, 120 Lesermeinungen
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Franziskus in Santa Marta: ‚Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen?’ – die Heuchelei und der Trug des kranken kasuistischen Denkens. Die Wahrheit Jesu. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen?“: diese Frage richten die Pharisäer und Gesetzeslehrer im heutigen Evangelium an Jesus (Mk 10,1-12). Sie tun dies, so Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ am Freitag der 7. Woche im Jahreskreis, um ihn erneut auf die Probe zu stellen.

Ausgehend von der Antwort Jesu erläuterte der Papst, was wirklich im Glauben zählt:

„Jesus antwortet nicht, ob es erlaubt ist oder nicht. Er lässt sich nicht auf deren kasuistische Logik ein. Denn sie dachten an den Glauben allein in Begriffen eines ‚man darf’ oder ‚man darf nicht’, bis zu welchem Punkt man darf, bis zu welchem Punkt man nicht darf. Jene Logik der Kasuistik: Jesus lässt sich nicht darauf ein. Und er stellt seinerseits eine Frage: ‚Nun, was hat euch Mose vorgeschrieben? Was steht in eurem Gesetz?’. Und sie erklären die Erlaubnis, die Mose gegeben hat, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen, und nun sind sie es, die in die Falle gegangen sind, ja. Denn Jesus qualifiziert sie als ‚hartherzig’: ‚Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben’, und er sagt die Wahrheit. Ohne Kasuistik, ohne Genehmigungen. Die Wahrheit“.


„Jesus sagt immer die Wahrheit“, so Franziskus: „er erklärt die Dinge, wie sie geschaffen worden sind“, die Wahrheit der Schrift, des mosaischen Gesetzes. Und er tue dies auch, als ihn seine Jünger zum Ehebruch befragen, denen er wiederhole: „Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet“ (V. 11-12).

Doch „wenn dies die Wahrheit ist, und wenn der Ehebruch etwas Schwerwiegendes ist“ – wie, so die Frage des Papstes, sei es dann zu erklären, dass Jesus viele Male mit einer Ehebrecherin gesprochen habe, die auch eine Heidin gewesen sei? Dass er aus ihrem Glas ohne vorhergehende rituelle Reinigung getrunken habe? Und am Ende „hat er zu ihr gesagt: ‚Ich verurteile dich nicht. Sündige nicht mehr’. Wie ist das möglich?“:

„Und der Weg Jesu – das ist deutlich zu sehen – ist der Weg von der Kasuistik hin zur Wahrheit und zur Barmherzigkeit. Jesus lässt die Kasuistik außen vor. Jene, die ihn auf die Probe stellen wollten, jene, die mit dieser Logik des ‚man darf’ dachten, qualifiziert er – nicht hier, sondern an einer anderen Stelle des Evangeliums – als Heuchler. Auch beim vierten Gebot – mit der Entschuldigung, dass sie der Kirche eine schöne Spende gemacht haben, verweigerten es jene, sich um die Eltern zu kümmern. Heuchler. Die Kasuistik ist heuchlerisch. Sie ist ein heuchlerisches Denken. ‚Man darf – man darf nicht’... was dann subtiler, diabolischer wird: ‚bis zu welchem Punkt darf ich? Aber von hier nach da darf ich nicht’. Das ist der Trug der Kasuistik“.

Der Weg des Christen also gebe dieser Logik der Kasuistik nicht nach, sondern antworte mit der Wahrheit, die nach dem Beispiel Jesu mit der Barmherzigkeit einhergeht, „denn er ist die fleischgewordene Barmherzigkeit des Vaters und kann sich nicht selbst verleugnen. Er kann sich nicht selbst verleugnen, da er die Wahrheit des Vaters ist, und er kann sich nicht selbst verleugnen, da er die Barmherzigkeit des Vaters ist“. Und „das ist der Weg, den Jesus uns lehrt“. Er sei, gab Franziskus zu, angesichts der Versuchungen des Lebens schwer zu verwirklichen:

„Wenn die Versuchung an das Herz rührt, ist dieser Weg des Herausgehens aus der Kasuistik hin zur Wahrheit und zur Barmherzigkeit nicht leicht: es bedarf der Gnade Gottes, dass er uns beistehe, auf diese Weise vorwärtszugehen. Und um sie müssen wir immer bitten. ‚Herr, lass mich gerecht sein, aber gerecht mit Barmherzigkeit!’ Nicht gerecht und dabei abgedeckt von der Kasuistik. Gerecht in der Barmherzigkeit. Wie du es bist. Gerecht in der Barmherzigkeit. Dann kann einer, der eine kasuistische Mentalität hat, fragen: ‚Nun, was ist wichtiger in Gott? Gerechtigkeit oder Barmherzigkeit?’. Das ist ein krankes Denken, das versucht, herauszugehen... Was ist wichtiger? Es handelt sich nicht um zweierlei: es ist dies eins. In Gott ist die Gerechtigkeit Barmherzigkeit und die Barmherzigkeit Gerechtigkeit. Der Herr helfe uns, diesen Weg zu verstehen, der nicht leicht ist, der aber uns und viele andere Leute glücklich machen wird“.

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