Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Mater populi fidelis
  2. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  3. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  4. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  5. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  6. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot
  7. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  8. Vatikan kündigt bevorstehende Veröffentlichung eines Dokuments zu Monogamie an
  9. Vatikan möchte Seligsprechungsprozess für Isabella I. „pausieren, aber nicht beenden“
  10. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  11. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  12. Ablösung der wegen der 1803 erfolgten Konfiszierung von Kirchenvermögen zu zahlenden Staatsleistung
  13. Papst bestätigt neuen Abt für Saint-Maurice in der Schweiz
  14. „Soll ich mich denen anschließen, die immer mehr polarisieren und nach links oder rechts rücken?“
  15. „Ich hatte die Wahl, Jesus zu verleugnen, um freizukommen, aber ich sagte nein“

Ist Jesus ein Liberaler?

11. Februar 2017 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Ob dieses Evangelium am Sontag auch in deutschen Kathedralen verlesen wird? Ob diejenigen, die verlesen, das verlesene wirklich ernst meinen? Kommentar von Wilhelm Imkamp, Maria Vesperbild.


Ziemetshausen (kath.net)
6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A, Evangelium Mt 5, 17-37
Ist Jesus ein Liberaler?

Alles, was sich irgendwie mit Reform verbinden lässt, hört sich schon viel angenehmer an, von der Gesundheits- bis zur Bundeswehr-, Steuer- und Bildungsreform, dabei denkt man an Verbesserung und Abschaffung, bzw. Verminderung von Belastungen. Und liberal wollen wir alle sein, niemanden diskriminieren, alle integrieren, Reform und Liberalismus sind so strahlende Begriffe, dass man sie auch gerne auf Jesus (gegen Gesetzesfrömmigkeit) und die Kirche die „ewigen“ Reformevergreens, z.B. Ehe, Lebensschutz, Zölibat, usw. anwenden möchte.

Die „liberale Reformkirche“ als Aufbruch in ein goldenes Zeitalter wahrer Menschlichkeit. Da kommt das heutige Evangelium doch etwas ungelegen, jedenfalls hört es sich so gar nicht liberal an und statt Reformen ist eher von Verschärfung die Rede! Wie damit umgehen? Am besten mit dem Jesus Buch unseres hl. Vaters, Papst Benedikt XVI. Dieses Buch ist in weiten Teilen ein bewegender, behutsamer Dialog mit dem jüdischen Gelehrten Jacob Neusner. Der nämlich hat mit seinem Buch „Ein Rabbi spricht mit Jesus“ die Frage nach dem eigentlich „neuen“ der Botschaft Jesu gestellt.


„War Jesus in Wirklichkeit ein liberaler Rabbi – ein Vorläufer des christlichen Liberalismus?“ fragt der Papst und bei der Beantwortung dieser Frage ist eben Jakob Neusner eine große Hilfe, „er schiebt diese Art von Auslegung überraschend schnell beiseite“ und kommt zu dem Ergebnis: „Jesus war kein rabbinischer Reformator, der den Menschen das Leben „leichter“ machen wollte“, zitiert er den tief gläubigen Juden. Das Neue der Botschaft Jesu ist Jesus selbst: „Die Zentralität des Ich Jesu in seiner Botschaft, die allem eine neue Richtung gibt“.

Das ist genau das, was uns im heutigen Tagesevangelium mit voller Wucht trifft: „Den Alten ist gesagt worden – ich aber sage Euch. Das Ich Jesu tritt mit einem Rang hervor, den sich kein Gesetzeslehrer erlauben darf“. Tatsächlich ist das heutige Evangelium „Überschrift und Auslegungsschlüssel ein uns immer wieder überraschendes Wort, das die Treue Gottes zu sich selbst und die Treue Jesu zum Glauben Israels unmissverständlich klar hinstellt“.

Hier geht es nicht um Reformschwärmerei, „es geht nicht um Aufhebung, sondern um Erfüllung, und diese Erfüllung verlangt ein Mehr, nicht ein Weniger an Gerechtigkeit“. Dieses mehr ist Jesus selbst „als das Wort Gottes in Person“. Damit ist die Wende zu Universalisierung des Gottesvolkes Kraft derer nun Israel die Weite der Völker der Welt umspannen kann“, gegeben.

Damit ist aber auch eine Verinnerlichung verbunden, denn Jesus nimmt die von den Propheten weiter entwickelte innere Dynamik der Tora selbst auf, Jesus stellt den „reinen Gotteswillen“ vor. Hier wird keine konkrete Sozialordnung ausgearbeitet „wohl aber werden soziale Ordnungen grundlegende Maßstäbe vorgestellt“.

Der heutige Evangeliumstext darf nicht „zum Erschrecken über die Schatten, welche er in der Kirchengeschichte geworfen hat“ (Ulrich Lutz), führen. Gerade wenn man mit diesem Text polemisch die kirchliche Sexualmoral beginnen lässt (Drewerman) wird man doch dankbar zugeben müssen: M.E. steht keine kirchenrechtliche Lösung der MT so nahe wie die katholische“ (Ulrich Lutz). Gerade hier leuchtet das Wirken des hl. Geistes in der lebendigen Überlieferung auf.

Richtige und notwendige geschichtliche Entwicklungen brauchen einen festen Grund und den bietet das heutige Tagesevangelium. Hier steht Jesus „weder als Rebell, noch als Liberaler vor uns, sondern als der prophetische Interpret der Tora, der sie nicht aufhebt, sondern erfüllt, und sie gerade erfüllt, in dem er der geschichtlich handelnden Vernunft den Raum ihrer Verantwortung zuweist“.

Der Dialog des Papstes mit dem jüdischen Gelehrten lässt im heutigen Tagesevangelium das Neue der Botschaft Jesu in erfüllender Kontinuität mit dem Wort Gottes im Alten Testament aufleuchten! Die innere „Dynamik“ des Wortes, das Jesus selbst ist, lässt sich nur in der Gemeinschaft der Kirche richtig und konsequent leben – ohne Abstriche und Verzerrungen der zeitgeistigen Hektik eines liberalen „Reformbetriebes“!


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Jesus Christus

  1. 1.167 Beichten in 65 Stunden
  2. Jesus first! - 'Gott kann nur bis 1 zählen'
  3. "Jesus ist der gute Hirt - nicht ich"
  4. Kardinal in Fastenpredigt an Kurie: Konzentriert euch auf Jesus
  5. Jesus. Eine Weltgeschichte
  6. Die göttliche Dreifaltigkeit nämlich nimmt in uns Wohnstatt am Tag der Taufe
  7. Man kann auch sagen, dass niemand außer Christus in den Himmel aufsteigt
  8. Englischer Priester: Jesus, nicht der NHS, ist Herzstück des Landes
  9. Johannes erzählt: Das Lamm Gottes
  10. Viele Gebetsaufrufe, aber kaum Aufrufe zur Umkehr






Top-15

meist-gelesen

  1. Mater populi fidelis
  2. Deutsche Bischöfe stellen sich que(e)r zur Lehre der Kirche
  3. Die drei Nonnen von Goldenstein - Jetzt wird die Justiz aktiv
  4. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  5. Kardinal Müller: Der Progressismus, nicht die Tradition spaltet die Kirche
  6. Er hat den Tod für immer verschlungen. Auf dem Weg zum Fest ohne Ende, wo wir erwartet werden
  7. ‚Gute Laune‘-Tanzeinlage bei Messe zu Allerheiligen
  8. 'Wir sind bereit, willens und fähig, unsere große christliche Bevölkerung weltweit zu schützen!'
  9. Evangelische Pfarrerin segnet VIER Männer in sogenannter „Polyhochzeit“
  10. Kardinal Fernandez, Präfekt des Glaubensdikasteriums: „Synodalität: Warum nein und warum ja?“
  11. Kremsmünster: Abt Eckerstorfer für theozentrische Wende in der Kirche
  12. ‚Niemand wird zugrunde gehen’. Das Gedächtnis der Verstorbenen und die Hoffnung der Auferstehung
  13. Die Heiligkeit der Kirche. Wenn das Credo Schuberts schweigt und die Heiligen von heute antworten
  14. Auf den Spuren von Nicäa – Das Erste Konzil der Christenheit in einer neuen Dokumentation
  15. Kardinal Schönborn stellt sich gegen das Kopftuchverbot

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz