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Lutherischer Theologe bedauert Trend zur Feuerbestattung

17. Oktober 2016 in Deutschland, 15 Lesermeinungen
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In deutschen Großstädten werden inzwischen mehr als die Hälfte aller Verstorbenen auf diese Weise beigesetzt - Dass sich heute auch Christen verbrennen lassen, liegt Brendel zufolge an theologischer Unkenntnis


Neuendettelsau (kath.net/idea) Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine Feuerbestattung. Auf diese Weise werden in deutschen Großstädten inzwischen mehr als die Hälfte aller Verstorbenen beigesetzt. Diese Entwicklung bedauert der lutherische Theologe Tobias Brendel (Hilpoltstein/Mittelfranken) in einem Beitrag für das Magazin „CA - Confessio Augustana“ (Neuendettelsau). Er respektiere zwar die Entscheidung eines Menschen, sich einäschern zu lassen, und setze als Pfarrer die Asche bei, „doch an sich lehne ich die Feuerbestattung ab“. Laut Brendel kennt die Bibel nur die Körperbestattung im Erdreich oder im Felsengrab. Christen glaubten an einen Gott, der selbst in seiner Menschwerdung den Leib angenommen habe: „Verbrennen wir den Leib, zerstören wir ein Werk des Schöpfers mutwillig.“ Christen glaubten an die leibliche Auferweckung, nicht nur an ein Fortleben der Seele. Der Mensch des kommenden Reiches Gottes werde einen Leib haben: „Leib und Seele werden in ihm wieder vereint sein.“ Christus sei nicht als Geist auferstanden, sondern mit seinem Körper. Zu seinen Jüngern habe er nach seiner Auferstehung gesagt: „Seht meine Hände und meine Füße, ich bin es selber. Fasst mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, dass ich sie habe“ (Lukas 24,39).


Brendel: Die Feuerbestattung verschleiert die herrliche Zukunft des Leibes

Auch wenn man überzeugt sei, dass Gott einen verbrannten Leib wiederherstellen könne, sollte man ihn nicht mit Absicht verbrennen angesichts des Wissens, dass er im ewigen Leben wiedererweckt werde. Der Leib habe eine herrliche Zukunft vor sich: „Dieser Gedanke wird durch eine Einäscherung, durch die dem Leib gezielt ein Ende gesetzt wird, verschleiert.“

Laut Brendel wird auch Christus im Himmel Gestalt haben: „Nur so, nur im Leib, werden wir ihn erkennen und mit ihm Gemeinschaft haben – „von Angesicht zu Angesicht“ (1. Korinther 13,12): „Das ist unsere große, christliche Hoffnung. Und die gibt es nur mit Leib.“ Dass sich heute auch Christen verbrennen lassen, liegt Brendel zufolge an theologischer Unkenntnis. In der evangelischen Kirche beobachte er die Tendenz, „dass die Feuerbestattung nicht mehr nur wie im letzten Jahrhundert toleriert, sondern mancherorts auch gefördert wird“.





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