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Für Thron und Altar

4. August 2016 in Buchtipp, 8 Lesermeinungen
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Über den heldenhaften Aufstand in der Vendée gegen Frankreichs Revolutionäre - Von Christoph Hurnaus


Linz (kath.net)
Der Slogan „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ war das Programm der Revolutionäre während der Französischen Revolution. Auch heute wird diese Losung von Politikern und Intellektuellen gerne verwendet, um ihre politischen Ideale darzustellen, wie zuletzt von Alexander van der Bellen, den von den Grünen unterstützen Präsidentschaftskandidaten. Dass die Französische Revolution, die diesen Kampfesruf ge prägt hat, ein Gewaltregime etabliert hat, das ganz Frankreich in ein Meer von Blut und Tränen verwandelte, ist heute leider zu wenig bekannt. Es ist daher ein besonderes Verdienst von Michael Davies, dem Herausgeber dieses Taschenbuches, dass er uns den Aufstand der katholischen Bauern in der Vendée wieder in Erinnerung ruft.

In der Einführung zu seinem Buch Für Thron und Altar spricht der Verfasser davon, dass es in der gesamten Kirchengeschichte wohl kein edleres und inspirierenderes Kapitel gab als das des heldenhaften Kampfes, den die Menschen der Vendée geführt haben, um ihre Altäre und ihren König zu verteidigen. Eines der ersten Gesetze, das die Revolutionäre nach ihrer Machtübernahme erließen, war „Die Zivilkonstitution des Klerus.“ Dieses Dekret verlangte, dass alle Bischöfe und Priester unter Androhung von Strafmaßnahmen und des Verlustes ihres Amtes einen Eid auf die Revolutionsverfassung abzulegen hatten. 118 von 125 Bischöfen verweigerten diesen Eid, tausende Priester gingen in den Untergrund oder flohen in Nachbarländer.

Als die Revolutionäre im September 1792 Frankreich zur Republik erklärten, verurteilten sie König Ludwig XVI. mit knapper Mehrheit zum Tode und köpften ihn am 21. Jänner 1793. Als die Nationalgarde begann, alle eidverweigernden Priester festzunehmen und aus Protest gegen die oben erwähnten Maßnahmen, kam es zu einem ersten Aufstand unter den Bauern der Vendée, die stark mit der katholischen Kirche und ihren Priestern verbunden waren. Den unmittelbaren Anlass für den Aufstand in der Vendée bildete jedoch das Dekret der Generalversammlung vom 24. Februar 1793, durch das 300.000 Männer im Alter zwischen 17 und 40 in die Revolutionsarmee eingezogen werden sollten. Die Bauern in der Vendée wollten um keinen Preis in einer Armee dienen, die ihren König umgebracht und ihre Priester verfolgt oder vertrieben hatte.


Mit dem Ruf „Für Gott und König“ und ihren typischen Abzeichen, die das „Heiligste Herz Jesu“ und die „Cocarde Blanche“, das Symbol der legitimen christlichen Monarchie zeigten, zogen sie gegen eine gut gerüstete Armee in den Kampf. Da die Bauern keine ausgebildeten Soldaten waren, suchten sie sich ihre Anführer vorwiegend aus den Reihen der Aristokratie. Unter ihren Heerführern gab es allerdings auch ganz einfache Menschen wie Jaques Cathelineau, genannt der „Heilige von Anjou“, der zuvor als Hausierer in der ganzen Region bekannt war und später zur mythischen Gestalt wurde. Weitere bekannte Anführer jenes Kampfes waren Charette, Stofflet, Bonchamps, Monsieur Henri…

Die Bauern der Vendée traten nicht geschlossen als Armee in den Kampf, sondern in kleinen Einheiten, die aus Männern der jeweiligen Region bestanden. In nur wenigen Wochen hatten die kämpfenden Bauernarmeen bis auf wenige Städte große Teile der Vendée eingenommen. Napoleon bezeugte später die Tatsache, dass die Bauernverbände ohne Widerstand bis nach Paris hätten marschieren, es einnehmen und die Revolution hinwegfegen können. Doch nach jedem großen Sieg kehrten die Bauern der Armee den Rücken, um wieder auf ihren Höfen zu arbeiten. Nach den anfänglich vernichtenden Niederlagen gegen die Bauernarmeen schickte der Staat immer neue Soldaten an die Front. Der Konvent entschied, dass die Vendéer vernichtet werden müssten. So kam es schließlich zu grauenhaften Massakern wie den Massenerschießungen in Angers, wo man Katholiken zu 50 in einer Linie aufstellen und erschießen ließ. In Nantes wurden 5.000 Katholiken, Priester, Männer, Frauen und Kinder paarweise gefesselt, in Bootsladungen auf die Loire gebracht und grausam ertränkt.

Eine besondere Form der Ertränkung wurde als „republikanische Hochzeit“ bezeichnet, bei der ein Mann und eine Frau nackt ausgezogen, aneinander gebunden, verspottet und dann in die Loire geworfen wurde.

Manche Historiker bezeichnen die Gräueltaten, die während des Aufstands in der Vendée an Katholiken verübt wurden, als die schlimmsten Christenverfolgungen seit der Zeit der ersten Christen. Sie sollten erst im 20. Jahrhundert von den Morden und Exekutionen der Bolschewiken übertroffen werden. Bei seinem Frankreichbesuch im September 1996 würdigte Papst Johannes Paul II. die Bewohner der Vendée als Männer und Frauen, die mutig genug waren, um der Kirche Jesu Christi treu zu bleiben zu einer Zeit, als deren Freiheit und Unabhängigkeit bedroht waren. Der Papst sprach davon, dass es bewegend sei zu sehen, dass die Menschen der Vendée ihren Pfarreien und ihren Priestern trotz der Grausamkeit der Verfolgung treu blieben.

Dieses Taschenbuch erzählt in ungemein spannender Weise die Geschehnisse des Kampfes in der Vendée und porträtiert die großen und kleinen Protagonisten dieses ungleichen und ausweglosen Kampfes. Viele dieser einfachen Menschen wurden durch ihren Mut zu wahren Helden und Märtyrern für den Glauben und die Rechte ihres Volkes.

Für Thron und Altar
Michael Davies
Sarto Verlag
Preis: 10,20 Euro

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Lesermeinungen

 Elija-Paul 4. August 2016 
 

Noch einmal sie Vendée

600 000 Tote *
kostete ein Krieg, den die Bevölkerung der westfranzösischen Vendee 1793/96 gegen die Revolutionäre in Paris führte. Die Aufständischen wurden grausam bestraft - der erste Genozid der neueren Geschichte. Ein "Memorizid" kam hinzu: Die Schmach des Aufstandes gegen die Große Revolution sollte vergessen werden, und das Gemetzel ebenso. Erst dieses Frühjahr, zum 200. Vendee-Jahrestag, erinnert sich Frankreich wieder.


8
 
 Kleine Blume 4. August 2016 
 

@Chris2: Verfilmung

Danke für den Filmtipp!

Es gab da auch noch einen englischsprachigen Film mit dem Titel "War of the Vendee" mit jugendlichen Schauspielern. Der Trailer dazu müsste noch auf Youtube zu sehen sein.

Als kleinerer historischer Fehler in diesem Film wurde damals kritisiert, dass in einer Szene ein Glasfenster mit der Marienerscheinung in Lourdes zu sehen sei, obwohl diese erst gut fünfzig Jahre nach dem Aufstand in der Vendée stattfand.


4
 
 goegy 4. August 2016 
 

Vieles vom Ungeist der 1789er Revolution ist mit der Wahl von François Hollande zum Präsidenten - und seinen Sozialisten - wieder aus der Rumpelkiste der Geschichte hervor gezaubert worden.

Dazu gehört ein recht aggressiver Antiklerikalismus. Wo immer es Gelegenheit dazu gibt, wird die Kirche schikaniert.

Ein grosser Teil der gegenwärtigen Regierungs -Mitglieder sind engagierte Freimaurer. Sie setzen alles daran, den Katholizismus aus dem öffentlichen Leben zu verdrängen.
Laizität ist das grosse Schlagwort; gilt aber nur in Bezug auf Katholiken, nicht für den Islam. Weihnachen wird kaum gefeiert, das Ramadan-Fastenbrechen aber schon!

Aus ihrer Sicht fängt die französische Historie und Kultur mit der Revolution an. Was vorher war, zählt nicht, ist graue miefige Vorgeschichte.

Die sich im Staatsbesitz befindenden Kathedralen, Kirchen un Klöster verrotten. Angeblich hat man für deren Unterhalt keine Mittel. Dafür unterstützt man Moscheen und islamische Institutionen.


.


7
 
 Chris2 4. August 2016 
 

Filmtip: "Chouans"

Aus der Sicht der Widerstandskämpfer erzählt. Man kann sich sehr gut in die Geschehnisse hineinversetzen. Insbesondere der Wandel einiger Hauptdarsteller angesichts des Teroors von überzeugten Republikanern zu Widerstandskämpfern ist sehr gut dargestellt. Leider keine deutsche Fassung mehr gefunden, obwohl er seinerzeit auf deutsch lief. Spannend.


5
 
 Elija-Paul 4. August 2016 
 

Es ist die mehr verschwiegene Geschichte Frankreichs!

Ein wirklicher Widerstand von der "Basis" und vom Glauben her! Die offizielle Politik schaut dort nicht hin, denn es handelt sich um ein weiteres - diesmal besonders - blutiges Bild der frz. Revolution und die Schattenseiten der "Aufklärung"! Ich glaube dieses Buch ist auch für die jetzige Zeit wichtig, denn es braucht heute einen geistlichen Widerstand der Gläubigen - und dieser wird sicher auch sehr von der "Basis" mitgetragen sein müssen!


8
 
 anjali 4. August 2016 
 

Geschichte

Das wusste ich gar nicht!Herzlichen Dank fuer diesen Bericht.


6
 
 Kleine Blume 4. August 2016 
 

Schattenseiten der "Aufklärung"

Heute wird nach Anschlägen oft argumentiert, Muslime müssten in ihrer geistesgeschichtlichen Entwicklung nur die "Aufklärung" durchlaufen und alles wäre wunderbar.

Umgesetzt wurden die "Werte" der "Aufklärung" in der Französischen Revolution, binnen weniger Jahre wurden u.a. Zivilehe und Ehescheidung eingeführt. Mit welcher Brutalität diese "Errungenschaften" der Französischen Revolution gegen Widerstände durchgedrückt wurden, zeigt sich in der Vendée.

Katholiken, die sich weiterhin dem Wertesystem der katholischen Kirche verpflichtet sahen und im König den Schutzherrn der Katholischen Kirche erblickten (der sich in sakralem Rahmen bei seiner Königssalbung besonders dem Schutz der katholischen Kirche verpflichtet hatte), erhoben sich mit dem Ruf „Für Gott und König“.

Letztlich wurde der Aufstand in der Vendée brutal niedergeschlagen - "Errungenschaften" wie Zivilehe, Ehescheidung u.v.m traten nach und nach ihren Siegeszug durch Europa an.


5
 
 Kleine Blume 4. August 2016 
 

Der hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort und die Vendée

Zur spirituellen Prägung der Vendée hat besonders der hl. Ludwig Maria Grigion von Montfort (1673-1716) durch seine Volksmissionen beigetragen.

Die Spiritualität des hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort hat auch den hl. Papst Johannes Paul II. geprägt, besonders der "Traktat über die wahre Verehrung der seligen Jungfrau Maria." Das wurde nicht zuletzt am Wappen von Papst Johannes Paul II. sichtbar. Sein Wahlspruch "Totus tuus" stammt ebenfalls vom hl. Ludwig Maria Grigion von Montfort:

"Totus Tuus ego sum
et omnia mea Tua sunt.
Accipio Te in mea omnia.
Praebe mihi cor Tuum, Maria."

(Zu Johannes Paul II. vgl.: Johannes Paul II.: Geschenk und Geheimnis. Zum 50. Jahr meiner Priesterweihe. Graz - Wien - Köln 1997, S. 36-40.)


3
 

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