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Orthodoxes Konzil erlaubt keine «Bigamisten-Pfarrer»

27. Juni 2016 in Weltkirche, 7 Lesermeinungen
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Orthodoxes Konzil über das Ehesakrament und seine Hindernisse - Dürfen verheiratete Priester nach dem Tod ihrer Frau erneut heiraten? - Ehe ist nur heterosexuell möglich. Von Heinz Gstrein (KNA)


Kolymvari (kath.net/KNA) Die anders als in der katholischen Kirche gelagerte Problematik von Ehe und Familie in der Orthodoxie spiegelt sich auch in dem entsprechenden Konzilsdekret wieder. Vor allem fehlt das Problem der nach ziviler Scheidung am Standesamt Wiederverheirateten, da die Orthodoxie ausgesprochen weitherzig mit der Annullierung ihrer kirchlichen Eheschließungen umgeht. Dabei handelt es nicht um Ungültigkeitserklärungen wegen Formfehlern, mangelnder Ehefähigkeit und fehlendem Ehewillen, sondern um die Aufhebung voll gültiger Ehen.

Der Grundsatz dabei war schon im ersten christlichen Jahrtausend die Ansicht, dass einer der Ehepartner nicht nur physisch, sondern auch psychisch und moralisch «wegsterben» könne. Lange Krankheit oder Gefangenschaft, Ehebruch, aber auch Hochverrat waren die anfänglichen Annullierungsgründe. Inzwischen ist es aber fast ohne jede Begründung leicht möglich, bis zu zweimal kirchlich geschieden zu werden und dreimal das Sakrament der Ehe zu empfangen. An dieser lockeren Praxis wurde vom Konzil nichts geändert.


Wenn sich auch in der zu zwölf Punkten zusammengefassten «Botschaft des Konzils» keine ausdrückliche Verurteilung der Homosexualität findet, so ist das im Ehe- und Familiendekret sehr eingehend und mit aller Härte der Fall. Von ihm werden nicht nur kirchliche Ehen zwischen Partnern desselben Geschlechts ausgeschlossen und die staatliche Zulassung solcher Zivilehen oder eheähnlicher Formen des Zusammenlebens verurteilt. Auch jede «wilde» Homosexualität laufe göttlicher Ordnung und Recht zuwider und könne nicht geduldet werden.

Vergeblich hatte es im vorkonziliaren Prozess vorsichtige Vorstöße gegeben, um zumindest die Diskriminierung von Lesben und Schwulen zu ächten. Und ebenso erfolglos verteilten wagemutige Damen vom «Europäischen Forum der lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender-Christen» (LGBT) im Pressezelt des Konzils einen Offenen Brief für mehr Toleranz ihrer Gruppe gegenüber. Wenigstens wurden sie nicht daran gehindert.

Hart auf hart ging es aber dann bei der Frage her, ob die Weihe in ein kirchliches Amt vom Diakonat aufwärts ein Ehehindernis bleiben soll. Die Orthodoxen - und die Ostkirchen in Gemeinschaft mit Rom - weihen verheiratete Männer zu Diakonen und Priestern, wenn auch nicht zu Bischöfen. Niemand darf aber mehr heiraten, wenn er einmal ordiniert ist. Geistliche, die ihre Frauen durch den Tod verlieren, müssen alleinstehende Witwer bleiben. Allerdings eröffnet ihnen das auch den Aufstieg ins Bischofsamt. Aus sowjetischen Akten sind inzwischen Fälle bekannt, wo der KGB die Frauen von als Pfarrern eingeschleusten Agenten ermordete, um sie zu Bischöfen aufsteigen zu lassen.

Für die recht zahlreichen Priester und Diakone, die meist mit vielen Kindern ohne Frau dastehen, hat sich schon seit Jahrzehnten eine Dispenspraxis für die zweite Ehe eingebürgert. Das allerdings nur durch Einzelentscheidungen von Bischöfen. Das sollte nun am Konzil zur gesamtorthodoxen Praxis erhoben werden. Dagegen hatten die Patriarchate von Antiochia und Georgien schon bei der Vorversammlung, der Synaxis der Kirchenoberhäupter im Januar am Genfer See Einspruch erhoben und den Konzilsentwurf zu Ehe und Familie nicht unterzeichnet. Das war dann auch einer der Gründe für ihr Fernbleiben in Kreta. Auch auf dem Konzil erwies sich dann die Opposition gegen eine generelle Zulassung von «Bigamisten-Geistlichen» als so stark, dass alles beim Alten, das heißt bei lokalen Dispensen bleiben musste.

Euronews - Panorthodoxes Konzil auf Kreta


SRF: Krise statt Aufbruch: Konzil der Orthodoxen - Interview mit einem griechisch-orthodoxen Theologen (Sternstunde Religion 19.06.2016)


(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 SCHLEGL 29. Juni 2016 
 

@ landpfarrer

Die orthodoxe Kirche geht davon aus, dass die Materie des Ehesakramentes korrumpieren kann. Nach dem Prinzip der OIKONOMIA wird ein 2. manchmal eine 3.Ehe toleriert. Jede 2. Ehe hat Busscharakter, weil der Mensch das "engelgleiche Leben" nicht geschafft hat. Das gilt auch bei Witwern. Seit dem 12. Jahrhundert, zweifellos unter Einfluss des byzantinischen Staates, wird eine 2. Eheschließung gewährt, die aber NICHT gekrönt wird! Leider ist aber besonders bei den Griechen in diesem Fall auch ein Stephanismos in Mode gekommen, was unrichtig ist. Die meisten orthodoxen Dogmatiker sehen dann auch die 2. Ehe als Sakrament an, erteilen aber ein Kommunionverbot zwischen 3 und 10 Jahren. Das ist sicher keine saubere Lösung. Msgr. Franz Schlegl


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 Jesuslebt! 28. Juni 2016 
 

Danke für die gute Diskussion!


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 landpfarrer 28. Juni 2016 
 

@Ambrosios und Schlegl

Zweite Ehe; Auch wenn sie Busscharakter, hat, welchen Stelenwert hat sie denn ?
Ist sie ein Sakrament oder nicht.
Falls nicht, stellt sich die Frage, was dann. Die Ostkirchen scxheuen meines Erachtens die Klarheit des Begriffes. In der Westkirche ist es klar, dass die Ehe von Getauften nur Sakrament oder keine Ehe sein kann kann, wenn keine Ehe kann man sie auch Konkubinat nennen.


1
 
 Ambrosios 27. Juni 2016 

@Schlegl

Verehrter Msgr. Schlegl,

das ist vergleichbar mit der Regelung bei unseren Diakonen in der lateinischen Kirche. Und ich finde, dass die "armenische" Lösung sehr gut und menschenfreundlich ist!


1
 
 SCHLEGL 27. Juni 2016 
 

Priesterehe

Da gibt es wirklich ein Problem, sowohl bei orthodoxen, als auch griechisch katholischen Priestern.wenn er die Frau stirbt, steht der Priester mit den Kindern allein da und ist aufgrund der finanziellen Verhältnisse in Osteuropa nicht in der Lage eine Erzieherin zu bezahlen! Noch schlimmer ist es, wenn der Priester stirbt! Die Frau muss mit den Kindern das Pfarrhaus verlassen, weil der nächste Priester einzieht.Sie bekommt keine Rente nach ihrem verstorbenen Mann und muss sich auch noch eine Wohnung suchen.
Für die altorientalischen Armenier hat Katholikos Karekin II in diesem Fall gestattet, dass ein Priester noch einmal heiraten darf.Msgr.Franz Schlegl


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 SCHLEGL 27. Juni 2016 
 

@Jesuslebt!

Sie haben recht, im Artikel sind tatsächlich einige Unklarheiten. Die 2. Ehe in der orthodoxen Kirche hat IMMER Charakter der Buße, auch bei Tod des 1. Ehegatten. Leider hat sich besonders bei den Griechen eingebürgert, auch bei einer 2. Ehe, manchmal sogar bei einer 3. Ehe, den "Stephanismos" = Krönung der Brautleute vorzunehmen, was absolut gegen den Ritus ist! Das hat der bekannte russische Theologe, Prof.Meyendorff, vom Institut Saint Serge in Paris, seiner eigenen Kirche auch vorgeworfen, nämlich die Unauflöslichkeit der Ehe gemäß dem Evangelium NICHT ERNST GENUG zu nehmen. Ich hatte einen Fall zu übersetzen, in dem der serbische orthodoxe Patriarch Pavle eine Ehe getrennt hat, weil sich die Eheleute von Anfang an mit Küchengeschirr beworfen haben! Das katholische Kirchengericht sagte mir, ich solle "Eheführungsunfähigkeit" dazuschreiben. Dann konnte der getrennte serbische Teil einen Katholiken heiraten.Msgr.Franz Schlegl


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 Jesuslebt! 27. Juni 2016 
 

Falsche Informationen im Beitrag

Hier steht ja m. E. völliger Blödsinn in dem Beitrag. Außerdem ist der Beitrag wenig sachlich und nüchtern.
Angeblich lassen die orthodoxen Kirchen eine Annulierung der Ehe leichter zu, als die katholische. Das stimmt nicht. Es gibt auch keine Zweitehe in der Ortodoxie. Es wird zwar anerkannt, dass eine Ehe scheitern kann. Aber es kann dann keinesfalls eine zweite sakramentale Ehe neue geschlossen werden. Das drückt sich auch im Ritus aus. Der ist völlig anders, als der Eheritus. Er beginnt unter anderem mit einem Schuldbekenntnis.
Da scheint sich der Autor nicht auszukennen. Auch die anderen tendenziösen Formulierungen sind eines Journalisten (Berichterstatters) nicht würdig. Und ich glaube, dass dies kein Kommentar sein soll, oder?...


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