Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  2. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  3. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  4. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  5. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  6. 'Für mich gilt: Mein Leben liegt in der Hand Gottes'
  7. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalen Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  8. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  9. Nonnen von Goldenstein gegen Lösungsvorschlag von Propst Grasl
  10. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  11. Drei Brücken zum Licht. Vom Zion zum Bosporus: Erneuerung der Einheit
  12. Benedikt XVI.: "Das Kommen des Herrn ist einmalig"
  13. Auch Bischof em. Hanke/Eichstätt erhebt Einwände gegen DBK-Papier zur sexuellen Vielfalt
  14. Frankreich: Auf dem Weihnachtsmarkt von Amiens wurde der Jesuskind-Figur der Kopf abgebrochen
  15. "Wir glauben nicht an eine Ökumene der Vermischung, sondern der versöhnten Verschiedenheit"

Theologe erwartet: Papst wird in Polen Sprache entgiften

25. Mai 2016 in Aktuelles, 13 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Innsbrucker Dogmatiker Niewiadomski behauptet, "dass nach dem Auftritt von Conchita Wurst viele - selbst Bischöfe, wenn auch unter vorgehaltener Hand - bemerkten, dass die Ästhetik des Auftritts an die Ästhetik des Bildes von Faustyna erinnert".


Innsbruck (kath.net/KAP) Auf einen "kreativen Beitrag zur Entgiftung der Sprache in Politik, Kultur und Kirche" durch Papst Franziskus hofft der Innsbrucker Theologe Jozef Niewiadomski mit Blick auf den nahenden Weltjugendtag in Krakau. In Polen sei nach den jüngsten Reformen der neuen Regierung ein von Hass beherrschter Grundton eingezogen, doch auch in Österreich habe es in den Tagen vor der Bundespräsidentenwahl eine "beispiellose Sprachverrohung" gegeben, die die Lager immer weiter auseinandergebracht hätte. Um dagegen aufzutreten, könne die Krakauer Heilige Sr. Faustyna Kowalska (1905-1938) dem Papst eine ideale Vorlage liefern, behauptete der selbst aus Polen stammende Dogmatikprofessor am Mittwoch gegenüber "Kathpress".

Bewusst habe der Papst schon in seiner Botschaft für den Jugendtag auf Sr. Faustyna Bezug genommen und als "Richtschnur" ein von ihr überliefertes Gebet angeführt. Gott wird darin u.a. um "barmherzige Augen" und eine "barmherzige Zunge" gebeten. Niewiadomski sah dies als sehr bodenständigen Zugang zum Weltjugendtags-Thema der Barmherzigkeit: Sie sei hier ein "konkretes, herausforderndes Lebensprogramm", das zum Handeln anleite. Franziskus verhindere so auch eine "Einengung auf Devotion", die sonst oft rund um die Ordensfrau und Mystikerin Kowalska anzutreffen sei.


Für heutige Jugendliche sei ein oberflächlicher Blick auf Sr. Faustyna eher "entfremdend", so die Einschätzung des Theologen. Zu groß sei der Kontrast der zeitbedingt süßlichen Sprache ihrer Notizen zur jener der Jugendszene. Dennoch könne die Ordensfrau durch ihre Initiative, ihren Nonkonformismus und ihre Standfestigkeit faszinieren. Niewiadomski verwies hier auf die Abstammung aus armen Verhältnissen, den Klostereintritt mit 16 gegen den Willen der Eltern sowie die Schikanen der Mitschwestern, die Kowalska aufgrund ihrer inneren Erlebnisse als "Spinnerin" sahen und ihr einen "dornigen Weg" bereiteten. Sie sei dennoch "keine Heulsuse" gewesen, sondern eine "mit beiden Beinen auf dem Boden stehende Frau".

Rätselhafte Faszination

Kraft zum Durchhalten mit Optimismus und Vertrauen, selbst in ausweglosen Situationen wie ihrer schweren Erkrankung und des unausweichlichen Sterbens in jungen Jahren habe Sr. Faustyna im Gebet gefunden. Es sei "verblüffend", wie wichtig ihr dabei der Satz "Jesus ich vertraue auf Dich" gewesen sei, erklärte der Dogmatiker. "Ihr Lebenskontext als Außenseiterin macht dieses Gebet noch viel plastischer, denn: Auf wen kann ich mich noch verlassen, wenn die Mitschwestern und die Oberen kein Verständnis für mich finden? Kowalska resigniert nicht, wohl aber bewältigt sie ihr Geschick durch ihre Spiritualität."

Ähnlich verhalte sich es mit dem Gemälde des "Barmherzigen Jesus", das von Sr. Faustyna in Auftrag gegeben wurde. Er selbst habe dem Bild gegenüber zwar Vorbehalte, behauptete Niewiadomski. Bemerkenswert sei aber die Faszination, die es auf viele Menschen und sogar Jugendliche ausübe. Längst sei es kein Geheimnis mehr, "dass nach dem Auftritt von Conchita Wurst viele - selbst Bischöfe, wenn auch unter vorgehaltener Hand - bemerkten, dass die Ästhetik des Auftritts an die Ästhetik des Bildes von Faustyna erinnert", so der Theologe, der dies tiefenpsychologisch deutete: "Anscheinend strahlt das Bild die Botschaft des Vertrauens aus."

Keine Frömmigkeits-Verengung

Die offiziellen Weltjugendtags-Patrone Faustyna und ihr Landsmann Johannes Paul II., der die zuvor vom Vatikan verbotene Botschaft der Ordensfrau für die katholische Kirche wiederentdeckte und Kowalska 1993 selig- und 2000 heiligsprach, sollen das Motto "Selig die Barmherzigen" deuten, so Niewiadomski. Auch beim Event selbst ist das Thema der Barmherzigkeit überall präsent, u.a. durch das Faustyna-Jesusbild im Logo, die auf YouTube verbreitete Hymne, den "Campus Misericordia" als Platz des Schlussgottesdienstes sowie den Besuchs des Faustyna-Klosters Lagiewniki und des Johannes-Paul-Geburtsortes Wadowice.

Dass es in Krakau zu einer Verengung des Bibeltextes auf den "Kult der Barmherzigkeit Gottes" und auf Frömmigkeit komme, befürchtet Niewiadomski nicht: Viele der Jugendlichen würden beim Vorprogramm in den polnischen Diözesen diverse Caritas-Einrichtungen sowie symbolgeladene Orte wie das Grab des Solidarnosc-Märtyrers Jerzy Popieluszko in Warschau oder die Gedenkstätte für Maximilian Kolbe in Auschwitz besuchen. Bemerkenswert sei weiters der große Einsatz der Veranstalter, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zum Großevent zu ermöglichen. Auch Papst Franziskus selbst setze hier einen Akzent, indem er im Caritasheim für alte Menschen übernachte.

Copyright 2016 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirche

  1. "Die Christen und Lebensschützer trauern um Martin Lohmann"
  2. "Die Katholische Kirche schwimmt mit dem Zeitgeist, sie ist parteipolitisch nach links gekippt!"
  3. Glaube ohne Feuer: Wie die Kirche Angst vor der eigenen Botschaft bekommt
  4. Bischof Strickland warnt vor ‚Crescendo der Apostasie’ in der Kirche
  5. Erzbischof Aguer: Nächster Papst muss die katholische Lehre gegen ‚progressive Mythen’ verteidigen
  6. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  7. ‚Lieber in der Kirche Gottes mit Unkraut als in einer Kirche die ich baue’
  8. Alexander Kissler: ‚Als Klimasekte haben die Kirchen keine Zukunft’
  9. Südtiroler Bischof: Kirche muss auch gegen den Strom schwimmen
  10. Erster Kirchen-Neubau in Türkei seit 100 Jahren vor Eröffnung






Top-15

meist-gelesen

  1. ISLAND-REISE - SOMMER 2026 - Eine Reise, die Sie nie vergessen werden!
  2. „Als katholischer Christ und als Hochschullehrer macht mich dieser Vorgang tief traurig“
  3. Die (w)irren Begründungen der Diözese Linz bei dutzenden Pfarrauflösungen
  4. Ein entscheidungsrelevantes „We shall see“ zur Synodalkonferenz
  5. Fernández: „Miterlöserin“ in offiziellen Vatikandokumenten tabu, in der privaten Andacht erlaubt
  6. Papst will für 2033 Treffen aller Kirchen in Jerusalem
  7. Salzburg: Die drei Goldensteiner Ordensfrauen dürfen im Kloster bleiben, ABER...
  8. „Die Kirche in Deutschland hat abgehängt“
  9. Papst ordnet Diözese Rom neu und hebt Reform des Vorgängers Papst Franziskus auf
  10. Erste fliegende Papst-Pressekonferenz: Lob für Vermittler Erdogan
  11. Papst Leo: Deutliche Unterschiede zwischen Synodalen Prozess und deutsch-synodalem Weg!
  12. Papst besucht die Blaue Moschee in Istanbul - Gebetet hat er dort aber nicht
  13. "Die Zahl der Priesterberufungen steigt in Schweden!"
  14. Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE!
  15. Eine erschütternde Oper nach einer Erzählung von Gertrude von Le Fort

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz