Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  3. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  4. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  5. Nach massiven Druck: Ehrung eines Pro-Abtreibungs-Politikers durch Kardinal Cupich wurde abgesagt!
  6. Abtreibung – und was dann?
  7. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  8. Kann uns eine möglicherweise erfundene Anekdote über Johannes Paul II. Wahres lehren?
  9. Verfassung geändert: Slowakei erkennt zwei Geschlechter an – männlich und weiblich
  10. Kirche zwischen Riss und Rückbindung
  11. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  12. Bombendrohung bei Hl. Messe in Wien - ÖVP und FPÖ üben Kritik - Schweigen bei 'Katholischer Aktion'
  13. Großes Lob für Trump-Plan zur Beendigung der Gaza-Krise
  14. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  15. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung

Die Kirchensteuer abschaffen?

22. April 2016 in Deutschland, 19 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Pfarrer im WDR: „99 Prozent der Kirchen weltweit leben ohne Kirchensteuer. Warum sollte das bei uns nicht auch möglich sein?“


Köln (kath.net/idea) Sollte die Kirchensteuer abgeschafft werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Westdeutsche Rundfunk (WDR/Köln) in seiner Sendung „Markt“ am 20. April. Der bayerische lutherische Gemeindepfarrer Jochen Teuffel (Vöhringen bei Ulm) hält die derzeitige Finanzierung der Kirchen für fragwürdig: „99 Prozent der Kirchen weltweit leben ohne Kirchensteuer. Warum sollte das bei uns nicht auch möglich sein?“ Das Evangelium dürfe sich nicht über eine Steuer definieren: „Die Kirche lebt aus Christus.“ Deswegen sollte sie nicht „vorfinanziert“ werden. Die Kirche habe sich durch diese Steuer abhängig gemacht. Dabei sei ein aufwendiger und kostenintensiver Apparat mit vielen Gebäuden und Personal – wie sie heute existieren – nicht nötig. Teuffel plädierte für eine stufenweise Reduzierung. Nach 40 Jahren könnte dann die Abschaffung der Kirchensteuer erreicht sein.


Deutsche Bischofskonferenz: Mit dem Geld wird Gutes für die Gesellschaft getan

Der Pressesprecher der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp (Bonn), widersprach der Auffassung des evangelischen Pfarrers. Es handele sich um ein freiwilliges und sinnvolles Verfahren. Dadurch könne auch außerhalb der Kirche in der Gesellschaft viel Gutes getan werden. Das System sei historisch gewachsen und sowohl für den Staat als auch die Kirche von außerordentlicher Bedeutung.

Kirche sollte auch auf Staatsleistungen verzichten

Wie es in dem WDR-Beitrag hieß, verfügen die beiden Volkskirchen über ein Milliardenvermögen. Beim katholischen Erzbistum Paderborn beispielsweise betrage es vier Milliarden Euro. Trotzdem bekämen die Kirchen zusätzlich zu den Steuern die sogenannten Staatsleistungen. Sie gehen zurück auf den sogenannten Reichsdeputationshauptschluss von 1803. Damals waren als Entschädigung für die Enteignung von Kirchengütern zeitlich unbegrenzte Zahlungen des Staates an die Kirchen vereinbart worden. Das bedeute, so der WDR, dass in fast allen Bundesländern die Bischöfe aus Staatszuschüssen bezahlt werden. Ein katholischer Erzbischof erhalte ein Grundgehalt von 11.000 Euro pro Monat. Insgesamt gebe der Staat jährlich rund 480 Millionen Euro für solche Gehälter aus.

Warum werden kirchliche Schulen bezuschusst?

Zudem müssten sich viele Kommunen an Renovierungskosten von kirchlichen Gebäuden beteiligen oder sie sogar komplett übernehmen. Für den Kölner Dom etwa zahlten das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Köln jährlich knapp eine Million Euro. Wohlfahrtsverbände wie Diakonie oder Caritas gehörten zum Kerngeschäft der großen Kirchen. Doch ein Großteil der Finanzierung werde nicht von den Kirchen selbst geleistet. Die Caritas habe 2014 145 Millionen Euro als Einnahmen verbucht. Der Bund habe aber mit 55,5 Millionen Euro fast ein Drittel bezahlt. Die kirchlichen Zuschüsse lägen mit zehn Millionen Euro bei 6,9 Prozent. Ferner würden kirchliche Schulen und Wohlfahrtsverbände bezuschusst. Viele Bürger würden es deshalb befürworten, wenn zwischen Staat und Kirche eine klare Trennung gezogen und auf Staatsleistungen verzichtet würde.

Baptisten: Kirche ohne Steuern und Staatsleistungen

Als ein Beispiel, dass Kirche auch ohne Steuern und Staatsleistungen funktioniert, wurde in der Sendung die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten- und Brüdergemeinde) in Hamm genannt. Ihr Pastor Peter Arpad berichtete, dass die Gemeinde als Körperschaft des öffentlichen Rechts zwar Kirchensteuer einziehen könnte, darauf aber verzichte. Das Gemeindeleben funktioniere auch so. Laut WDR-Beitrag sieht es in der baptistischen Gemeinde zwar nicht reich und prächtig aus: „Offen und lebendig allerdings schon.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kirchensteuer

  1. Bischof Kohlgraf: Kirchensteuer könnte für Zahlungen an Missbrauchsopfer verwendet werden
  2. Wie die Diözese Bozen-Brixen ‚Kirchenaustritte’ handhabt
  3. Kirche muss reich an Glauben sein, nicht reich an Geld
  4. Es reicht
  5. BKU-Vorsitzender stellt deutsches Kirchensteuersystem in Frage
  6. Evangelische Bischöfin: Heutiges Kirchensteuermodell eine 'Mit-Ursache von Kirchenaustritten'
  7. 2019: Neues Rekordhoch bei Kirchensteuereinnahmen in Deutschland
  8. Hahne: Kirchen sollten für 2 Monate auf die Kirchensteuer verzichten!
  9. #Corona Auswirkungen für die deutschen Bistümer werden dramatisch
  10. Der deutsche Kirchensteuerirrsinn






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. "Lieber Herr Bischof Oster, nur ein bisschen mehr Wohlwollen!"
  3. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  4. 'Der Rosenkranz ist die Waffe gegen das Böse der heutigen Welt'
  5. Die unerwarteten Wurzeln des Taufbooms in Frankreich
  6. Kann uns eine möglicherweise erfundene Anekdote über Johannes Paul II. Wahres lehren?
  7. Wenn der Münchner Erzbischof das unselige "Wir schaffen das" von Angela Merkel verteidigt...
  8. Elmar Theveßen gibt Falschaussagen über Charlie Kirk zu, bittet um Entschuldigung
  9. Nach massiven Druck: Ehrung eines Pro-Abtreibungs-Politikers durch Kardinal Cupich wurde abgesagt!
  10. Skandal-Kardinal Cupich jetzt in der US-Bischofskonferenz isoliert!
  11. Veröffentlichung von Leos erstem Papstschreiben am Donnerstag
  12. Mehr als 3000 Teilnehmer bei großer Pro-Life-Demo in Wien
  13. Mediziner: Das Potenzial des Rosenkranzes wird unterschätzt
  14. Brandanschlagsdrohung auf Karlskirche vor Marsch fürs Leben in Wien!
  15. Wenn die Frauenministerin der österreichischen Regierung lügt

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz