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Jesuitenschule legt Missbrauch-Erklärung vor – «Absolutes Novum»

14. Jänner 2016 in Chronik, 10 Lesermeinungen
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Seit den 1950er Jahren mindestens 60 Betroffene und 23 Beschuldigte, darunter 18 Jesuiten – Unverständnis bekundet die Kollegsgemeinschaft aus Lehrern, Erziehern, Schülern und Eltern für diejenigen, die die Missbrauchstaten leugnen.


Bonn (kath.net/KNA) Sechs Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle hat das Bonner Jesuiten-Gymnasium Aloisiuskolleg (AKO) einen neuen Weg der Aufarbeitung beschritten: Mit Mitgliedern der Opfergruppe «Eckiger Tisch Bonn» sowie der Bonner Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt erarbeitete die Schule eine Erklärung. Das am Mittwoch veröffentlichte Dokument benennt nicht nur die Übergriffe durch Jesuitenpatres und andere Kollegsmitarbeiter seit den 1950er Jahren, sondern spricht auch vom «Versagen der Institution» durch «Wegsehen und Weghören».

Der «Eckige Tisch Bonn» begrüßte die Erklärung «als absolutes Novum im Umgang mit sexuellem Missbrauch an katholischen Einrichtungen in Deutschland». Das Kolleg habe erkannt, dass die katholische Kirche, ihre Orden und Schulen nicht einseitig festlegen könnten, was wirkliche Aufarbeitung bedeute.


Zu jedem Zeitpunkt habe es in Schule, Internat und mit dem Ako verbundenen Institutionen Verantwortliche gegeben, die Vorwürfen nicht nachgegangen seien, so das Papier. «Wir haben von den Betroffenen gelernt, dass für sie das Versagen der Institution ein entscheidender Teil des Missbrauchs war und ist.»

Unverständnis bekundet die Kollegsgemeinschaft aus Lehrern, Erziehern, Schülern und Eltern für diejenigen, die die Missbrauchstaten leugnen. Verwiesen wird auf den «Brief der 500» von 2010, der sich «in einer für viele Betroffene verletzenden Weise zu Missbrauchsvorwürfen geäußert» habe. «Heute freuen wir uns, dass viele der seinerzeitigen Unterzeichner nunmehr anders darüber denken.» In dem Brief hatten Ehemalige den Rücktritt des damaligen Rektors, Pater Theo Schneider, bedauert und betont, dass sie «weder sexuelle Gewalt noch Missbrauch am Aloisiuskolleg erlebt haben».

Rektor Johannes Siebner nannte es entscheidend, dass die jetzt vorgelegte Erklärung überhaupt entstanden sei. «Es ist eine Art memorandum of understanding». In einer im Sommer 2014 gegründeten «Dialog-Runde» habe es mit Mitgliedern des «Eckigen Tischs Bonn» zunächst um die Umsetzung eines Erinnerungsortes gehen sollen. Die Opfergruppe habe aber deutlich gemacht, dass die Schule in der Aufarbeitung des Missbrauchs noch nicht weit genug für ein solches Projekt sei. Deshalb sei erst die Erklärung erarbeitet worden.

Nach einem 2011 vorgelegten wissenschaftlichen Bericht gab es am AKO und der angeschlossenen Freizeiteinrichtung «AKO-Pro-Seminar» seit den 1950er Jahren mindestens 60 Betroffene und 23 Beschuldigte, darunter 18 Jesuiten. Hauptbeschuldigter ist ein bis vor wenigen Jahren in leitender Stellung am Kolleg tätiger Pater, der inzwischen verstorben ist.

(C) 2016 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.


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Lesermeinungen

 georgzeitler 15. Jänner 2016 
 

auch...

... ein bißchen mehr Demut, Barmherzigkeit, Mitgefühl für die Opfer, Einsicht in die Reale Situation, Bereitschaft zur Aufklärung und einen klaren Verstand für die Notwendigkeiten die einfach zu tun sind...
Genauso wie man das doch auch hier so konsequent nach außen in die schlimme Weltlichkeit praktiziert und immer wieder anmahnt.
Und noch etwas... mit der Bitte um ein bißchen weniger Schaum vor dem Mund an die hyperaktiven Eiferer...
Dann hätte auch ich um die Schritte in Richtung heilen der Wunden keine Bange mehr! Dann klappts auch mit der unermüdlichen Anmahnung von Papst Franziskus nach mehr Barmherzigkeit.
Nichts für ungut!


0
 
 Liberaler 14. Jänner 2016 
 

Wow!

Das sieht nach einem Schritt in Richtung Heilung der Wunden aus...

Respekt und Dank an alle Beteiligten für die vielen mutigen Schritte - aus dem Kreis der Opfer und des Ordens!


3
 
 Ebu 14. Jänner 2016 
 

Man muss hier ehrlich aber klug vorgehen

Natürlich soll und darf "nichts unter den Teppich gekehrt werden", aber wir brauchen auch nicht den Medien allen längst bekannten und wieder aufgewärmten Dreck, erneut auf die goldene Schaufel kehren. Ich denke, die allermeisten kirchlichen Stellen haben die Tragweite der Vorfälle begriffen und sind an einer sauberen Aufarbeitung und Wiedergutmachung interessiert.
Die Vermutung, dass die weltliche Presse damit von anderen - ebenso schlimmen Vorfällen ablenken will, ist m.E. durchaus berechtigt.


6
 
 Ebu 14. Jänner 2016 
 

Man muss hier unterscheiden


0
 
 georgzeitler 14. Jänner 2016 
 

es ist einfach schäbig...

...immer wieder die kirchenfeindlichen Medien zu zitieren. Nein, das Problem sind die öffentlichkeitsscheuen Kirchenkremien, denen es wichtiger ist, unter den Teppich zu kehren, weil einfach nicht sein kann, was nicht sein darf.
Gottseidank gibt es doch schon einige die dazu gelernt haben. Aber es ist noch ein weiter Weg auf dem wir die kritischen Medien brauchen...


1
 
 Glocke 14. Jänner 2016 
 

@Danke, Damiana

Sie haben mich verstanden!


5
 
 Damiana 14. Jänner 2016 
 

Heilen die Medien?

Was bringt es, die sowieso kirchenfeindlichen Medien einzuschalten?Heilen sie?Und was ist mit den anderen Mißbrauchten?Sind das Opfer 2.Klasse?Und konkret, was war das für ein Missbrauch?Mal medizinisch konkretisiert. Ich denke, zum jetzigen Zeitpunkt will man nur von den Missbrauchsfällen in der Silvesternacht in mehreren deutschen Städten ablenken.Man bemüht das Münchener Oktoberfest und eben die katholischen Geistlichen.Es ist widerlich. Wo bleibt die vollmundig verkündete Härte des Gesetzes ? Nur warme Luft.


8
 
 SpatzInDerHand 14. Jänner 2016 

@Glocke: das MUSS in die Medien. Denn Verschweigen ist keine Lösung!

Ich bin sehr irritiert über Ihre Kritik, dass diese Informationen öffentlich gemacht werden. Und wenn dieses Öffentlichmachen auch nur EINEM einzigen anderen Opfer hilft, eine Untat anzuzeigen und selbst um Hilfe nachzusuchen, dann haben diese Informationen ihre Aufgabe schon vollstens erfüllt.

Ich weiß echt nicht, wie man auf die Idee kommen kann, so ungeheurliche Verbrechen durch katholische Geistliche unter den Teppich kehren zu wollen!


2
 
 Glocke 14. Jänner 2016 
 

@Stephanius

Wenn durch Kleriker etwas so Grauenhaftes, Unverantwortliches geschieht, darf das nicht auf die leichte Schulter genommen werden! Wurde übrigens auch nicht!

Aber haben Sie sich nicht mal gefragt, warum AUSGERECHNET j e t z t diese Dramen wieder in die Medien gezerrt werden? ? ? WARUM wohl?

Wer hat ein Interesse daran? ? ? Kann man nicht viel effektiver dezent und in Ruhe abseits vom gleißenden Licht der kirchenfeindlichen Medien das tun, was getan werden muß?


8
 
 Stephaninus 14. Jänner 2016 
 

Statistik: was stimmt nun wirklich?

Es wird immer wieder gesagt, dass nur ein Bruchteil der Missbrauchsfälle durch Kleriker geschehe resp., dass Missbrauch unter dem Klerus nur ein absolutes Ausnahmephänomen sei. Angesichts von 18 (belegten) Tätern unter den deutschen Jesuiten scheint mir dies aber nicht mehr ganz korrekt zu sein. Das ist schon eine ganz gehörige Anzahl.


2
 

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