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Familiensynode: Was Katholiken und Evangelikale verbindet

26. Oktober 2015 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen
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Der evangelikale Theologe Prof. Schirrmacher (Evangelische Allianz vertritt: Die römisch-katholische Kirche verbindet auf vielen Gebieten mehr mit der evangelikalen Bewegung als mit den evangelischen Volks- und Staatskirchen.


Rom/Bonn (kath.net/idea) Die römisch-katholische Kirche verbindet auf vielen Gebieten mehr mit der evangelikalen Bewegung als mit den evangelischen Volks- und Staatskirchen. Das erklärte der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Foto), auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea zum Abschluss der katholischen Familiensynode am 25. Oktober. Drei Wochen lang hatten im Vatikan 270 Bischöfe aus aller Welt mit Laien und Experten über Fragen von Ehe und Familie diskutiert. Schirrmacher war der einzige Evangelikale, der an der Synode teilnahm. Wie er idea sagte, sieht Franziskus als erster Papst auch Protestanten als „vollwertige Gläubige“ an: „Er honoriert aber besonders die Ernsthaftigkeit der evangelikalen ‚Heiligung’ und des Zeugnisgebens und wünscht sich das auch für seine Kirche.“ Im weltweiten Kampf gegen Probleme wie Korruption und Menschenhandel müssten die Kirchen künftig noch stärker konfessionsübergreifend zusammenstehen, so Schirrmacher. Bei ethischen Themen wie dem Eintreten für die lebenslange Ehe oder dem Kampf gegen Abtreibung hätten allerdings nur Katholiken und Evangelikale einen eindeutigen Standpunkt: „Da müssen wir – zusammen immerhin fast zwei Milliarden Menschen – trotz aller Lehrunterschiede weiterhin gemeinsam am Ball bleiben.“ Er habe während der Synode den Eindruck gehabt, dass es von katholischer Seite ausdrücklich erwünscht sei, „dass wir deutlich unsere Sicht vortragen“.

Für einen offeneren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen


Mit wiederverheirateten Geschiedenen möchte die römisch-katholische Kirche künftig offener umgehen. Eine knappe Zweidrittelmehrheit (178 Stimmen) sprach sich dafür aus, die jeweiligen Einzelfälle und Umstände zu beurteilen. Der zuständige Priester könne dann entscheiden. „Das bedeutet, dass der Papst für seine vorsichtige Öffnung eine klare Rückendeckung bekommen hat und sich seine Gegner nicht durchgesetzt haben“, so Schirrmacher. Man könne nun gespannt sein, was er daraus mache. Am Abendmahl dürfen Wiederverheiratete aber auch weiterhin nicht teilnehmen: „Hier bleibt das Dokument bewusst vage.“ Große Einigkeit habe aber darüber geherrscht, dass wiederverheiratete Geschiedene besser in die Kirche integriert werden müssten. Schirrmacher: „Indem der Papst als erste Reaktion die Päpstlichen Räte für die Familie und für die Laien zu einer neuen Kongregation für Familie, Laien und Leben umgeformt hat – nur die Kongregationen sind als Ministerien im Vatikan wirklich am Gestalten beteiligt – hat er das Thema Familie, aber auch die Laien stark aufgewertet. Und das ist für die katholische Kirche beachtlich.“

Keine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe

Der Umgang mit Homosexuellen spielt in dem gut 30 Seiten langen Abschlussdokument nur eine untergeordnete Rolle. Die Synodenväter hätten zwar bekräftigt, dass auch Homosexuelle respektiert und angenommen werden müssen. Eine Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe zwischen Mann und Frau hätten sie jedoch ausgeschlossen. „Allerdings wird positiv erwähnt, dass es auch unter Homosexuellen echte Fürsorge geben kann. Das ist mehr, als die meisten erwartet hatten“, so Schirrmacher. Als enttäuschend bezeichnete der Theologe die Tatsache, dass etwa Polygamie, arrangierte sowie religions- und konfessionsverschiedene Ehen in dem Abschlussdokument in einem Satz als „Probleme“ bezeichnet werden. Die meisten Gruppen hätten gefordert, das zu differenzieren: „Trotzdem blieb der ursprüngliche Abschnitt praktisch unverändert.“ Das vermittle den Eindruck, als sei beispielsweise in konfessionsverschiedenen Ehen „immer der nichtkatholische Partner das Problem“.

Link: Prof. Schirrmacher im kath.net-Interview über die Bischofssynode: „Medienberichte und Synodengeschehen haben 'wenig miteinander zu tun'“.

Fotostrecke:
Schirrmacher spricht mit Papst Franziskus in einer Sitzungspause während der Bischofssynode 2015


Schirrmacher spricht zur Plenarversammlung der Bischofssynode 2015


Papst Franziskus wünschte eine Kopie der Rede von Prof. Schirrmacher und bedankte sich dafür


Mit den Kardinälen Schönborn und Marx


Mit Kurienkardinal Müller


Der evangelisch-reformierte Theologe arbeitet im Sitzungssaal der Glaubenskongregation während einer Sitzungspause am Synodentext


Im Gespräch mit Papst Franziskus während einer Sitzungspause


Am Ende eines Synodentages: Thomas Schirrmacher mit dem Kardinal von Äthiopien und dem Erzbischof von Süd-Sudan


Foto oben: Prof. Schirrmacher im Gespräch mit dem Papst auf der Bischofssynode 2015 (c) Thomas Schirrmacher


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Lesermeinungen

 queenie 26. Oktober 2015 
 

Konfessions- und

glaubensverschiedene Ehen-auch hier tut sich seit Jahrzehnten nichts. Sie sind real die Schnittstelle des Christentums
und der Ökumene; die Türen sollten hier nach beiden Seiten offen sein.


1
 
 Veritasvincit 26. Oktober 2015 

Fragwürdiger Synodentext

Von der Synode musste man eine Stärkung der christlichen Ehe erwarten. An vielen Stellen ist das geschehen, aber Nr. 85 ist fragwürdig. Dort wird eingeräumt, die ungültige Zweitehe sei nicht immer schuldhaft und der dort vollzogene Geschlechtsverkehr (verschleiert als "gewisse Handlungen" bezeichnet) nicht unbedingt unverantwortlich ("Verantwortung nicht überall die gleiche"), sodass die Zulassung zur Kommunion möglich sein könne ("Die Folgen für die vollführten Akte sollen nicht überall die gleichen sein").

Ich habe den Synodentext hier gemäss dem herrschenden Zeitgeist ausgelegt, bei dem der aussereheliche Geschlechtsverkehr salonfähig ist. Soll er es auch in der Kirche werden? Die Tendenz geht ja dahin, die Hurerei als anständiges Gewerbe zu werten. Neue Bordelle müssen von den Behörden wegen entsprechender Gerichtsentscheide bewilligt werden. Wenn es Einsprachen dagegen gibt, dann wegen Nachtlärm oder Verkehrsstörungen.


4
 
 Diasporakatholik 26. Oktober 2015 
 

Ich zitiere von kath.net die entscheidende Stelle aus dem päpstlichen Dokument "familiares consortio

Kapitel 84:...
"Die Wiederversöhnung im Sakrament der Buße, das den Weg zum Sakrament der Eucharistie öffnet, kann nur denen gewährt werden, welche die Verletzung des Zeichens des Bundes mit Christus und der Treue zu ihm bereut und die aufrichtige Bereitschaft zu einem Leben haben, das nicht mehr im Widerspruch zur Unauflöslichkeit der Ehe steht. Das heißt konkret, daß, wenn die beiden Partner aus ernsthaften Gründen - zum Beispiel wegen der Erziehung der Kinder - der Verpflichtung zur Trennung nicht nachkommen können, "sie sich verpflichten, völlig enthaltsam zu leben, das heißt, sich der Akte zu enthalten, welche Eheleuten vorbehalten sind" (Johannes Paul II., Homilie zum Abschluß der VI. Bischofssynode (25.10.1980), 7: AAS 72 (1980) 1082)."

Hier LIEGT DER SPRINGENDE PUNKT:
Das Dokument des Hl. Papstes Johannes Paul II. ist eindeutig.
Ist es auch UNFEHLBAR und damit unveränderlich oder aber "korrigierbar" [im Theologensprech: "erweiterbar, ausbaubar o.ä.]"?


3
 
 Smaragdos 26. Oktober 2015 
 

Hier bleibt das Dokument vage

"Am Abendmahl (selbst ein Evangelikaler müsste wissen, dass dies Messe heißt) dürfen Wiederverheiratete aber auch weiterhin nicht teilnehmen: „Hier bleibt das Dokument bewusst vage.“"

Genau das ist das Problem an dem Dokument und an der ganzen Synode überhaupt: dass es an der Stelle vage bleibt, dazu bewusst!, wo es klar hätte werden müssen! Das nennt man Türspalt-Taktik. In beinahe heuchlerischer Weise wird der heilige Johannes Paul II zitiert mit Familiaris Consortio 84., doch die entscheidende Stelle, nämlich das Ende des Zitats, wo die Kommunion für wiederverheiratet Geschiedene audrücklich ausgeschlossen wird, wird unterschlagen - auch bewusst. Somit kann sich das gesamte Synoden-Dokument in das genaue Gegenteil von Familiaris consortio wenden. Und wo 1981, also vor gerade eben 34 Jahren, die Ehe noch unauflöslich war, könnte sie plötzlich "auflöslich" werden. Eine Schande für die Synode!


5
 
 Smaragdos 26. Oktober 2015 
 

"Mit wiederverheirateten Geschiedenen möchte die römisch-katholische Kirche künftig offener umgehen. Eine knappe Zweidrittelmehrheit (178 Stimmen) sprach sich dafür aus, die jeweiligen Einzelfälle und Umstände zu beurteilen. Der zuständige Priester könne dann entscheiden."

Was bitte kann der Priester entscheiden? Dass die Ehe nicht mehr unauflöslich ist??? Dann haben wir ein Schisma in der Kirche! Na bravo, Papst Franziskus!


3
 

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