Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  2. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  3. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  4. "Die Macht der Dummheit"
  5. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. „Sind wir noch katholisch?“
  8. Päpstliche Exhortation Dilexit te bietet „Armut in zwei Melodien“
  9. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  10. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  11. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  12. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  13. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  14. Kraftvolle Grundsatzkritik an den Evangelischen Landeskirchen und irrlehrenden Theologien
  15. Und sie glauben doch

Büste des katholischen NS-Märtyrers Fritz Gerlich aufgestellt

1. Oktober 2015 in Deutschland, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof Voderholzer: „Einen besseren Patron für den wahrheitssuchenden Journalismus gibt es kaum“ - Gerlich hatte die Gefahr des Nationalsozialismus früh durchschaut und sich mit aller Kraft immer wieder dagegen ausgesprochen.


Regensburg (kath.net/pbr) Zahlreiche Mitglieder der Pfarrei Herz Marien im Regensburger Stadtwesten waren gekommen, als die Bronzebüste des Propheten, NS-Märtyrers und Publizisten Fritz Michael Gerlich in Anwesenheit von Bischof Rudolf Voderholzer sowie Oberbürgermeister Joachim Wolbergs der Öffentlichkeit vorgestellt wurde (Foto). Auch zahlreiche Mitglieder des Stadtrats waren bei der Zeremonie anwesend. Bischof Voderholzer segnete die Kopie, die Künstler Andreas Prucker hergestellt hatte. Gestiftet hatten die Büste an der Ecke Gerlichstraße und Schillerstraße die Stadt Regensburg, Bischof Voderholzer sowie die Firma Rödl und Herdegen. Die Plastik blickt in die Gerlichstraße, die bereits 1945 nach dem 1934 ermordeten Publizisten und Konvertiten benannt worden war. Gerlich hatte die Gefahr des Nationalsozialismus früh durchschaut und sich mit aller Kraft immer wieder dagegen ausgesprochen. Im Rahmen des „Röhmputsches“ war er in einem frühen Gebäude des Konzentrationslagers Dachau in „Schutzhaft“ erschossen worden.


Das Christentum als wahre Religion

Oberbürgermeister Wolbergs sagte: „Kein anderer deutscher Journalist bezog so eindeutig und prophetisch warnend Position gegen Hitler und den Nationalsozialismus wie Fritz Michael Gerlich. Die Basis seiner Argumentation war das Naturrecht und in Abwehr totalitärer Ersatzreligionen – wie des Nationalsozialismus – das Christentum als wahre Religion.“ Wolbergs hob die Gefahren des Rechtsextremismus hervor, heute sei ein solches Denkmal „nötiger denn je“. Er erinnerte daran, dass Gerlich vom „Beginn des Leidensweges Deutschlands“ gesprochen hatte, als Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde.

Noch vor Beginn der Diktatur publizistischer Kampf

Bischof Voderholzer seinerseits erinnerte daran, dass Gerlich Hitler und den Nationalsozialismus noch vor Beginn der Diktatur publizistisch bekämpft hatte. Er sei ein kantiger und schwieriger Mann gewesen, aber ein konsequenter Wahrheitssucher. Seine Konversion zum katholischen Glauben war ganz wesentlich mit der Resl von Konnersreuth und insofern auch mit der Oberpfalz verbunden. Sie hatte Gerlich nahegelegt, sich wieder der Zeitungsarbeit zu widmen und insofern in die Politik zurückzukehren: „Helfen wird es nicht, aber versuchen musst du es.“ Gerlich wirkte in den 1920er Jahren als Chefredakteur der „Münchner Neuesten Nachrichten“, des Vorgängerorgans der „Süddeutschen Zeitung“.

Vor allem sei Fritz Gerlich ein wichtiges Beispiel des im Alltag gelebten Christseins der Weltchristen, führte der Regensburger Bischof weiter aus. Der Begriff des „Laien“ sei ihm zu abschätzig. Die ideale Verwirklichung des Weltchristen sei die Bewährung zum Beispiel in Wirtschaft, Wissenschaft und Publizistik. „Einen besseren Patron für den wahrheitssuchenden Journalismus als Gerlich gibt es kaum“, erklärte Voderholzer. „Prophet, Publizist, Märtyrer“ lautet die Inschrift auf dem Sockel. Eine weitere Inschrift auf dem Sockel erinnert an den 99. Deutschen Katholikentag, der 2014 in Regensburg stattgefunden hatte. Fritz Gerlich war damals ein maßgebliches Thema während des Katholikentreffens.

Nach Gebet und Lesung segnete Bischof Voderholzer die Büste. Die andere Kopie der Büste steht in der Nähe des neuen Dokumentationszentrum zum Thema Nationalsozialismus in München, in der Nähe von Gerlichs ehemaliger Wohnung.

Gedenken an Fritz Gerlich (Veranstaltung 2013) - Bischof Voderholzer, H. Prantl/Süddeutsche Zeitung und Münchner OB Ude


Sankt Michaelsbund - Kurzdoku über Fritz Gerlich (1883-1934), katholischer Widerstandskämpfer


Foto mit Bischof Voderholzer © Bistum Regensburg


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Märtyrer

  1. US-Erzbischof Cordileone: An die „Märtyrer des Kommunismus“ sollte mehr erinnert werden
  2. Vatikan-Kommission beschäftigt sich mit neuen Märtyrern
  3. "Für Glauben gestorben": In Spanien getöteter Mesner beigesetzt
  4. Mit Glaubenszeugen durch das Jahr
  5. Kinofilm zum Schicksal der 21 christlich-koptischen Märtyrer in Libyen: Drehbeginn steht bevor
  6. Märtyrer von heute – Kraftquelle für bedrängte Christen
  7. Vor fünf Jahren wurden die koptischen Märtyrer in Libyen ermordet
  8. 2019 weltweit 29 katholische Missionare getötet
  9. Papst erkennt weitere spanische Bürgerkriegsopfer als Märtyrer an
  10. Bistum plant Seligsprechung des pakistanischen Ministers Bhatthi






Top-15

meist-gelesen

  1. Josef Grünwidl wird neuer Erzbischof von Wien
  2. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  3. "Die Macht der Dummheit"
  4. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  5. Die Kirchenspaltung in Echtzeit verfolgen: Die Anglikaner zersplittern weiter
  6. Als der dreijährige Brian von Padre Pio besucht wurde
  7. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  8. „Die Kirche hat ihre Mitglieder nie anhand ihrer Libido identifiziert“
  9. Goldenstein-Ordensfrauen ergreifen rechtliche Schritte
  10. Graffiti in der (anglikanischen) Kathedrale von Canterbury lösen Aufschrei aus
  11. 'In der Kirche möchte ich mich nicht mit Zeitgeistbewegungen beschäftigen'
  12. Und sie glauben doch
  13. „Was diese drei Tage hier geschehen ist, hat der Dom vermutlich noch nicht sehr oft erlebt“
  14. Papst Leo XIV. baut Regierung des Vatikanstaats um
  15. Bemerkenswerte Rede von Papst Leo über Kardinal Merry del Val, Mitarbeiter von Leo XIII. und Pius X.

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz