Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  5. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  6. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  7. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  8. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  12. Minus in der Papstkasse trotz gestiegener Spenden
  13. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'

Sterbehilfe: Christen, Juden und Muslime mehrheitlich dagegen

28. Juni 2015 in Deutschland, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Das Deutsche Ärzteblatt beleuchtet die Standpunkte der drei großen Religionen


Köln (kath.net/idea) So unterschiedlich die Ansichten über eine Neuregelung der Suizidbeihilfe in der Politik sind, so eindeutig sind sie bei den Religionen: Die beiden großen Kirchen sowie die Mehrheit jüdischer und muslimischer Verbände lehnen ärztliche Beihilfe zum Suizid und organisierte Sterbehilfe ab. Das geht aus einem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt (Köln) hervor.

So habe der katholische Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki auf einer Fachtagung jüngst vor der „irrigen Annahme“ gewarnt, dass nur ein Leben in Jugendlichkeit, Schönheit, Sportlichkeit und mit einem gewissen Auskommen lebenswert sei. Ein Staat, der die Menschenwürde als höchstes Gut betrachte, sollte mehr dafür tun, dass Menschen würdevoll auf ihrem letzten Weg begleitet werden, statt ihnen einen schnellen und selbst herbeigeführten Tod am Lebensende zu ermöglichen.

Ähnlich habe sich der EKD-Ratsvorsitzende, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), positioniert. Er fordert, dass die Möglichkeiten für ein Sterben in Würde verbessert werden müssten, ohne das Leben vorzeitig zu beenden: „Wer auf neue gesetzliche Optionen zur aktiven Beendigung des Lebens setzt, schwächt unsere vom Schutz des Lebens geprägte Sozialkultur.“ Das Engagement der Kirchen für die Hospiz- und Palliativversorgung in Deutschland dokumentiere eindrücklich, dass es bessere Alternativen gibt.


Zentralrat der Muslime gibt Handreichung heraus

Auch im Judentum wird eine Liberalisierung der Beihilfe zum Suizid dem Bericht zufolge weitgehend abgelehnt. Obwohl es jüdische Stimmen gebe, die sich für den assistierten Suizid oder sogar für Tötung auf Verlangen aussprächen, fänden sie dafür im bisherigen halachischen Diskurs keine Unterstützung, wird Rabbiner Tom Kucera (München) zitiert. In der Halacha, den rechtlichen Auslegungen des schriftlichen Kanons der Tora, spiegeln sich die unterschiedlichen Meinungen der Rabbiner, Weisen und Gelehrten wider. Sie zielen auf Verhaltensregeln, die das gesamte jüdische Leben betreffen.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland sieht in der Sterbebegleitung und der Palliativmedizin eine gute Alternative zur aktiven Sterbehilfe. „Eine direkte aktive Sterbehilfe für den unheilbaren Schwerstkranken, sowohl für die selbst bestimmenden Sterbenden als auch auf Verlangen des Dritten; Ärzte oder Angehörige (,Tötung auf Wunsch’) wird abgelehnt.“ Dies gelte auch für die Selbsttötung und die ärztliche Beihilfe zum Suizid, heißt es in einer Handreichung des Zentralrats.

Der Deutsche Bundestag wird am 2. Und 3. Juli über die Gesetzentwürfe zur Suizidbeihilfe beraten und am 6. November über den neuen Paragrafen 217 StGB entscheiden. In der Diskussion sind vier Gesetzentwürfe.

Im Entwurf der Parlamentarier Patrick Sensburg, Thomas Dörflinger und Hubert Hüppe (alle CDU) heißt es: „Wer einen anderen dazu anstiftet, sich selbst zu töten, oder ihm dazu Hilfe leistet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren bestraft.“ Ausnahmeregelungen für Angehörige und Mediziner soll es nicht geben.

Ein Gruppenantrag der Abgeordneten Kerstin Griese (SPD), Michael Brand (CDU), Harald Terpe (Bündnis 90/Die Grünen) und Kathrin Vogler (Die Linke) fordert ein Verbot „geschäftsmäßiger“ Sterbehilfe, also zum Beispiel durch Sterbehilfe-Vereine.

Ein weiterer Vorstoß von Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU), dem SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach (SPD) und anderen will erlauben, dass Ärzte unter bestimmten Bedingungen beim Suizid assistieren dürfen.

Ein vierter Gesetzentwurf von Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen), Petra Sitte (Die Linke) und 33 weiteren Parlamentariern will lediglich Geschäftemacherei auf diesem Gebiet unterbinden. Sterbehilfe-Vereine ohne Gewinnabsicht wären danach erlaubt.

Weiterführender Kommentar: „Sterbehilfe: Werden unsere Alten und Kranken zukünftig vogelfrei sein?“.

Sterben mit Würde? Eine nähere Betrachtung zur Euthanasie


Sterbehilfe: Diese Postkarte schickten die ´Christdemokraten für das Leben´(CDL) an sämtliche Bundestagsabgeordnete




Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sterbehilfe

  1. Vatikan "sehr besorgt" wegen Sterbehilfe-Urteilen in Italien
  2. Kanada: Erzbistum Montreal klagt gegen Bundesstaat Québec wegen Einschränkung der Gewissensfreiheit
  3. Evangelischer Landesbischof Ralf Meister behauptet: "Der Mensch hat ein Recht auf Selbsttötung"
  4. Logische Konsequenzen der Freigabe der Abtreibung
  5. Vatikan bestätigt: Kliniken des belgischen Ordens sind nicht mehr katholisch!
  6. Österreichische Bischofskonferenz: Für umfassenden Lebensschutz!
  7. CDL fordert dringend ein "legislatives Schutzkonzept" bei Sterbehilfe
  8. Aktive Sterbehilfe? – Keine Antwort ist auch eine Antwort!
  9. Vatikan erkennt belgischen Ordens-Kliniken katholische Identität ab
  10. Kritik an Sterbehilfe an Demenzkranken in Niederlanden hält an






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  13. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz