Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  3. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  4. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  5. Waffen können Frieden schaffen und viele Menschenleben retten!
  6. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  7. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  8. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Deutsche Bischofskonferenz nimmt Bericht zur reproduktiven Selbstbestimmung „mit großer Sorge“ wahr
  11. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  12. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  13. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  14. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Ukraine: Caritas-Bischof liest Poroschenko die Leviten

26. Juni 2015 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Bischof von Charkiw-Zaporizhia, Szyrokoradiuk: Regierung muss Kampf gegen Korruption und Armut beschleunigen


Kiew (kath.net/KAP) Der Wandel der Ukraine zu einem an Europa orientierten Staat verläuft viel zu langsam und schleppend: Das hat Stanislaw Szyrokoradiuk, der römisch-katholische Bischof der Diözese Charkiw-Zaporizhia, in einem offenen Brief an Staatspräsidenten Petro Poroschenko dargelegt. "Die Kirche kann gegen die sozialen Ungerechtigkeiten nicht schweigen", so Szyrokoradiuk, der sich im Vorjahr selbst aktiv an der Maidan-Bewegung beteiligte und Präsident der römisch-katholischen "Caritas Spes" ist (nur "Caritas" heißt in der Ukraine die griechisch-katholische Organisation). Gelinge es Poroschenko nicht, ein neues Kapitel in der Ukraine aufzuschlagen, drohe ein "dritter Maidan", den niemand wolle.

Enttäuschung und Unzufriedenheit würden sich in der Ukraine deshalb breit machen, da der Kampf der Regierung gegen Korruption und für mehr Transparenz nur selektiv und für die Medien geführt werde, beklagte der Bischof. Selbst in der Armee gedeihe die Korruption, "man verkauft alles, selbst das menschliche Leben und die Heimat". Seit vergangenem Jahr sei die Bevölkerung drastisch verarmt, "aber einige haben sich auch drastisch bereichert", stellte Szyrokoradiuk fest.


Für die soziale Situation der Menschen besonders einschneidend seien die hohen Gaspreise im Land. Dahinter stehe jedoch nicht nur Russland, das damit die Wirtschaft und Industrie der Ukraine zerstöre: "Warum verkauft man den Ukrainern ukrainisches Gas für russischen Preis?", hinterfragte der Caritas-Bischof, der daran erinnerte, dass das Argument der Preisdifferenz zwischen ausländischem und ukrainischem Gas in den Maidan-Tagen just vom heutigen Premierminister Arsenij Jazenjuk eingebracht worden war.

Statt durch Zuschüsse und Subventionen die Bevölkerung abhängig zu machen, solle die Regierung die Bürger schützen, ihre Ausbildung fördern und es ermöglichen, Abgaben selbst zu bezahlen, betonte Szyrokoradiuk. Dass es dabei keine schnellen Ergebnisse geben könne, sei nur verständlich, doch dürfe es kein "Böses unter dem Deckmantel des Guten" geben.

Sofortiges Handeln forderte der Caritas Spes-Präsident angesichts der hohen Zahlen an Abtreibungen, deren Durchführung - für Mädchen ab 14 Jahren auch ohne Zustimmung der Eltern - vom Gesundheitsministerium gefördert werde. Mittlerweile gebe es bereits einen "Abtreibungstourismus" in die Ukraine, "weil in unserem Land die Kindestötung so einfach ist", so der Bischof, der vor drastischen Folgen und "geistiger und materieller Verarmung" für die gesamte Gesellschaft warnte.

Um die Ukraine von den "kommunistischen Folgen" zu befreien, sollte zudem in den Augen des Bischofs der arbeitsfreie Sonntag eingeführt bzw. Sonntagsarbeit wie in Europa sonst üblich doppelt vergütet werden. Der den Christen heilige Tag, der derzeit in der Hand gieriger Märkte sei, solle der Familie und der Kirche zurückgegeben werden.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Augsburger Bischof Bertram Meier in Kiew zum mehrtägigen Besuch in der Ukraine
  2. Neue Aufregung rund um Franziskus-Äußerung zur Ukraine - Mut zur 'weißen Fahne'?
  3. Bischof von Odessa: "Wir kämpfen weiter, wir haben keine andere Wahl"
  4. Papst verurteilt russische Angriffe auf Ukraine
  5. Selenskyj berichtet von erneutem Telefonat mit dem Papst
  6. Ukraine-Krieg: Patriarch Bartholomaios spricht Selenskyj Mut zu
  7. «Ich komme nicht, um zu weinen!»
  8. Ukraine leitet Strafverfahren gegen 'KGB-Patriarch' Kyrill ein
  9. Russland lässt jeden 6. Bewohner eines ukrainischen Dorfes durch Raketenangriff ermorden
  10. Caritas-Logistikzentrum in Lwiw durch russischen Angriff zerstört







Top-15

meist-gelesen

  1. Erzbischof Gänswein soll Nuntius in Litauen werden!
  2. 'Allahu akbar' - Angriff auf orthodoxen Bischof in Australien - Polizei: Es war ein Terrorakt!
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. BRAVO! - 6000 Teilnehmer beim Marsch für das Leben in München
  5. 'Politische Einseitigkeit ist dem Gebetshaus fremd'
  6. Heiligenkreuz: Gänswein und Koch für Wiederentdeckung des Priestertums
  7. Der Münchner Pro-Life-Marsch UND was die deutschen Medien verschweigen
  8. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  9. „Schwärzester Tag für die Frauen in der deutschen Nachkriegsgeschichte“
  10. Der Teufel sitzt im Detail
  11. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  12. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  13. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  14. Koch: Mit Glaube an ewiges Leben verdunstet auch Menschenwürde
  15. ,Mach dir keine Sorgen, Mama – Gott wird mich heilen!‘

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz