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Medien: Bergoglio-Ankläger diente selbst dem Militärregime

20. Mai 2015 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Heftiger Medienstreit in Argentinien um Vergangenheit des Journalisten Horacio Verbitsky, der dem heutigen Papst Unterstützung der Militärjunta vorgeworfen hatte


Buenos Aires (kath.net/KAP) Jener argentinische Journalist, der in der Vergangenheit wiederholt den heutigen Papst Franziskus dafür bezichtigt hatte, in dessen Zeit als argentinischer Jesuiten-Provinzial mit der Militärdiktatur kollaboriert zu haben - die Vorwürfe wurden widerlegt - soll in der Zeit von 1978 bis 1981 selbst in Diensten des Regimes gestanden haben. Derartige Anschuldigungen gegen Horacio Verbitsky erhebt ein Blogeintrag vom Montag auf der Seite www.plazademayo.com, um den in Argentinien mittlerweile ein heftiger Streit entbrannt ist und von denen auch das italienische Portal "Vatican Insider" berichtet. Unter dem Titel "Verbitsky: Mit Gott und mit dem Teufel" geben zwei Journalisten Einblicke in ihre Recherchen, die demnächst als Buch erscheinen.

Den beiden Autoren Gabriel Levinas und Sergio Serrichio zufolge stand Verbitsky früher in einem Naheverhältnis zum Geheimdienst-Zweig einer linksgerichteten bewaffneten Guerillagruppe namens "Monteneros", die Mitte der 1970er-Jahre Terroranschläge in Buenos Aires ausführten. Gemeinsam mit zwei anderen Kollaborateuren - einer davon der 2003 verstorbene, in der Militärjunta einflussreiche Juan Jose Guiraldes - soll der Journalist Ghostwriter für die Reden des Chefs der argentinischen Militärjunta, Brigadier Omar Domingo Rubens Graffigna, gewesen sein.


Unter Berufung auf drei unabhängige Augenzeugen berichten Levinas und Serrichio, Guiraldes habe Verbitsky in den ersten Wochen nach dem Militärputsch am 24. März 1976 auf einem Bauernhof nahe Buenos Aires Unterschlupf gewährt. Auf diesem habe Ende April 2014 einer der Söhne von Guiraldes ein 34-seitiges Manuskript entdeckt, dessen Handschrift Graphologen jener von Verbitsky zugeordnet hätten. Dieser habe zudem im Oktober 1978 einen Fünf-Monats-Vertrag mit dem Regime geschlossen und sei an einem im Mai 1979 veröffentlichten Buch des Luftwaffe-Instituts über die Luftfahrt in Argentinien beteiligt gewesen. Einen weiteren Vertrag mit der Luftwaffe des Regimes habe Verbitsky im März 1981 unterschrieben.

Verbitsky beendete die Zusammenarbeit mit dem Militär laut den Autoren nach dem Falklandkrieg 1982, machte später Karriere als Reporter und wurde ab den 1990er-Jahren ein öffentlicher Ankläger von Menschenrechtsverletzungen während der Militärdiktatur sowie von Korruption unter der Präsidentschaft von Carlos Menem. Er gilt als langjähriger Sympathisant von Präsident Nestor Kirchner und seiner Ehefrau Cristina Fernandez, die derzeit Präsidentin ist, leitet heute die Menschenrechts-NGO "Zentrum für Juristische und Soziale Studien" (CELS) und schreibt für die regierungsnahe linksgerichtete Zeitung "Pagina 12".

Bergoglio schwieg nicht

2003 veröffentlichte Verbitsky das Buch "Das Schweigen" über die stille Duldung des argentinischen Militärregimes durch die katholischen Kirche des Landes, in dem er auch den damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, der einstigen Komplizenschaft mit der Militärjunta während seiner Zeit als Jesuiten-Provinzial bezichtigte. Speziell behauptete Verbitsky, Bergoglio habe im Mai 1976 zwei Jesuiten - Orlando Yorio und Franz Jalics - aus dem Orden und somit dessen Schutz entlassen, um damit deren Entführung und Folter durch Marineoffiziere zu ermöglichen.

Die Vorwürfe, die Bergoglio damals zurückwies, sind mittlerweile nicht nur entkräftet: Vielmehr hatte der einstige Jesuitenobere nicht nur die Freilassung der beiden Ordensbrüder möglich gemacht, sondern darüber hinaus viele Menschen während der Diktatur gerettet und ihnen geholfen. Verbitsky, der seine Anschuldigungen unmittelbar nach dem Konklave 2013 wiederholte, bekam eine Abfuhr von führenden Menschenrechtsaktivisten, darunter Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel. Bereits damals hatte ein US-Journalist, Martin Edwin Andersen, in einem Bericht seinen früheren Freund Verbitsky als Ghostwriter für das einstige Militärregime bezeichnet.

Verbitsky sieht "Medienkampagne"

In den argentinischen Medien ist bereits am Tag der Veröffentlichung ein heftiger Streit entbrannt, in dem Horacio Verbitsky am Dienstag selbst Stellung bezog. In der Zeitung "Pagina 12" sprach er von einer Kampagne der Mediengruppe Clarin gegen ihn und bezeichnete die Anschuldigungen als falsch, insbesondere die Verbindung der Handschrift zu seiner Person.

Auch die Autorenschaft des Buches über die Luftwaffe sei unrichtig. Zwar sei er als Kind über seinen Vater mit Juan Jose Guiraldes freundschaftlich verbunden gewesen, doch habe diese Freundschaft nur bis zum Jahr 1951 bestanden, aber längst nicht mehr bis in die Zeiten der Militärdiktatur, so der 73-jährige Journalist.

Copyright 2015 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


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Lesermeinungen

 Theodor69 20. Mai 2015 
 

So "wahr" wie bei Papst Benedikt

seine "Nazi Vergangenheit bei der HJ".


3
 
 Kardiologe 20. Mai 2015 
 

Argentinische Vergangenheit

in den ersten tagen des Pontifikats kamen Berichte über angebliche Verwicklungen des Papstes in das damalige Regime. Mit einem Schlag hörte das auf. Seien wir nicht gutgläubig im Hinblick auf die militanten Kirchengegner: Wenn es ihnen paßt, erzählen sie auch die wildesten Märchen.


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