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Wenn im Fernsehgottesdienst das 'Vaterunser' verändert wird

11. Mai 2015 in Chronik, 16 Lesermeinungen
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In evangelischem Fernsehgottesdienst wurde gebetet: „Und führe uns in der Versuchung“ – Sowohl die ursprüngliche wie auch die veränderte Form des Vaterunsers führte zu Zuhörerprotesten


Wilhelmsdorf (kath.net/idea) Eine ungewöhnliche Formulierung im „Vaterunser“ hat die Zuschauer eines Fernsehgottesdienstes irritiert. Ende April wurde in der Sendung „Stunde des Höchsten“ statt der üblichen Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung“ so gebetet: „Und führe uns in der Versuchung“. Der einstündige Gottesdienst wird von der evangelischen Diakonie-Einrichtung „Zieglersche“ (Wilhelmsdorf bei Ravensburg) produziert und über den christlichen Fernsehsender BibelTV ausgestrahlt.


Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea begründete Fernsehpfarrer Heiko Bräuning die Veränderung damit, dass er immer wieder kritische Anfragen zu dem gewohnten Wortlaut erhalte. Viele Zuschauer könnten nicht verstehen, dass Gott Menschen „in Versuchung“ führe. Sie hofften vielmehr auf Bewahrung, wenn sie in Gefahr gerieten, gegen Gottes Gebote zu verstoßen.

Man habe daher, so Bräuning, entschieden, sich an dem aramäischen Text, den Jesus gesprochen habe, zu orientieren. Allerdings sei dadurch eine neue Protestflut ausgelöst worden. Wissenschaftler hätten zudem darauf hingewiesen, dass der angebliche aramäische Urtext eine Rückübersetzung aus dem Griechischen sei und deshalb nicht wahrscheinlicher sei als die bekannte Formulierung im Matthäus-Evangelium. Deshalb werde seit Anfang Mai wieder der gebräuchliche Wortlaut verwendet. Jede Folge der „Stunde des Höchsten“ wird wöchentlich fünfmal gesendet und hat in Deutschland rund 300.000 Zuschauer. Die „Zieglersche“ ist eine der großen evangelischen diakonischen Einrichtungen in Württemberg.


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Lesermeinungen

 Pan Pawlakudis 12. Mai 2015 
 

@bücherwurm

Ich kenne keine präzisere Sprache als die griechische. Die Vokabel ειςενέγκω findet sich in keiner anderen wieder (wie unzählige andere Wörter auch), sehr wohl jedoch im täglichen Umgang eines heutigen griechischen Philosophen oder Theologen, resp. eines Gelehrten, der griechisch absolut beherrscht. Nicht der Urtext ist missverständlich, sondern seine holprige Übersetzung.


2
 
 bücherwurm 12. Mai 2015 

@Pan Pawlakudis:

Ihre Aussage, dass ein Text nicht so übersetzt werden darf, wie er im Urtext dasteht, ist schon etwas steil ;)


0
 
 Pan Pawlakudis 12. Mai 2015 
 

Exegese

"Καὶ μὴ εἰσενέγκης ἡμᾶς εἰς πειρασμόν..." kann mit "lasse nicht zu, dass wir der Versuchung erliegen" bzw. "lasse nicht zu, dass wir versucht werden". Es darf sicherlich nicht mit "Führe uns nicht IN (DIE) Versuchung..." übersetzt werden.

Beides widerspricht sich nicht, denn die Versuchung, die grundsätzlich nicht von Gott kommt, ist unbedingter Teil des göttlichen Erlösungswerkes. Gleichsam jedoch lässt der Herr, der eigenen Glaubensstärkung willen, diejenigen Versuchungen zu, die jeder individuell er-tragen kann um gestärkt aus ihnen hervor zu gehen.

"Καὶ μὴ εἰσενέγκης ἡμᾶς εἰς πειρασμόν..." ist das Erflehen des göttlichen Schutzes.


1
 
 Chris2 12. Mai 2015 
 

Interessante Diskussion

Für mich zählt zwar nur der Urtext, schliesslich ist es m.W. neben den eucharistischen Texten das einzige Gebet, das wir von Jesus selbst erhalten haben. Die angesprochenen Gedenken hatte ich allerdings auch schon. Dank an @Stanley für die wunderbare Interpretation Papst em. Benedikts, nach der gemeint Ist: "Und führe uns nicht in [die der Wüste der] Versuchung" (also in die Knechtschaft oder Bedrängnis schwerer Sünde). Jedenfalls wäre ich froh, wenn wir in der katholischen Kirche hier in Deutschland gerade solche Probleme hätten...


0
 
 Thomas-Karl 11. Mai 2015 

@resistance

"Und führe uns in DER Versuchung" - genau das steht aber nicht im griechischen Text.


0
 
 resistance 11. Mai 2015 
 

Pinchas Lapide übersetzte es mal mit "und lass uns in der Versuchung nicht scheitern".
Die deutsche Form "und führe uns nicht in Versuchung" rückt Gott ins Zwielicht einer janusköpfigen Gestalt.
Bei diesem elementaren Gebet sollte jedes sprachliche Missverständnis ausgeschlossen sein.
"Und führe uns in der Versuchung" finde ich sehr gut formuliert.


2
 
 Fink 11. Mai 2015 
 

Griechisch ist der Ur-Text

und da sollen sich die Experten streiten und einig werden- Theologen, Sprachwissenschaftler, Übersetzer- wie man das richtig in die modernen Sprachen übersetzt !


2
 
 Thomas-Karl 11. Mai 2015 

Griechisch

Das griechische Wort "eispherein" meint nicht nur: jemanden aktiv wohin führen, sondern auch: zulassen, dass er ... geht. Ähnlich bedeudet "pempein" nicht nur: schicken, sondern: nicht hindern, dass jemand weggeht, ihn (sie) nicht aufhalten. - Die Vaterunserbitte würde dann korrekt, wiedergegeben, lauten: "Lass uns nicht in Versuchung geraten." - Über eine neue (aber getreue) Version des Vaterunseres müsste man sich ökumenisch abstimmen.


3
 
 Veritasvincit 11. Mai 2015 

Falsches Gottesbild

@AlbinoL
Was für ein Gottesbild haben Sie denn? Führt Gott in Versuchung? Gilt Jakobus 1,13 nicht mehr? War denn die Aufforderung Gottes an Abraham, den Isaak zu Opfern eine Versuchung zum Bösen? Es war eine Prüfung des Gehorsams und des Glaubens, wie auch Jakobus in seinem Brief bezeugt. Die Vaterunserbitte heisst: "Führe uns nicht in Versuchung" und nicht: "Versuche uns nicht", denn Gott versucht niemanden, wie Jakobus bezeugt. Wir bitten darum, dass Gott uns so führe, dass wir nicht in Versuchung geraten. Die Einheitsübersetzung von Jak 1,13 ist etwas irreführend. Es müsste heissen "Er versucht selbst niemanden."


4
 
 Stanley 11. Mai 2015 
 

Die Lösung des Rätsels ...

... hat Papst Benedikt VXI. in seinem Buch 'Jesus von Nazareth' geliefert: Mit dem Wort "Versuchung" im Vaterunser ist ein ORT gemeint, die Wüste nämlich, in die 'der [Hl.] Geist' ihn geführt hat, damit Jesus in seiner menschlichen Natur während jener 40 Tage vom Satan versucht werde.

"Diese Bitte..." [Und führe uns nicht in Versuchung] "...vereint uns mit Jesus, der die Versuchung durch sein Gebet überwunden hat. Sie erfleht die Gnade der Wachsamkeit und die Beharrlichkeit bis zum Ende." (Zitat aus 'Kompendium - Katechismus der Katholischen Kirche von Papst Benedikt VXI., Pkt. 596)

Der Papst führt sodann im Kompendium weiter aus: "Mit dem Bösen..." [in 'Sondern erlöse uns von dem Bösen']"...ist die Person Satans gemeint, der sich Gott widersetzt und 'die ganze Welt verführt' (Offb 12,9).

Die Textstelle im Vaterunser bezieht sich also ganz konkret auf die 40 Tage Jesu Christi in der Wüste, gemäß
Matthäus 4,1-11; Markus 1,12-13; Lukas 4,1-13!

Eine Änderung ist daher nicht nötig.


6
 
 Ulmus 11. Mai 2015 
 

@Stein

Die offizielle englische Fassung ist "lead us not into temptation", also eine 1:1 Übersetzung des "Führe uns nicht in Versuchung" - im Englischen wird durch das "into" statt "in" deutlich ausgedrückt, daß es um ein Führen in die Versuchung hinein geht und nicht um ein Führen durch eine Versuchung hindurch. Auch die lateinische Fassung entspricht der offiziellen deutschen Übersetzung "et ne nos inducas in tentationen" - "und nicht uns führe du in Versuchung/Probe".


3
 
 Rosaire 11. Mai 2015 

@Stein

Der lateinischen Fassung ist auf jeden Fall die deutsche ähnlicher:
1. es kommt darin eine Verneinung vor (non - nicht)
2. es heißt in tentationem, also "in Versuchung" (... hinein), mit Richtung.

Es gibt verschiedene englische Versionen, aber die sind natürlich nicht maßgeblich.

Die Stelle ist wirklich schwer zu verstehen, wie man ja auch schon an der gegensätzlichen Aussage des Jakobusbriefes sieht. Aber trotzdem bevorzuge ich weiterhin eine schwer verständliche Version, die dem Original näher ist, als dauernd eine Interpretation zu sprechen.


4
 
 Stein 11. Mai 2015 
 

Warum die Aufregung?

Nachdem ich mir habe sagen lassen, dass unsere deutsche Übersetzung nicht korrekt ist, bete auch ich "und führe uns in der Versuchung". Diese Form soll auch der lateinischen wie anderen Sprachen (z. B. dem Englischen) näher kommen. Liege ich da falsch?


4
 
 Laus Deo 11. Mai 2015 

Katechismus

2846 Diese Bitte wurzelt in der vorhergehenden, denn unsere Sünden sind die Früchte unserer Zustimmung zur Versuchung. Wir bitten unseren Vater, uns nicht in Versuchung zu „führen". Es ist nicht einfach, den griechischen Ausdruck, der so viel bedeutet wie „laß uns nicht in Versuchung geraten" [Vgl. Mt 26,41] oder „laß uns ihr nicht erliegen" in einem Wort wiederzugeben. „Denn Gott kann nicht in die Versuchung kommen, Böses zu tun, und er führt auch selbst niemand in Versuchung" (Jak 1,13); er will uns vielmehr davon befreien. Wir bitten ihn, uns nicht den Weg beschreiten zu lassen, der zur Sünde führt. Wir stehen im Kampf „zwischen dem Fleisch und dem Geist". So fleht diese Bitte des Vaterunsers um den Geist der Unterscheidung und der Kraft.


11
 
 wandersmann 11. Mai 2015 
 

@AlbinoL - zur Erläuterung

Jak 1,13 Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht auch niemand;

1Thess 3,5 Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen sei.

1Kor 10,13 Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihr sie ertragen könnt.

pater pio:
Die Versuchungen in unserem Leben kommen vom Teufel,
das Leiden hingegen kommt von Gott und führt zum Paradies.
Verachtet die Versuchungen, aber nehmt die Prüfungen an.


13
 
 AlbinoL 11. Mai 2015 

Falsches Gottesbild

Natürlich ist es möglich in Versuchung geführt zu werden...siehe Abraham und Isaak.
Außerdem kann das insgesamt sehr weit ausgelegt werden...


4
 

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