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Frömmigkeit in der Ehe

26. Jänner 2015 in Kommentar, 30 Lesermeinungen
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Es gibt Ehen, in denen ein Partner den jeweils anderen als „Nervensäge“ empfindet wegen seiner bzw. ihrer religiösen Praxis, die auch die Kinder, „nervt“ und vom Glauben eher weg- als zu ihm hinführt. kath.net-Klartext von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) Wer wüsste nicht: Nicht alle, aber viele Männer pflegen, witzig oder ernsthaft, über ihre Ehefrauen zu klagen, ebenso Frauen über ihre Männer!

Nun, Ehen, die nur glücklich sind, in denen die Partner sich nicht auch auf die Nerven gehen und in denen nicht auch in verletzender Weise manchmal gestritten wird, gibt es, aber wohl nicht in allzu großer Zahl.

Ja, aber es gibt auch Ehen, in denen ein Partner den jeweils anderen als „Nervensäge“ empfindet wegen seiner bzw. ihrer religiösen Praxis, die die ganze Familie, auch die Kinder, „nervt“ und vom Glauben eher weg- als zu ihm hinführt, ihm keine „Sympathiewerte“ einbringt! Besonders gefährdet sind Konvertiten, also Menschen, die eine wirkliche Umkehr erlebt haben, vom Glauben und missionarischem Eifer begeistert und erfüllt sind und darum meinen, alle Familien-Mitglieder müssten dies doch auch sein, es einsehen und ihr neues Leben mitmachen. Eine solche Situation kann ein wirkliches Leiden verursachen und die Familie geradezu spalten, im schlimmsten Fall sogar in Gefahr bringen, erst recht, wenn sie verbunden ist mit konfessionellen Unterschieden. Die Fragestellung ist keineswegs neu und leicht zu verstehen, je nachdem, wie ernst der religiös motivierte Partner den Glauben nimmt und wie weit davon entfernt der Andere ist, der das Gefühl hat, überfordert zu werden und einfach nicht „mitmachen zu können“. Banales Beispiel: Kaum springt der Motor zu einem Familienausflug an, kündigt „der fromme Partner“ einen Rosenkranz an und beginnt sofort laut zu beten!

Noch dramatischer wird die Situation, wenn ein unerleuchteter Priester den „frommen Partner“ in seinem religiösen Eifer nur bestärkt und diesen anheizt, statt ihn in richtige Bahnen zu leiten.

Vor kurzem sagte mir eine Frau, die ihren Glauben sehr, sehr ernst nimmt, sich nach Gott sehnt und, wenn sie Aussicht auf eine hl. Messe hat, sich schon beim Aufwachen „auf Jesus wirklich freut“! Aber, sie achtet darauf, ihren Mann und ihre Kinder nicht zu „nerven“, lieber verzichtet sie auf einen Gottesdienst, auf irgendeine pfarrliche Veranstaltung oder auf einen Rosenkranz als dass sie riskieren würde, ihren Mann oder ihre Kinder irgendwie zu verstimmen, zu belasten, zu „nerven“!


Ist das falsch, zu wenig mutig im Bekennen? Nein, im Gegenteil, ganz richtig, ganz katholisch, und dafür hat sie die Autorität des großen, klugen Seelsorgers, des hl. Franz von Sales auf ihrer Seite.

Denn dieser lehrte: Der Ehepartner, der nicht oder viel weniger im Glauben lebt als der andere, sollte sagen können: Wie angenehm mein Mann bzw. meine Frau geworden ist, seit er bzw. sie wirklich gläubig geworden ist! Natürlich, es hat auch im Zusammenleben schwierige Heilige gegeben, aber das ist kein Widerspruch zum Gesagten. Fehler sind auch dann Fehler, wenn sie ein Heiliger begeht. Aber davon abgesehen: Es kann einem Menschen nichts Besseres passieren als mit einem Heiligen verheiratet zu sein, der der Anleitung des Hl. Franz von Sales gemäß seine Ehe lebt.

Wenn andere sich über ihren Ehepartner beklagen, müsste der, der mit einem „Heiligen“ verheiratet ist, eigentlich sagen können: „Was redet ihr da, ich bin glücklich mit meinem Partner, es ist wunderbar, er ist Christ, mit ihm zu leben – nicht ‚obwohl er fromm‘“ ist, sondern ‚weil‘ er es ist! Wir sind nicht immer einer Meinung, aber streiten, einander verletzend streiten tun wir wirklich nie und auch im Ehebett ist es noch schöner geworden seit der Umkehr zum Glauben, unsere Beziehung ist vor allem von Zärtlichkeit und Rücksichtnahme geprägt!“

Dazu einige stilistisch angepasste Zitate aus den Werken des hl. Franz von Sales:

In seiner Zeit war der häufigere Empfang der hl. Kommunion oft noch ein Problem. Hinsichtlich daraus entstehender Spannungen schreibt der Heilige einer Frau: „Es ist manchmal notwendig, Unseren Herren zu lassen aus Liebe zu Jesus und um den anderen Familienmitgliedern angenehm zu sein… Wenn Sie fürchten, die anderen durch den Kommunion-Empfang aufzuregen, dann begnügen Sie sich mit der geistlichen Kommunion.“ Denn in solchen Fällen dient man Gott besser, wenn man aus Nächstenliebe auf die wirkliche Kommunion verzichtet!“

Einer anderen frommen Frau, die offenbar ein Problem mit ihrem Mann bekommen hatte, stellt er die Gewissens-Frage: „Vielleicht haben Sie ihrem guten Gatten Veranlassung gegeben, sich um Ihre Frömmigkeit zu sorgen und sich dagegen aufzulehnen? Was weiß ich, etwa dadurch, dass Sie ein wenig zu geschäftig und übereifrig waren und die anderen Familienmitglieder drängen und zu etwas zwingen wollten? Wenn dem so ist, so ist dies zweifellos der Grund, warum sie sich jetzt dagegen auflehnen.“ Der Heilige mahnt die fromme Frau: „Wenn möglich, sollen wir vermeiden, dass unsere Frömmigkeit unangenehm wird. Machen Sie unserer Frömmigkeit Ehre; lassen Sie sie allen Menschen Ihrer Umgebung, vor allem aber Ihrer Familie, sehr liebenswert erscheinen“, was bedeuten kann, die Familie nicht unter dem Vorwand der Frömmigkeit allein zu lassen und sich dem Willen des Ehepartners anzupassen.

Der Heilige konkretisiert immer wieder die katholische Lehre (nach Thomas von Aquin), dass die Gnade die menschliche Natur (und dazu gehört auch die Ehe!) niemals stört oder gar zerstört, sondern immer nur reinigt und zur Vollendung bringt. So schreibt er: „Wie glücklich werden Sie sein, wenn Sie richtig Maß halten. Nein, echte Frömmigkeit verdirbt nichts; im Gegenteil, sie macht alles vollkommen. Verträgt sie sich nicht mit Beruf oder Ehe und Familie, dann ist sie gewiss nicht echt.“ Im Gegenteil: „Die echte Frömmigkeit schadet keinem Beruf, keiner Arbeit und natürlich auch nicht der Liebe; im Gegenteil, sie gibt ihnen Glanz und Schönheit. Die Sorge für die Familie wird friedlicher, die Liebe zum Gatten echter, jede Arbeit angenehmer und liebenswerter.“

Seiner Überzeugung kurzer Sinn: Sieh die Eheleute, die so herzlich miteinander leben und einander mit einer Ehrfurcht begegnen, die nicht denkbar ist ohne eine große Liebe. Sieh, diese Frommen verbinden die Liebe zum Gatten mit der Liebe zum himmlischen Bräutigam! „Sieh dich um: Du findest sie in heiliger, gütiger, liebevoller Haltung; sie hören auf unseren Herrn und möchten ihn in ihrem Herzen tragen. Sie freuen sich, aber ihre Freude ist schön, liebevoll, geordnet. Sie lieben einander als Mann und Frau, ihre Liebe ist heilig und ganz rein.“

Die Folge ist: Freude und Veränderung der Familie. Denn „nie hat jemand von der Frömmigkeit verkostet, ohne sie köstlich zu finden. Ich bin sicher, dass diese Fröhlichkeit und geistige Freude um sich greift und mit ihrem kostbaren Duft das familiäre Leben erfüllt. Wenn jemand die Frömmigkeit liebt, sollte er so handeln, dass alle ihr Achtung und Ehrerbietung entgegenbringen; das werden sie auch tun, wenn sie deren gute und angenehme Auswirkungen sehen.“

Der Stil des Heiligen ist seiner Zeit entsprechend, aber das, was er sagt, ist zeitlos gültig für alle Ehen unter Christen, die eine gute, glückliche Ehe führen wollen!

kath.net-Buchtipp
Klartext III
Dialog mit dem Zeitgeist
Von Andreas Laun
Taschenbuch, 104 Seiten
2014 Dip3 Bildungsservice Gmbh
ISBN 978-3-902686-59-6
Preis 8.90 EUR
Leicht bestellbar im kathShop, lieferbar auch durch jede Buchhandlung


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Lesermeinungen

 mirjamvonabelin 27. Jänner 2015 
 

Es ist eine Gratwanderung,

und es gibt kein Patentrezept.
Jede Situation muss neu entschieden werden.
Es gibt fromme, die alle bekehren wollen und es gibt auch Partner die einem vereinahmen wollen und lassen einem nicht überhaupt etwas tun ausser ihn anzubeten. Da geht dann die Luft aus.


2
 
 Paddel 27. Jänner 2015 

@Laus Deo

Es steht mir gar nicht zu, mich zu Ihrer Situation zu äußern, ich kann es auch nicht. Ich denke, Sie finden da schon den richtigen Weg. Ich denke in einer Ehe, in der die Partner einander in Liebe zugetan sind, nimmt der eine als auch der andere auf den jew. Partner Rücksicht. Man möchte ja, dass es dem anderen gut geht und da ist es wichtig Selbsverzicht zu üben, was dann hinterher in aller Regel gerade zu reicherem Segen führt. Wenn ich meinen Mann liebe und ich sehe die Hl. Messe und das Gebet sind ihm wichtig, dann räume ich es ihm ein, so gut ich das kann. Wenn dieser Partner sieht, dass der andere dadurch aber ins Rotieren kommt (z.B. mit den Kindern) oder sonst darunter leidet, dann ist auch hier Selbstverzicht an der Reihe. Sowohl der eine als auch der andere opfert! für den Partner. Genau das ist Liebe! Das gelingt immer mal weniger mal besser :) Ihnen, Ihrer Frau und Kinder alles Gute! Und ich denke Sie bewundern Ihre Frau auch:)


1
 
 Kraftquelle 27. Jänner 2015 
 

@paddel

Ich habe den Text kurz überflogen und ich denke es ist wirklich sinnvoll ihn zu Lesen und ich werde ihn auch noch genauer lesen, aber das kann mehrere Wochen dauern, da ich wirklich ausgelastet bin und immer nur ein kleines Stück lese, so kann man den Text auch am besten verstehen. Manchmal ist weniger wirklich mehr.


2
 
 Laus Deo 27. Jänner 2015 

@Paddel

Warum? Ich stehe früher auf um zu beten, ich verbringen sehr viel Zeit mit den Kindern da ich das Job mässig kann und ich besuche ausser Sa und So die Heilige Messe immer während er Zeit wo ich sonst arbeiten würde. Sicherlich ist es für sie nicht einfach das sie einen Mann hat der Gott über alles liebt aber eigentlich sollte es doch so sein. Ich habe auch mit meinem Beichtvater gesprochen und versuche nun vielleicht weniger zur Messe zu gehen wenn ich meine Frau entlasten kann. Aber den Segen der Eucharistie trage ich ja auch in die Ehe, da das Sakrament der Ehe ja aus zwei eins machen. Somit hat meine Frau immer auch Anteil von der Heiligen Messe. Es ist nicht einfach den Mittelweg zu finden. Aber ich finde es auch falsch, dass man die Bedeutung des Heiligen Messopfers teils runter spielt, in meinen Augen ist die Heilige Eucharistie einfach noch ein wenig gnadenbringender als alle anderen Sakramente. Aber ich bin dankbar das meine Frau mich versteht oder zumindest versucht :)


3
 
 Paddel 27. Jänner 2015 

John Paul hat recht, das Klügste wird sein, einfach Franz von Sales zu lesen :)


0
 
 doda 27. Jänner 2015 

Das Ehesakrament steht unter starkem Druck, las ich einmal.
Das Ehesakrament kann nicht unter Druck stehen, sondern Gläubige die es zur Ehre Gottes leben möchten.
Die Worte von Bischof Laun klingen gut, ich habe jedoch die Überzeugung, daß ein tiefes, lebendiges Glaubensleben heute unabdingbar ist, um dieses Sakrament zu leben. Dazu muss man weder nerven, noch niemals bereit sein, Zeit mit der Familie zu verbringen und auf die Mitfeier einer hl. Messe oder eine störungsfreie Gebetszeit zu verzichten.
Bischof Laun, denke ich, möchte nicht verkünden, daß nur die Ehe einer Martha gelingen kann.
Insofern finde ich den Kommentar von @Kraftquelle bedenkenswert.


2
 
 Paddel 27. Jänner 2015 

Es ist gut, dass Bischof Laun diese Thematik anspricht

in einer Ehe hat man einen anderen Weg zur Heiligkeit als ein Mönch/Ordenschwester oder sonst zölibatär lebender Mensch. Das Sakrament der Ehe wird, so habe ich den Eindruck, stark vernachlässigt "zugunsten" einer egoistischen Frömmigkeit.


1
 
 Theodor69 27. Jänner 2015 
 

@Kraftquelle

Sie schreiben: „Die katholische Kirche hat weitaus wichtiger Probleme die es gilt anzupacken“. Genau das ist wiederum ein Punkt den ich anders sehe. Das wichtigste Problem ist: Wie lebe ich im christlichen Glauben? Danach werde ich am jüngsten Tag auch von Gott bewertet. Auch für Weihbischof Laun ist es offensichtlich wichtiger jeden einzelnen kath.net-Leser anzusprechen, als über die globalen Probleme der kath. Kirche zu sinnieren. Ersteres bewirkt etwas, Letzteres genau nichts. Grundsätzlich meine ich, dass wir alle Spezialisten sind zu sehen, was in der kath. Kirche falsch läuft und wie die Lösung ausschauen muss, aber sind wir das auch im eigenen Leben…?


5
 
 Kraftquelle 27. Jänner 2015 
 

Frömmigkeit in der Ehe

Ich bin Mutter von drei Kindern und lebe in einer gut funktionierenden Ehe, mit einem evanglischen Mann. Wenn ich mein Umfeld so anschaue, denke ich das die Frömmigkeit das kleinste Problem in den Familien ist und das die Zahl, wo das ein Problem zu sein scheint, doch sehr gering ist. Ich denke das dafür kein Klartext notwendig ist. Die katholische Kirche hat weitaus wichtiger Probleme die es gilt anzupacken. Ich mag die Klartexte von Herrn Laun eigentlich schon, aber dieser ärgert mich sehr. Franz von Sales hat sich auch zu der täglichen hl. Messe geäußert, vielleicht sollte das hier auch noch erwähnt werden. Ich besuche täglich die hl. Messe, dort schöpfe ich die Kraft für alle anstehenden Schwierigkeiten.
Friederike Wintersig


1
 
 SpatzInDerHand 27. Jänner 2015 

@ wandersmann

Wenn Sie das nicht so meinten, wie es sich las, dann hätten Sie das eben anders schreiben müssen. Ich bin kein Anhänger der krampfhaften Mann/Frau-Schreibweise, aber wenn man das Dienen einseitig den Frauen zuschiebt, wäre eine sprachliche Korrektur doch angebracht.
Und: Nein, den cherubischen Wandersmann kenne ich nicht. Ändert auch nichts daran, dass Ihr Post zu mir sehr missverständlich rüberkam.


2
 
 j@cobus 26. Jänner 2015 
 

Gelebter Glaube

Das kommt auch bei mir in der Familie vor. Wichtig ist es, aus dem Glauben zu leben. Auch wenn die Kinder nicht anfangen, zu glauben, können sie als Erwachsene vielleicht ihren Glauben entdecken, siehe in http://www.weg-vallendar.de/ Wege erwachsenen Glaubens. Inzwischen gibt es Ansätze zum Katechumenat für bereits Getaufte, die ihre bereits vollzogene Taufe wiederentdecken können; Papst Johannes Paul II schrieb in einer Enzyklika von Quasi-Katechumenen. Bischof Launs Artikel finde ich sehr klar, um aus der Hoffnung zu leben. Mir hat einmal ein Pfarrer gesagt, in der Familie mit der Frömmigkeit nicht zu bruskieren. Die Philothea kann sich auch als Lektüre in der Fastenzeit eignen.


1
 
 bellis 26. Jänner 2015 

Ich kann John Paul gut verstehen

Ich kenne bisher leider nur Ehen, in denen der Glaubensstärkere nicht dem Glaubensschwachen auf dem Weg zu mehr Heiligkeit verhelfen kann. Verstockt wird immer mehr Materialismus gelebt und dem Glaubensstärkeren ein schlechtes Gewissen eingeredet, wenn dieser auch nur Sonntags in die Kirche geht (da schläft man aus oder macht Ausflüge) oder sich alle 4-6 Wochen am Samstag Nachmittag "zur Beichte schleicht", das ist doch die Zeit fürs Shopping oder für Kaffeebesuche etc.
In etlichen Ehen ist auch der Glaubensvollzug des ehemalds Glaubensstärkeren erloschen und die Kinder.....? Wenn sie sich unserer Gesellschaft anpassen, dann können sie keine Ruhe mehr ertragen und die knapp eine Stunde Zeit der Hl.Messe ohne Handy und TV-Ton, dafür aber mit den eigenen Gedanken ist unerträglich. Ruhe ist heute unerträglich, davor flieht man. Viele haben Angst, wenn Gott sie in der Ruhe anspricht, dass sie ihr Leben ändern "müssen" und verstehen nicht, das síe es dann ändern wollen.


7
 
 Theodor69 26. Jänner 2015 
 

@Laus Deo - eine Ehe führen, die Gott gefällt

Ihr Posting klingt für mich etwas gefährlich (das meine ich aber keineswegs böse .-)). Es wirkt ein wenig nach: "Zuerst kommt Gott und dann die Familie." Ich sehe es ein wenig anders, wenn auch natürlich nicht umgekehrt. Ziel muss es sein eine Ehe zu führen, die Gott gefällt. Und vielleicht muss man sich auch dann selber hinterfragen, ob es Gott nicht mehr gefällt als "Pferd" mit der kleinen Tochter am Rücken durch die Wohnung zu galoppieren, als Rosenkranz zu beten. Andererseits wird es Gott auch sehr freuen, dass ich bete oder die Messe besuche, wenn es die Zeit zulässt bzw. man sich Zeit dazu nimmt, ohne es der Familie wirklich wegzunehmen.


8
 
 wandersmann 26. Jänner 2015 
 

@spatzinderhand

Vielleicht haben Sie einmal etwas vom cherubinischer Wandersmann gehört?

Mir geht es darum, dass ein Ehepartner, der nicht gläubig ist, ohne Worte zu missionieren ist.


2
 
 wandersmann 26. Jänner 2015 
 

cherubinischer wandersmann


0
 
 JohnPaul 26. Jänner 2015 

Nachtrag

In jedem Fall noch herzlichen Dank an S.E. Bischof Laun. Die Hinweise auf den hl. Franz von Sales finde ich sehr hilfreich. Ich werde die Texte gern mal näher betrachten.


10
 
 JohnPaul 26. Jänner 2015 

Gratwanderung

Das ist wirklich eine schwierige Gratwanderung. Ich bin nach meiner Bekehrung vor 13 Jahren die ersten Jahre heimlich zur täglichen Messe und gelegentlichen Beichte gegangen - nicht einmal meine Frau wusste es; und bis heute thematisiere ich es nicht vor den Kindern, wenn ich gehe; ich verheimliche es aber auch nicht. Bis heute lasse ich den Messbesuch am Samstag aus, um dem Bedürfnis von Frau und Kindern nach einmaligem Ausschlafen pro Woche zu entsprechen. Den Rosenkranz bete ich für mich allein; das Interesse ist ohnehin gering. Und manchmal lasse ich eine geplante Gebetszeit aus, um Zeit für die Familie zu haben. Ich bilde mir ein, den Glauben mit einiger Zurückhaltung und nicht zu demonstrativ zu leben. Ob ich dennoch zu extrem war, weiß ich nicht, da unsere älteren Kinder, seit sie etwa 13 oder 14 waren, sonntags nicht mehr mit zur Messe gehen. Übergesprungen ist der Funke noch bei niemandem in meiner Familie: etwas, das mich so schmerzt wie praktisch nichts anderes auf der Welt.


11
 
 Laus Deo 26. Jänner 2015 

Legionär Mariens

Als Legionär Mariens versuche ich so oft die Messe zu besuchen wie es geht. Das die Ehe ein Sakrament ist das weiss ich aber kein Sakrament ist so stark mir Gott verbunden wie die Heilige Messe den Gott die ganze Dreifaltigkeit kommt in der Kommunion in uns. Zusätzlich mache ich alle Ablasswerke und mit jeder Kommunion kann man so ein Ablass gewinnen welchen ich dann Maria schenke für die Armen Seelen. Ich versuche schon das meine Frau nicht leidet und werde es versuchen so zu machen das meine Frau nicht darunter leidet


5
 
 anjali 26. Jänner 2015 
 

h.messe und weltliches leben

fuer mich ist es so dass ich aus der h.messe und aus andere sachen wie rosenkranz beten usw. kraft schoepfe fuer das weltliche leben.das geht dann viel besser und ich vergeude dann meine zeit nicht mehr an falsche sachen.


5
 
 Paddel 26. Jänner 2015 

Lieber @Laus Deo

Ich denke mir, dass weniger Gebet und keine tgl. Hl.Messe für Sie ein großes Opfer ist. Das könnte ich mir gut vorstellen. Trotzdem ist es dem Teufel gerade recht, auch durch Frömmigkeit die Ehe zu spalten und auch die Ehe ist ein Sakrament, das muss man ernst nehmen. Vielleicht interessiert Sie das Buch "Am Montagabend" Band 20 von P.J. Kentenich? Sicher gibt es auch andere gute Literatur... mir hat es jedenfalls viel gebracht, das zu lesen.


4
 
 Laus Deo 26. Jänner 2015 

Herzlichen Dank

Herzlichen Dank für die Beiträge. Nur ist es doch so, wenn die Liebe zu Gott in einem Herzen entbrannt ist, dann ist es schwer diese nicht allen zu verkünden und nicht alle damit anzustecken. Das Problem ist eben das leider viele von dieser Liebe sich erdrückt fühlen weil sie diese Gnade noch nicht erhalten haben. Ich sage immer zu meiner Frau, lass mich doch so oft zur Messe gehen wie es nur geht, ich gehe ja auch für dich. Doch wenn sie die Liebe zur Messe nicht so hat wie ich dann versteht sie das auch nicht so wie ich und sieht eher die Mehrarbeit welche es für sie mit den Kindern bringt. Mässigkeit ist eine Tugend jedoch schwer zum verstehen das es auch eine Mässigkeit in diesem Fall gibt. Denn die Liebe zu Gott kennt kein Mass. Beten wir viel das der Heilige Geist in allen diese Liebe im Herz entzündet. Amen


10
 
 SpatzInDerHand 26. Jänner 2015 

@Wandersmann: Volltreffer! Sie illustrieren mit Ihrem Beitrag hervorragend,

wie Frömmigkeit verletzend werden kann.

Da Sie in Ihrem Nick den "... mann" führen, dürften Sie nämlich Eph 5 gern in seiner ganzen herrlichen Fülle zitieren. Also nicht nur die Pflichten für die Frau, sondern auch die Pflichten für den Mann. Der christliche Ehemann ist nämlich nicht der Dienstherr der dienenden Ehefrau.

Merke: Falsche Frömmigkeit legt dem anderen schwere Pflichten auf. Echte Frömmigkeit dient aber selbst, egal, ob man als Mann oder als Frau ein Gotteskind geworden ist. Dies lässt sich auch aus dem wichtigen Beitrag von Bischof Laun lernen, werter Wandersmann.


8
 
 Chris2 26. Jänner 2015 
 

Wieder ein wichtiger Beitrag Bf. Launs

Destruktive Kritik von innen und außen gibt es zur Genüge. Diese wichtige Handreichung kann aber vielen helfen, die vor Freude über Glaube und Erlösung geradezz überschaumen, nicht über das Ziel hinauszuschießen und ihr Umfeld zu überfordern oder gar abzustoßen. Beten wir um das rechte Maß, denn nicht immer hilft (zu) viel auch tatsächlich viel...


6
 
 Theodor69 26. Jänner 2015 
 

Ich liebe die Klartexte von Bischof Laun

Bischof Laun könnte auch als Klartext schreiben, wie furchtbar die Homosexualisierung der heutigen Zeit ist. Dafür würde er von der kath.net Leserschaft viel Applaus bekommen, aber würde de facto nichts ändern. Bischof Laun schreibt das, was für die kath.net Leserschaft wichtig ist – und das kann auch manchmal einen gewissen Widerspruch hervorrufen, aber es wird auch hoffentlich seine Wirkung haben.

Hier ist wieder ein wunderbares Beispiel!


11
 
 Thomas-Karl 26. Jänner 2015 

Kompliment!

Nicht immer bin ich mit den Ansichten Exz. Launs einverstanden.In diesem Fall aber sehr. Und vor allem verdient Herr Weihbischof Laun ein großes Kompliment für seine Sprache: Er schreibt, ohne inhaltlich flach zu werden, wie ein Journalist, sodass alle ihn verstehen.


8
 
 Stiller 26. Jänner 2015 
 

Tätige Liebe in der Familie

ist Frömmigkeit, ist Gottesliebe, ist Menschenliebe.
Und das sogar ohne beständiges Gebet.

Denn es ist der Vollzug des Liebesgebotes unseres Herrn Jesus Christus.


4
 
 wandersmann 26. Jänner 2015 
 

Frauen und Männer in der Ehe - OHNE Worte!!!

1 Ebenso sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch sie, falls sie dem Wort (des Evangeliums) nicht gehorchen, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden,1
2 wenn sie sehen, wie ehrfürchtig und rein ihr lebt.


5
 
 wandersmann 26. Jänner 2015 
 

Download Philothea

hier:

http://kreuzgang.org/pdf/franz-von-sales.philothea.pdf


4
 
 Rosario 26. Jänner 2015 

@Laus Deo

Kann deine Worte soooo gut verstehen.
Ich habe da ein Beispiel wie ich es in meinem Fall sehe und praktiziere.
Ich möchte einen steilen Berg ersteigen und weiß, dass es sich lohnt, möchte meinen lieben Ehepartner natürlich mitnehmen und so gehe ich eben langsamer, bleibe mal stehen und nehme Rücksicht darauf, dass er meine Sicht nicht (noch nicht) hat, begleite alles mit Gebet und in meinem Falle hat das langsam aber sichere Fortschritte gemacht. Rosenkranz kann man z. B. auch beten ohne ihn in den Händen zu haben. Dafür hat der liebe Gott uns ja zehn Finger gegeben.
Tausend Dank Bischof Laun über diesen Bericht, der mir in meiner Lebenslage sehr geholfen hat und sicher anderen auch.


12
 
 Laus Deo 26. Jänner 2015 

Geht mir leider auch so...

... Mein Umfeld und auch Familien finden ich bin zu extrem weil ich versuche viel die Messe zu besuchen, täglich eine Stunde bete oder mehr. Es ist wirklich nicht einfach in einer Zeit wo die wenigsten noch tief gläubig sind heilig zu werden ohne anzustossen. Auch ich als Familienvater muss versuchen alles unter einen Hut zu bringen:(


12
 

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