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Tagung zu 'Ungarn 1944': Späterer Papa Buono half mit Pässen

7. November 2014 in Chronik, keine Lesermeinung
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Giuseppe Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., hatte nicht nur bei Judenrettung in Bulgarien maßgebliche Rolle gespielt, sondern auch bei Hilfsaktionen für Juden in Ungarn


Budapest (kath.net/KAP) Giuseppe Roncalli, der vor einem halben Jahr heiliggesprochene spätere Papst Johannes XXIII., hat nicht nur bei der Judenrettung in Bulgarien eine maßgebliche Rolle gespielt, sondern auch bei Hilfsaktionen für Juden in Ungarn: Daran erinnerte der Esztergomer Erzbischof Kardinal Peter Erdö diese Woche in Budapest bei einem Symposion aus Anlass des Gedenkens an die Machtübernahme der nationalsozialistischen "Pfeilkreuzler" unter Ferenc Szalasi vor 70 Jahren (16. Oktober 1944). Mehrere Zehntausend Menschen, größtenteils Juden, wurden von den Pfeilkreuzlern in Ungarn ermordet.

Erdö verwies auf die Achse zwischen dem damaligen Nuntius in Budapest, Erzbischof Angelo Rotta, und Roncalli, der Apostolischer Delegat in der Türkei war. Rotta gilt gemeinsam mit dem schwedischen Konsul Raoul Wallenberg und den spanischen Konsuln Angel Sanz Briz und Giorgio Perlasca als herausragende Einzelperson, der Tausende Verfolgte im Budapester Ghetto das Überleben in der Shoah zu verdanken haben. Viele von ihnen konnten mit Papieren und Pässen von Roncalli in die neutrale Türkei bzw. nach Palästina gelangen.


Beim Symposion erläuterte der amtierende Nuntius, Erzbischof Alberto Bottari de Castello, die Tätigkeit von Diplomaten des Vatikans in Budapest zwischen 1938 und 1945. Erzbischof Rotta (1930-1945), der damalige Nuntius, sowie sein Sekretär und Kanzler Msgr. Gennaro Verolino (1942-1945) sollen mit Hilfe von anderen Diplomaten neutraler Länder das Leben von 120.000 Juden gerettet haben.

Als 1944 die Tatsache des Völkermordes in seinem ganzen Ausmaß ans Tageslicht gekommen war, habe Nuntius Rotta - so Bottari - von Papst Pius XII. folgende Anweisung erhalten: "Alle notwendigen und angemessen Maßnahmen zur Rettung der Juden müssen unternommen werden."

Rotta habe unter Mitwirkung von Ordenshäusern in Budapest 25 Schutzhäuser eingerichtet, in denen 25.000 Verfolgte Unterschlupf gefunden hätten. Hinzu seien die Schutzpässe und mehrere Hundert Taufscheine gekommen.

Primaskardinal Erdö ging in seinem Beitrag insbesondere auf die Rolle des Ordens der "Schwestern des Sozialen Dienstes" (SSS) und dessen bekanntesten Mitglieds, die Märtyrerin Sara Salkahazi, ein. Nach der Besetzung Ungarns durch deutsche Truppen und den Beginn der Deportationen der Juden im März 1944 beteiligte sich die Ordensfrau gemeinsam mit ihrer Gemeinschaft tatkräftig an der Rettung der Verfolgten. Nach kirchlichen Angaben verdanken rund hundert Menschen ihr persönlich ihr Leben. Schwester Sara wurde schließlich denunziert und am 27. Dezember 1944 gemeinsam mit fünf anderen Frauen in Budapest von bewaffneten "Pfeilkreuzlern" festgenommen. Die sechs Frauen wurden noch am gleichen Abend erschossen und in die Donau geworfen.

Der Kardinal erinnerte auch an SSS-Gründerin Sr. Margaret Slachta, eine Pionierin der Sozialarbeit. Schwester Margaret sei, um Genehmigungen zur Hilfe für Verfolgte zu erreichen, sogar nach Rom gefahren und von Papst in Audienz empfangen worden.

Auch die Ungarische Gemeinschaft des Heiligen Kreuzes, die von Konvertiten gegründet wurde, sei wichtiger Zweig des Hilfs-Netzwerks gewesen, ebenso wie die Franziskaner-Pfarren und Ordenshäuser. Viele Nottaufen seien durchgeführt worden.

An der Tagung nahmen führende Diplomaten teil, unter anderem der Geschäftsträger der US-Botschaft in Ungarn, Andrew Goodfriend, der israelische Botschafter Ilan Mor sowie Roman Kowalski, Polens Botschafter in Ungarn. Bei der Tagung wurde bekannt, dass eine Folgekonferenz im Frühjahr 2015 stattfinden solle. Im Mittelpunkt soll das Schicksal der verschleppten und vergasten ungarischen Juden stehen.

Johannes XXIII. Dokumentation von Marco Roncalli (Großneffe des Papstes)


Copyright 2014 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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