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Kölner Weihbischof Schwaderlapp: Zölibat ist zeitgemäß und notwendig

21. Juli 2014 in Familie, 17 Lesermeinungen
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"Der Zölibat bewahrt uns Priester, die wir in Deutschland ziemlich bürgerlich leben, ganz und gar zu verbürgerlichen." - Themen wie Sexualität vor der Ehe nicht nebensächlich. Dies sei "existenziell ungemein bedeutsam"


Köln (kath.net)
Der Kölner Weihbischof Dominik Schwaderlapp hat einem Interview mit RP-Online ausgeschlossen, dass in der katholische Kirche irgendwann mal Priesterinnen geben werde. "Wer meint, dass sich in dieser Frage etwas ändern könnte, dem kann ich ehrlicherweise keine Hoffnung machen." Für ihn weit wichtiger aber ist, dass es zwar "unterschiedliche Dienste" in der Kirche gäbe, aber wir alle durch die gleiche Würde als Kinder Gottes verbunden seien. Für die Zukunft der Kirche seien geistliche Zentren wichtig, an denen wir zu Gottesdienst und Gebet zusammenkommen. Als "faszinierend" bezeichnet der Weihbschof die Idee von "kleinen Gemeinschaften in Wohnzimmergröße", die es in anderen Ländern schon längst gäbe. "Da treffen sich Menschen irgendwo privat, die beten zusammen und erzählen von ihren Freuden und ihren Sorgen. Da kann ein Netzwerk von solchen Gemeinschaften entstehen, die eine Nähe vor Ort gewährleisten und zugleich eine Brücke zu den Geistlichen schlagen. Das ist uns noch fremd; aber ich möchte dazu ermutigen, hier mehr zu denken."

Beim Thema Ökumene habe Schwaderlapp den Eindruck, dass die Schnittmenge eher geringer werde. "Glaubensspaltung ist für uns kein Fest. Wollen wir feiern, dass die Kirche sich gespalten hat? Vom Ergebnis her ist die Reformation etwas, das schmerzt. Andererseits ist sie der Ursprung der evangelischen Kirche." Auf die Frage, ob man auch über den Zölibat sprechen müsse, stellte der Weihbischof klar: "Nein, ich bin der Meinung, dass der Zölibat nicht nur zeitgemäß, sondern notwendig ist. Er ist das unausgesprochene Zeugnis dafür, dass ich meinen Entschluss, mein Leben in den Dienst Christi zu stellen, ernst meine - mit ganzem Leib und ganzer Seele." Beim Einwand, dass dieser den Priester ja freigestellt werden könne, gab Schwaderlapp eine klare Antwort: "Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich freiwillig den Zölibat angenommen habe. Mich hat niemand gezwungen, Priester zu werden. Ein Priester ist kein religiöser Funktionär. Es geht darum, Christus in dieser Welt auch durch die eigene Lebensweise sichtbar und berührbar zu machen. Jesus hat auch auf eine Ehe verzichtet zugunsten seiner Liebe zu allen Menschen, das versuche ich als Priester ebenfalls zu leben mit meinen bescheidenen Mitteln. Der Zölibat bewahrt uns Priester, die wir in Deutschland ziemlich bürgerlich leben, ganz und gar zu verbürgerlichen. Außerdem: Erneuerung der Kirche kann nach meiner Überzeugung nie durch Weniger, sonder immer nur durch mehr Hingabe gelingen."


Themen wie Sexualität vor der Ehe halte er übrigens nicht für nebensächlich. "Dass Sexualität Ausdruck von Hingabe ist und der Weitergabe von Leben dient, das hat schon direkt mit dem Glauben zu tun.", stellt der Bischof klar. Die Frage, wie ein junger Mensch seine Sexualität lebe sei "existenziell ungemein bedeutsam". "Wir dürfen nicht aufhören, diese Frage zu stellen, ob das nun populär ist oder nicht. So viele Jugendliche suchen Geborgenheit, Erfüllung und Annahme in Sex, und werden am Ende ausgenutzt. Was als Liebe daherkommt ist oft nichts anderes als Egoismus. Und dass früh ausgelebte Sexualität nicht unbedingt glücklicher macht, ist bekannt. Unsere Botschaft ist anspruchsvoll, nur sie dient dem Menschen, sie führt zu mehr Freude, Treue, Geborgenheit - und das sind alles Dinge, nach denen sich Menschen sehnen."

Schwaderlapp verwies auch auf Jugendstudien und das Problem, dass die katholische Morallehre oft als "Spielverderber"- Moral gesehen werde. Aber was viele davon wissen, sei eigentlich "eher eine Karikatur dieser Lehre". "Gebote weisen ja nur auf etwas hin, was viel größer, was viel schöner ist. Und diese Schönheit, etwa die Würde des menschlichen Leibes, die müssen wir mehr betonen. Es gibt keine leibfreundlichere Religion als das Christentum." Beim Thema Sexualität gäbe es oft nur eine "defensive Verkündigung", es trauen sich wenige an das Thema ran.

Der Kölner Weihbischof erinnerte dann auch daran, dass die Zahl der Gläubigen sinke, die Zahl der kirchlichen Angestellten aber immer weiter steigt. Er habe die Sorge, dass dieser übergroße Einsatz in Institutionen uns die Freiheit zu neuen seelsorgerischen und caritativen Impulsen nehme. "Die Wirksamkeit der Kirche hängt nicht an ihrer äußeren institutionellen Präsenz, sondern vielmehr am persönlichen Zeugnis der Gläubigen."

RP-Online - Interview in voller Länge


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