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Der zweifache Souverän

6. Juni 2014 in Chronik, 1 Lesermeinung
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Im September des Jahres 1870 ging nach über tausend Jahren die weltliche Herrschaft des Papstes zu Ende. - Leseprobe 1 aus der Neuerscheinung „Der unbekannte Vatikan“ von Ulrich Nersinger


Vatikan (kath.net) Im September des Jahres 1870 ging nach über tausend Jahren die weltliche Herrschaft des Papstes zu Ende. Der Nachfolger Petri besaß nun keine territoriale, einem Land zugestandene Souveränität mehr. Doch seine Person und das, was er verkörperte, der Heilige Stuhl, verloren nicht ihre einzigartige Stellung in der Völkergemeinschaft, ihre von einem Staatswesen unabhängige Souveränität. Der Großteil der Staaten gestand dies dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu. Weiterhin entsandten sie ihre Botschafter an den »Päpstlichen Hof« und der Papst seinerseits ließ sich überall in der Welt durch Apostolische Nuntien und Delegaten vertreten. Der Heilige Stuhl repräsentiert die gesamte katholische Kirche, die »in ihrer Universalität den Charakter einer übernationalen Institution hat, der eine völkerrechtliche Rechtspersönlichkeit zuerkannt wird, die ihr wirkliche Souveränität verleiht« (René Metz).

Am 11. Februar 1929 kamen die beiden »Souveränitäten« des Papstes wieder zusammen, durch die Gründung des Stato della Città del Vaticano (»des Staates der Vatikanstadt«). Die territoriale Unabhängigkeit ist zwar zweitrangig, aber dennoch wichtig, denn sie gestattet die freie und ungehinderte Ausübung der persönlichen Souveränität. Zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Vatikanstaat zu unterscheiden, ist in der Praxis nicht immer leicht – auch nicht auf höchstem diplomatischen Parkett. So musste im Jahre 1957 das Päpstliche Staatssekretariat die zuständigen Instanzen der Vereinten Nationen darum bitten, in den offiziellen Dokumenten der UN künftig die Bezeichnung »Heiliger Stuhl« und nicht »Vatikanstaat« zu verwenden. In Journalistenkreisen ist man in solchen Fällen pragmatischer. Der Romkorrespondent einer großen deutschsprachigen Zeitung gesteht ein, immer dann, wenn er sich nicht sicher ist, um welche der Rechtspersönlichkeiten es sich handelt, nur vom »Vatikan« zu sprechen.


Der Heilige Stuhl und der Vatikanstaat werden heraldisch durch eine Insignie dargestellt, die zeigt, das sich beide auf die gleiche Institution, das Papsttum, zurückführen: die Tiara mit den gekreuzten Schlüsseln Petri. Die dienende Gewalt der beiden Schlüssel ist der unaufgebbare Grund, die dreifache Krone eine geschichtliche Ausprägung, die noch in die Gegenwart hineinwirkt. Es gibt kaum ein Dokument oder Schreiben des Heiligen Stuhles, das nicht mit der Tiara und den Schlüsseln Petri geschmückt ist. Auf den Briefmarken und Stempeln der vatikanischen Post ist die Insignie ebenso anzutreffen wie auf den Passierscheinen, die zum Betreten der Vatikanstadt berechtigen, oder den Eintrittskarten, die den Besuch der Vatikanischen Museen ermöglichen. In der Ewigen Stadt ist sie allgegenwärtig – an Brunnen, Stadttoren, Palästen und Kirchen. Die Tiara wird vom Oberhaupt der katholischen Kirche nicht mehr getragen und ebenfalls nicht mehr in seinem persönlichen Wappen geführt, denn die Verhältnisse in der Welt haben sich geändert, sodass die Krönungsworte, die den Papst als »Vater der Fürsten und Könige und Lenker der Welt« bezeichneten, nicht mehr zutreffen. Da aber der Passus, der den Papst bei dieser Zeremonie »Statthalter unseres Heilands Jesu Christi auf Erden« nennt, weiterhin Gültigkeit besitzt, hat die Tiara dennoch den legitimen Anspruch, weiterhin verwendet zu werden.

kath.net-Buchtipp
Der unbekannte Vatikan
Von Ulrich Nersinger
Hardcover, 272 Seiten
2014 Media Maria
ISBN 978-3-9816344-1-9
Preis 19.50 EUR

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Ulrich Nersinger, Historiker und Autor, überreicht Papst Franziskus sein neuestes Buch: ´Der unbekannte Vatikan´



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