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Über die Grenzen hinaus . . .

12. Mai 2014 in Aktuelles, 6 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Der Heilige Geist bewirkt das ‚aggiornamento’ der Kirche und lässt sie vorwärts gehen. Wir Christen müssen den Herrn um die Gnade der Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bitten. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Die Lesung aus der Apostelgeschichte (Apg 11,1-18) und das Wirken des Heiligen Geistes standen im Mittelpunkt der Betrachtungen von Papst Franziskus in seiner Predigt am Montag der vierten Woche im Osterkreis in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

Der Geist wehe, wo er wolle, doch eine der häufigsten Versuchungen, der die Christen ausgesetzt seien, bestehe darin, ihm den Weg zu versperren und ihn in eine gewisse Richtung zu lenken. Diese Versuchung sei der Kirche nicht einmal in ihren Anfängen fremd gewesen, wie die Erfahrung des Apostels Petrus zeige, von der die erste Lesung berichte.

Eine heidnische Gemeinde habe die Verkündigung des Evangeliums angenommen. Petrus sei der Augenzeuge dieser Herabkunft des Heiligen Geistes gewesen. Dennoch habe er zunächst gezögert, mit etwas in Kontakt zu treten, was er bisher immer für „unrein“ gehalten habe. Später werde ihm dann die harte Kritik der Christen von Jerusalem zuteil, die sich darüber entsetzt hätten, dass ihr Oberhaupt zusammen mit den „Unbeschnittenen“ gegessen und sie sogar getauft habe.


An diese „innere Krise“ in der Urkirche erinnerte der Papst mit einem Hauch von Ironie: „Das ist eine Sache – so was war undenkbar. Wenn zum Beispiel morgen eine Gruppe von Marsmenschen ankäme, und einige kämen zu uns, tja... Marsmenschen, nicht? Grüne Männchen mit jener langen Nase und den großen Ohren, wie sie von Kindern gemalt werden... Und einer würde sagen: ‚Ja, ich will die Taufe!’ Was würde geschehen?“

Petrus begreife seinen Fehler, als ihm eine Vision ein Grundwahrheit deutlich mache: „Was Gott für rein erklärt hat, nenne du nicht unrein!“ (vgl. Apg 11,9). Während der Apostel dies der Menge erzähle, die ihn kritisiere, beruhige er alle mit diesen Worten: „Wenn nun Gott ihnen, nachdem sie zum Glauben an Jesus Christus, den Herrn, gekommen sind, die gleiche Gabe verliehen hat wie uns: wer bin ich, dass ich Gott hindern könnte?“ (V. 17).

„Wenn der Herr uns den Weg sehen lässt“, so der Papst, „wer sind wir dann, um zu sagen: ‚Nein, Herr, das ist nicht klug! Nein, wir machen das so...’. Und Petrus fasst in jenem ersten Bistum – das erste Bistum ist Antiochia gewesen – einen Entschluss: ‚Wer bin ich, dass ich da Hindernisse errichten könnte?’. Ein schönes Wort für die Bischöfe, die Priester und auch für die Christen. Denn: wer sind wir, die Türen zu verschließen? In der Urkirche, und sogar heute, gibt es jenes Amt des ‚Ostiarius’. Und was machte der Ostiarius, der Türsteher? Er öffnete die Tür, er empfing die Leute, er ließ sie hineingehen. Doch nie war dies das Amt dessen, der die Tür verschließt, nie!“.

Auch heute habe Gott die Leitung der Kirche den Händen des Heiligen Geistes überlassen. Der Heilige Geist ist der, der – wie Jesus sage – alles lehren und bewirken werde, dass wir dessen eingedenk seien, was Jesus uns gelehrt habe:

„Der Heilige Geist ist die lebendige Gegenwart Gottes in der Kirche. Er ist es, der die Kirche gehen lässt, der sie vorwärtsgehen lässt. Immer mehr, über die Grenzen hinaus, weiter nach vorn. Der Heilige Geist mit seinen Gaben leitet die Kirche. Man kann die Kirche Jesu nicht ohne diesen Parakleten verstehen, den der Herr uns dazu sendet. Und er fasst diese undenkbaren, wirklich undenkbaren Entscheidungen! Um es mit einem Wort des heiligen Johannes XXIII. zu sagen: es ist der Geist, der das ‚aggiornamento’ der Kirche bewirkt: tatsächlich bewirkt er ihr ‚aggiornamento’ und lässt sie vorwärts gehen. Und wir Christen müssen den Herrn um die Gnade der Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bitten. Um die Fügsamkeit gegenüber diesem Geist, der im Herzen zu uns spricht, der zu uns in den Umständen des Lebens spricht, der im kirchlichen Leben, in den christlichen Gemeinden spricht, der immer zu uns spricht“.

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Lesermeinungen

 ottokar 13. Mai 2014 
 

Klare Worte?

Gläubige Katholiken verstehen unseren Papst, freuen sich an seinen täglichen Predigten und wissen, wie seine Aussagen einzuordnen sind. Andere, vorallem die ewigen Systemkritiker hören bereits die Zulassung von Wiederverheirateten zu den Sakramenten aus der gestrigen Predigt heraus (Luzerner Zeitung, 13.05.)und unterstellen dem Papst eine Änderung sakramentaler Prinzipien anzustreben mit der Begründung, es habe sich ja so viel in der Welt geändert und darauf müsse die kath. Kirche jetzt endlich einmal reagieren.Und gleich wird auch Kardinal Kasper als Advocatus zitiert, an dessen Vortrag ja Franziskus so grossen Gefallen gefunden hatte.Unsere Welt braucht Worte, die nicht ständig missinterpretiert werden können. Oder ist alles bereits eine vorsichtige Vorankündigung einschneidender Veränderungen in unserer Kirche? Sind auch wir somit bereits verunsichert? Ich hoffe bei Gott, dass es nicht so ist und dass wir zu jeder Zeit den Heiligen Geist erkennen.


1
 
 Chris2 12. Mai 2014 
 

Verwirrung?

Und der Hl. Geist spricht natürlich auch durch die Gebote Gottes, die Bibel (vor allem natürlich das NT) und die Lehre der Kirche, die Gottes Wort seit 2000 immer tiefer in Studium, Gebet und Betrachtung durchdringt (@ottokar). Wenn uns also selbst ein Engel des Himmels eine neue Lehre bringen würde... (die Antwort darauf steht in der Bibel)


3
 
 Stefan Fleischer 12. Mai 2014 

@Veritatis Splendor

Diese Aussage unseres Heiligen Vaters ist mir auch nicht ganz klar. In meinem Religionsunterricht vor rund 70 Jahren, da wurde uns seine Funktion damit erklärt, dass im Urchristentum die Nichtgetauften den Raum zu verlassen hatten wenn die Eucharistiefeier begann (ob das bereits beim Wortgottesdienst war oder erst beim Hochgebet und der Kommunion, weiss ich nicht mehr.) Der ostiarius hatte dafür zu sorgen, dass niemand unberechtigterweise blieb oder nachträglich dazu kam.
Wahrscheinlich waren unserem Heiligen Vater diese historischen Details nicht präsent, was natürlich dem, was er sagen wollte, keinen Abbruch tut.


3
 
 Stefan Fleischer 12. Mai 2014 

Wie immer wunderschön

Aber eines darf man dabei nicht übersehen, etwas, das für unseren Heiligen Vater ganz selbstverständlich ist, für einige Zeitgenossen leider etwas weniger. Wir dürfen einen Taubewerber nie fragen: „Wer bist Du? Aber wir müssen fragen: „Glaubst Du?“ Wir dürfen auch jemanden, der das Busssakrament zu empfangen wünscht nie fragen: „Wer bist Du?“ Aber es gibt Situationen, in denen wir fragen müssen: „Bist du Dir bewusst, was Du getan hast? Und bereust Du?“ Und wenn es ein Dieb ist, so dürfen wir im Zweifelsfall sicher auch fragen: „Bist Du gewillt, nach bestem Kräften den Schaden zu ersetzen?“ Was wir fragen dürfen/müssen bei jemandem, der nach einer Scheidung eine weitere Ehe eingegangen ist, das ist etwas, was die kommende Synode zu klären hat.


7
 
 Veritatis Splendor 12. Mai 2014 

Wozu dann überhaupt noch eine Tür...

... wenn der Ostiarius sowieso alle hineinlassen (+ zivil Wiederverheiratete zur Eucharistie) zulassen muss?

Wer ist nur dieser mysteriös-"unbarmherzige" Türschließer von Mt 25,10, etwa der Bräutigam selbst?


7
 
 ottokar 12. Mai 2014 
 

Verwirrung?

Wie können wir zuverlässig wissen, dass es tatsächlich der Heilige Geist ist der zu uns spricht? Hat nicht jeder seine geistlichen Vorstellungen und Wünsche? Gnade der Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist bedeutet aber auch Gnade der Erkenntnis.
Schwere Worte unseres Heiligen Vaters, die leider sehr leicht auch zu Missinterpretationen führen könnten von Leuten, die die sakramentale Ordnung ändern wollen (Mahnung an die Bischöfe: z.B.Wer sind wir, die Türen zu verschliessen;wer bin ich, dass ich da Hindernisse errichten könnte usw.)
So beten wir dafür, dass uns der Herr "den Weg sehen lässt".


8
 

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