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Franziskus, der ‚Humanae vitae’-Papst

9. Mai 2014 in Weltkirche, 50 Lesermeinungen
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Wie Paul VI. mit der Enzyklika ‚Humanae vitae’ könnte auch Papst Franziskus die Erwartungen ‚der Mehrheit’ enttäuschen, wenn es um die Lockerung des Kommunionverbotes für wiederverheiratete Geschiedene geht, schreibt Vatikanexperte Sandro Magister.


Rom (kath.net/jg)
Innerhalb und außerhalb der Kirche sind die Erwartungen an Papst Franziskus hinsichtlich der Kommunion für zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene groß. Ähnlich wie Paul VI. mit der Enzyklika „Humanae vitae“ könnte auch er die Wünsche der Mehrheit enttäuschen, schreibt Vatikanexperte Sandro Magister.

Ein Jahr nach seiner Wahl sei Papst Franziskus immer noch ein Rätsel, schreibt Magister. Er spreche eine neue Sprache, die bei vielen kirchentreuen Katholiken ein banges Gefühl hervorrufe. Er verwende oft eine sehr einfache Sprache, die zu Missverständnissen führen könne, wie es etwa bei Aussagen zu Homosexualität und Gewissensfreiheit geschehen sei. Dadurch sei Franziskus außerhalb der Kirche zum populärsten Papst der Geschichte geworden, schreibt Magister.

Niemand könne dem Papst aber vorwerfen, er verbinde sich mit dem Zeitgeist, den er als „Einheitsdenken“ und als „neues Opium des Volkes“ bezeichnet habe. Seine Sicht der Welt sei apokalyptisch, immer wieder spreche er vom Teufel als Gegner in einer weltweiten Auseinandersetzung. Wiederholt habe er die Homo-Ehe und die Abtreibung klar verurteilt. Bei vielen Themen sei Franziskus auf einer Linie mit der Mehrheit, etwa wenn er die schlechte Situation von Flüchtlingen, soziale Ungerechtigkeit oder Korruption verurteile.


In der Vorbereitung auf die Bischofssynode zur Familie sei ein ähnliches Muster festzustellen, schreibt Magister. Als einige deutsche Bischöfe bei der Zulassung von zivilrechtlich geschiedenen und wiederverheirateten Personen zur Kommunion vorpreschten, habe er sie durch Kardinal Müller, den Präfekten der Glaubenskongregation, zurückpfeifen lassen. Andererseits habe er beim Konsistorium zum „Evangelium der Familie“ Kardinal Walter Kasper den Hauptvortrag halten lassen, schreibt Magister.

Das Verhalten von Papst Franziskus habe innerhalb und außerhalb der Kirche die Erwartung geweckt, dass es hinsichtlich der Kommunion für zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene eine Lockerung geben werde. Diese Haltung werde sich beim Zusammentreffen der Bischöfe im Herbst 2014 noch verstärken. Ein weiteres Treffen ein Jahr später wird die Ergebnisse zusammenfassen und Empfehlungen für den Papst aussprechen. Eine Entscheidung werde also frühestens Ende 2015 oder Anfang 2016 fallen.

Eine ähnlich starke Erwartungshaltung habe es in den 1960er Jahren gegeben, als der Papst die Verwendung von Verhütungsmitteln zu beurteilen hatte. In der Enzyklika „Humanae vitae“ hat Paul VI. 1968 festgestellt, dass Verhütungsmittel nicht mit der kirchlichen Morallehre vereinbar sind und damit die Erwartungen enttäuscht.

Franziskus habe sich erst vor kurzem zu „Humanae vitae“ geäußert, erinnert Magister. In einem Interview mit dem Corriere della sera habe er Paul VI. für dessen „prophetisches Genie“ gelobt. Der Papst habe den Mut gehabt, die Morallehre gegen die Mehrheit zu verteidigen. Die Beichtväter habe er angewiesen, barmherzig zu sein und auf die konkrete Situation Rücksicht zu nehmen.

Magister erwartet, dass Franziskus im Falle der zivilrechtlich wiederverheirateten Geschiedenen ähnlich vorgehen könnte. Er erwarte eine Entscheidung gegen die Mehrheit, welche die Unauflöslichkeit der Ehe bestätigen werde. In der Seelsorge werde er Barmherzigkeit als Richtlinie vorgeben.


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