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Die Fledermaus-Christen, die das Licht der Freude scheuen

24. April 2014 in Aktuelles, 30 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Bitten wir den Herrn um die Gnade, keine Angst vor der Freude zu haben! Das Drama, dem Kreuz zu unterliegen: Wenn einer sich an der heißen Milch verbrennt, weint er, wenn er später die Kuh sieht. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus ging in seiner Predigt am Donnerstag in der Osteroktav bei der heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ vom Evangelium des Tages aus (Lk 24,35-48). Der Evangelist Lukas berichtet, wie der auferstandene Christus in die Mitte der Jünger tritt und zu ihnen spricht: „Friede sei mit euch!“ (V. 36). Diese aber „erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen“ (V. 37). Jesus erwidert ihnen: „Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht... Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?“ (38-39.41).

Der Herr wolle die Jünger zur Freude der Auferstehung führen, so der Papst, „zur Freude über seine Gegenwart unter ihnen“. Doch die Jünger hätten nicht geglaubt, sie hätten nicht glauben können, da sie Angst vor der Freude gehabt hätten:


„Das ist eine Krankheit der Christen. Wir haben Angst vor der Freude. Es ist besser zu denken: ‚Ja, ja, Gott gibt es, aber er ist dort drüben; Jesus ist auferstanden, er ist dort drüben’. Ein wenig Abstand. Wir haben Angst vor der Nähe Jesu, weil uns das Freude schenkt. Und so erklären sich die vielen Christen, die wie auf einer Beerdigung sind, nicht wahr? Dass ihr Leben eine ständige Beerdigung zu sein scheint. Sie ziehen die Traurigkeit der Freude vor. Sie bewegen sich besser nicht im Licht der Freude, sondern in den Schatten, wie jene Tiere, die nur in der Nacht herauskommen können, doch nicht beim Licht des Tages, da sehen sie nichts. Wie die Fledermäuse. Und mit ein wenig Sinn für Humor können wir sagen, dass es Fledermaus-Christen gibt, die die Schatten dem Licht der Gegenwart des Herrn vorziehen“.

Jesus aber schenke mit seiner Auferstehung Freude: die Freude, Christ zu sein, die Freude, ihm aus der Nähe zu folgen, die Freude, auf dem Weg der Seligpreisungen zu gehen, die Freude, bei ihm zu sein:

„Und oft sind wir entweder bestürzt, wenn diese Freude kommt, oder voller Angst, oder wir glauben, einen Geist zu sehen, oder wir denken, dass Jesus eine Art und Weise des Handelns ist: ‚Aber wir sind doch Christen und müssen so handeln...’. Wo aber ist Jesus? ‚Nein, Jesus ist im Himmel’. Sprichst du mit Jesus? Sagst du zu Jesus: ‚Ich glaube, dass du lebst, dass du auferstanden bist, dass du nahe bei mir bist, dass du mich nicht verlässt?’. So muss das christliche Leben sein: ein Dialog mit Jesus, denn – das ist wahr – Jesus ist immer bei uns, er ist immer bei unseren Problemen, bei unseren Schwierigkeiten, bei unseren guten Werken“.

„Wie oft doch“, so Franziskus abschließend, „sind wir Christen nicht freudig, weil wir Angst haben!“. Dabei handle es sich um Christen, die am Kreuz besiegt worden seien:

„In meiner Heimat gibt es ein geflügeltes Wort, das so lautet: ‚Wenn einer sich an der heißen Milch verbrennt, weint er, wenn er später die Kuh sieht’. Und diese da hatten sich am Drama des Kreuzes verbrannt und sagten daher: ‚Nein, halt jetzt. Er ist im Himmel. Ist ja schon gut, er ist auferstanden, aber er soll bloß nicht noch einmal hierherkommen, denn das schaffen wir nicht’. Bitten wir den Herrn, dass er mit uns allen das tue, was er mit den Jüngern getan hat, die Angst vor der Freude hatten: dass er uns die Augen öffne: ‚Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift’ (V. 45). Dass er unsere Augen öffne und uns begreifen lassen, dass er eine lebendige Wirklichkeit ist, dass er einen Leib hat, dass er mit uns ist und dass er uns begleitet und dass er gesiegt hat. Bitten wir den Herrn um die Gnade, keine Angst vor der Freude zu haben“.

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Lesermeinungen

 Romika 29. April 2014 
 

Fledermäuse

Zugegeben: bisher interessierten mich Fledermäuse wenig, will sagen gar nicht. Durch das Papstwort auf sie aufmerksam geworden, las ich nach, die Fledermäuse werden als hochsoziale Tiere beschrieben.
Das ist doch gar nicht so übel. Vergleiche mit Tieren ? Ich weiß nicht, das sollte man besser meiden.


1
 
 placeat tibi 28. April 2014 
 

@Hadrianus Antonius und @Wiederkunft

Danke, auch Ihnen und allen Lesern auch von mir gesegnete Ostern!

Kann es nur generell anempfehlen: keine Exegesen lesen ohne auch den betreffenden Evangelienabschnitt sowie auch den vorausgehenden und nachfolgenden :)


3
 
 placeat tibi 28. April 2014 
 

qHadra


0
 
 Romika 28. April 2014 
 

Art und Weise des Handelns

Ich möchte hier nur einen Halbsatz herausgreifen, der mir wie kein Anderer bemerkenswert erscheint: "...oder wir denken, dass Jesus eine Art und weise des Handelns ist." Wird er nicht gerade hierauf fast nur noch focussiert ? Das ist eine ganz wichtige Aussage S.H. Freuen wir uns an dem Ostergeschehen und freuen wir uns, dass für uns immer Ostern ist.


1
 
 Hadrianus Antonius 27. April 2014 
 

@placeat tibi Mysterium tremendum et fascinosum

Hervorragend bemerkt von Ihnen!
Das Evangelium verwendet an dieser Stelle für "Freude" das griechische Wort "chara", das auch Gastmahl bedeuten kann, und sehr schön hier die Verbindung zum nächsten Satz, wo der Herr nach etwas zu Essen fragt, legt.
Alle Evangelien werden durchstrahlt von diesem Mysterium tremendum ac fascinosum (beängstigend und anlockend, interessierend), wie so ganz ausgeprägt bei Petrus bei dem Sturm und seinem Bewußtsein eines sündigen Menschens.
Fledrmäuse gibt es übrigens reichlich in der Basilika in Weingarten (Bad.-Württemberg), sowohl in vivo im Kirchenschiff als auch extra auf den Fresken.
Tu nobis, victor Rex, miserere.


5
 
 mirjamvonabelin 26. April 2014 
 

@Marienzweig @WoNe

schließe mich voll eurer Meinung an.
Ich bin oft überascht über die unbändige Freude die ich in mir spüre. Und ich empfinde dann die Freude als ein Geschenk des Himmels. Dann ist auch mein Herz voll Dankbarkeit.
Der Spaß an Gutem und Schönem ist dann die Draufgabe.
Unser Papst hat Recht das er darüber redet. Echte Freude ist rar.
Vielleicht suchen wir die Freude an falschen Orten.
Paulus schreibt: "Freut euch im Herrn".
Ja, und wenn wir darüber nachdenken was das heißt "freut euch im Herrn", kommt die Freude.
Paulus: "Nocheinmal sage ich euch, freut euch im Herrn".


2
 
 Marienzweig 26. April 2014 

@WoNe

Sie haben den Unterschied zwischen Spaß und Freude sehr, sehr gut beschrieben und durch persönliche Erfahrungen unterfüttert.
Vielen Dank dafür!

Spaß haben wird geradezu zur Pflicht.
Wir werden bespaßt, von allen Seiten und ohne Ende.
Ich denke oft, Spaß wird regelrecht verordnet.
Um die Menschen vielleicht auch vom gründlichen Nachdenken ihrer Situation abzulenken?

Noch einmal, ich habe nichts gegen Spaß!
Er kann lustig sein, die Leute lachen.
Und das ist schön!
Aber wie Sie schon sagen, er geht manchmal auf Kosten anderer oder ist hie und da recht zweifelhafter Natur.

Spaß entsteht aus einer Aktion, ist situationsbedingt!
Wie anders ist da doch die Freude!
Sie ist ein innerer Zustand!
Ein Unterschied wie Tag und Nacht!


7
 
 Romika 26. April 2014 
 

Angst vor der Freude ?

Wer hat denn Angst vor der Freude ? Viel Freude kann ja selbst über kirchliche Verhältnisse nicht aufkommen. Es ist übrigens schon recht aufschlußreich, wenn Mitkommentatoren für die freude weitschweifige Begründungen heranziehen müssen. Sollte doch spontan sein, echt oder authentisch, wie es heute heißt.


1
 
 WoNe 26. April 2014 
 

Liebe Marienzweig

Vielen Dank für Ihre Unterscheidung zwischen Spaß und Freude. Beide Begriffe scheinen bedeutungsgleich zu sein, aber bei genauer Betrachtung, meinen sie doch ganz Verschiedenes.

Freude besitzt Tiefe, Harmonie und Wahrhaftigkeit. Vor allem ist sie für den Menschen viel nachhaltiger wirksam, denn sie berührt das Innerste.

Spaß hingegen ist oberflächlich, mitunter geistlos, laut und effekthaschend; oftmals geht Spaß auf Kosten anderer. Nach dem "großen Spaß" folgt nicht selten eine Katerstimmung. Je nachdem: im eigentlichen oder auch im übertragenen Sinne. Ein Gefühl der Leere, das durch eine neue Dosis Spaß bekämpft werden will.

Von den Momenten, in denen ich tiefe Freude empfand, zehre ich noch heute. An die vielen "spaßigen" Situationen möchte ich mich nicht unbedingt erinnern; vieles davon ist mir zu peinlich.

Leider wurden die meisten zentralen Aspekte unserer westlichen Kultur von der Spaßguerrilla verbrannt. Übrig bleibt nun der Kater.


7
 
 Wiederkunft 25. April 2014 
 

placet tibi

Sehr aufmerksam von ihnen, stimme ihnen zu! Frohe Ostern!


2
 
 placeat tibi 25. April 2014 
 

Fällt das niemand auf?

Bißchen merkwürdig, daß im Zitieren des Evg. hier ausgerechnet Lk 24, 41 übergangen wird:

Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.
40 Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße.7
41 Sie staunten, konnten es aber VOR FREUDE immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier?

Tja, wär auch schwer, dann noch "freudlose Fledermäuse" reinzuinterpretieren.


5
 
 benefranz 25. April 2014 
 

@Marienzweig

Die Freude als "Grundwasserspiegel der Seele" - ein wunderschöner Gedanke.

In manchen Kulturen kommt, wie auch bereits geäußert, dieses Grundwasser halt häufiger in Wallung; in Germanien eher selten.

Ich erinnere mich an eine Prozession auf Malta. Das war schon eine mitreißende Freude im hellen Sonnenlicht. Keine chance für "Fledermäuse".

Sicher haben auch von Grund auf frohe Menschen manche Ängste durchzustehen, aber für einen gläubigen Menschen wird sie nicht lebensbestimmend sein.


6
 
 Marienzweig 25. April 2014 

Spaß - Freude!

"Spaß"!
Wie oft hört man dieses Wort heutzutage.
Es ist geradezu eine Verpflichtung, Spaß zu haben, ansonsten ist man ein Miesepeter.
Nichts gegen Spaß haben! Er würzt den Alltag.
Aber wie anders dagegen "fühlt" sich doch die "Freude" an!
Freude ist nicht mit Lärm und Gaudi verquickt.
Freude kann leise sein, sie ist eine innere Haltung.
Freude durchdringt alles, gibt Hoffnung und Zuversicht, trotz aller Bangigkeit!

Spaß haben macht Spaß!
Freude haben ist Lebenselixier!
Freude schließt Angst und Verzagtsein nicht aus, beides gehört ja auch zu uns.
Freude würde ich als "Grundwasserspiegel" der Seele bezeichnen.
Wir Gläubige wissen, dass wir allen Grund zur Freude haben!
Jesus sagt uns: "Fürchtet euch nicht!"


8
 
 nurmut 25. April 2014 
 

Der Mensch ist um so mehr Christ

je mehr Freude er im Herzen empfindet, und zwar über sein Christsein, über das Wissen um seine Erlösung und der Dankbarkeit, dass er Tag für Tag von Gott geführt, beschützt und gerettet wird.
JP II hast nicht umsonst bei seiner Antrittsrede gesagt: "Fürchtet Euch nicht." Je tiefer wir im Glauben verwurzelt sind, je mehr wird die Angst verdrängt und der Freude wird mehr Raum gegeben. Der Ausdruck der Freude - Klatschen Lachen oder ein tiefer innerer Friede, oft auch glückliches Weinen, wird von Mensch zu Mensch verschieden sein.
Die Häupter sollen wir erheben, wenn es hart wird. Der Ängstliche und Traurige erhebt sein Haupt nicht. Nur Mut!


2
 
 Suarez 25. April 2014 

@Hadrianus Antonius - Tod und Freude

Ich habe erlebt, welche Freude in einem katholischen Hospiz den Alltag prägen kann. Und doch hat diese Freude niemals den Ernst des Todes, also der Endlichkeit unserer Existenz mit allen Konsequenzen, überspielt. Im Gegenteil, die Freude konnte nur authentisch sein, weil sie im Angesicht des nahen Todes den Blick auf das Wesentliche nicht verstellte. Eine Freude, die in Oberflächlichkeit mündet und die im Grunde eine Flucht vor der Auseinandersetzung mit dem Tod ist, verkürzte die frohe Botschaft Jesu Christi. Nur wo der ganze Ernst des Glaubens im Spiel ist, hat Freude auch die Tiefe, die uns wirklich im Herzen berührt. Freude kann still sein, kaum merklich für den anderen, und muss sich nicht zur Schau stellen. Ein echtes Gefühl birgt immer die Gefahr der Verletzlichkeit. Auch darum will innere Freude nicht immer nach außen getragen sein. Darum ist man aber kein Hasenfuß!


6
 
 Romika 25. April 2014 
 

Verstehe ich nicht

Ich verstehe nicht, dass unser geliebtes Oberhaupt immer Kritik an Teilen des Kirchenvolks übt. Muss die Gegenseite denn ständig mit Munition beliefert werden. Natürlich meint der SH es gut, das ist aber nicht der Punkt.


3
 
 Hadrianus Antonius 24. April 2014 
 

@Antonius Bacci @Suarez Freude

Sie haben vollkommen recht.
Die fröhlichste Ordensleute findet man bei den Kartäusern- die mißmütigste Leute in der Kirche dagegen in den Milieus wo Kindermißbrauch, Aberrationen und Verirrungen und häretische Experimente stattfanden und toleriert und geschützt wurden.
Bei der Begleitung von Sterbenden wird man häufig mit der Angst der Menschen konfrontiert,zutiefst verknüpft mit den Fehlern und Irrtümern der Vergangenheit, den Folgen des Egoismus, und die Unzufriedenheit beim Ziehen der eigenen Bilanz.
Das Buch der Weisheit und Jesus Sirach wußten schon: die Furcht vor dem Herrn ist der Weisheit Anfang.
Sören Kierkegaard bemerkte schon daß ein Mensch umsomehr Mensch ist, als er Angst hat.
Gerade deshalb ist das Gottesvertrauen, vereint mit Timor Dei, so wichtig für einen Christen.


4
 
 eiss 24. April 2014 
 

Die Freude des Evangeliums, das Evangelium der Freude, der Pursuit of Happiness oder die Amerikanisierung des Christentums. Der Freude von Palmsonntag folgt Karfreitag, dann folgt mit der Osternacht die Botschaft von der Auferstehung. Weder Freude noch Trauer, sondern mutige Zuversicht (im Vertrauen auf Sein Wort), das scheint mir angemessen. Den Kelch, der uns zugeteilt wird, annehmen und doch oder gerade deswegen fünf vor zwölf ein Apfelbäumchen pflanzen. Argentinien ist kein anderer Ort, sondern nur ein anderer Name für ein anderes Hier.


0
 
 Wendler 24. April 2014 
 

Kulturelle Unterschiede

Wenn ich mich recht erinnere, war es u.a. Paul Badde, der sich letztes Jahr mal so äußerte, daß die Deutschstunde (und er hätte wohl noch hinzufügen können: die Polnischstunde) vorbei sei.
Wir sind ja als Mittel- und Nordeuropäer in der Tat keine Lateiner. Viele freuen sich bei uns lieber im Stillen und können sich nicht so nach außen geben wie es der Papst von seiner Kultur kennt und gewohnt ist. Man möchte sich auch bei uns nicht so geben wie sprichwörtlich die Heiden.
Papst Franziskus ist durch und durch ein Angehöriger der romanischen Kultur.
Daß Papst Franziskus bei Lateinamerikanern wie "Lateineuropäern" so gut ankommt, hat gewiß auch mit seinem Vorgänger Papst Benedikt zu tun. Seine stille (deutsche) Art war dort vielen sicherlich fremd und auch unbegreiflich.


4
 
 argus 24. April 2014 
 

Fledermäuse können sich auch im Dunkeln orientieren

dank ihrer besonderen Wahrnehmung durch Echoortung......Echoortung eine grosse Hilfe für unsere blinden Mitmenschen um im Strassenverkehr besser zurecht zu kommen.


6
 
 doda 24. April 2014 

Wir erkennen das Geheimnis des Lebens und Sterbens auch im Letzten wohl nicht, weil Gott der eigentliche Herr über Leben und Sterben ist.
Wiederholt machte ich mir Gedanken darüber, was uns Menschen Angst macht: die Entgültigkeit des Todes für diese Welt oder der Prozess des Sterbens, von dem wir ahnen, daß wir ihm ausgeliefert sein werden.
Fürchten wir uns vielleicht auch vor uns selbst, vor unserer Schwäche und unserem möglichen Ungenügen?
Läßt nicht eine lebendige Glaubensbeziehung zu Gott das Vertrauen auf ihn mit der Zeit größer werden als unsere Angst und ist Gott nicht auch in unserer Verlassenheit beim Tod eines geliebten Menschen?
_


3
 
 Antonius Bacci 24. April 2014 
 

Freude im Gottesdienst

Es ist in der Tat eine sehr befremdliche Vorstellung, liturgische Freude drücke sich durch Klatschen oder Lärm aus, oder gar durch Popmusik und zwanglosen Tonfall. Die Tradition unserer Kirche kennt hier eine sehr viel diskretere und dem Heiligen sehr angemessene Form der Freude, die auf die Transzendenz verweist. Als kleines Beispiel das "Salve Regina" von Vittoria: https://www.youtube.com/watch?v=qFgqsaMjy5k


3
 
 Suarez 24. April 2014 

@Kraftquelle /@Dismas

Vor kurzem unterhielt ich mich mit einer mir sehr ans Herz gewachsenen 88 jährigen Besucherin der Heiligen Messe. Sie war schwer krank und beschrieb mir ihre Not, dass sie der Gedanke an den Tod zutiefst geängstigt habe. Ich weiß, dass die ältere Dame einen tiefen Glauben hat und dennoch hat der Tod seinen Schrecken für sie nicht verloren. Der Glaube an die Auferstehung und ewiges Leben nimmt uns nicht den Schrecken des Todes, der ja immer auch ein Leid für alle mitbringt, denen ein lieber Mensch geraubt wird. Wir haben Hoffnung im Glauben aber darum bleiben wir doch Menschen mit in unseren Ängsten und Nöten. Die Freude, die wir Christen angesichts unserer Hoffnung verspüren, verstellt nicht den Blick auf das Kreuz, sondern macht uns deutlich, dass wir eben nicht verlorene sind. Mit Kleinmütigkeit hat das nicht unbedingt zu tun, sondern damit, dass wir das Geheimnis des Lebens/Sterbens nicht verstehen.


6
 
 Kraftquelle 24. April 2014 
 

Keine Angst vor Freude

Wir Christen können nicht tiefer fallen als in die Hände eines liebenden Gottes!
Also vor was sollten wir Angst haben?


5
 
 Dismas 24. April 2014 

@benefranz u @wendler

Mh, da stellt sich mir aber schon die Frage, wie Sie "gute Katholiken" definieren, denn wer das sagt, ist kein Katholik.
@Wendler, ja da haben Sie schon recht. Zumal heute viele Leute meinen "Freude" drücke sich immer durch lärmen und klatschen oder schreien aus. "Freude" ist doch etwas glühend-tragendes... "Spaß"ist eher leichtfertig. Bei aller Freude, ich "klatsche" nie im Gottesdienst, deswegen bin ich aber keine "Fledermaus" :-)

Und "Angst" ist eine des Christen,erst recht des Katholiken unwürdige Haltung... Es ist die Sache der Heiden, wie unsere zumeist von Ängesten getriebene moderne Umwelt zeigt. Nicht von ungefähr heißt es ja auch "Heiden-Angst".


5
 
 Antonius Bacci 24. April 2014 
 

Transzendenz Gottes

Dass Gott "da drüben sei", ist ja nun ein nicht falscher Gedanke, wenngleich ein Ortsdenken hier problematisch sein kann. Und auch den Auferstandenen können wir nicht mehr in gleicher Art und Weise wie die Jünger wahrnehmen. Aber warum diese unbestreitbare Transzendenz Gottes zu einer Traurigkeit führen soll, erschließt sich mir nicht so recht. Ist es nicht eher das Gefühl des Erhabenen, dass einen angesichts der Größe und zugleich Unbegreiflichkeit Gottes ergreift, wenn man Mikro- und Makrokosmos betrachtet. Und das Gefühl des Erhabenen weckt doch beseligende Freude in uns. Ich bin manchmal über die doch recht assoziative Argumentationsstruktur unseres Papstes erstaunt, zumal er als Jesuit ja eine sehr gediegene Ausbildung erhalten hat.


6
 
 doda 24. April 2014 

Freude und Versöhnung

Vielleicht gäbe es mehr wahre und tiefe Freude unter uns, wenn das Sakrament der Versöhnung in Deutschland beliebter wäre.


10
 
 benefranz 24. April 2014 
 

Von Fledeermäusen würde ich auch nicht direkt reden,

aber doch von osterglaubensschwachen ANGST-Hasen.

Wie oft habe ich schon von "guten Katholiken" gehört, daß ja doch nach dem Tod alles vorbei sei. Auch kommt dann immer wieder der Spruch "Es ist noch keiner wiedergekommen.."

Dieser Kern unseres christlichen Glaubens ist oft "angefressen" und darum gehen viele quasi "zum Lachen lieber in den Keller".

Froher Kontrast unter diesem Link:
http://www.youtube.com/watch?v=GS2aKJNEQC8


5
 
 Suarez 24. April 2014 

Der Tod, also unsere Sterblichkeit prägen das Denken und Handeln der Menschen

Die Erfahrung der Sterblichkeit ist prägend und lässt sich nicht durch einen einfachen Willensakt überwinden. So waren selbst die Apostel anfangs im Zweifel, dass Jesus auferstanden ist und wollten es nicht glauben. Erst als Jesus sich ihnen leibhaft zeigte, seine Wundmale und mit ihnen sprach, da glaubten sie und waren voller Freude.

Wer den Tod eines geliebten Menschen erlebt hat, der weiß, wie wenig wir zu begreifen vermögen, warum das Leben eine solch tragische Erfahrung und Wirklichkeit(!) birgt und wie schwer es ist, diese mit der Sinnhaftigkeit des Lebens zu verbinden.

Freude hat ja immer auch etwas mit Verstehen zu tun. Es ist nicht nur die Angst vor der Freude, sondern die Angst vor dem Unbegreiflichen, die uns prägt.


5
 
 Wendler 24. April 2014 
 

Nicht alles auf die Goldwaage legen

Der Papst redet so wie ihm der Mund gewachsen ist.
Er hat ja nicht ganz unrecht, aber andererseits kann man Freude nicht befehlen.
Es gibt Sauertöpfische, aber welche Rolle sollen diese spielen, daß sie so erwähnenswert seien?


3
 

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