Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  2. DILEXI TE!
  3. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  4. „Bekreuzigen Sie sich, wenn Sie an einer Kirche vorbeigehen?“
  5. Vatikanbibliothek richtet Gebetsraum für Muslime ein
  6. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  10. Die Anglikanische Kirche von Nigeria trennt sich von der Kirche von England
  11. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  12. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Studie: Gläubige Christen haben mehr Sex
  15. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!

Ein 'Traditionalist' und Papst Franziskus

21. November 2013 in Aktuelles, 9 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Im Telefongespräch mit Papst Franziskus spürte Mario Palmaro, „dass ich den Papst daran erinnern musste, dass ich... detaillierte Kritik an seinem Werk geäußert habe“. Von Petra Lorleberg


Vatikan (kath.net/pl) Papst Franziskus hat es wieder getan: Mit einem Telefonanruf hat er einen Menschen im Innersten erreicht. Das selbst für Papst Franziskus außergewöhnliche Telefongespräch ging diesmal zu einen katholischen Intellektuellen. Der Italiener Mario Palmaro (Foto) ist Dozent für Bioethik und Philosophie am Päpstlichen Athenäum "Regina Apostolorum" in Rom. Er ist langjähriger Kämpfer für Pro-Life-Anliegen, Autor vieler Bücher und der Liturgie in der außerordentlichen Form zugewandt. Doch Palmaro ist auch als starker öffentlicher Kritiker von Papst Franziskus bekannt. Genau deswegen war er vor kurzem aufgrund eines Artikels in der italienischen Zeitung "Il Foglio" mit dem Titel "Dieser Papst gefällt uns nicht" gemeinsam mit seinem Mitstreiter Alessandro Gnocchi nach jahrelanger Mitarbeit aus der italienischen Radiostation „Radio Maria“ geflogen. Salopp gesagt: Palmaro ist ein "Tradi", und zwar einer der deutlicheren Version, einer, der mit Papst Franziskus durchaus nicht zufrieden ist, einer, wie man ihn im neuen Pontifikat leider nicht ganz selten trifft. Und nun geht der erst 45-Jährige wegen einer unheilbaren Krebserkrankung auf den Tod zu.


Doch lassen wir Palmaro selbst erzählen: „Ja, es stimmt. Ich habe den Telefonanruf des Papstes erhalten. Es geschah vor zwei Wochen, am 1. November, dem Allerheiligentag. Doch ich habe das natürlich für mich behalten. Niemand sollte davon wissen, denn es handelte sich um ein Gespräch absolut privater Natur“.

Doch dann sickerten die Nachrichten durch, anfangs noch ohne Palmaros Namen. Bald aber wurde auch bekannt, wen genau der Papst angerufen hatte.

Daraufhin erzählte Palmaro der italienischen Tageszeitung „Libero“ – durchaus nicht gern – die ganze Geschichte: „Es nervt mich, dass die Geschichte öffentlich wurde, und wenn es nach mir gegangen wäre und nach Alessandro, dem ich das sofort erzählt hatte, wäre es nie bekannt geworden. Auch deshalb, weil der Papst offensichtlich kein Interesse daran hatte, seine Geste und genauso wenig den Inhalt unseres Gespräches öffentlich zu machen. Papst Franziskus sagte mir, dass er mir sehr nah sei, dass er von meinem Gesundheitszustand gehört habe, von meiner schweren Erkrankung, und ich habe so deutlich sein tiefes Mitgefühl gespürt, seine Aufmerksamkeit gegenüber der Person als solcher, jenseits von Ideen und Meinungen, während ich eine Zeit der Prüfung und des Leidens durchlebe“.

„Ich war verdutzt, verwundert, überaus gerührt“, so Palmaro weiter. „Für mich, einen Katholiken, war das, was ich erlebte, eine der allerschönsten Erfahrungen meines Lebens. Doch ich spürte, dass ich den Papst daran erinnern musste, dass ich, gemeinsam mit Gnocchi, detaillierte Kritik an seinem Wirken geäußert habe, während ich meine völlige Treue gegenüber diesem Sohn der Kirche erneuerte. Der Papst ließ mich den Satz fast nicht fertigreden und sagte, dass er verstanden habe, dass diese Kritik in Liebe gemacht worden war und wie wichtig es für ihn war, sie zu erhalten.“ Diese Worte „haben mich sehr getröstet“.

Dass der Vatikan das Papst Franziskus zugeschriebene Scalfari-Interview von seiner Website entfernt hat, so erläuterte Palmaro dann weiter, lasse vermuten, dass mit den Inhalten jenes Textes tatsächlich „etwas nicht gestimmt hat“. „Unsere Intention ist, in Verantwortung vor unserem Gewissen den Weg weiter zu gehen, den wir schon immer gegangen waren. Und zwar, ohne dass die Treue zum Papst und zur Kirche abnimmt, sondern genau wegen dieser Treue und Liebe.“

Die Schriftstellerin Barbara Wenz schrieb über diesen Telefonanruf auf ihrem Blog „Elsalaska “:

„Da griff unser Papst wieder einmal zu Hörer, er wählte eine Nummer und er sprach mit ihm und hörte ihm zu. Er gab ihm, seinem Kritiker, Trost, Beistand und Barmherzigkeit. Er hörte ihm zu, er teilte mit ihm den kostbaren Moment, den nur zwei Menschen miteinander teilen können, die vergebend einander zuhören.

Und es gab Versöhnung. Und es gab Wiedervereinigung in der umfassenden beiderseitigen Liebe zur Kirche.

Und dann gab es nur noch die Liebe. Und sie ist stärker als der Tod.“


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Franziskus

  1. Basiert 'Traditionis Custodes' von Franziskus auf einer Lüge?
  2. Gemelli-Chefarzt: Papst Franziskus wäre fast gestorben
  3. "Nicht glücklich": Papst bedauert Äußerung zu Russland
  4. Papst tauft Kind in der Gemelli-Klinik
  5. Papst im Kongo eingetroffen
  6. Papst übt schwere Kritik am deutsch-synodalen Weg und spricht von 'schädlicher Ideologie!
  7. Erneut keine Fasten-Exerzitien mit Papst und Kurie in den Bergen
  8. Papst mahnt "Gewissenserforschung" im Umgang mit Flüchtlingen an
  9. Vatikan: Papst stellt Live-Gottesdienste ein
  10. Papst Franziskus: Zölibat ist ein Geschenk und eine Gnade!






Top-15

meist-gelesen

  1. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  2. Fünf Heilmittel gegen Traurigkeit
  3. DILEXI TE!
  4. Kardinal Ratzinger 1993: ‚Man kann Abtreibung nicht mit der Todesstrafe vergleichen‘
  5. Keine Zustimmung aus Rom zur Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz!
  6. Kardinal Müller im „Giornale“-Interview: „Der Papst ist kein Star – Nein zum LGBTQ+-Jubiläum“
  7. Trump macht es möglich! Historischer Nahost-Deal zwischen Israel und Hamas!
  8. Vier Bischöfe leiteten Sühneakt nach LGBT-‚Wallfahrt‘ im Petersdom
  9. "Eine wahre Schändung des heiligsten Ortes der Christenheit"
  10. Ein Nobelpreis für eine Rosenkranz-Beterin
  11. Spanischer Priester wegen Kritik am radikalen Islam verurteilt
  12. Liturgiewissenschaftler: Wort-Gottes-Feier ist kein Ersatz für die Messe
  13. Die Antifa in Wien – ein kleines Täterprofil
  14. Anglikanische Erzbischöfin von Canterbury in der Abtreibungsfrage für das Töten ungeborener Kinder!
  15. Was macht die Menschenwürde unantastbar?

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz