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Die zwei Gesichter des Johannes zu Eltz

31. Oktober 2013 in Deutschland, 41 Lesermeinungen
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Der Frankfurter Stadtdekan hat zwei Seiten. In letzter Zeit ist er vor allem mit Kritik an Bischof Tebartz-van Elst aufgefallen. Er wirkt aber auch als Priester, dem Messe und Sakramente ein wichtiges Anliegen sind. Ein Kommentar von Johannes Graf


Frankfurt (kath.net/jg)
Im Pfarrsaal des Frankfurter Domes findet am 2. November ein theologischer Studientag zum Thema „Dreifaltigkeit & Barmherzigkeit“ statt. Die Veranstaltung beginnt mit dem Morgenlob im Dom, neben Vorträgen und Arbeitskreisen ist am Nachmittag auch eine Stunde der Barmherzigkeit eingeplant. Für die Veranstaltung zeichnet der Frankfurter Stadtdekan verantwortlich: Dr. Johannes zu Eltz.

Dies ist die eine Seite des Mannes, der als einer der schärfsten öffentlichen Kritiker von Bischof Tebartz-van Elst gilt. Es ist seine fromme Seite, die ihn den Wert der heiligen Messe und der Sakramente tiefer erfassen lässt, als manchen seiner Kollegen im Priesteramt. Sie kommt in seinen Predigten immer wieder zum Vorschein wie es ein Mitglied des Dompfarrgemeinderates der Frankfurter Domgemeinde in einem Gastkommentar für kath.net ausgedrückt hat. Diese Seite war es auch, die ihn zum entschiedenen Einschreiten veranlasst hat, als vor einigen Jahren in Wiesbaden ein Mann eine konsekrierte Hostie aus der Stadtpfarrkirche bringen wollte, in der Eltz damals Pfarrer war.


Die Öffentlichkeit hat in letzter Zeit eher die andere Seite des Frankfurter Stadtdekans kennen gelernt. Eltz hatte bereits Ende Juli im ZDF von einer „Vertrauenskrise“ im Bistum gesprochen und Bischof Tebartz-van Elst dazu aufgefordert, sich ein Beispiel an Benedikt XVI. zu nehmen ohne das Wort „Rücktritt“ in den Mund zu nehmen. Im August schlug Eltz seinem Bischof einen mehrjährigen Rückzug als einfacher Gemeindepfarrer vor, aus der er geläutert zurückkehren sollte.

Als der Heilige Stuhl Tebartz-van Elst eine Auszeit gewährte und die Einsetzung von Wolfgang Rösch als Generalvikar vorzog, verlor das Limburger Domkapitel, dem Eltz angehört, keine Zeit und richtete der Öffentlichkeit aus, dass es sich eine Zukunft mit Bischof Tebartz-van Elst nicht vorstellen könne. Die Enttäuschung, dass der Papst den Limburger Bischof nicht gleich abgesetzt hatte, stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

Der Frankfurter Stadtdekan legte kurz darauf in einem Interview mit der „Zeit“ noch einmal nach und stellte gleich das Auswahlverfahren und Amtsverständnis katholischer Bischöfe in Frage. Es gebe ein „identitäres Amtsverständnis, das die Erhabenheit der eigenen Amtsperson ins Irrwitzige steigert. Wenn solche Leute systematisch gefördert werden, ist das System Kirche krank. Es zieht Narzissten an“, lies der Geistliche über die kirchenkritische Wochenzeitung verlauten. „Die Not einer narzisstischen Grundstörung lässt sich traumhaft befriedigen im Bischofsamt“, behauptete er weiter.

Nur wenige Tage später griff er Papst Franziskus direkt an. Er habe eine „merkwürdige und denkwürdige Entscheidung getroffen“, analysierte er gegenüber der „Welt“. Er werde sich jedenfalls mit allen Kräften dafür einsetzen, dass das Domkapitel bald einen neuen Bischof wählen dürfe, kündigte er an. Mit Tebartz-van Elst gehe es „im Bistum Limburg keinen Meter mehr weiter“, weshalb dessen Rückkehr „überhaupt nicht infrage kommt“, behauptete er. Eltz hätte sich gewünscht, der Papst hätte „robuster und klarer agiert“ und gesagt: „Der Bischof wird nicht mehr zurückkommen“. Die Ergebnisse der Untersuchungskommission der Deutschen Bischofskonferenz können an seinem Urteil offenbar nichts mehr verändern. Es sind wohl Aussagen wie diese, die ihm den Spitznamen „Graf Gnadenlos“ eingebracht haben.

Papst Franziskus könnte die Pattsituation in Limburg allerdings auch aufheben, indem er per Dekret dafür sorgt, dass die Mitglieder des Domkapitels von ihren Ämtern enthoben werden, schreibt die „Welt“. Die Entscheidung, wie es in Limburg weiter gehen wird, liegt in Rom. Das betrifft nicht nur die Zukunft von Bischof Tebartz-van Elst, sondern auch die des Frankfurter Stadtdekans. Der Heilige Stuhl hat sich in seiner Entscheidung bezüglich der Auszeit für den Bischof und die vorgezogene Einsetzung des Generalvikars als kreativ und unabhängig von medialen Vorgaben und diözesanen Forderungen erwiesen. Das könnte allen Beteiligten Hoffnung für das weitere Vorgehen geben. „Roma locuta – causa finita“ scheint im Krisenfall doch kein schlechter Modus zu sein.



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