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28. August 2013 in Weltkirche, 8 Lesermeinungen
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Patriarch warnt vor militärischer Intervention in Syrien. Von John Pontifex (Kirche in Not)


Königstein/Wien (kath.net/KIN) Eine militärische Intervention des Westens gegen das Assad-Regime in Syrien wäre verheerend, so das Oberhaupt der melkitisch-katholischen Kirche in Syrien, Patriarch Gregor III. Laham (Foto), dessen Worten zufolge niemand sicher sein kann, wer für den Chemiewaffen-Angriff in der vergangenen Woche verantwortlich war.

Patriarch Gregor III. Laham von Antiochien, Oberhaupt der melkitisch-katholischen Kirche, meldete sich aus dem Libanon zu Wort, nachdem er sich im Rahmen seiner pastoralen Aufgabe in der konfliktgeschüttelten syrischen Hauptstadt Damaskus aufgehalten hatte. Wie der Patriarch betonte, seien trotz des anhaltenden Konflikts Initiativen zur Versöhnung nach wie vor realisierbar und sollten für alle Länder, die sich mit der Krise auseinandersetzten, oberste Priorität haben.

Während des Interviews mit dem internationalen katholischen Hilfswerk "Kirche in Not" am Dienstag, 27.8., brachte der Patriarch seine Zweifel hinsichtlich der Glaubwürdigkeit eines Teils der Beweise, die aus den Konfliktherden Syriens zu Tage treten, zum Ausdruck. Er sagte: "Wer kann jetzt wissen, wer hinter dem Chemiewaffen-Angriff steckte."

Weiter kritisierte er die Syrien-Politik der USA: "Man sollte nicht an einem Tag die Regierung anklagen und am nächsten Tag die Opposition. Damit schürt man Gewalt und Hass." Auch heizten die Amerikaner "die Situation seit zwei Jahren an."


Während der Patriarch die Chemiewaffen-Angriffe verurteilte, zeigte er sich darüber besorgt, dass ausländische Kämpfer nach Syrien kämen, ein Problem, das seinen Worten zu Folge durch die ins Land strömenden Waffen noch verschlimmert würde. Handlungen, die der Patriarch als "unmoralisch" bezeichnete.

Er sagte: "Viele Menschen kommen aus dem Ausland nach Syrien, um im Land zu kämpfen. Diese Kämpfer fördern den Fundamentalismus und Islamismus."

Nach Ansicht von Patriarch Gregor III. Laham sollten die USA, Russland und andere Weltmächte einen Friedensplan aufstellen. "Es ist an der Zeit, den Waffeneinsatz zu beenden und anstatt zur Gewalt aufzurufen, sollten die internationalen Mächte sich für den Frieden einsetzen."
Patriarch Gregor III. Laham, der im Rahmen seiner Syrien-Reise am Sonntag, 25. August, drei Bischöfe geweiht hatte, beschrieb die Lage in seinem Land als "tragisch". Wie der Patriarch erklärte, seien 450.000 syrische Christen - beinahe ein Drittel aller Christen im Land - entweder Binnenflüchtlinge oder ins Ausland geflüchtet.

Darüber hinaus wies er auf die Probleme in Damaskus hin, dem bisherigen Zufluchtsort für Christen und andere Flüchtlinge aus Homs und anderen Gebieten im Norden der Hauptstadt, die unter besonders schweren Akten der Gewalt zu leiden haben.

Und der Patriarch berichtete, dass am Nachmittag des 27. August, kurz nachdem er das Land verlassen hatte, zwei Bomben über der Altstadt von Damaskus abgeworfen wurden. In beiden Fällen ganz in der Nähe des Amtssitzes des Patriarchats der melkitisch-katholischen Kirche.
Ein Sprengkörper fiel auf ein nur 10 m vom Patriarchat entferntes Pfadfinderzentrum. Zwei unbeteiligte Passanten kamen ums Leben, Kinder wurden nicht verletzt.

Der Patriarch: "Wir wissen nicht, ob die Attentäter auf die Kirchen zielen. Es könnte sein, dass wir angegriffen werden, weil in der Nähe eine Militärbasis ist." "Die Extremisten wollen Hass zwischen den Christen und den verschiedenen muslimischen Glaubensbewegungen schüren."

Patriarch Gregor III. Laham wies auf die Arbeit einer Ende 2011 ins Leben gerufenen Hilfseinrichtung des melkitisch-katholischen Patriarchats hin. Sie versorgt heute 2.800 vertriebenen Familien mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Hilfsleistungen. "Die Straße von Beirut nach Damaskus ist normalerweise sicher, aber wenn man erst einmal in Damaskus ist, wird es sehr schwierig. In Damaskus kann man jederzeit von einer Bombe getroffen werden."

Erneut rief der Patriarch zum Gebet auf und erklärte: "Wir sind froh, dass unser Volk auf diese Situation mit dem Gebet antwortet. Während der gesamten Krisenzeit sind unsere Kirchen fast bis zum letzten Platz gefüllt." "Die Menschen spüren, dass Gott trotz aller Probleme Wunder für sie bewirkt - vielen wurde das Leben geschenkt."

"Es herrscht eine Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung. Die Menschen wissen nicht, wie ihre Zukunft aussehen wird. Sie machen sich große Sorgen um ihre Kinder und um verletzliche Menschen - auch behinderte Menschen."

"Die Menschen haben Angst, aber trotzdem sind sie stark in ihrem Glauben."
___________________________________

KIRCHE IN NOT ist ein internationales katholisches Hilfswerk. Das Werk leistet weltweit geistliche und materielle Hilfe für Christen,
die wegen ihres Glaubens bedroht oder verfolgt werden.

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Foto Gregor III. Laham, Patriarch der melkitisch-katholischen Kirche © KIRCHE IN NOT


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