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Reiche Kirche – alte Kirche – Kirche ohne Leben

11. Juni 2013 in Aktuelles, 26 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Armut und Lobpreis des Herrn sind die Zeichen des wahren Jüngers Jesu und seines Zeugnisses. Die Kirche darf keine NGO werden, sonst fehlt ihr das Leben. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Eine Kirche, die reich ist, ist eine Kirche, die altert. Das Evangelium muss immer in Einfachheit und unentgeltlich verkündet werden. In der Kirche bewahrt das Zeugnis von der Armut davor, reine Organisatoren von Werken zu werden. Wenn man die Kirche „reich“ machen will, altert sie und hat kein Leben mehr. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Festtag des heiligen Barnabas.

Am Gottesdienst in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ nahm eine Gruppe von Priestern und Mitarbeitern der Kongregation für die Glaubenslehre teil. Es konzelebrierte unter anderen der Präfekt des Dikasteriums, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller.

„Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel“: der Papst ging von dieser Mahnung Jesu im heutigen Evangelium (Mt 10,7-13) an die Apostel aus, die er aufforderte, das Reich Gottes zu verkünden. Der Herr wolle, dass diese Verkündigung in Einfachheit geschehe, in jener Einfachheit, „die der Kraft des Wortes Gottes ihren Platz lässt“. Wenn die Apostel kein Vertrauen in das Wort Gottes gehabt hätten, „so hätten sie vielleicht etwas anderes getan“.

Franziskus verwies auf das Schlüsselwort im Auftrag Jesu an seine Jünger: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“. Alles sei Gnade, „und wenn wir auf eine Weise handeln wollen, bei der die Gnade etwas beiseite gelassen wird, dann hat das Evangelium keine Kraft“.


„Die Verkündigung des Evangeliums entsteht aus der Unentgeltlichkeit“, so der Papst, „aus dem Staunen über das Heil, das kommt, und was ich umsonst empfangen habe, muss ich umsonst geben. Und am Anfang waren sie so, diese da. Der heilige Petrus hatte kein Konto auf der Bank, und als er die Steuern entrichten sollte, hat ihn der Herr ans Meer geschickt, um einen Fisch zu fischen und ein Geldstück in diesem Fisch zu finden, um damit zu bezahlen. Als Philippus auf den Wirtschaftsminister der Königin Kandake getroffen ist (vgl. Apg 8,27ff), hat er nicht gedacht: ‚Ah, gut, schaffen wir eine Organisation zur Unterstützung des Evangeliums’... Nein! Er hat keinen ‚Handel’ mit ihm abgeschlossen: er hat verkündigt, getauft, und ist dann weitergezogen“.

Das Reich Gottes „ist ein unentgeltliches Geschenk“. Der Papst betonte, dass diese Haltung seit den Anfängen der christlichen Gemeinde der Versuchung ausgesetzt gewesen sei: „Es ist da die Versuchung gegeben, die Kraft anderswo zu suchen, nicht in der Unentgeltlichkeit, während dagegen unsere Kraft die Unentgeltlichkeit des Evangeliums ist“. In der Kirche habe es immer diese Versuchung gegeben, was ein wenig Verwirrung schaffe, da die Verkündigung so ein Proselytismus zu sein scheine, „und diese Straße darf man nicht beschreiten“. Der Herr habe uns aufgefordert, zu verkündigen und keinen Proselytismus zu betreiben.

Franziskus zitierte ein Wort Benedikts XVI. und unterstrich, dass die Kirche nicht durch Proselytismus wachse, sondern durch Anziehung. Diese Anziehung komme aus dem Zeugnis jener, die aus der Unentgeltlichkeit heraus die Unentgeltlichkeit des Heils verkünden.

„Alle ist Gnade“, so der Papst: „Alles. Und was sind die Zeichen dafür, dass ein Apostel die Unentgeltlichkeit lebt? Es gibt da viele, aber ich unterstreiche nur zwei. Erstens: die Armut. Die Verkündigung des Evangeliums muss die Straße der Armut beschreiten. Das Zeugnis dieser Armut: ich habe keine Reichtümer, mein Reichtum besteht allein in dem Geschenk, das ich empfangen habe, in Gott. Diese Unentgeltlichkeit: das ist unser Reichtum! Und diese Armut bewahrt uns davor, zu Organisatoren, zu Unternehmern zu werden... Die Werke der Kirche müssen vorangebracht werden, und einige sind komplexer; doch mit einem Sinn der Armut, nicht mit einem Sinn für Investitionen oder dem eines Unternehmers, nicht?“

Erneut betonte Franziskus: „Die Kirche ist keine NGO: sie ist etwas anderes, wichtigeres, und sie entsteht aus dieser Unentgeltlichkeit, die empfangen und verkündigt wird“. Die Armut „ist ein Zeichen dieser Unentgeltlichkeit“.

Das zweite Zeichen bestehe in der Fähigkeit zu loben: „Wenn ein Apostel nicht diese Unentgeltlichkeit lebt, verliert er die Fähigkeit, den Herrn zu loben“. Der Lobpreis des Herrn „ist im Wesentlichen unentgeltlich, er ist ein unentgeltliches Gebet: wir ‚bitten’ nicht, wir ‚preisen’ nur“.

„Das sind die beiden Zeichen für die Tatsache, dass ein Apostel diese Unentgeltlichkeit lebt“, so der Papst abschließend: „die Armut und die Fähigkeit, den Herrn zu lobpreisen. Und wenn wir Apostel finden, die eine reiche Kirche und eine Kirche ohne die Unentgeltlichkeit des Lobpreises machen wollen, altert die Kirche, dann wird die Kirche zu einer NGO, dann hat die Kirche kein Leben. Bitten wir heute den Herrn um die Gnade, diese Unentgeltlichkeit zu erkennen: ‚Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben’. Diese Unentgeltlichkeit zu erkennen, jenes Geschenk Gottes. Und dass auch wir bei der Verkündigung des Evangeliums mit dieser Unentgeltlichkeit vorangehen“.

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Lesermeinungen

 frajo 12. Juni 2013 

Liebe Ester,

Sie haben mit Ihrem Wort von der Unabhängigkeit bestimmt recht; da ist nichts dagegen anzuführen. In unserer Welt. Wir aber haben den Herrn und seine Zusage, daß ER für uns sorgt. "... ihr Kleingläubigen". Auch steht das Wort Jesu wie ein Fels, daß eher ein Kamel durch ein Nadelör geht als daß ein Reicher in den Himmel kommt. Die dt. Kirche ist weit und breit die reichste. Sie wollen doch nicht meinen wollen, das Wort Jesu gilt für die dt. Kirche nicht. Ich würde sogar sagen, daß das erste Gebot auf diese Kirche anzuwenden ist: Du sollst keine fremden Götter neben mir haben. Geld, Bedeutung, ... Ein Armer hofft auf Gott, ein reicher braucht ihn nicht mehr. Das ist die Realität; diese gilt für den Einzelnen wie auch für die Körperschaft insgesamt. lg


4
 
 Ester 12. Juni 2013 
 

Die Sache ist doch wohl die, das

immer und auch in der Kirche (leider) gilt "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".
Aktuell kann man in D noch sagen, dass die Kirche das nicht nötig hat, eben weil sie finanziell unabhängig ist.
Fällt die Kirchensteuer, dann ist die Kirche von Wohl und Wehe des Staates abhängig. Letzteres ist selbst in christlicheren Zeiten nicht gerade problemlos gewesen (Stichwort Cäsaropaparismus und Investiturstreit u.a.).
In den unchristlichen Zeiten, die auf uns zukommen ist die Abhängigkeit der Kirche eine Katastrophe, insbesondere, da die Gläubigen je nun ich sag ja immer "Die frühen Christen gaben ihr Leben für den Glauben, wir weigern uns aus Glaubensgründen ein ungeplantes Kind anzunehmen"


2
 
 paxetbonum2 12. Juni 2013 
 

@Wiederkunft

Wieso sagen dann Bischöfe selbst, dass die Kirche auch ohne die Kirchensteuer finanziell überleben könne, die werden es wohl wissen, oder?


3
 
 Wiederkunft 12. Juni 2013 
 

Österreich

@Carl eugen Unsere Priester in Österreich leben nicht vom Staat, sondern die Kirchensteuer wird von der Kirche selbst eingehoben! Natürlich kann man nachdenken ob ein anderes System nicht günstiger wäre. Und natürlich wenn es genug Wohltäter gäbe, könnte man das ganze auch ohne Kirchensteuer finanzieren. Und natürlich gehören viele unnötige Dinge aus diesem System entfernt. Im Land Österreich müssen Jetzt schon durch viele freiwilligen Spender, durch Bund ,Länder und Gemeinden die Mittel aufgebracht werden, um diese schönen Kirchen und Klöster zu renovieren. Die Kirche schafft das trotz Kirchensteuer alleine nicht mehr. Wir spenden in unseren Pfarren den sogenannten " Petersschilling" nach Rom, wir spenden für die Heiligen Stätten in Jerusalem. Wenn die Kirche so reich ist warum machen wir es dann? Aber vielleicht ist das in Deutschland alles anders.


1
 
 paxetbonum2 12. Juni 2013 
 

Bischöfe haben doch schon lange nichts mehr zu sagen

Diözesen haben eigene Gesetze und sind doch nur mehr Bauherren und Verwaltung von Kirchensteuerzahlern. Was der Bischof erzählt ist nicht mehr wichtig. Das sind nur mehr Konglomerate verschiedener Wirtschaftsbetriebe die in der Summe sich schon längst selbst erhalten können und auch so agieren.


3
 
 carl eugen 12. Juni 2013 

Werte @Ester!

Ich kann Ihnen bei uns in Württemberg ein paar herrliche Kirchen zeigen, vor allem in Oberschwaben, da möchte man das Heulen anfangen, wenn man sieht, wie man sie sich selbst überlässt. Und das bei Steuereinnahmen von 5 Milliarden Euro letztes Jahr. Die Kirchensteuer muss fallen! Anders kann man unsere Bischöfe nicht dazu bringen, dass sie sich wieder für den Glauben einsetzten. Ein Bischof muss ein Mann Gottes sein und kein Staatsbeamter! Alles Gute!


6
 
 Ester 12. Juni 2013 
 

Lieber Carl EUgen

gehen Sie nach Frankreich, dort verkommen wunderschöne Kirchen!


0
 
 carl eugen 11. Juni 2013 

Sehr geehrte/r Wiederkunft!

Es stimmt natürlich, dass man dafür Sorge tragen muss, das Kirchen und Kathedralen Instand gehalten werden und Priester und Bischöfe versorgt werden. Aber ist dafür wirklich eine Zwangssteuer nötig? Ich sage entschieden NEIN! In jedem Land der Welt ausserhalb des deutschen Sprachraums ist die Kirche frei von staatlichen Almosen, und sie blüht und gedeit. Auch haben die Kleriker dort genug zu Essen und ein Dach über dem Kopf und die Kirchen sind renoviert! Aber was noch viel wichtiger ist: Sie ist frei von politischem Reglement! Bei uns im deutschsprachigen Raum sind ja unsere Kleriker ja leider so eine Art zweitrangige Beamte. Sie leben auf Kosten des Staates und das ist äusserst schädlich für die Kirche. Sie kennen ja sicher das Sprichwort:" Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!" Und genau das ist das Problem der deutschen Kirche! Sie ist einfach zu abhängig. Ich empfehle Ihnen das neue Buch von Manfred Lütz und Kardinal Cordes. Es ist ein wahrer Augenöffner! Gottes Segen für Sie!


3
 
 Ester 11. Juni 2013 
 

@ Marienzweig

Ich seh schon, dass wie Bischof Dyba zu sagen pflegte, heutzutage Leute an der Kirche leiden die von selbiger Kirche 4stellige Gehälter beziehen.
Ich erinnere aber an den Zirkus den es gegeben hat, als Bischof Marx damals in Trier (ist also schon länger her), versucht hat, sich von der Caritas zu trennen, indem er versuchte das umzusetzen, was Manfred Lütz hier neulich so formuliert hat "Niemand braucht eine katholische Herzoperation".
Die Kirche ist immer noch der 2. größte Arbeitgeber in D.
Man stelle sich das Geschrei vor, wenn die armgewordene Kirche die alle entlassen muss.
Fakt ist schon, dass da ne Menge Leute arbeiten die eben nicht besonders gläubig sind, nur, ob die das (gläubig) werden wenn sie ihren Job verlieren wage ich zu bezweifeln


2
 
 Wiederkunft 11. Juni 2013 
 

Kirchensteuer

@TextklarKana Tut mir leid ich bleibe dabei!Ich habe meinen Artikel nicht kritisch gemeint. Ich habe einfach weiter gedacht was wäre, wenn es keine Kirchensteuer gäbe.Bei uns in Österreich wird die Kirchensteuer für die Gehälter der Priester, für die Verwaltung und für die Erhaltung der Gebäude verwendet. Ich denke der Staat ist sehr wohl Nutznießer dieser wunderschönen Kirchen und Klöster, die nicht weg zu denken sind im Urlaubsland Österreich.Für mich ist es auch selbstverständlich, das ein Priester etwas zum Essen ,zum Wohnen, zum anziehen, ein Auto usw.....braucht, und das das jemand finanzieren muß! Nicht nur wenn er "Die entsprechenden seelsorglichen Leistungen erbringt".Das setzt man ohnehin voraus, dennoch ist der Priester mehr!! Ich finde die Gedanken über eine arme Kirche von Papst Franziskus revolutionär und meinte das mit der Kirchenreform natürlich positiv und nicht hämisch!


9
 
 mariaelvira 11. Juni 2013 
 

Reiche Kirche- alte Kirche......

Jeus hat gesagt, umsonst habt ihr empfangen und umsonst sollt ihr geben. Es geht dem Herrn doch nicht um Geld, sondern um die Verkündigung der Frohen Botschaft, dh. um das Evangelium.
In der Ewigkeit wir es nicht mehr so sein, dass Menschen Reichtum und Geld für so wichtig nehmen wie Götzen.
Nein, da geht es um die Liebe zu Gott und untereinander. Alles, wirklich alles haben wir von Gott umsonst empfangen und das sollen wir weitergeben.


6
 
 TextklarKANA 11. Juni 2013 
 

Das Evangelium muss immer in Einfachheit und unentgeltlich verkündet werden.

@ Wiederkunft
Könnte es sein,dass Sie d.Worte v.Papst Franziskus nur oberflächlich gelesen haben o. wollen Sie ihn etwa gar nicht verstehen? Auch wenn die Kirchensteuer fallen muss, was dem Verständnis der christlichen Urlehre entspräche,muss d.Staat um des Fremdenverkehrs Willen noch lange keine Kirchengebäude erhal- ten u.sanieren.Ebenso müssen Gläubige keine Priester finanziern, es sei denn sie tun es bei entsprech. Seelsorge-leistung ihres Priesters aus freien, ungezwungenen Erwägung als Anerkennungs-geschenk.So könnten m.E. viele d. heutigen Salonkleriker gar nicht leben, weil Ihnen die Ideen fehlen u.ihr Ver- ständnis für die christlichen Werte des "Jesus der Christus" gänzlich fern u. inakzeptabel sind.Die Kirche sollte so reich u.so arm sein, wie es "Jesus der Christus" ihr aufgegeben hat.Bischof, Priester u.Diakon zu sein, heißt nach den Worten Christi, Gott u.den Menschen dienen,seine Herde führen u. weiden.Das gilt m.E.auch für Ordensangehörige! Jedem nach seiner Intention.


52
 
 veruschka 11. Juni 2013 
 

"Der heilige Petrus hatte kein Konto auf der Bank, und als er die Steuern entrichten sollte, hat ihn der Herr ans Meer geschickt, um einen Fisch zu fischen und ein Geldstück in diesem Fisch zu finden, um damit zu bezahlen." Das klingt weniger nach Kritik an der deutschen Bischofkonferenz, sondern eher sagt die Kritik: Petrus hatte nicht mal genug Geld für die Steuern und ich als Papst sollte sogar eine ganze Bank haben? (Er ist ja juristisch gesehen der Alleininhaber der Vatikanbank, falls Wiki recht hat)


7
 
 Marienzweig 11. Juni 2013 

@Ester

Ich könnte mir vorstellen, dass Papst Franziskus die Art und Weise meint, wie die Kirche mit Reichtum umgeht.
Ob es das Finanzieren des aufgeblähten Kirchenapparats ist, das Horten der Gelder auf Banken, das Studieren der Bilanzen oder z.B. die Weiterführung von "Weltbild", dies alles ist schon kritikwürdig.
Angestellte, auch in den oberen Etagen, der Dekanate, Regionalstellen und Ordinarien, die ich "Büro-Katholiken" nennen möchte, die satt und selbstgewiss ihren Job machen.
Papst Franziskus meint sicher nicht die Art von Reichtum, mit der die Kirche Gutes tut.
Es ist das viele Geld, das Menschen abstößt und gegen die Kirche aufbringt.
Und so sind viele von ihnen nicht fähig oder willens, zu sehen, was Kirche in Wirklichkeit "ist".


7
 
 Familienvater 11. Juni 2013 
 

@Selene

Der Text der Predigt ist etwas unklar. Ich verstehe Papst dahingehend, dass er sagen möchte, dass Reichtum und reiche kirchliche Institutionen der Verkündigung des Evangelium in Wege stehen können. Und dem ist doch absolut zuzustimmen. (Ich glaube nicht, dass er sagen möchte, dass Eigentum per se schlecht wäre, das wäre ja absurd.) Es ist doch wahr, dass eine reiche Kirche zwar viel für die Armen tun kann, aber oftmals wenig Überzeugungs- und Ausstrahlungskraft besitzt und träge wird.


7
 
 Sterblicher 11. Juni 2013 
 

Franziskus säht die Saat der Zukunft!

Man kann nicht erwarten, dass sie heute oder morgen schon aufgeht. Benedikt hat den Boden bestellt. Die Saat ist nun eingebracht. Seid froh und glücklich, dass uns der Herr diese wunderbaren Päpste geschickt hat. Wir wollen ihn um noch etwas bitten: Güte und Geduld.
Man kann komplexe Strukturen nicht von heute auf morgen umkrempeln. Da sind zu viele Abhängigkeiten, hängen zu viele Schicksale dran.
Ich denke, dass die deutschen Bischöfe sehr wohl spüren, dass die Zeit der institutionalisierten und verweltlichten Kirche zu Ende geht. Die Strukturen auf wenig verletzende Weise umzubauen, braucht Behutsamkeit. Die Kirche muss sich auf lange Sicht aus den staatlich gegängelten Sozialsystemen zurück ziehen und neue Strukturen aufbauen, die auf dem reinen Ehrenamt basieren. So werden auch die Priester von den zunehmend unwürdige Verwaltungsaufgaben befreit. Das ist revolutionär, kein Zweifel. Die katholische Kirche Deutschlands steht vor einer großen Wende.


7
 
 Victor 11. Juni 2013 
 

Die langen Gesichter

von Herrn Erzbischof Zollitsch und anderen möchte ich jetzt gar nicht sehen.
Ein déjà vu- Erlebnis, denn inhaltlich dasselbe war bereits von Papst Benedikt XVI. zu hören.
Es ist das alles einfach nur "interessant".
Vielleicht hat der Herr EB Zollitsch irgendwann noch die Gelegenheit, dem Papst Franziskus die Vorzüge des deutschen Zwangskirchensteuersystems zu erklären.
An die deutschen Bischöfe und Priester würde ich gerne einen Appell richten: Schreibt Euch die ins Herz gehenden Worte von Papst Franziskus hinter die Ohren und handelt danach!


10
 
 Familienvater 11. Juni 2013 
 

NGO

Das sind in der Tat revolutionäre Worte. Bei uns in Tschechien sind vor kurzem nach jahrelangem hin und her massive Restitutionen kirchlichen Eigentums verabschiedet worden. Bislang war die Kirche finanziell völlig vom Staat abhängig (eine Kirchensteuer gibt es nicht, Geistliche werden aus allgemeien Steuern bezahlt, wobei das durchschnittliche Pfarrergehalt bei staatlichen Gehältern ganz unten liegt: bei etwa 650 Euro Brutto im Monat) Ziel der Restitutionen ist es, die Kirche vom Staat künftig unabhängig zu machen. Obwohl ich die Argumente für diese Entscheidung verstehe und nachvollziehen kann, habe ich grosse Angst, dass dadurch die Kirche in meinem Land eben zu jener NGO verkommen könnte, die Papst Franziskus so sehr kritisiert, zu einer Kirche eben, die sich mehr um die Bewahrung und Verwaltung ihres Eigentums kümmert als um die Verkündigung des Evangeliums. Hoffentlich sind meine Befürchtungen unbegründet.


3
 
 Sternenklar 11. Juni 2013 

Gott oder Mammon?

Es ist eigentlich ganz einfach: Benutzt man das Vermögen um andren zu dienen / helfen z. B. den Zins davon, ist es sicher gut und christlich. Wenn aber das Geld nur gehortet wird und man die Not des nächsten um des Geldes willen ignoriert, dann ist das Geld Gott. Das ist Götzendienst! Ich vermute, dass das Vermögen des Vatikans dazu dient, die notwendigen Angestellten zu entlohnen und auch den nötigen Unterhalt der Gebäude und des States zu finanzieren. Ich hab noch nie gehört, dass im Vatikan große Löhne ausbezahlt werden. Also lassen wir mal die Vatikanbank aus dem Spiel.


2
 
 Selene 11. Juni 2013 
 

Bank

Dann müsste zu allererst die Vatikanbank aufgelöst werden.

Und was ist mit dem sonstigen Vermögen des Vatikans?

Ich liebe und verehre Papst Franziskus aber hier sollte er überlegen, ob er nicht im Glashaus sitzt.

Nicht er persönlich als Mensch, aber als Papst.

Und eine gänzlich materiell arme Kirche kann auch die Armen, die es auch bei uns gibt, nicht mehr unterstützen.


4
 
 Wiederkunft 11. Juni 2013 
 

Arme Kirche

Diese Gedanken sind revolutionär!Eine reiche Kirche altert! Einfach revolutionär. Nach diesen Aussagen müsste die Kirchensteuer fallen. Wie würden die Menschen auf diese Kirche reagieren, wenn sie morgen keine Steuer mehr zahlen müssten? Wenn die Leute durch Freiwilligkeit einen Priester finanzieren müssten? Wenn der Staat die Kirchengebäude erhalten müsste, damit der Fremdenverkehr darunter nicht leidet. Der Name Franziskus ist nicht nur Name unseres Papstes er ist Programm. Doch bleibt die Frage, wie arm kann eine Kirche sein um dann noch eine Kirche für die Armen zu sein. Wenn es mir finanziell gut geht, gebe ich auch gerne großzügige Spenden. Geht es mir selber nicht gut, kann ich fast nichts hergeben. Und von einer gerechten Verteilung der Güter dieser Welt sind wir noch weit entfernt. Aber irgendwie sehr anziehend der Gedanke von der armen Kirche. Wird das die Kirchenreform?


5
 
 Ester 11. Juni 2013 
 

Steht im Widerspruch zu Paulus

"Ihr seid an allem reich geworden" (1 Kor 1,5).
Mir geht das langsam auf den Wecker mit dieser Betonung der Armut. Es steht jedem frei alles bis auf den Harz IV Satz zu spenden, aber Jesus sieht das nicht so.
Er fordert machen die er ruft (z.B den reichen Jüngling auf, alles zu verkaufen) aber mir war bislang unklar, das das für alle gälte.
Ich hielt es bislang mit R. Guardini, der in Bezug áuf Franz von Assisis sagt "Christliche Armut wächst auf christlichem Besitzen" und erinnere an die Stelle mit dem Nardenöl.
Wenn ich als Habenichts unter Habenichtsen lebe, so mag ich mir dabei gut vorkommen, helfen tu ich denen aber damit nicht. Und viele von denen die unter den Armen leben kommen immer wieder zu den Reichen und bitten um Spenden.
Außerdem gab es bereits den Armutsstreit im MA und da wurde festgestellt verbindliche Armut ist nicht für alle Christen verpflichtend.


11
 
 JivaD 11. Juni 2013 
 

Auf den Punkt gebracht.

"Reiche Kirche - alternde Kirche - Kirche ohne Leben."
Der Satz hat für mich was Prophetisches. Ich hoffe das wird von den dt. kirchensteueralimentierten Funktionären mal verinnerlicht, reflektiert und umgesetzt.
Ich hoffe drauf!


5
 
 Dottrina 11. Juni 2013 
 

Beim Lesen dieser Franziskus-Perle

schoß mir genau das durch den Kopf, was @carl eugen angesprochen hat. Die Entweltlichung, die Papst Benedikt angemahnt hat, die viel zu aufgeblähten kirchlichen Apparate - da arbeitet der Vatikan mit seinen vergleichsweise wenigen Mitarbeitern, die auch nicht so gut bezahlt sind wie hierzulande, wesentlich effektiver.


7
 
 Kathole 11. Juni 2013 
 

Unentgeltlichkeit und Armut bewahren vor Organisatoren- u. Unternehmertum - Reaktionen aus Freiburg?

ZITAT: "Diese Unentgeltlichkeit: das ist unser Reichtum! Und diese Armut bewahrt uns davor, zu Organisatoren, zu Unternehmern zu werden"

Wie wird man diese Worte in Freiburg und ganz DBK-Land nun weginterpretieren? Vielleicht so wie die Freiburger Entweltlichungsrede von Benedikt XVI.?

Das hieße also, diese Papstworte wären möglicherweise an die Kirche im Kongo und im Vatikan gerichtet, keinesfalls aber an die deutschen Bischöfe und den deutschen Klerus, deren Gehälter das 6 bis 11-fache der Gehälter ihrer spanischen Mitbrüder betragen?

Und die Worte von Papst Franziskus betreffen auch auf keinen Fall das deutsche Kirchensteuersystem und die Staatsdotationen, die zusammen diesen Reichtum und diese finanzielle Sicherheit --auch ganz ohne Gottvertrauen-- erst ermöglichen, insbesondere dank Androhung von Sakramentenentzug bei Steueraustritt und mit Unterstützung staatlicher Stellen bei der Steuereintreibung?

Wie steht es um das Weltbild-Unternehmertum der deutschen Bischöfe?


14
 
 carl eugen 11. Juni 2013 

Ja, meine liebe DBK!

Lest euch diese Predigt sorgfälltig durch! Da wird euch Angst und Bange, was? Papst Benedikt habt ihr ja ins Leere laufen lassen. Mal sehen, ob euch das bei Papst Franziskus auch gelingen wird.


10
 

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