Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  2. Das Leben des Menschen ist schutzwürdig oder doch nicht?
  3. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?
  4. Erzdiözese Wien: Lediglich 7,5 Prozent der Kirchenmitglieder besuchen die Hl. Messe
  5. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  6. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  7. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  8. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  9. Erzbistum Hamburg verliert 2023 Millionen Euro durch Mitgliederschwund
  10. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  11. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  12. ,Besorgniserregend': Neue Studie über muslimische Schüler
  13. Kardinal Parolin: Es wird keine Kehrtwende in der Kirche geben
  14. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  15. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!

Benedikt XVI. und das Konzil

18. Februar 2013 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Modernist oder beinharter „Konservativer”? Sichtbar geworden ist: Die Fruchtlosigkeit einer Entgegensetzung. Von Armin Schwibach


Rom(kath.net/as) Am 11. Oktober 2012 hat das Jahr des Glaubens mit einer feierlichen heiligen Messe auf dem Petersplatz begonnen. Papst Benedikt XVI. hat dieses besondere Jahr zur Vertiefung und Gründung des Glaubens in den Rahmen des fünfzigsten Jahrestages des II. Vatikanischen Konzils gestellt. Auf das Datum des 11. Oktobers 2012 fiel auch das zwanzigjährige Jubiläum der Veröffentlichung des Katechismus der Katholischen Kirche. Dabei handelt es sich um einen Text, den Papst Johannes Paul II. mit dem Ziel promulgierte, allen Gläubigen die Kraft und die Schönheit des Glaubens vor Augen zu führen. Zu jenem Anlass hatte der Papst erklärt: „Als vollständige und umfassende Darstellung der katholischen Wahrheit, der ‚doctrina tam de fide quam de moribus’, die immer und für alle gültig ist, ermöglicht es der Katechismus durch seine wesentlichen und grundlegenden Inhalte, all das, was die Kirche glaubt, feiert, lebt und betet, auf positive und sachliche Art und Weise zu erkennen und zu vertiefen. Durch die unverfälschte und systematische Darlegung der katholischen Lehre führt der Katechismus, trotz seines zusammenfassenden Charakters (‚non omnia sed totum’), jeden der Inhalte der Katechese zu seinem vitalen Mittelpunkt zurück, nämlich zu Christus, dem Herrn.

Der breite Raum, der darin der Bibel, der westlichen und östlichen Kirchentradition, den heiligen Vätern, dem Lehramt und der Hagiographie gegeben wird; die gesicherte Zentralität des reichen Gehalts des christlichen Glaubens; die enge Verbindung der vier Teile, aus denen das Textgerüst besteht und die das enge Verhältnis zwischen ‚lex credendi, lex celebrandi, lex agendi, lex operandi’ herausstellen: Das sind nur einige der Vorzüge dieses Werks, das uns aufs neue ermöglicht, über die Schönheit und den Reichtum der Botschaft Christi zu staunen“. Der Katechismus ist eine authentische Frucht des Konzils, eine sichtbare Frucht, die weit über die Beschwörung eines Konzilsgeistes hinausgeht, erstellt unter der direkten Verantwortung des damaligen Präfekten des Kongregation für die Glaubenslehre sowie einstigen Beraters von Kardinal Frings und späteren „peritus“ während der größten Versammlung der Kirchengeschichte: Joseph Ratzinger.

Jenseits aller negativen oder auch triumphalistisch angelegten Konzilsrhetorik bildet für Benedikt XVI. das II. Vatikanische Konzil mit den Worten seines Vorgängers einen „sicheren Kompass“ (vgl. Novo millennio ineunte, 57), der es dem Schiff der Kirche erlaubt, auf offener See inmitten von Stürmen oder ruhigen und sanften Wellen voranzukommen, um sicher ans Ziel zu gelangen. „Das Konzil“ – es kondensiert sich in den von ihm produzierten Dokumenten. Daher fordert das Papst dazu auf, zum Buchstaben dieser Dokumente zurückzukommen. Diese Dokumente müssen für Benedikt XVI. von der Menge von Publikationen befreit werden, die sie häufig eher verdeckt haben als sie bekannt zu machen (vgl. Katechese zur Generalaudienz vom 10. Oktober 2012).

Benedikt XVI. spricht nicht nur als Papst, sondern in Erinnerung an jenen jungen und begeisterten Theologen, der an jenem „glanzvollen Tag“ im Oktober 1962 beim feierlichen Einzug von weit über 2000 Konzilsvätern dabei war und in einem eigenen Beitrag für den Sonderband der vatikanischen Zeitung „L’Osservatore Romano“ zum Konzilsjubiläum schreibt: „Dies war ein Augenblick einer außerordentlichen Erwartung. Großes musste geschehen“. War es bei früheren Konzilien um bestimmte Probleme der Lehre oder Disziplin gegangen, so hatte Johannes XXIII. „sein“ Konzil aus anderen Gründen einberufen. Weder musste sich die Kirche mit besonderen Glaubensirrtümern beschäftigen, die es zu korrigieren oder zu verurteilen galt, noch waren bestimmte Lehr- oder Disziplinarfragen zu klären, wie Benedikt am 10. Oktober 2012 erläuterte: der Glaube sollte auf eine „erneuerte“, nachdrücklichere Weise sprechen, wobei jedoch seine immerwährenden Inhalte ohne Zugeständnisse oder Kompromisse beibehalten werden sollten. Dieses vertiefte Nachdenken über den Glauben „sollte auf neue Weise die Beziehung zwischen der Kirche und der Neuzeit, zwischen dem Christentum und gewissen wesentlichen Elementen des modernen Denkens umreißen, nicht, um sich diesen anzupassen, sondern um dieser unserer Welt, die dazu neigt, sich von Gott zu entfernen, den Anspruch des Evangeliums in seiner ganzen Größe und Klarheit zu zeigen“.


„Aggiornamento“ war das dieses Bewusstsein zusammenfassende Wort, das „Wieder-auf –den-Tag-bringen“. Dem von Johannes XXIII. geprägten Begriff entspricht für Benedikt XVI. das Bewusstsein, dass das Christentum „nicht als ‚etwas der Vergangenheit Zugehöriges’ gesehen werden darf; ebenso wenig darf es mit einem fortwährend ‚rückwärtsgewandten’ Blick gelebt werden, denn: Jesus ist heute, morgen, in Ewigkeit“ (12. Oktober 2012). Wie Benedikt XVI. bereits in seiner Weihnachtsansprache an die Römische Kurien im Jahr 2005 erklärt hatte, bedeutet die Rede vom „aggiornamento“ in dieser Hinsicht keinen Bruch mit der Tradition. Vielmehr bringt es die beständige Vitalität der Tradition zum Ausdruck. „Aggiornamento“ bedeutet für den Papst nicht, den Glauben zurückzuschneiden und ihn auf die Moden der Zeit herunterzudeklinieren, „auf das Maß dessen, was uns gefällt, was der öffentlichen Meinung gefällt“. Im Gegenteil: wie dies die Konzilsväter getan hätten, „müssen wir das Heute, in dem wir leben, zum Maß des christlichen Ereignisses bringen, wir müssen das Heute unserer Zeit in das Heute Gottes bringen“ (12. Oktober 2012).

Für Benedikt XVI. ist klar: die Bezugnahme auf die Dokumente des Konzils „schützt vor den Extremen anachronistischer Nostalgien einerseits und eines Vorauseilens andererseits und erlaubt, die Neuheit in der Kontinuität zu erfassen. Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen. Es hat sich vielmehr darum bemüht dafür zu sorgen, dass derselbe Glaube im Heute weiter gelebt werde, dass er in einer sich verändernden Welt weiterhin ein gelebter Glaube sei. Wir müssen in der Tat dem Heute der Kirche treu sein, nicht dem Gestern oder dem Morgen. Und dieses Heute finden wir gerade in den Konzilsdokumenten, weil sie immer so aktuell sind, wie der Diener Gottes Paul VI. und die Konzilsväter sie verkündet haben, in ihrer Vollständigkeit und in ihrem Zusammenhang, ohne Abstriche und ohne Hinzufügungen“ (Predigt am 11. Oktober 2012).

Und doch: war dies wirklich so? Ist Benedikt XVI. derselbe wie der junge Theologe Joseph Ratzinger, der voll Begeisterung für die Ausarbeitung wesentlicher Texte des Konzils mitverantwortlich gezeichnet hatte? Immer wieder wurde der Theologe und Kardinal Ratzinger in der Vergangenheit mit dem Vorwurf konfrontiert, er habe zunächst radikal-progressistische Positionen vertreten, die er dann im Lauf der Zeit zurückgenommen habe. Vor allem hatte sich gleich zu Beginn des Konzils besonders bei den Teilnehmern aus Nordeuropa Missbehagen darüber breit gemacht, so Kardinal Ratzinger, dass die biblische und patristische Erneuerungsbewegung der Jahrzehnte vor dem Konzil keinen hinreichenden Eingang in die von der Römischen Kurie vorbereiteten Schemata gefunden hatte. Es wurde eine zu große Präsenz scholastischer Theologe und zuwenig pastorales Denken beklagt. Besonders aber gehörte Joseph Ratzinger auch zu jenen, die von der Notwendigkeit einer Reform der Liturgie überzeugt waren, eine Überzeugung, die von vielen geteilt wurde.

Der Text über die heilige Liturgie – der erste des II. Vatikanums – schien der am wenigsten umstrittene zu sein, wie Benedikt XVI, am 26. September 2012 in seiner Katechese zur Generalaudienz erklärte. Indem es mit dem Thema „Liturgie“ begonnen hat, „hat das Konzil den Primat Gottes, seine absolute Priorität ganz deutlich herausgestellt. Gott vor allem: Genau das sagt uns die Entscheidung des Konzils, von der Liturgie auszugehen. Wo der Blick auf Gott nicht entscheidend ist, verliert alles andere seine Ausrichtung. Das grundlegende Kriterium für die Liturgie ist ihre Ausrichtung auf Gott, um so an seinem Werk teilnehmen zu können. Wir können uns jedoch fragen: Was ist dieses Werk Gottes, an dem teilzunehmen wir aufgerufen sind? Die Konzilskonstitution über die heilige Liturgie gibt uns scheinbar eine zweifache Antwort. Denn unter der Nummer 5 sagt sie uns, dass das Werk Gottes sein Wirken in der Geschichte ist, das uns das Heil bringt und das seinen Höhepunkt im Tod und in der Auferstehung Jesu Christi hat; unter Nummer 7 dagegen bezeichnet dieselbe Konstitution die liturgische Feier als das ‚Werk Christi’. In Wirklichkeit sind beide Bedeutungen untrennbar miteinander verknüpft“.

Um zu diesem Ziel zu gelangen, wollte Ratzinger zu Beginn des Konzils im Sinn der liturgischen Erneuerung, die bereits unter Pius XII. begonnen hatte, dass Liturgie „wieder“ der Gottesdienst alles Gläubigen werde, bereinigt von allem Überflüssigen und jenseits des „beengten lateinischen Horizonts“: die „Mauer der Latinität“ sollte aufgebrochen werden. Doch bald erkannte er, dass andere weit über sein Grundanliegen hinausgingen, so dass er sich bereits vor dem Ende des Konzils immer weiter von den Fortschrittstendenzen im Sinn eines herannahenden Konzilsgeistes absetzte. Immer aufgeregter sei der Gemütszustand in der Kirche und bei den Theologen geworden, je weiter das Konzil fortgeschritten sei. Ratzinger konnte die Ansicht nicht teilen, dass es in der Kirche nichts Festes gibt und alles einer revolutionären Revision unterzogen werden muss. Dies führte bei Ratzinger dann zur Feststellung: nicht ich habe mich verändert, sondern die anderen.

Joseph Ratzinger und Benedikt XVI. haben daher nie „das Konzil“ verleugnet oder den Versuch unternommen, die Zeit zurückzudrehen. Weder die Liberalisierung der „Alten Messe“ noch der Aufruf zu einer „Hermeneutik der Reform in Kontinuität“ sind Teil eines Revisionismus, sondern Ausdruck der einen Wahrheit: wesentlich sind nicht nachkonziliare Winde, die das Schiff der Kirche vor sich hertrieben und hertreiben, die Winde eines ungelesenen, aber gern beschworenen „Konzils“. Wesentlich ist die Verankerung allen Handelns in den Texten des Konzils. 50 Jahre später erklärt der Papst hinsichtlich der dogmatischen Konstitution „Gaudium et spes“ über die Kirche in der Welt von heute zur Frage, ob die Kirche in ein positives Verhältnis zur „modernen Welt treten konnte: „Hinter dem verschwommenen Begriff ‚Welt von heute’ steht die Frage des Verhältnisses zur Neuzeit. Um sie zu klären, wäre nötig gewesen, das Wesentliche und Konstitutive für die Neuzeit genauer zu definieren“. Einen großen Teil seines Lehramtes hat Benedikt XVI. daher wie bereits sein Vorgänger genau dieser Problematik gewidmet.

Weder Joseph Ratzinger noch Benedikt XVI. lassen sich in Schablonen wie „rechts“ – „links“, „konservativ“ oder „progressiv“ zwängen. Von Anfang an stand im Mittelpunkt, das Volk Gottes zu seinem Herrn zu bringen, das müde Christentum zu erneuern, es in seine Geschichte zurückzuführen und aus dieser Geschichte heraus das Frische des Neuen sprudeln zu lassen. Dass dabei auch spekulative Sackgassen eingeschlagen werden können, gehört zur Natur der Sache einer wissenschaftlichen theologischen Reflexion. Was zählt, ist jedoch am Schluss die Erkenntnis des großen Zusammenhangs. Eines ist klar: Benedikt XVI., seine Theologie und Lehre können nicht über Polarisierungen hinweg verstanden werden. Eine Entgegenstellung vor polemischem Hintergrund des 35jährigen Theologen, der das Aufregende seiner Zeit wahrgenommen hatte, und des 85jährigen Papstes, der mit den auch dramatischen Folgen des Konzilsereignisses insgesamt konfrontiert ist, ist eine Verzerrung. Sie zeichnet sich dadurch aus, der Größe eines Denkens und eine Lebens nicht gerecht werden zu können – oder zu wollen. Dies gilt für jene, die dem heutigen Papst vorwerfen, er habe sich selbst und seine anfänglichen Positionen verleugnet. Es gilt ebenso für die anderen, die einen Joseph Ratzinger laut einem jüngst veröffentlichten Brief von Karl Rahner an seinen Bruder Hugo bereits während des Konzils gern „als Häretiker“ abgekanzelt hatten, „der die Hölle leugnet“.

Dass gerade die von Benedikt XVI. eingeforderte Hermeneutik der Reform in Kontinuität mit der Tradition sowohl „rechts“ als auch „links“ ein Hindernis für das wahre Verständnis des Konzils erscheint, gehört zu diesem Problemfeld dazu. Sowohl der rechte als auch der linke Rand stellt gegen die vom Papst vorgegebenen Leitlinien eine Diskontinuität fest: des revolutionären nach Vorwärts gerichteten „Aufbruchs im Konzilsgeist“ auf der einen, des radikalen „Bruchs“ mit der Vergangenheit auf der anderen. Beide Extreme treffen sich so. Theologie und Lehramt Benedikts XVI. stehen jenseits dieser Vereinfachungen und bilden so einen festen Boden wahrer Erneuerung der Lebens der Kirche.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Wischy 19. Februar 2013 
 

Und weshalb?

@vonderwiege, Sie bleiben uns leider eine nähere Erklärung schuldig. Wieso würde Ihre nach Ihren Worten so bemerkenswert gläubige Großmutter durch das Lesen der Bibel glaubenabtrünnig geworden? An welcje Aussagen der Bibel denken Sie?


1
 
 Vonderwiege 19. Februar 2013 
 

Auch ohne ständiges Bibellesen katholisch!

Meine Mutter war eine glaubens- und romtreue Katholikin - Zeit ihres langen Lebens. Sie war es trotzdem. Sie betete den Rosenkranz und ging regelmässig in die Hl. Messe. Hätte sie die Bibel gelesen, wärs mit ihrem Glauben bald bachabgegangen!


0
 
 AGNUSS 18. Februar 2013 
 

Korrekturkurs

@Irustdim

Benedikt XVI konnte \"nur\" einen Korrekturkurs einleiten. Der nächste Papst braucht gewaltige spirituelle Kräfte, um die Kurve wiederzukriegen.
Oremus


1
 
 Jurek 18. Februar 2013 
 

@dominique

... und wie erklären Sie sich das vielzitierte Eindringen Satans (\"Rauch des Satans\") in den Vatikan? Wenn der Satan einen Zugang fand, so doch nur deshalb, weil offensichtlich innerhalb der Kurie grundlegegend gesündigt worden ist.


1
 
 Wischy 18. Februar 2013 
 

Erneuerung der Kirche

Ich hörte es von denen,
die dich nur von außen sehen,
dass die Fassade dir zerbröckelt ist,
dass sie nicht mehr den Geist erkennen lässt,
der mächtig alle Steine überwölbte
und kühn zum Bau zusammenschloss.

Ich ging nach draußen
um es anzusehen
(denn drinnen sieht man
deine Außenseite nicht)
und fand bestätigt,
was die andern sagten:
du siehst verfallen und recht rissig aus.

Wo haben wir nur Stein und Mörtel,
um Strebepfeiler, die geborsten,
neu zu richten?
Wir müssen eilen,
denn es ziehen dunkle Wolken auf...

Dein Geist wirkt Wunder nicht,
wo Menschen helfen können.


1
 
 st.michael 18. Februar 2013 
 

Benedikt hat natürlich Recht!

Ja, die Dokumente sind für den Gelehrten und größten lebenden Theologen kein Bruch, womit er sicherlich Recht hat.
Aber Fakt ist doch auch das, sagen wir weitgefasstere Passagen, wie den Missionsbegriff, die Anfänge der Liturgiereform, den Absolutheitsanspruch der RKK, das \"Neue\" Verhältnis zu den anderen Religionen und vieles Andere, sich im Laufe der Zeit verwässert haben und so zu Fehlinterpretationen und Mißbräuchen geführt haben.
Außerdem steckte den kirchenkritischen/modernistischen Kräften immer noch der Anti-Modernisteneid von Pius X in den Knochen.
Das Vat II einfach niederzumachen, ist nicht hilfreich, aber der Rauch Satans ist verstärkt in die Kirche gelassen worden und hat viele heute zu beklagende Verheerungen hinterlassen.


2
 
 dominique 18. Februar 2013 
 

@Marcus - Wo ist der \"Bruch\"?

Einige haben mit der Kontinuität gebrochen - Marcel Lefebvre beispielsweise. DA ist der \"Bruch\", der \"Ab-Bruch\". Und diese unseligen Leute quälen sich selbst und die Kirche.


2
 
 virda99 18. Februar 2013 

@Marcus!! @Irustdim!! @...

\"Es ist eine große Tragik, daß sich der von uns geliebte und geschätzte Papst Benedikt nicht zu einer Klarstellung von Charakter und Verbindlichkeit des II. Vaticanums durchringen konnte\"
...
\"Hoffentlich kann Papst Benedikt noch zum Schluß seines Pontifikates definitive Klärungen geben\"

Stellt euch das mal vor!!
der von euch geliebte und geschätzte Papst Benedikt hat das tatsächlich gemacht:

http://www.kathtube.com/player.php?id=30255

Halleluja!!


2
 
 Marcus 18. Februar 2013 
 

@Irustdim: Danke für die Rückmeldung. Ja, wo ein Bruch IST, dort muß man

den Bruch auch feststellen.

Es ist eine große Tragik, daß sich der von uns geliebte und geschätzte Papst Benedikt nicht zu einer Klarstellung von Charakter und Verbindlichkeit des II. Vaticanums durchringen konnte.

Man kann nicht die Quadratur des Kreises herstellen, indem man einfach eine \"Kontinuität\" zwischen beiden annimmt.
Das II. Vat. hat - ob man das nun akzeptiert oder nicht - eine gewaltige Apostasie ausgelöst. Unzählige Gläubige sind dadurch zu Fall gekommen. Die Freimaurer haben jubiliert.

Hoffentlich kann Papst Benedikt noch zum Schluß seines Pontifikates definitive Klärungen geben.


4
 
 Irustdim 18. Februar 2013 
 

@Marcus

Ich bin voll Ihrer Meinung. Je mehr lese und je mehr beobachte, sowohl hierzulande (Österreich) als auch in meinem Heimat Argentinien, desto größer ist die Überzeugung in mir geworden, dass das Konzil faktisch eine Katastrophe war und ist. Die Realität zeigt uns klar: wir sind Zeugen von der allergrößten Apostasie in der Geschichte der Kirche nicht nur in Europa sondern auch Weltweit. Wir sind zeugen von einem (scheinbar nicht zu stoppen) triumphalen Aufmarsch der Modernismus im Klerus, Hierarchie und Gottesvolk. Beide Katastrophen entfalteten sich klarerweise nach Abschluss des Konzils: Zuvor waren im Keim, fast tot; danach wurden wiederbelebt und wuchsen (bist heute) wirklich kräftig.


2
 
 placeat tibi 18. Februar 2013 
 

Danke, Armin Schwibach!

Es ist sehr wohltuend, wenn ein diese komplexen Dinge verstehender Mensch dies auch kompetent sprachlich aufschließen kann, besonders im jetzigen Geschnatter der engstirnigen Etikettenaufkleber aller Couleur.


7
 
 Quirinusdecem 18. Februar 2013 
 

Es kann nur die Kontinuität gebeb.....

Nehmen wir, als Beispiel, den Dekalog:

Jesus ist gekommen und hat gesagt, er wird nicht einen Deut vom Gesetz nehmen.
Das heißt, er lebte und verkündete in Kontinuität der Geschichte seines Glaubens, des Judentums, des ersten Bundes.
Auch der neue und ewige beim letzten Abendmahl geschlossen und durchChristi Tod besiegelten Bund lebt in Kontinuität zum Dekalog. Er hat ihn nicht ausgehebelt oder relativiert.

Das zweite Vatikanum als Bruch zu dieser hier als Beispiel aufgeführten Kontinuität zu betrachten oder sich gar zum Bruch legitimiert zu fühlen, ist meine Ansicht nach deutlich anmaßend, freundlich ausgedrückt.
Und jetz frage hier bitte keiner, was der mögliche Bruch der Hermeneutik mit dem Bruch des Dekaloges zu tun haben könnte.......


5
 
 dominique 18. Februar 2013 
 

@Marcus - endgültig gescheitert?

Hindert mich Vatican II, Bibelworten in ihrer immer neuen Aussagekraft zu begegnen? Auf der anderen Seite ist es wahr, dass die Kirche (ihre Diskurse über die Welt, die sie sich selbst und der Welt entgegenhält) noch längst nicht auf der Höhe der \"Neuzeit\" ist. Was bringt es mir, dem Christen, der Kirche, die Welt für einen Ozean der Relativiertheiten und der Beliebigkeiten zu betrachten? Lächerlich. Und genauso reagiert die Welt: sie hat für solche verschrobenen Ansichten nur noch ein mildes Lächeln übrig.
Zur \"Hermeneutik der Kontinuität\" scheint noch etwas anderes zu gehören: die \"Selbstreinigung der Kirche\" - eben nicht nur das Sich-Trennen von gewissen Elementen, die Straftaten begehen, sondern das sich wohlfeile (groteske) Selbst-Beweihräuchern. Denn die Suggestion ist groß: wer um sich her Heerscharen von \"Würstchen der Beliebigkeit\" verortet, sitzt ja auf einem soliden Felsen (leider der Illusion, die dringend der Entsorgung bedarf).


2
 
 Victor 18. Februar 2013 
 

Papst Benedikt hat die Fronten für alle geklärt

Ein Christ muß! außerhalb der \"Welt\" leben, aber genauso gut innerhalb. Es gilt beides und wo das eine oder andere überbetont wird, da erleidet der Glaube wie die Gesamtkirche Schaden. Das 2. Vatikanum wollte ganz sicher, daß beides wieder in Einklang kommt: Glaube und Leben (im schwierigen Alltag).
Es ist ja so, daß die Ideologien seit dem 19. Jh. die Kirche, die Gläubigen immer mehr in eine Art Festung zurücktrieben- ein anderer Weg blieb kaum übrig. Aber nach dem Scheitern der Ideologien wie der NS-Ideologie, des Kommunismus wie auch des Liberalismus war/ist es wünschenswert, daß die Kirche wieder selbst den Menschen Orientierung zum täglichen Leben in der \"Welt\" gab und gibt.
Denn wer soll die enstandene Leere ausfüllen wenn nicht Gott selbst und Seine Kirche?
Das bedeutet ja mitnichten eine Verweltlichung der Kirche, die sich dann in der Kirche breitmachte.
Der Papst hat zum Leidwesen seiner Gegner in allem recht.


2
 
 macie 18. Februar 2013 
 

Das sehe ich noch nicht.

Mal sehen, wie der neue Papst die Kirche weiter führt.


1
 
 Wischy 18. Februar 2013 
 

Spagat des Papsttums

Welch unglaublicher Spagat,
den ein Papst zu leisten hat!

Er soll echt zusammenbinden,
was wir weit getrennt heut’ finden:
Zeuge früher Anfangszeit,
soll zugleich er sein bereit,
Zeichen uns’rer Zeit zu deuten
und die Zukunft vorbereiten…

Wo denn spricht der Gottesgeist,
der den Weg der Kirche weist?
Nur in Traditionsurkunden,
die doch auch wohl zeitgebunden?
Nicht auch in gewachs’nem Wissen,
das wir mit bedenken müssen?


2
 
 Marcus 18. Februar 2013 
 

Die \"Hermeneutik der Kontinuität\" ist jetzt jedenfalls endgültig gescheitert.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Benedikt XVI.

  1. Gänswein leitet Messe im Petersdom zum Gedenken an Benedikt XVI.
  2. Die Eucharistiefeier, ein Werk des »Christus totus«
  3. Jesus geht in die Nacht hinaus
  4. Was war das Problem bei der „Regensburger Rede“?
  5. "Papa Benedetto, was tröstet Sie?“ - „Dass Gott alles in der Hand behält.“
  6. Gedenkbriefmarke für Benedikt XVI. herausgegeben
  7. Papst Benedikt XVI. warnte vor ‚homosexuellen Clubs’ in Priesterseminaren
  8. Benedikt hielt Mahlfeier mit Protestanten für theologisch unmöglich
  9. "Signore, ti amo" - "Herr, ich liebe dich – Die neue Erinnerungspostkarte von Papst Benedikt
  10. Papst Benedikt XVI. – ein Kirchenlehrer?







Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net für mindestens 2024 und 2025!
  2. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  3. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  4. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  5. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  6. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  7. Nur 4 deutsche Bistümer sagen NEIN zum 'Synodalen Irrweg/Ausschuss'
  8. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  9. Klarer als die Deutsche Bischofskonferenz!
  10. Taylor sei mit Euch
  11. US-Präsident Biden macht Kreuzzeichen bei Pro-Abtreibungskundgebung
  12. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  13. Papst: Pius VII. leitete die Kirche mithilfe seiner Unterwäsche
  14. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  15. Deutsche Jugend: GRÜNE PFUI, AFD HUI?

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz