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Ex-Kammerdiener geht für eineinhalb Jahre in Haft – Wird er begnadigt?

6. Oktober 2012 in Aktuelles, 15 Lesermeinungen
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Der ehemalige päpstliche Kammerdiener Gabriele wurde durch das vatikanische Gericht wegen Diebstahls vertraulicher Unterlagen zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt. UDATE: Lombardi nennt Begnadigung "sehr wahrscheinlich"


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der ehemalige päpstliche Kammerdiener Paolo Gabriele ist am Samstag vom vatikanischen Gericht zu eineinhalb Jahren Haft und zur Übernahme der Prozesskosten verurteilt worden. Richter Giuseppe della Torre blieb damit unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die drei Jahre wegen schweren Diebstahls gefordert hatte.

Dagegen hatte Gabrieles Verteidigerin Cristina Arru auf "einfachen Diebstahl" plädiert, für die das Strafrecht drei Tage Haft vorsieht, die mit dem Untersuchungsarrest längst abgegolten seien. Gabriele selbst betonte in seinem Schlusswort, er habe aus Liebe zur Kirche und zum Papst gehandelt, und fühle sich nicht als Dieb.

Der Staatsanwalt war aufgrund "mildernder Umstände" ein Jahr unterhalb dem für schweren Diebstahl vorgesehenen Strafmaß von vier Jahren geblieben. Zudem hatte er gefordert, die bürgerlichen Rechte Gabrieles sollten auf weiteres derart eingeschränkt bleiben, dass er im Vatikan künftig zwar unterordnete Tätigkeiten, aber keine Aufgaben mit "Entscheidungsfunktion" wahrnehmen dürfe.


Der Prozess gegen Gabriele war am vergangenen Samstag eröffnet worden. Der Angeklagte hatte darin gestanden, vertrauliche Dokumente des Papstes entwendet, kopiert und an den italienischen Journalisten Gianluigi Nuzzi weitergegeben zu haben. Mittäter gebe es nicht. Auch Geld habe er nicht erhalten.

Den Vorwurf des "schweren Diebstahls" hatte Gabriele zurückgewiesen. Schuldig sei er allein gegenüber dem Papst, den er verraten habe, so der Kammerdiener.

Als Motiv für seine Tat nannte er Unbehagen über Misstände an der Kurie. Von dem in seiner Wohnung sichergestellten Scheck über 100.000 Euro für Benedikt XVI. sowie dem Goldstück aus dem päpstlichen Geschenkfundus bestritt er jede Kenntnis. Die kostbare Ausgabe der "Aeneas", die die vatikanische Gendarmerie ebenfalls gefunden hatte, habe er nur seinen Kindern zeigen wollen. Der Wert des Stücks sei ihm nicht bewußt gewesen.

Während des Prozesses vernahm das Gericht insgesamt neun Zeugen, unter ihnen den päpstlichen Privatsekretär Georg Gänswein sowie eine der vier Schwestern der geistlichen Gemeinschaft "Memores Domini", die den Haushalt des Papstes führen. Gänswein gab an, bis kurz vor der Verhaftung des Kammerdieners keinerlei Verdacht gegen diesen gehegt zu haben. Die sieben weiteren Zeugen waren vatikanische Gendarmen.

Die Haft muss Gabriele in einem italienischen Gefängnis absitzen. Der Papst als Oberhaupt des Vatikanstaates könnte ihn jedoch begnadigen. Zudem kann er gegen das Urteil beim vatikanischen Appelationsgerichtshof Berufung einlegen.

Gabriele war am 23. Mai von der vatikanischen Gendarmerie verhaftet worden und verbrachte 59 Tage in Untersuchungshaft in einer vatikanischen Arrestzelle. Die vatikanische Gendarmerie hatte am gleichen Tag gut 1.000 vertrauliche Dokumente aus dem Vatikan sowie einige Wertgegenstände aus päpstlichem Besitz in seiner Wohnung sichergestellt. Seit dem 21. Juli steht er in seiner Wohnung im Vatikan unter Hausarrest.

UPDATE:
Vatikansprecher P. Federico Lombardi sagte nach der Urteilsverkündigung, die "Möglichkeit einer Begnadigung" Gabrieles durch den Papst sei "sehr konkret und sehr wahrscheinlich". Die Prozessunterlagen würden Benedikt XVI. jetzt zugeleitet, hob Lombardi hervor. Die Verteidigung habe zur Prüfung des Urteils drei Tage Zeit, um eventuell Einspruch zu erheben.

Das Gericht habe vollkommen unabhängig gehandelt und entscheiden, betonte der Vatikansprecher. Es sei in keiner Weise von anderen Vatikanischen Behörden oder Stellen beeinflusst worden.

Kurzvideo: Ex-Kammerdiener Paolo Gabriele vor dem Urteil - Unkommentierte Aufnahmen aus dem Gerichtssaal sowie Archivaufnahmen (Rome Reports)


Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Gipsy 7. Oktober 2012 

@ Mysterium ineffabile

Der Prozess hat nichts geklärt
----------------------------------------------------
Den Rest klärt Dan Brown . ;-)


1
 
 Gipsy 7. Oktober 2012 

Es muss

so stehenbleiben wie er es gesagt hat. Er hat keine Hintermänner.Er hat alles alleine gesammelt,was gar nicht so weit hergeholt ist, bei der Menge an verschiedenen Papieren die durcheinander gewürfelt gefunden wurden.
Er scheint ein zwanghafter Sammler von Unterlagen zu sein.
Eine Begnadigung halte ich für o.k..Aber in einem Buchladen oder in einem Museum oder ähnliches, da darf er nicht mehr drin arbeiten.


0
 
 kreuz 6. Oktober 2012 

wenigstens das milde Strafmaß und die wahrsch.

Begnadigung für den \"Alleintäter\" hat christliche Züge :-)


2
 
 SierraVictor 6. Oktober 2012 

Letztlich weiß ich nur, was die Presse so berichtete. Viel davon war Verdacht auf der Grundlage von Verschwörungstheorien.
Auch das, was jetzt so an Einschätzungen abgegeben wird, ist letztlich ein Schuss ins Blaue.
So wie ich unseren Heiligen Vater kennengelernt habe, sorgt er dafür, dass in seinem Umfeld die Dinge gründlich geschehen. Es würde gar nicht zu ihm passen, sich da mit weniger als der Wahrheit zufrieden zu geben. Das lässt mir die Sache in besserem Licht dastehen, als tausend Vermutungen es könnten.
Mit dem Maß, mit dem wir messen, werden wir selber gemessen. Was daher die Gnade angeht:wenn Gott mir einmal gnädig sein wird, wird das kein Zeichen von Schwäche sein. Diesem Gott ist der Papst verpflichtet, nicht der Presse und nicht unserer Neugier.


4
 
 Bastet 6. Oktober 2012 

Wie ich uns. heil. Vater einschätze, wird er Gnade vor Recht ergehen lassen.
Ob ihm das dann wieder als Schwäche ausgelegt werden wird?


1
 
 Mysterium Ineffabile 6. Oktober 2012 

@Regenburger Kindl

Wie kommen Sie den auf die Idee, dass hier was \"rum\" ist?? Gar nichts ist rum. Alles ist noch unklarer als vorher. Der Prozess hat nichts geklärt.


2
 
 Dottrina 6. Oktober 2012 
 

Wenn unser lieber Papst

seinen Ex-Kammerdiener begnadigen sollte, dann zeugt dies von mehr Befolgen der Demut Jesu! Da ich unseren Papst unendlich lieb habe und ich fürchterlich unter diesem Verrat gelitten habe, hätte ich ein höheres Strafmaß - mindestens 3-4 Jahre - für in Ordnung gehalten. Aber sei es, wie es sei, wir sind nicht diejenigen, die richten, sondern es ist immer noch der Herr.


4
 
 Marienzweig 6. Oktober 2012 

im Hintergrund

Man darf ziemlich sicher sein, dass im Hintergrund weiter recherchiert wird, auch wenn es im Moment nicht so aussieht.
Es nicht zu tun, wäre ja auch fahrlässig.
Um alles bis in die feinsten Abzweigungen und Kanälchen aufzudröseln, abseits der interessierten Öffentlichkeit, dazu braucht es Ruhe, viel Geduld und reichlich Zeit.
Ob allerdings die gewonnenen Erkenntnisse zu gegebener Zeit veröffentlicht werden, ist eine andere Sache.
Es wäre zu wünschen, schon um der Vermeidung von Legendenbildung und um der Ehrlichkeit willen.


4
 
 Regensburger Kindl 6. Oktober 2012 

Na Prima!!!

1 1/2 Jahre, das ist ja fast nix! Verdient hat er es nicht aber ich fürchte auch, dass der Heilige Vater ihn begnadigt aber nicht wegen positiver Presse, sondern wegen des \"Vater-Sohn\"-Verhältnisses. Allerdings würde ich ihn kündigen, er soll sich nen neuen Job suchen, im Vatikan hat er nichts mehr zu suchen. Bei einer weltlichen Firma wäre er schon hochkant geflogen und zwar fristlos! Naja, um des lieben Friedens willen, das Ganze hat unseren Papst sicher sehr belastet und er ist froh, dass es jetzt rum ist!


1
 
 Calimero 6. Oktober 2012 
 

Augen zu und durch

@Catholicus
\".. dass augenscheinlich gar kein Interesse besteht, die Hintergründe des Komplexes zu ermitteln.(...) Spekulationen darüber gibts ja genug ...\"

Und die Spekulationen dürften jetzt ins Kraut schießen.

Für den Vatikan hingegen ist die Sache abgeschlossen.
Es ist ein bisschen wie bei gehörnten Eheleuten. Die wollen aus Selbstschutz manchmal gar nicht wissen was wirklich los ist.

Offizielle Sprachregelung:
Gabriele war es. Er hatte keine Hintermänner. Ende.

Solange bis neue Dokumente auftauchen. Dann beginnt der ganze Rummel von vorne.


1
 
 FraterCRV 6. Oktober 2012 
 

Logo

Natürlich wird er begnadigt, macht sich schließlich gut für die Presse.


2
 
 Gewitterwolke 6. Oktober 2012 
 

Warum dieser Prozess?

Warum eigentlich dieser Prozess wenn der täter sowieso begnadigt wird. Diese Kosten hätte man sich sparen können.


3
 
 Catholicus Thuringius 6. Oktober 2012 

Es bleiben viele Fragen

Was mich am meisten erstaunt, ist nicht das milde Strafmaß und die anscheinend zu erwartende Begnadigung, sondern der Umstand, dass augenscheinlich gar kein Interesse besteht, die Hintergründe des Komplexes zu ermitteln. Das ein so schlichter Mensch wie Gabriele als Einzeltäter gehandelt hat, dürfte mehr als unwahrscheinlich sein. Die Frage stellt sich doch: Wer steckt hinter diesen Aktionen? Spekulationen darüber gibts ja genug (vgl. etwa frühere Artikel von Paul Badde). Aber offensichtlich hat die Kurie - aus welchen Gründen auch immer - kein Interesse, diese Frage aufzudecken


2
 
 kaiserin 6. Oktober 2012 
 

Mannomann!

@Calimero -- ...Tja, oder wird er sogar belohnt?...


2
 
 Calimero 6. Oktober 2012 
 

18 Monate Haft?
Wahrscheinlich wird er begnadigt.


1
 

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