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Es braucht authentische Menschen, die Gott bereits begegnet sind

18. September 2012 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Podiumsdiskussion beim Aschaffenburger Kongress des „Forums Deutscher Katholiken“ zwischen Vertretern von fünf geistlichen Gemeinschaften über das Jahr des Glaubens - Ein KATH.NET-Bericht von Barbara Wenz


Aschaffenburg (kath.net) Unter der Leitung von Peter Winnemöller fand am Sonntag vormittag im Rahmen des Kongresses „Freude am Glauben“ in Aschaffenburg eine Podiumsdiskussion zum „Jahr des Glaubens“ mit fünf Vertretern geistlicher Gemeinschaften statt. Winnemöller moderierte ebenso gut gelaunt wie zurückhaltend und ließ damit den Vertretern so völlig unterschiedlicher „movimenti“ wie etwa Comunione e liberazione (Dr. Andreas Centner) und die Schönstattbewegung (Hans Zier) genügend Raum, um Antworten auf seine prägnant gestellten Fragen vor dem Hintergrund des jeweiligen Charismas ihrer Gemeinschaft zu geben. Neben den beiden vorgenannten saßen noch Achim Füssenich von der Legio Mariä, Judith Christoph von den katholischen Pfadfindern und P. Martin Baranowski von den Legionären Christi mit auf dem Podium. An dieser Stelle können leider nur nur ein paar wenige zentrale Aussagen der inhaltsreichen Diskussion wiedergegeben werden.

Zunächst stellte Winnemöller die Frage nach der Notwendigkeit eines „Jahr des Glaubens“ und bat unter diesem Aspekt um eine Analyse der aktuellen Situation von Kirche und Gesellschaft im deutschsprachigen Bereich. Auf dem Podium herrschte weitgehende Einstimmigkeit: Die Lage ist desolat, aber nicht hoffnungslos.

P. Martin Baranowski, der als Jugendseelsorger bei den Legionären Christi tätig ist, konstatierte, dass die Jugendlichen heutzutage zwar materiell wie geistlich genug zu essen hätten, dennoch existiere eine Sehnsucht, und das sei es, was der Heilige Vater mit dem Jahr des Glaubens vorhabe: Den „Hunger wieder wecken“ und „wieder neu Geschmack“ finden. Judith Christoph von den Pfadfindern sprach zu ihren Erfahrungen mit Eltern und Jugendlichen von Neuheidentum. Der Glaube sei gänzlich unbekannt, das „Grundwissen“ über Kirche bei Jugendlichen von Filmen wie „Illuminati“ oder Bücher von Richard Dawkins geprägt: „Hier fangen wir nicht bei Null, sondern bei Minus an.“ Es sei Aufgabe katholischer Gruppen, Antworten zu finden und die Jugendlichen mit Glaubenswissen auszustatten, deshalb treffe der Aufruf zum Jahr des Glaubens konkret die Not der Zeit. Achim Füssenich (Legio Mariens) sprach von seinen Erlebnissen als Lehrer: Es gebe zwar so etwas wie Glauben, aber die Menschen glaubten etwas anderes. Bei Klassenarbeiten etwa lägen auf den Tischen Glücksbringer und Maskottchen, keine christlichen Symbole, und wenn Pfingstferien seien, wüssten die Kinder nicht einmal mehr, was Pfingsten überhaupt sei. Dr. Centner von comunione e liberazione sprach von der glaubenslosen Gesellschaft und der tiefen Krise der Person, die damit einhergehe, auch nähme er diesen Hunger im Menschen ebenfalls wahr.


Von der Notwendigkeit eines Jahr des Glaubens waren somit alle Teilnehmer überzeugt. Winnemöller sprach nun den Punkt der persönlichen Glaubensvertiefung an. Pater Baranowski zitierte dazu den heiligen Chrysostomus sinngemäß: „Es gäbe keine Heiden, wenn wir echte Christen wären“ und führte Mutter Teresa als authentisch Glaubende an. Um die Menschen zu einer persönlichen Glaubensvertiefung zu führen, nannte er fünf „Zutaten“: Gemeinschaft, persönliche Begleitung, Gebet und Sakramente, Erfahrung von Apostolat sowie Ausbildung im Glaubenswissen. Ganz besonders wichtig seien (nicht nur) für Jugendliche die Erfahrung von Gemeinschaft und persönlicher Begleitung – sie bräuchten erreichbare Ansprechpartner, die ihre existentiellen Fragen beantworten könnten.
Achim Füssenich (LM) bestätigte ebenfalls die große Wichtigkeit der Authentizität. Exerzitien seien wichtig, geistliche Lektüre – seine eigene Bekehrung fand im Zusammenhang mit dem Fatima-Buch von Michael Hesemann statt. Dennoch genüge die Vermittlung von theoretischem Glaubenswissen nicht, es bräuchte authentische Menschen, die Gott bereits begegnet sind.

Der nächste Schritt, nach der persönlichen Glaubensvertiefung, sei der Schritt nach außen. Winnemöller ließ an dieser Stelle Judith Christoph von den katholischen Pfadfindern ausgiebig zu Wort kommen. Die Kinder und Jugendlichen zu ermutigen, öffentlich Zeugnis abzulegen, sei eben kein zusätzlicher Programmpunkt, sondern im Gegenteil die Grundlage von allem. Darum habe man die Initiative „Mit mehr Mut missionieren“ gestartet. Eine Idee daraus: Nicht mehr in der Pfadfindergruppe Skilift oder Aufzug fahren, sondern einzeln, um dann das Gespräch mit den Mitfahrern zu suchen und über den Glauben zu sprechen. Die Kinder und Jugendlichen hätten bislang kein einziges negatives Erlebnis damit gehabt und somit wachse bei ihnen auch der Mut zur Mission.

Ein weiteres Thema im Zusammenhang mit dem Jahr des Glaubens ist die „re-lecture“ der Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils, das die Rolle der Laien klar und scharf definiert habe, so Winnemöller, der von Pater Baranowski wissen wollte, was ihm als Priester das Laienapostolat bedeute. Ein Schatz sei das für ihn, denn so könne in einem Team neuevangelisiert werden. Schließlich käme man als Priester heutzutage gar nicht mehr an viele Menschen heran, die sich bereits von der Kirche entfernt hätten. Da seien die Laien bei der Arbeit, in der Schule, an der Universität und in ihrem Alltagsleben eine große Bereicherung. Ebenso wie die Priester leisteten sie einen unersetzlichen Beitrag. Diese Team-Arbeit könne große Wirkung zeitigen. Gute Beispiele dafür seien „Theologie vom Fass“, Impulsabende von Privatpersonen oder eben Nightfever.

Weitgehende Einigkeit bestand darin, dass man die Konzilsdokumente den Leuten nicht einfach so „um die Ohren hauen“ könne (Zier), vielmehr gehe es darum, die Texte erneut zu lesen und umzusetzen, was seine Zeit brauche. (P. Baranowski). Die Weitergabe des Glaubens stärke den eigenen Glauben ungemein und schenke Freude (Füssenich).
Vielleicht kann das Jahr des Glaubens uns allen den – durchaus marianischen - Anstoß geben, das „Gewöhnliche außergewöhnlich zu tun“, wie es Hans Zier abschließend ausdrückte.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion wurde die Resolution zum Jahr des Glaubens des Forums der deutschen Katholiken verlesen.


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Lesermeinungen

  18. September 2012 
 

Warum eigendlich immer die Jugend?

Es ist einfach. Ablenken von der eigenen Realität. Es braucht vor allem Menschen, die Zeugnis geben. Aber ist das nicht in der katholischen Kirche verboten?
Eine bloße Unterhaltung ermutigt den Gesprächspartner nicht, sich danach auf die Suche nach Jesus zu machen. Sicherlich wenn ich dem Gesprächspartner sage, \"ich habe es erlebt\", \"ich habe es gesehen\", dann kann das eher wirken, vor allem, wenn ich mich vor anderen oute.
Für mich ist Mission stets einen Anschubser für die Suche nach Jesus zu geben. Mehr nicht, denn Jesus darf jeder Mensch selbst erleben.


1
 
  18. September 2012 
 

Der Jugend ermöglichen, die Freiheit zu riechen.

Warum qualifiziert die katholische Kirche Jugendliche nicht zu Missionaren? Ab 12 Jahren, eine Stufenqualifikation. Am Ende ein Zertifikat aus Rom, das international anerkannt ist.


1
 
 Wischy 18. September 2012 
 

\"Es braucht authentische Menschen, ...

... die Gott schon begegnet sind.\" So ist es.


1
 

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