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Das ist nicht der Jesus der Bibel

7. Dezember 2011 in Kommentar, 15 Lesermeinungen
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Ungeachtet der großen Vielfalt von Autoren beschränken sich die Beiträge des 'Spiegel Geschichte'-Sonderheftes über Jesus auf die liberal-kritische Bibelauslegung. Ein idea-Kommentar des evangelikalen Theologen Rolf Hille.


Hamburg (kath.net/idea) So sicher wie am 24. Dezember der Heilige Abend gefeiert wird, so gewiss finden sich zur Adventszeit religiöse Themen in der weltlichen Publizistik. Das ist gut so. Es zeigt sich, dass Jesus bis heute ein breites Publikum fasziniert.

Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ greift dieses Interesse mit einem 146 Seiten starken Sonderheft zu „Jesus von Nazareth und die Entstehung einer Weltreligion“ (siehe Foto) auf. Das Heft ist populärwissenschaftlich konzipiert, ansprechend illustriert und für den Laien gut verständlich.

Doch ungeachtet der großen Vielfalt von Autoren und Informationen beschränken sich die Beiträge mit konsequenter Ausschließlichkeit auf die liberal-kritische Bibelauslegung der letzten 250 Jahre. Man muss diese Voraussetzung ständig bedenken, um die Einzelartikel richtig einzuordnen.


Charakteristisch für die vorliegende „Spiegel“-Sonderausgabe ist die Konzentration auf das religionswissenschaftliche Verständnis der Person und Geschichte Jesu und seiner Jünger.

Die Religionswissenschaft untersucht die Religionen unter dem Vorzeichen, als ob es Gott nicht gäbe. Alle Lebensäußerungen des Glaubens werden aus der Soziologie, Psychologie usw. erklärt. Dass Gott als Person redet und handelt, wird damit praktisch ausgeschlossen.

Jesus wird durchgängig säkular vom Menschen und seinen Möglichkeiten her bedacht. Dass es außer religiöser Intuition und Fantasie auch eine objektiv fassbare Offenbarung Gottes in der Geschichte geben könnte, ist nicht im Horizont der Autoren.

Jesus wird vom „Spiegel“ islamisiert

Besonders deutlich wird dies an der Frage nach der Gottessohnschaft von Jesus sowie seiner Auferstehung. War Jesus lediglich ein charismatischer Prophet, dessen Scheitern am römischen Galgen nachträglich zum Sühnopfer umgedeutet und durch die Legenden von der Auferstehung überhöht wurde?

Die Rede von dem Nazarener, der nur als Prophet und Wundertäter auftrat, läuft dann allerdings auf eine Islamisierung Jesu hinaus: Denn der Koran behauptet, erst die späteren Christen hätten die Botschaft von Jesus verfälscht und aus ihm einen Gottessohn gemacht. Jesus selbst habe jedoch nur Prophet sein wollen.

Jesus wird zum Märchen reduziert

Die Tragik besteht darin, dass mit der säkularen und islamischen Deutung Jesu all das, was das Glaubensbekenntnis von Christus aussagt, zum Märchen gerinnt. Übrig bleibt ein Mensch, der seine Zeitgenossen provoziert hat und der gegen alle Erwartungen eine steile Karriere als Religionsstifter gemacht hat.

Ein hilfreicher Gegenentwurf zur Sicht des „Spiegel“ sind die beiden Jesus-Bücher von Papst Benedikt XVI. Entsprechendes findet sich auch in der neueren evangelischen Forschung von Rang.

Ich hoffe, dass in den Gottesdiensten am Heiligen Abend viele Menschen durch eine biblische und ansprechende Verkündigung dem Mensch gewordenen Gottessohn begegnen.

Der Autor, Dr. Rolf Hille (Heilbronn), ist Vorsitzender des Arbeitskreises für evangelikale Theologie.



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