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Ein Eigentor aus Fulda

8. November 2011 in Kommentar, 43 Lesermeinungen
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Wenn der Justitiar eines Bistums von anderen Interessen geleitet ist und weiß von schwarz nicht mehr zu unterscheiden vermag. – Der 'Skandal' weitet sich aus: auch kath.net und kathshop.at im Strudel 'zweifelhafter Angebote' ;-) - Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Mit einem unfreundlichen Brief hat sich Dr. Albert Post, Leiter der Rechtsabteilung des bischöflichen Generalvikariats Fulda sowie Mitglied des Aufsichtsrates des Weltbildkonzerns, an kath.net gewandt. Dem Juristen und Dozenten für Staatskirchenrecht schien eine Anfrage an das Bistum Fulda hinsichtlich dessen Beziehung zu einer Buchhandlung, über die auch nicht der katholischen Lehre gemäßes Material bezogen werden kann, ein schwerwiegender Vorfall zu sein, dies mit dem Ziel, besonders das Bistum Fulda anzugreifen.

Abgesehen davon, dass eine Anfrage nie einen Angriff darstellt (sollte der Angefragte dies nicht aus persönlichen Gründen so auffassen wollen/müssen), abgesehen davon, dass die zitierte Buchhandlung in keinem institutionellen Verhältnis mit dem Bistum steht und somit die Überreaktion des Justitiars mehr als fragwürdig ist, betört im Antwortschreiben Dr. Posts ein Hinweis: „Auch insgesamt fragen wir an dieser Stelle, ob ‚kath.net‘ mit dem Angebot seines eigenen Internetshops nicht selbst im gleichen Glashaus sitzt, auf das Sie derzeit mit Steinen werfen. Auch bei Ihnen gibt es bedenkliche Titel, wenn man die Maßstäbe anlegen würde, mit denen Sie messen“.

Für ein Mitglied des Aufsichtsrats des Weltbildkonzerns scheint es der Natur der Sache zu entsprechen, dass jeder, der Bücher und Medien verkauft, notwendig mit etwas zu tun hat bzw. zu tun haben muss, das den von der katholischen Kirche eingeforderten Kriterien für die Annehmbarkeit und dem verantwortlichen Umgang mit der Ware (Bücher, Materialsammlungen u.ä.) widerspricht. Dies wirft ein erhellendes Licht auf die Weise, wie und unter welchen Voraussetzungen das Sortiment der Verlagsgruppe Weltbild „eine ständige Prüfung hinsichtlich der Wertbindungen der kirchlichen Gesellschafter“ erfährt.

Aber nehmen wir den gütigen Hinweis Dr. Albert Posts nun einmal ernst. Jedes Wort, das zur Umkehr führen und eine begangene Sünde erkennen lassen kann, ist stets willkommen. Wem kämen da nicht die eindringlichen Worte Benedikts XVI. zum Angelusgebet am 23. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr A: Mt 18, 15-20) vom 4. September 2011 in den Sinn, als der Papst den Sinn der „correctio fraterna“, das heißt der „brüderlichen Zurechtweisung“ erläuterte? Das Evangelium jenes Tages, das dem Leben der christlichen Gemeinde gewidmet ist, sagt, „dass die brüderliche Liebe auch einen Sinn für gegenseitige Verantwortung mit sich bringt; wenn sich daher mein Bruder mir gegenüber schuldig macht, so muss ich ihm gegenüber Liebe walten lassen und vor allem mit ihm persönlich sprechen, um ihm klarzumachen, dass das, was er getan oder gesagt hat, nicht gut ist. Diese Vorgehensweise heißt brüderliche Zurechtweisung: Sie ist keine Reaktion auf eine erlittene Beleidigung, sondern geschieht aus Liebe zum Bruder heraus“.


Und wenn der Bruder nicht hört, was dann? Jesus verweise auf die Notwendigkeit eines schrittweisen Vorgehens, so Benedikt XVI.: „Zuerst soll man mit ihm gemeinsam mit zwei oder drei anderen Menschen sprechen, um ihm besser zu helfen, sich dessen bewusst zu werden, was er getan hat; wenn er trotzdem noch die Zurechtweisung zurückweist, so muss man es der Gemeinde sagen; und wenn er auch auf die Gemeinde nicht hört, so muss man ihn die Trennung spüren lassen, die er selbst verursacht hat, indem er sich von der Gemeinschaft der Kirche abspaltete. All dies weist darauf hin, dass es eine Mitverantwortung auf dem Weg des christlichen Lebens gibt: Jeder ist im Bewusstsein seiner eigenen Grenzen und Mängel aufgerufen, die brüderliche Zurechtweisung anzunehmen und den anderen mit diesem besonderen Dienst beizustehen“.

Natürlich schaut sich der Christ bei Vorwürfen der Weisung Jesu gemäß zuerst bei sich selbst um, um nicht den Splitter im Auge des anderen zu erblicken, ohne den Balken im eigenen wahrzunehmen. Und in der Tat: kath.net kommt um ein „mea culpa“ nicht umhin, der Balken scheint groß zu sein, auch wenn kathshop.at selbständig ist und nicht zur kath.net-Holding gehört. Dies schließt aber eine Verantwortung für das teilweise anstößige Angebot sowie dessen Bewerbung und Verbreitung nicht aus. Dank Dr. Posts Anmerkung wurden in der Tat „bedenkliche Titel“ festgestellt, deren Gefahr vor allem, aber nicht nur, in der sublimen Natur einer vom Glauben entfernenden und ihm gar in seiner Lehre widersprechenden Haltung zu erkennen ist.

Es muss festgestellt werden, dass auch kathshop.at mitten im Sog des Weltbild-Skandals zu stehen kommt und hinsichtlich seiner Geschäftspraxis wenigsten zu hinterfragen ist. So finden sich im Shop unter der Kategorie „Gregorianik“ sogar die Pamphlete von Franz Caiter, in denen er das neu erschienene GRADUALE NOVUM de DOMINICIS et FESTIS diffamiert und die Ausgabe als „ungeeignet für den Gottesdienst“ bezeichnet: ein klarer Hinweis auf eine „Hermeneutik des Bruchs“. Eine ähnliche Anfrage könnte an seine „Semiotik des Gregorianischen Chorals der Editio Vaticana“ gestellt werden.

Besonders anzüglich und politisch unkorrekt ist die Sektion „Frauen der Bibel“: Warum nur „Frauen“? Eine eigene Sektion für „Männer der Bibel“ steht nach wie vor aus, und kath.net verweigert jede Auskunft ob dieses Skandals und droht mit rechtlichen Schritten. Unter „Sonderangebote“ wird dann eine farbige „Kindermaus“ für den Computer angeboten: ein typisches Symptom für „ideologisierte Kathos“ und Neokonservative, die auf derartig überholten Produkten aus der Computer- und Internetsteinzeit bestehen und so ihre Kinder indoktrinieren. Daran ändert auch eine in der Vergangenheit überbetonte und an sich fragwürdige Berichterstattung zum Tod des Apple-Gründers Steve Jobs nichts, im Gegenteil.

Wirklich gravierend wird es natürlich unter „Ehe und Familie“. „Komm, wir finden einen Schatz“ heißt es da zum Beispiel. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, worum es gehen wird, – um nicht von „Baustelle erste Liebe“ zu sprechen. All dies verdeutlicht, dass kath.net und kathshop.at bei weitem „schlimmer“ sind, als dies auf einen ersten Blick anzunehmen ist. Es wird eine gewisse Form von undercover-Literatur verbreitet, um eigentliche Inhalte zu verbergen.

Das gilt umso mehr, betrachtet man sich das Angebot an veralteten DVDs und CDs (wer kann es heute verantworten, für derartig altertümliche Datenträger zu werben, die sowohl bei der Produktion als auch Entsorgung eine schwere Umweltbelastung darstellen?). Auch bei kathshop.at ist im Verbund mit kath.net die sexistische Intention der Vertreiber UND Produzenten eindeutig: „Wie viel Sex braucht der Mensch?“ heißt es da (getarnt als „Vortrag im Rahmen der RPP-Fachtagung ‚Zölibat & Beziehung’, Päpstliche Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, 15. Oktober 2011). Besonders extremen Randerscheinungen der sexuellen Verwirklichung des Menschen wird eine Plattform geboten: „Ehe und Zölibat“ (???) oder gar „Zölibat und Normalität“ (??????) finden eine bildliche Darstellung. Vieles wäre noch zu erwähnen, wie zum Beispiel die freche Anfrage: „Wozu brauchen wir einen Papst?“, mit der sich die neokonservativen Moralapostel endgültig entlarven.

Es ist zu sehen: das „Glashaus“, in dem kath.net und seine Partner sitzen, ist nun voller Sprünge. Angesichts eines derartigen Skandals kann die Eindeutigkeit anderer Anbieter nur als lobenswert betrachtet werden. Und das ist gut so ;-)

Wichtige Hinweise auf die "bedenklichen Angebote":

Internetshop von KATH.NET mit eindeutigen Angeboten wie Weihnachtskarten und Heiligenbilder

www.kathshop.at (Besonders das Angebot 'Liebesbriefe an die Kirche' gilt als inhaltlich 'bedenklich' und bietet 'eindeutige Aussagen'. Schnell kaufen, bevor das Buch aufgrund der Intervention aus Fulda entfernt wird ;-)


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