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Hirntod als endgültige Definition des Todes? Eine notwendige Anfrage

15. Juni 2011 in Deutschland, 16 Lesermeinungen
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Der deutsche Bundestag bereitet eine Novelle des Transplantationsgesetzes vor. Ziel: Mehr transplantierbare Organe. Das Schweigen zu einem Problem und seine Geschichte. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Am 29. Juni werden die Mitglieder des Gesundheitsausschusses im Rahmen einer öffentlichen Anhörung 15 Sachverständige zu den „rechtlichen und ethischen Aspekten“ der Organspende hören.

Bei der Organspende scheint es einen öffentlichen Konsens zu geben. Laut einer aktuellen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker-Krankenkasse durchgeführt hat, lehnen nur sechs Prozent der Deutschen eine Organspende grundsätzlich ab, so Stefan Rehder in „Die Tagepost“ vom 15. Juni 2011. Weitere drei Prozent bezeichneten ihre Haltung als „unentschieden“.

Im Umkehrschluss befürworteten laut Rehder demnach 89 Prozent der Bundesbürger die Organspende. Allerdings habe jeder Dritte Befragte angegeben, sich mit dem Thema noch nie beschäftigt zu haben. Konsens also ist angesagt. Aber: ist die Sache so einfach?

Ein Aufschrei ging durch den Pressewald, verschiedene Einrichtungen des Vatikans rieben sich erstaunt die Augen. Am 3. September 2008 hatte die Zeitung des Papstes eine bioethische Bombe gezündet – oder vielmehr eine gefährliche bioethische Tretmine gelegt. Der „Osservatore Romano“ erschien mit einem Leitartikel auf der ersten Seite, in dem anlässlich des 40 Jahrestages der „Harvard-Erklärung“ über den Hirntod als neuem Todeskriterium („A Definition of Irreversible Coma. Report of the Ad Hoc Committee of the Harvard Medical School to Examine Brain Death, in: „Journal of the American Medical Association”, 205, 1968, S. 337-340) erklärt wurde, dass die Feststellung des Hirntodes allein nicht ausreichend ist bzw. sein könnte, um über den Tod eines Menschen zu befinden.

Mit dieser Anfrage brach die Zeitung ein Tabu. Ein bisher nicht zur öffentlichen Debatte stehender Punkt, den die säkulare „reine“ Naturwissenschaft mit der katholischen Kirche gemeinsam hatte, wurde in Zweifel gezogen: nämlich dass ein Mensch dann eine „Leiche“ ist, wenn das Gehirn keinerlei Aktivität mehr vorweist. Dies wird durch eine Nulllinie im Elektroenzephalogramm, Ausfall evozierter Hirnpotentiale, ultraschalldiagnostisch nachgewiesenen Hirndurchblutungsstillstand, Koma, Hirnstammreflexlosgikeit und Atemstillstand festgestellt.

Wird ein Mensch für hirntod erklärt, so kann eine Explantation von Organen vorgenommen werden. Auch wenn der Körper weiter durch Beatmungsmaschinen in seinen organischen Funktionen aufrechterhalten wird, ist er klinisch eine Leiche.

In diesem Zusammenhang ist es wesentlich festzuhalten, dass der irreversible, durch das tote Gehirn bedingte Komazustand, nicht mit einem irreversiblen vegetativen Zustand verwechselt werden darf.


Anliegen des Autors der Vatikanzeitung war es, darauf hinzuweisen, dass der Hirntod in den meisten Ländern die gesetzliche Grundlage für die Möglichkeit der Organtransplantation darstellt. Der Organtransplantation gegenüber zeigt sich auch die Kirche eben aufgrund der wissenschaftlichen Harvard-Definition des Hirntodes offen und positiv eingestellt. Diese Haltung wurde insbesondere durch eine Erklärung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Jahr 1985 sowie erneut im Jahr 1989 bestätigt. Papst Johannes Paul II. bekräftige diese Haltung in seiner Ansprache vor der Akademie im 1989 sowie unter anderem auch in seiner Ansprache vor dem 18. Weltkongress der „Transplantation Society“ (29. August 2000).

Und dann – heißt es nicht im „Kompendium“ des Katechismus der Katholischen Kirche: „Die Organverpflanzung ist sittlich annehmbar, wenn der Spender seine Zustimmung gegeben hat und keine übermäßigen Gefahren für ihn bestehen. Für die edle Tat der Organspende nach dem Tod muss der tatsächliche Tod des Spenders sicher feststehen“ (Nr. 476)?

Und genau hier liegt der Haken: Ist es möglich den „tatsächlichen Tod des Spenders“ mit der Abwesenheit von Gehirntätigkeit zu identifizieren? Und vor allem: ist es legitim, dass die katholische Morallehre sowie die katholische Anthropologie eine zu einem bestimmten Zeitpunkt festgesetzte wissenschaftliche Erklärung zur Grundlage einer moralischen Aussage macht? Oder kommt dies in der Logik nicht vielmehr einem „Fall Galilei“ gleich, nur mit umgekehrtem Vorzeichen?

Galilei beging seinerzeit einen wissenschaftlichen Irrtum, indem er meinte, wissenschaftliche Erkenntnis direkt auf eine theologische Eben übertragen zu können und zu müssen. Die Kirche irrte in ihrem Urteil über Galilei, indem sie meinte theologische Ansichten als Wissenschaft gründende Fakten bestimmen zu müssen. Und heute?

Heute hat es den Anschein, dass die Kirche eine relative wissenschaftliche Definition (des Todes) zur Grundlage einer moralischen Lehre über die Erlaubtheit einer bestimmten medizinisch-technologischen Praxis macht. Nur: dies kann im Falle der Organstransplantation auf der Grundlage des Hirntodes des Spenders verheerende Folgen mit sich ziehen.

Gerade diese Fragen veranlassten die Teilnehmer an einer Tagung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Februar 2005 dazu, erneut über die Fragestellung der „Zeichen des Todes“ zu diskutieren.

In seiner Botschaft an die Akademie hatte Papst Johannes Paul II. festgehalten, dass es die konstanten Fortschritte hinsichtlich der auf experimentellem Weg gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse erfordern, dass all jene, die Organverpflanzungen vornehmen, die Entwicklung der Forschung im technisch-wissenschaftlichen Bereich ständig weiterverfolgen. Gleichzeitig hatte der Papst einen ständigen Dialog mit Experten des anthropologischen und des ethischen Fachbereichs gefordert, um die Achtung für das Leben und für die menschliche Person zu gewährleisten. Der Papst betonte, dass „der Tod des Menschen, in diesem radikalen Sinn, ein Ereignis ist, das durch keine wissenschaftliche Technik oder empirische Methode direkt identifiziert werden kann“.

Das Ergebnis der Tagung erschreckte die vatikanischen Instanzen: Neurologen, Philosophen und Juristen kamen zu dem Ergebnis, dass der Hirntod nicht mit dem Tod des menschlichen Individuums identifiziert werden darf und somit das Harvardkriterium aufgegeben werden muss.

Es geht also bei dieser Problematik mitnichten um einen von kirchlichen Organismen vorangetriebene „Rückkehr ins Mittelalter“, in eine vorwissenschaftliche Denkweise, wie dies einige Vertreter aus Kultur und Wissenschaft nun zu behaupten meinten. Es geht auch nicht darum, dass Kardinal Ratzinger, als er ein Mann mittleren Alters war, einen Organspendeausweis hatte. Es geht erstens um eine wissenschaftslogische Frage und erst an zweiter Stelle um eine anthropologische oder metaphysische Problemstellung.

Der Großteil angeblicher moralischer Fragestellungen ist auf eine logische Ebene zu reduzieren. Es ist meistens zweck- und sinnlos, mit großartigem metaphysischen Geschütz aufzuwarten (zum Beispiel der Lehre von der Person, der anthropologischen Grundlage der Definition von Leben und Tod), werden vorher nicht wesentliche logische bzw. wissenschaftslogische Kriterien in Betracht gezogen.

Dies bedeutet im Rahmen der wissenschaftlichen Definition des Hirntodes und deren Annahme durch eine metaphysische Institution wie der Kirche, dass wir vor einer enormen Schwierigkeit und Fragwürdigkeit stehen, die zurecht bedacht werden muss.

Die Kirche beruft sich bei ihrer „Erlaubnis“ von Organtransplantation auf eine naturwissenschaftliche Erkenntnis; jede naturwissenschaftliche Erkenntnis ist jedoch prinzipiell fehlbar. Naturwissenschaft besteht darin, dass sie einer kritischen Prüfung unterzogen werden kann bzw. muss, an deren Ergebnissen sie auch scheitern könnte. So war es schon für Karl Popper klar: gerade die Anerkennung der Fehlbarkeit und Widerlegbarkeit unseres Vermutungswissens ist für den kritischen Rationalisten Voraussetzung des Fortschritts einer Hypothese. Der Wissenschaftler lernt aus seinen Fehlern.

Und was wäre, wenn die Definition des Hirntodes als Tod des Menschen in der Tat nur ein Schritt auf dem Weg des Vermutungswissens wäre, wie der Schluss der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften (der nie zur Veröffentlichung gekommen ist) von 2005 suggeriert? Es ist also prinzipiell möglich, ja sogar höchst wahrscheinlich und zu ihrem Wesen gehörend, dass die Wissenschaft hinsichtlich des Hirntodes zu einer anderen Erkenntnis kommen wird.

Dies lässt das Bedenken vernünftig erscheinen, dass die heutige Praxis der Organtransplantation einem wissenschaftlichen Kriterium folgend betrieben wird, das für sich einen unrechtfertigbaren und nicht der Wissenschaftslogik entsprechenden Absolutheitsanspruch erhebt.

Akzeptiert die metaphysische Institution Kirche diese bereits wissenschaftslogisch problematische Position, ja behauptet sie sogar eine „Lehre“ zur Organtransplantation, dann fällt diese Lehre ebenso unter dem wissenschaftstheoretischen Fallbeil wie der Absolutheitsanspruch der naturwissenschaftlichen Position selbst.

Es sollte klar sein, dass, wenn überhaupt, nur die abwägende Aussage möglich ist, dass eine derartige Praxis kein „malum intrinsecum“ bezeichnet. Man sollte sich davor hüten, diese als „gut“ zu bezeichnen (ein ethischer Argumentationsverzug wäre unvermeidlich) und sich – wenn überhaupt – eher auf den Kompromiss des „weniger schlecht“ zurückziehen. Denn: erst wenn die Logik stimmt, kann dann auch in Auseinandersetzung mit der Wissenschaft vernünftig ein ontologisches Problem angegangen werden, z.B. die Ontologie eines Komapatienten oder die Ontologie des Todes. Alles andere wäre Etikettenschwindel.

Es kann somit nur begrüßt werden, dass ein offizielles Organ wie der „Osservatore Romano“ eine Diskussion über eine derartig heikle Problematik in Gang gesetzt hatte, die dann leider wieder im Sand versickerte, denn: Es wird immer deutlicher, dass ein hirntoter Mensch keine Leiche ist und der Hirntod allein nicht in der Lage ist, den Tod als Ende der physischen, geistigen und biologischen Einheit eines Menschen in seiner Ganzheit zu bestimmen.

Was geschähe, hätte Thomas von Aquin recht: „Anima hominis est tota in toto corpore eius, et iterum tota in qualibet parte ipsius” ("Die Seele des Menschen ist als ganze in seinem ganzen Körper, und wiederum als ganze in jeglichem Teil davon." Summa Theologiae, Ia, q. 93 a. 3 co.)?



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Lesermeinungen

 agnus-dei 15. Juni 2011 
 

Hirntodbestimmungen beim Kind bis 2. Lebensjahr problematisch!

Noch ein Gedanke.
Die Deutsche Gesellschaft für Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (zur Bestimmung des Hirntodes) weist darauf hin, dass das EEG zur Hirntodbestimmung durchaus einige Probleme haben kann. (unter 2.1) \"Wegen der physiologischen Unreife des Gehirns muß ... auch die EEG-Registrierung bei Neugeborenen und Säuglingen bis zum vollendeten 1. Lebensjahr nach 72 Stunden bzw. bei Kleinkindern bis zum vollendeten
2. Lebensjahr nach 24 Stunden wiederholt werden, bevor der Hirntod festgestellt werden kann.\"
Eine \"schwierige\" EEG-Ableitung - wenn es um Organspende bei Säuglingen und Kleinkindern geht.
Geschockte Eltern, denen man mehr oder weniger eine Organspende ihrer Kinder abgerungen hat, klären hier auf: http://www.initiative-kao.de/kao-vereinsvorstellung.html

www.dgkn.de/fileadmin/user_upload/pdfs/eeg/EEG33.pdf


1
 
 agnus-dei 15. Juni 2011 
 

Realistischer Bericht eines Pflegers \"Die ausgeweidete Judith\"

Wer sich näher mit dem Thema von einer bisher kaum beschriebenen Perspektive auseinandersetzen will, wird hier mit Erschütterung fündig:

www.transplantation-information.de/organspende_informationen/aktuell/aktuell.html


2
 
 agnus-dei 15. Juni 2011 
 

Sind Ungeborene \"Tote\"???

Ab der 8./9. Schwangerschaftswoche bilden sich beim ungeborenen Menschen im Gehirn die Nervenzellen.
In der 20./24. Woche wird erst die Großhirnrinde angelegt, die Erfahrungen speichert. Ab der 24. Woche ist es mit massiver medizinscher Hilfe möglich, einem Frühgeborenen das Überleben zu ermöglichen.
Aber nach der Definition des Todes, die hier im Raum steht - ist der Mensch bis dahin \"noch\" immer \"gehirntod\" und zum \"Verbrauch\" beliebig verwendbar, je nach Gesetzeslage??? Das ist erschreckend, vor allem, wenn man bedenkt, dass dies nicht so abwegig ist - siehe Praxis der Abtreibung und \"Missbrauch von ungeborenen Kindern\".


2
 
 agnus-dei 15. Juni 2011 
 

Das Leben hingeben

Ist das moralische und theologische Kriterium wirklich nur die Todesdefinition?
Wie steht es mit der Frage nach der Motivation eines Spenders? Ein Martyerer ist nur ein Martyerer, wenn er um des Glaubens willen - also im Zeugnis für Gott - stirbt. Ansonsten ist er nur ein armes Mordopfer, oder? Ein Organspender, der um Christi Willen bereit ist, in einer bestimmten Situation sein Leben für das Leben eines anderen zu geben ist demnach auch etwas anderes, als ein Mensch, der schlecht informiert einfach nur meint, dass es ja nicht schaden kann, wenn nach seinem \"Tod\" noch ein anderer Mensch etwas von seinen Organen hat!?


2
 
 agnus-dei 15. Juni 2011 
 

Tod im Wandel der Zeiten

Die Hirntodbestimmung ist nur \"ein neuer Schritt auf einer alten Straße\"! Wie war das noch:
Der Mensch atmet nicht mehr - zumindest hört man es nicht mehr - oder der Spiegel beschlägt nicht mehr, den man vor Mund und Nase hält? Ein Puls ist nicht tastbar?
Dann ist er wohl tot.

Als das Stethoskop das Hörrohr ersetzte, konnte man vielleicht noch einen Herzschlag länger \"hören\", ob der Mensch schon tot ist, oder nicht.
Als das EKG erfunden wurde, \"sah\" man \"die Aktivität des Lebens\" im Herzen noch ein wenig länger - auch wenn nichts mehr zu fühlen, oder zu hören war.
Dann kam das EEG und man \"sah\" das \"Leben des Menschen\" plötzlich nicht mehr im Herzen, sondern im Kopf - was wohl auch symbolisch viel aussagt.
Eine verkopfte Welt sucht das Leben natürlich vor allem im Kopf! Das Herz kann ruhig noch schlagen - der Mensch wird für tot erklärt - denn das Hirn ist das \"ausschlaggebende Organ\" unserer Zeit.
Wie wird es weiter

www.transplantationszentrum-freiburg.de/files/Hirntod_Hirntoddiagnostik.pdf


3
 
 Paul.P. 15. Juni 2011 
 

@ Josephus

Guter Beitrag. Wenn ich meinem Bruder eine Niere Spende, kann mich diese Niere theoretisch um Jahrzehnte überleben. Glaubt man der Presse, kann einer schon 6 Jahre im Grab verwesen, und noch der Vater eines Kindes werden:
http://www.sueddeutsche.de/panorama/israel-ein-toter-wird-vater-1.399110


1
 
 Ehrmann 15. Juni 2011 

Hirntodkriterien - Todeskriterien


1
 
 Ja Ja-Nein Nein 15. Juni 2011 
 

\"Kriterien\"

Rick hat es auf den Punkt gebracht.


3
 
 Ja Ja-Nein Nein 15. Juni 2011 
 

Transplantationskriterium versus Todeskriterium

Um ein Organ zu transplantieren muss es lebend sein; man kann z.B.ein totes Herz nicht transplantieren, so auch alle anderen Organe nicht.
Wenn ein Mensch stirbt ohne dass sein Körper zwecks Organtransplantation behandelt wird dann sterben die Organe in der jeweils bestimmten Art und Abfolge. Das ist bei keiner Organtransplantation möglich, die Organe werden am Leben erhalten.

Solange aber ein Organ am Leben ist, auch wenn nur mittels Maschinen und Chemie oder welcher Massnahmen auch immer, solange kann ein Mensch, ein Lebewesen, nicht als tot erklärt werden
Es ist widersinnig, unlogisch einen Menschen als tot zu erachten und gleichzeitig seinen Körper so zu bearbeiten, behandeln, dass sein/-e Organ-/e noch leben. Man muss sich von der uns schon aufgelistete, mit List aufgebundenen Falschheit lösen: die Transplanteure wollen transplantieren und dahingehend suchen sie einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen. Das ist nur schon wissenschaftlich unlauter. Begriffs- und Werteumk


3
 
 DerSuchende 15. Juni 2011 

@sophia
Danke für ihren Beitrag liebe Sophia, er ist sehr Hilfreich für meine eigene Meinungsbildung


3
 
 Nada 15. Juni 2011 
 

Flaches EEG

soll ein Kriterium für den Hirntod sei. Jetzt gibt es aber viele Berichte von Menschen, die \"klinisch\" tot waren und nach einiger Zeit aus diesem Zustand wieder erwacht sind. Und diese Un-Toten berichten da sogar über Nahtoderfahrungen!?
Die meisten Menschen wissen auch nicht, dass bei der Organentnahme \"verstorbener\" Patienten wg. des sogenannten \"Lazerus-Syndroms\", das sind Abwehrbewegungen, ein sich Wegdrehen und zappeln mit den Extremitäten der Organspender, eine Narkose erforderlich ist. und wie hier schon erwähnt, kann eine \"Leiche\" ein lebendiges Kind gebären. Es ist wirklich eine \"notwendige Anfrage\", ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Andere Länder, andere Hirntoddefinitionen, wie man hört.

Hirntod als entgültige Definition des Todes? Eine notwendige Anfrage


4
 
 Sophia 15. Juni 2011 
 

Organtransplantation aus medizinischer Sicht

Ich empfehle, die Vorträge des Arztes Linus Geisler zu lesen und zitiere wie folgt:

\"Den Hirntod des Menschen mit seinem Tod gleichzusetzen muß demnach aus anthropologischer und medizinisch-biologischer Sicht auf größte Bedenken stoßen. Schon die Definition des Hirntodes als \'irreversibler Funktionsverlust des gesamten Gehirns\' ist fragwürdig, da \'alle Funktionen des gesamten Gehirns\' weder bekannt noch meßbar sind. Hirntote Patienten können eine überwältigende Fülle von intakten Organfunktionen und komplexe integrative biologische Reaktionen aufweisen. Gerade das Phänomen der hirntoten schwangeren Frau, die imstande ist, in ihrem Leib ein Kind heranwachsen zu lassen, zeigt, zu wie komplexen, integrativen Leistungen Hirntote imstande sind. Hier wird an unsere Wissenschafthörigkeit appelliert und die Leugnung unserer sinnlichen Wahrnehmungen gefordert.

Hirntote Menschen sind Sterbende, das heißt noch LEBENDE. Sie sind keine Leichen und auch nicht \'so gut w

www.linus-geisler.de/artikel/9605fwzm_organtransplantation.html


5
 
 wbieber 15. Juni 2011 
 

Schwierige Fragen

Nur 15 Prozent der Deutschen haben einen Organspendeausweis, die Warteliste für Transplantationen ist lang. Drei Menschen sterben pro Tag in Deutschland, während sie auf Spenderorgane warten. Doch ethische Fragen bleiben, denn die Menschenwürde endet nicht mit dem Hirntod. Und auch dieser ist ein zumindest diskussionswürdiges Merkmal. Leider liest man oft nur sehr einseitge Berichterstattungen. Ich kann jedem hier nur diese Debatte auf der Internetseite The European ans Herz legen. Hier wird die ganze Sache umfassend beleuchtet:

www.theeuropean.de/debatte/5417-organspende


3
 
 Josephus 15. Juni 2011 
 

@Rick

Das Absterben des Menschen vollzieht sich in Schritten: Organe geben ihre Funktion auf, schließlich zerfallen die Zellen des Leibes, und es kommt zur Verwesung. Die Frage muss daher lauten: Wann stirbt der Mensch als ganzer? Nicht: wann stirbt seine letzte Zelle? Immer noch wegweisend ist die hier verlinkte Ansprache Johannes Pauls II.

stjosef.at/dokumente/papst_organtransplantation_2000.htm


4
 
 st.michael 15. Juni 2011 
 

Politiker

Die Frage ob lebendig oder tot in die Hände von gewissenlosen Opportunisten, genannt Politiker, gelegt, das ist der Untergang unserer Zivilisatiuon.


5
 
 Rick 15. Juni 2011 

Entweder tot oder lebendig

Einem Toten können keine Organe entnommen werden, da sie unbrauchbar sind. einem Lebenden dürfen sie nicht entnommen werden. Entweder lebt ein Mensch oder er ist tot. Dazwischen gibt es nichts!


5
 

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