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'Diesen Zorn muss die Kirche ertragen'

23. Mai 2011 in Interview, 21 Lesermeinungen
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Dem alten Ritus die Freiheit wiedergegeben: Martin Mosebach über den jüngsten Papstbrief zur lateinischen Liturgie. Von Paul Badde / Die Welt


Berlin (kath.net/DieWelt) Vor vier Jahren hatte Papst Benedikt XVI. gegen den Widerstand einer großen Mehrheit in der katholischen Kirche die alte lateinische Liturgie, die maßgeblich auf Gregor den Großen (540-604) zurück geht und zuletzt in dem Konzil von Trient (1545-1563) verbindlich festgelegt worden war, wieder gleichberechtigt neben die neue landessprachliche Form der Messfeier gestellt, wie sie seit 1969 vorgeschrieben war. Mit einem Papstbrief hat der Vatikan nun vor einer Woche die Entscheidung von 2007 unterstrichen und einige strittige Fragen für deren praktische Anwendung geklärt. Der Büchner-Preisträger Martin Mosebach ist einer der glühendsten Liebhaber und Verteidiger der alten Liturgie.

Die Welt: 2007 hat Benedikt XVI die alte gregorianische Liturgie in einem besonderen Motu proprio, einem Apostolischen Brief, für die katholische Kirche wieder frei gegeben. Warum gibt der Vatikan vier Jahre später eine Instruktion heraus, wie der Wille des Papstes umgesetzt werden soll?

Martin Mosebach: Die Gegner der großen liturgischen Tradition der römischen Kirche haben die Wiederfreigabe des Alten Ritus durch den Papst vielfach nicht hingenommen. Oft hat man versucht, sein Motu Proprio zu ignorieren und die Behinderungen aufrecht zu erhalten. Man hat versucht, mit bürokratischen Mitteln die Großzügigkeit des Papstes unwirksam zu machen. Deshalb musste der Vatikan deutlicher werden, wenn er an dem Motu Proprio festhalten wollte.

Die Welt: Es ist in der Instruktion von "zwei Gebrauchsweisen des einen römischen Ritus" die Rede. Öffnet dies nicht die Tür für eine schleichende neue Kirchenspaltung?

Martin Mosebach: Es gibt ja bereits eine Kirchenspaltung, aber nicht zwischen den Anhängern des Alten und des Neuen Ritus, sondern zwischen all jenen Katholiken, die an der vom II. Vatikanischen Konzil feierlich bestätigten alten Sakramentstheologie der Kirche festhalten, und denjenigen, die behaupten, es sei im II. Vatikanischen Konzil eine neue Kirche gegründet worden, mit einer neuen Theologie und neuen Sakramenten. Diese zweite Doktrin ist in großem Umfang wider besseres Wissen in den Seminarien, den Universitäten und in den katholischen Akademien verbreitet worden und hat tatsächlich die Gefahr einer Spaltung gefördert.


Die Welt: "Was früheren Generationen heilig war, bleibt auch uns heilig und groß; es kann nicht plötzlich rundum verboten oder gar schädlich sein", zitiert die Instruktion an einer Stelle den Papst. Aber war nicht genau dies die Auffassung eines überwältigenden Teils der katholischen Bischöfe in den letzten 40 Jahren?

Martin Mosebach: Ja, es ist leider richtig, dass ein nicht kleiner Teil der katholischen Bischöfe in einem suizidalen Rausch versucht hat, sich von der katholischen Überlieferung zu trennen und die Kirche von der Quelle ihrer Lebenskraft abzuschneiden. Ihnen hat der Papst mit dem zitierten Satz Nachhilfeunterricht in Ekklesiologie erteilt.

Die Welt: Wie soll heute denn "allen Gläubigen die römische Liturgie im usus antiquior" angeboten werden können, wenn nur noch ein Bruchteil der Gläubigen Latein versteht?

Martin Mosebach: Zu allen Zeiten haben nur wenige Katholiken der lateinischen Messe Wort für Wort folgen können. Europa blickt auf weit über tausend Jahre glanzvoller katholischer Kultur zurück, ohne dass die Leute Latein konnten. Sie verstanden etwas Wichtigeres: dass sich im Ritus die Parusie des Herrn ereignet - seine mystische Gegenwart. Ohne dieses Verständnis hat man von der Messe aber nichts verstanden, auch wenn man jedes Wort von ihr zu verstehen meint. Außerdem gibt es längst wunderbare zweisprachige Messbücher, mit denen man die Messe mitbeten kann. Schon richtig: der Alte Ritus erfordert eine gewisse Anstrengung, eine Bereitschaft zu lernen.

Die Welt: Und wie soll denn ausgerechnet die Förderung des "älteren" Ritus die "Versöhnung innerhalb der Kirche fördern", nachdem er bisher schon zu so viel Streit geführt hat?

Martin Mosebach: Der Streit beruht im Wesentlichen auf dem für die Kirche lebensgefährlichen Missverständnis, das II. Vatikanum habe eine neue Kirche gegründet. Der Streit um dieses Missverständnis muss ausgetragen werden. Es hilft der Kirche nicht, ihn mit friedlichen Phrasen zu überdecken.

Die Welt: Die Pfarrer werden zum "Geist großzügiger Gastfreundschaft" für Gruppen von Gläubigen eingeladen, die wieder die alte Messe auf Lateinisch feiern möchten. Ist dies nicht blauäugig nach den letzten Jahrzehnten, in denen solche Gläubige als hoffnungslos altmodisch und rückwärts gewandt betrachtet wurden?

Martin Mosebach: Tatsächlich sind die Gläubigen, die am Alten Ritus festhalten oder ihn ganz neu entdeckt haben, in einer Form beschimpft worden, die hoffentlich nicht Aufschluss über den spirituellen Wert des Reformismus gibt. Unvergessen Karl Rahners Wort, die Gegner der Messreform seien "in ihrer Humanität gescheiterte tragikomische Randfiguren". Aber unter jüngeren Priestern wird man heute überraschend viel Verständnis für die Anliegen der Tradition finden.

Die Welt: Dass der Papst persönlich im alten Ritus die alte Karfreitagsbitte für die Juden ausgewechselt hat, hat kaum einen Kritiker oder Gegner befriedigt. Faucht da die neue Instruktion nicht noch einmal in die Glut?

Martin Mosebach: Die Kritiker der Karfreitagsbitte empfinden vor allem das Beharren der Kirche darauf, dass Christus "die Wahrheit" sei, als Ärgernis erregend. Aber diesen Zorn muss die Kirche ertragen. Sie kann von dieser Überzeugung nicht abweichen.

Die Welt: Nun dürfen Priester wieder allein (oder mit Beteiligung nur eines Messdieners) Messen feiern. Ist das nicht ein Salto mortale zurück in jenes Zeitalter, als der Begriff "communio" (Gemeinschaft) in der katholischen Kirche eher ein Schattendasein fristete?

Martin Mosebach: Der Begriff communio hat niemals ein Schattendasein in der Kirche gefristet. "Die Gemeinschaft der Heiligen" ist ja sogar ein Glaubensartikel. Die Gemeinschaft, von der die Kirche spricht, besteht aber aus weit mehr als den anwesenden Menschen. Sie ist eine Gemeinschaft mit den Toten und mit den Engeln, vor allem aber Gemeinschaft mit Jesus Christus. Diese Gemeinschaft kann erfahrungsgemäß in einer Messe der alten Form, gerade auch in einer stillen Messe intensiv erfahren werden - für viele jedenfalls besser, als in der durch unablässiges Reden und das Singen fragwürdiger Lieder gekennzeichneten nachkonziliären Form.

Die Welt: Die Priesterausbildung soll Theologie-Studenten auch wieder "die Möglichkeit bieten, die forma extraordinaria des Ritus zu erlernen". Bei wem denn? Es gibt dafür doch fast keine Lehrer mehr.

Martin Mosebach: Es gibt eine Reihe von Priestergesellschaften der Tradition, die ihre Aufgabe darin sehen, jungen Priestern die Alte Liturgie zu vermitteln. Man muss sich nur entschließen, sich an diese Priestergesellschaften zu wenden und sie zu fragen - sie geben gern Auskunft, werden von vielen Bischöfen bisher jedoch daran gehindert.

Die Welt: Was hat Sie am meisten in der neuen Instruktion überrascht?

Martin Mosebach: Es hat mich überrascht, wie entschieden der Papst in der Frage der Liturgie ist. Er hat juristisch jedenfalls die Voraussetzung geschaffen, dem Alten Ritus die vollständige Freiheit wiederzugeben. Kein Bischof kann sich mehr auf Rechtsgrundlagen berufen, wenn er den Alten Ritus behindern möchte.

Die Welt: Und was hat Sie am meisten enttäuscht?

Martin Mosebach: Es hat mich enttäuscht, dass der großartige Ritus der alten Priesterweihe nur noch in den Klöstern und Priestergesellschaften der Tradition zelebriert wird. Es ist schade, dass dieser geistliche Schatz, der das Priestertum so genau definiert, für die universale Kirche, vorläufig jedenfalls, verloren sein soll.

Die Welt: Was sagen Sie zu der Kritik, dass die Liturgiedebatte völlig an der Not der Kirche und der Welt vorbei gehe?

Martin Mosebach: Die Not der Kirche besteht genau darin, dass sie vergessen hat, wo ihr Mittelpunkt ist. Ihre Aufgabe ist es, den lebendigen Christus zu verkünden, und dieser lebendige Christus erscheint in der Liturgie. Wenn die Liturgie dem Tagesgeschmack unterworfen ist, wird dieser lebendige Christus unsichtbar, und dann ist die Kirche tatsächlich in Not.

Foto von Martin Mosebach: (c) Paul Badde


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Lesermeinungen

 Ingeborgia 9. Juni 2011 
 

Heilige ehrfürchtige schöne Messe nach altem Ritus

Nichts ist schöner als eine heilige ehrfurchtsvolle schöne Messe nach altem Ritus, dafür kann man ja zweisprachige Messbücher nehmen um das Lateinische zu verstehen. Vor allem fällt die ehrfurchtslose Kommunion weg wo der Herr wie ein lebloses Stück Brot engegengenommen wird, als ob er nicht darin lebendig in seiner Heiligkeit mit seinem Wesen enthalten wäre.
Nur die gesalbten Hände eines Priesters sollen ihn den knienden Kommunionsempfängern in den Mund gegeben werden, so fällt dieses ehrfurchtslose gegrabsche nach dem heiligen Leib des Herrn weg. Kommunionsempfänger und unsere Hände sind nicht so würdig wie die eines Priesters.
Die Botschaften mehrerer Sühneseelen die die Wundmale Christi habe und die Propheten des Herrn sind verkünden es.


0
 
 Rick 24. Mai 2011 

Papst Benedikt XVI.

in seiner Ansprache in der Stiftskirche von Heiligenkreuz:
\"Wo immer man bei liturgischen Besinnungen nur darüber nachdenkt, wie man Liturgie attraktiv, interessant, schön machen kann, ist Liturgie schon verfallen.\"


1
 
 Konrad Georg 24. Mai 2011 
 

Die Neukatholischen haben die Flinte so weit ins Korn geworfen, daß sie Keine Hoffnung mehr haben,

sie jemals wiederzufinden.

Was jetzt läuft, sind sture Beharrungsversuche, die natürlich noch eine ganze Weile dauern können.

Ich lasse mich bei der anstehenden Dialoginitiative nicht vom ZdK vertreten. Es gibt eine ganze Reihe von Personen, die ohne weiteres mein Mandat hätten.


2
 
 placeat tibi 24. Mai 2011 
 

Gratias!

Verehrter Martin Mosebach,

erneut tiefsten Dank für Ihren Beitrag!

Sie haben leider Recht: die Kirche ist bereits, in dem Sinne wie Sie es beschreiben, tief gespalten.
Das aktuelle Geschehen hier als Strömungs- oder Flügelkämpfe von \"Geschwistern\" zu verharmlosen, verschleiert die traurige Realität.

Mögen die entschlossenen Worte und Handlungen des Heiligen Vaters auch uns hier helfen, das eingebildete Gespenst des Konzils früher aus den Kirchen zu vertreiben und zu bannen, früher oder später.

Sie sind ein feinsinniger, geistreicher, tiefgläubiger Mann und alles andere als ein Lautsprecher: dennoch, lieber Martin Mosebach, äußern Sie sich bitte, wann immer es Ihnen möglich ist.


1
 
 Marcus 24. Mai 2011 
 

Danke für dieses großartige Interview!

Mosebach können nur wenige das Wasser reichen, was die Schärfe der Analyse und die Formulierungskraft betrifft.

Sehr wichtig ist seine Diagnose, daß viele glauben, am Konzil sei eine neue Kirche gegründet worden.

Unverständlich ist mir, daß die aberwitzig frechen und dummen Kommentare von Karl Rahner und Herbert Vorgrimler im \"Kleinen Konzilskompendium\" (wie im Text erwähnt) außer Herrn Mosebach offenbar niemanden stören. Die Bischöfe haben diesem infernalischen Duo eine Art von Parallellehramt zugestanden.
Es ist bedrückend, daß es einen Schriftsteller braucht, der den miserablen Wert der Rahnerschen Einlassungen offen anspricht.


2
 
 proelio 24. Mai 2011 
 

Glaubensmut

Martin Mosebach sei gedankt für diesen großen Glaubensmut.
Im vergangenen Jahr wurden hier in Deutschland 80 Männer zum Priester geweiht, ein Rückgang gegenüber dem Jahr 2000 um fast die Hälfte (!).
Wann wacht der erste Bischof in Deutschland endlich auf und legt wieder Zeugnis für den katholischen Glauben ab? Die \"Dialoginitiative\" ist jedenfalls bereits gescheitert, bevor sie angefangen hat und legt bestenfalls Zeugnis von der bereits vorhandenen Kirchenspaltung ab.


2
 
 wnpaul 24. Mai 2011 

Es geht auch um Schulderkenntnis und Bussbereitschaft

Ich finde diese Frage interessant, wobei mir klar ist, dass Paul Badde sie primär stellvertretend für die Mehrheitsmeinung der Medien und auch \"Namenschristen\" stellt und sich nicht notwendigerweise damit identifiziert:

\"Die Welt: Die Pfarrer werden zum \"Geist großzügiger Gastfreundschaft\" für Gruppen von Gläubigen eingeladen, die wieder die alte Messe auf Lateinisch feiern möchten. Ist dies nicht blauäugig nach den letzten Jahrzehnten, in denen solche Gläubige als hoffnungslos altmodisch und rückwärts gewandt betrachtet wurden?\"

Das ist nur blauäugig, wenn man von den angesprochenen Pfarrern nicht erwartet, dass sie Schuld zugeben können und zur Buße bereit sind; nachdem unsere Bereitschaft, unsere eigene Sündhaftigkeit zuzugeben, und immer wieder Buße dafür zu tun, ein ganz wesentlicher Aspekt des christlichen Glaubens ist, hat der Papst völlig recht, wenn er dies den betroffenen Pfarrern zumutet.


1
 
 st.michael 24. Mai 2011 
 

Danke Martin Mosebach !

Es ist ein Geschenk Gottes, einen Mann von der Qualität eines Martin Mosebach auf der Seite der überlieferten Messe zu wissen.
Nicht erst seit seinem Buch \"die Häresie der Formlosigkeit\" kämpft er an vorderster Front für den Erhalt der Messe der Messen.
Aber er bringt sich auch selbst ein und redet nicht nur !
Vielen Dank nochmals, lieber Herr Mosebach, Gott schütze und behüte Sie auf allen Ihren Wegen.


3
 
 Chris2 24. Mai 2011 
 

Wo wären wir ohne solche Laien?

Leider kommt ja von führenden Kirchenmännern kaum einmal ein derart klares Wort. Vielleicht wird ja die vom Papst eingeleitete Reform (im eigentlichen Wortsinn!) tatsächlich vor allem besonders von Laien wie Martin Mosebach vorangebracht werden. Und mündige Laien, die sich zu Wort melden, wollten Sie doch immer, Herr Küng, Herr Maier, Herr Glück und Frau Ranke-Heinemann.


3
 
 Apfelkuchen 24. Mai 2011 
 

Dieses zwängerische Entweder-Oder ist einfach nur

dumm und engstirnig.

Aber das liegt wohl daran, daß sich hier einige den anderen überlegen fühlen und schon rein automatisch einfach die besseren Katholiken sein wollen, allein schon durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Strömung.Besser und fortschrittlicher, eben die Premium-Klasse unter den Gläubigen.

Das ist aber das typische Gutmanschen-Syndrom, wo man den anderen schlecht machen muss, um sich selber besser zu fühlen.

So etwas hat aber in der Kirche absolut nichts verloren !


2
 
 Rhenania 24. Mai 2011 
 

Stille Messe

@Kajo
Der Begriff \"Stille Messe\" meint in diesem Fall eine Hl. Messe (eig. Meßformular) in der außerordentlichen Form, bei der weder der Priester noch die evtl. anwesenden Gläubigen laut beten oder singen. Häufig die tägl. Form der Hl. Messe, die der Priester sine populo zelebriert.


1
 
 Abrahamides 23. Mai 2011 
 

Es gibt ja bereits eine Kirchenspaltung...

Es gibt ja bereits eine Kirchenspaltung... Darüber kann auch keine Dialog-Initiative hinwegtäuschen. Es kann nicht mehr gekittet werden, was sich bereits so weit voneinander entfernt hat. Die Dialog-Initiative ist leider um Jahre zu spät, und ich denke nicht, dass man den Kairos verpasst hat. Man hat halt gedacht, die so genannt Konservativen erledigen sich biologisch von selbst. Dass heute eine ganz junge und vitale Generation von Gläubigen an der Tradition der Kirche festhält, oder zumindest im liturgischen Verhalten ihr nahe kommt, damit haben wohl nur wenige gerechnet. Ich habe selbst erlebt, wie 2007 auf einem \"Firm-Dies\" in der Erzdiözese Freiburg vom damaligen diensthabenden Dekan, mittlerweile pensioniert, die Anhänger der Tradition diffarmiert und pathologisiert wurden, wohlgemerkt als Reaktion auf das Motu proprio Benedikt XVI., und der Herr Erzbischof, voll präsent, kein Wort des Schutzes dieser katholischen Gläubigen geäußert hat, Gott weiß warum. Er hätte doch mindestens sagen können, man spreche nicht so abschätzig über den Glauben anderer Leute. Dass mittlerweile nach vier Jahren der Gottesdienstbesuch seiner Diözese dramatisch eingebrochen ist, und zwar überall, und es zudem noch immer weniger werden, spricht für sich. Darüber kann auch keine General-Mobilmachung zum Papst-Besuch in Freiburg im September hinwegtäuschen. Es ist Erzbischof Zollitsch sehr zu wünschen, dass der Heilige Vater seinen Besuch in Deutschland zum vollen Erfolg der Kirche macht! Ich bin zwar kritisch, aber doch nicht hoffnungslos!


2
 
 Jurek 23. Mai 2011 
 

Vivat!

Messerscharfe Antworten, brillant formuliert in einer Sprache, die jeder versteht!


2
 
 Waldi 23. Mai 2011 
 

Ich will diesen vortrefflichen Bericht...

von Martin Mosebach und Paul Badde nicht kommentieren, er spricht für sich selbst und über die konziliaren Ursachen für die heutige Kirche, die kaum noch zu erkennen ist.
Im Buch: \"Häresie der Formlosigkeit\", von Martin Mosebach, ist alles glaubwürdig nachzulesen, was zur Verstümmelung der Liturgie an planmäßiger Zerstörung aufgeboten wurde. Es macht einen ärgerlich, weil es nur noch wenige geistige Oasen gibt, wie z. B. Maria Vesperbild oder Wigrazbad, wo man wirklich noch Heilige Messen andächtig und mit Tiefgang feiern kann. Dafür müsste man aber eine Hin- und Rückfahrt von 200 und mehr Km. inkauf nehmen.


8
 
 Einsiedlerin 23. Mai 2011 
 

Wie wahr:

Martin Mosebach: Die Not der Kirche besteht genau darin, dass sie vergessen hat, wo ihr Mittelpunkt ist. Ihre Aufgabe ist es, den lebendigen Christus zu verkünden, und dieser lebendige Christus erscheint in der Liturgie. Wenn die Liturgie dem Tagesgeschmack unterworfen ist, wird dieser lebendige Christus unsichtbar, und dann ist die Kirche tatsächlich in Not.


7
 
 M.Schn-Fl 23. Mai 2011 
 

Gott sei Dank,

dass wir Christen wie Martin Mosebach haben.
Dass was ich sagen wollte hat @Wildrosenöl schon hervorrgend gesagt.

Ich möchte nur hinzufügen, dass manche Katholiken der Tradition ebenfalls der \"Hermeneutik des Bruchs\" das Wort reden, diese allerdings als Vorwurf an das Konzil richten.
Deshalb möchte ich doch sehr betonen, dass Martin Mosebach die \"feierliche Bestätigung\" der alten Sakramententheologie durch das II. Vaticanum hervorhebt.


7
 
 Kajo 23. Mai 2011 
 

Stille Messe

wie gerne würde ich wieder mal eine \"Stille hl. Messe\" feiern. Leider ist es oft so, das, wenn man sich auf die Hl. Messe vorbereiten möchte, man durch die Unterhaltungen der Anderen gestört wird. Häufig geschieht es, die Leute kommen rein, setzen sich und unterhalten sich bis die Hl. Messe anfängt.


3
 
 Wildrosenöl 23. Mai 2011 
 

Dieser herausragende Beitrag

bietet nach meiner Meinung die Möglichkeit, dass die Anhänger der Liturgiereform, die sich hier \"zu Hause\" fühlen, die Anhänger des alten Ritus verstehen. Dass gegenseitiger Respekt möglich ist. Sehr gut hat Martin Mosebach klar gemacht, dass die Konflliktlinie nicht zwischen den Anhängern des alten oder neuen Ritus verläuft, sondern zwischen denen, die meinen, die Kirche habe nach dem II. Vatikanum erst so richtig begonnen, und den anderen, die darauf bestehen, alle Konzilien seien anzuerkennen. Zwischen den \"Hermeneutikern des Bruchs\" und denen der \"Kontinuität\", wie es Papst Benedikt XVI. so treffend formuliert.

Die \"Hermeneutik des Bruchs\" ist ganz einfach nicht katholisch, da können Memorandum-Theologen und Liturgiewissenschaftler behaupten, was sie wollen.

Dass Martin Mosebach treffend abschließend klarstellt, worin die Not der Kirche heute besteht, während nicht wenige deutsche Bischöfe dazu nicht mehr in der Lage zu sein scheinen, ist leider für unsere Zeit fast typisch. Wenn die Bischöfe es oft nicht mehr können, dann sind die Laien eben gefordert. Gott sei Dank gibt es sie in der Kirche in Deutschland. Und Gott sei Dank gibt es die jungen Priester, die sich vom \"nachkonziliaren Erneuerungstaumel\" nicht mehr beeinflussen lassen.
Die Lage bleibt weiter ziemlich ernst, hoffnungslos ist sie nicht.


7
 
 supernussbi 23. Mai 2011 

Kurze und klare Antworten!

Vielen Dank, Herr Mosebach, dass Sie sich dem Interviewer soll klar gestellt haben! Ja, leider stimmt es in vielfacher Hinsicht, was auch ich in 26 Jahre Priester in den Zereeissproben der Kirche Schweiz erfahren habe: \"Die Not der Kirche besteht genau darin, dass sie vergessen hat, wo ihr Mittelpunkt ist.\" UND: Dieser Mittelpunkt ist nicht gemacht, sondern vorgegeben.


8
 
 Mysterium Ineffabile 23. Mai 2011 

Mosebach vom Feinsten

wie immer.

Man beachte: \"Es hat mich überrascht, wie entschieden der Papst in der Frage der Liturgie ist. Er hat juristisch jedenfalls die Voraussetzung geschaffen, dem Alten Ritus die vollständige Freiheit wiederzugeben. Kein Bischof kann sich mehr auf Rechtsgrundlagen berufen, wenn er den Alten Ritus behindern möchte.\"

Also: dem Papst folgen.


10
 
 Wolff 23. Mai 2011 
 

Meilensteine der Hoffnung!

Männer wie Herr Mosebach oder auch Prof Spaemann sind so etwas wie Wegmarken, Echpunkte und Meilensteine der Hoffnug füe alle, denen das Herz blutet beim Anblick der tiefen Kluft, die die Kirche in Deutschland von der wirklich katholischen Kirche trennt.

+Wolff


9
 

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