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Faustyna Kowalka: Zur Quelle der Barmherzigkeit

14. August 2002 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Am 17. August besucht Papst Johannes Paul II. die Wirkungsstätte der heiligen Faustyna in Polen. Ein Bericht der Wiener Kirchenzeitung.


Wunderbare Heilungen, Bekehrungen nach vielen Jahren - das alles kann sichim "Heiligtum der Barmherzigkeit Gottes" in Lagiewniki bei Krakau ereignen. Hierher kommtjährlich eine Million Pilger aus Polen und von allen Kontinenten. Die "Botschaft derBarmherzigkeit" ist tatsächlich - wie es die heilige Faustyna Kowalska in ihren Visionen sah - bis in dieentferntesten Weltgegenden gelangt; die heiliggesprochene Seherin wurde so zu einer derberühmtesten Polinnen in der Welt. Das Gnadenbild des barmherzigen Christus ist überallverbreitet. Es entspricht einer Vision von Schwester Faustyna von 1931: "Ich reiche denMenschen den Becher, mit dem sie kommen werden, um aus der Quelle der Barmherzigkeit Gnade zuschöpfen."

In Lagiewniki wurde in den letzten Tagen mit Hochdruck gearbeitet: Bereitsam Samstag, dem 17. August, weiht Papst Johannes Paul II. dort ein neues Gotteshaus. 1999wurde mit dem Bau begonnen. Das alte "Heiligtum der Barmherzigkeit", am Rande von Krakaugelegen, sieht wenig imposant aus: eine kleine Kapelle mit den Reliquien der heiligen Faustyna,mit dem Bild des "Barmherzigen Jesus", dann die Klosteranlagen und die von den Schwesterngeleitete Mädchenschule sowie ein Pilgerhaus. Eine Million Pilger besuchen jährlichdiese Stätte, eine neue Kirche wurde notwendig.

Faustyna Kowalska wurde 1905 in Polen als Tochter einer armen, kinderreichenBauernfamilie geboren. Als 20-Jährige trat sie in die Kongregation der Muttergottes derBarmherzigkeit ein, wo sie in der Küche, im Garten sowie in der Pförtnerstube Dienst tat. Ihrspirituelles Leben war außergewöhnlich reich an Visionen und mystischen Gaben. Nach ihrerÜberzeugung vertraute ihr Christus selbst die Aufgabe an, die Welt an die große erbarmende LiebeGottes zu den Menschen zu erinnern. Schwester Faustyna starb am 5. Oktober 1938 im Altervon 33 Jahren im Ruf der Heiligkeit an Tuberkulose. Am 18. April 1993 wurde sie von PapstJohannes Paul II. selig- und am 30. April 2000 heilig gesprochen.

Ein vollständiges Zeugnis ihres Auftrags enthalten die Seiten ihres"Tagebuchs", das sie während der letzten vier Jahren ihres Lebens schrieb. Papst Johannes PaulII. sagte bei der Heiligsprechung, die göttliche Vorsehung habe es gefügt, dass das Leben"dieser demutsvollen Tochter Polens" völlig mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verbundenwar: "In der Zeit zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg übergab ihr Christus seine Botschaftder Barmherzigkeit. Alle, die sich erinnern können, alle, die Zeugen derEreignisse der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren, die unermessliche Leiden über Millionen vonMenschen gebracht haben, wissen am besten, wie sehr diese Botschaft der Barmherzigkeitnotwendig war."

In diesen schweren Jahren sei die Botschaft der Barmherzigkeit einebesondere Stütze und unerschöpfliche Quelle der Hoffnung nicht nur für die Krakauer, sondern fürdas ganze polnische Volk gewesen. "Es war auch meine persönliche Erfahrung, die ich nach Rommitbrachte und die gewissermaßen das Bild meines Pontifikats gestaltet", bekannte der Papst am7. Juni 1997 in Lagiewniki.Ihrem Tod nahe hatte Schwester Faustyna geschrieben: "Ich spüre deutlich,dass meine Aufgabe nicht mit meinem Tod beendet ist, sondern erst beginnt." Diese Worte hätten sich bewahrheitet, so Johannes Paul II.: "Ihr Auftraggeht weiter und bringt erstaunliche Früchte. Auf welch wundervolle Weise bahnt sich ihre Liebe zumbarmherzigen Jesus ihren Weg in der heutigen Welt und erobert zahlreiche Menschenherzen!Dies ist zweifellos ein Zeichen der Zeit. Die Gläubigen haben das sehr klarerkannt!"

Am deutlichsten fühlbar ist die Wirkung der Botschaft der Barmherzigkeit inLagiewniki in den Beichtstühlen. Die Jesuiten, die hier für die Seelsorge zuständig sind,wissen es. Einiges weiß auch ein wandernder Kapuziner, Pater Arkadius Smolinski, ein in den USAaufgewachsener Pole, der seit 15 Jahren vor Ostern nach Lagiewniki kommt. "Im Gegensatz zu dem, was uns die Welt ringsum sagt, fühlen die Menschen,dass die Sünde Leiden bringt, sowohl in diesem Leben wie auch nach dem Tod", sagt er: "DieMenschen möchten sich dem liebenden und vergebenden Gott anvertrauen." Viele Pilgerlegen in Lagiewniki Lebensbeichten ab.

Schwester Elisabeth Siepak von der Kongregation der Muttergottes derBarmherzigkeit in Krakau zitiert die Visionen von Schwester Faustyna: "Gott schenkt seine Gnadenjedem, der mit dem Becher des Vertrauens kommt. Wer mit einem großen Becher kommt, bekommtviel, und wer mit einem kleinen kommt, erhält wenig", erklärt Schwester Elisabeth.Nach Lagiewniki zieht es viele junge Leute, besonders Gymnasiasten undStudenten. Sie staunen über den vertrauten Umgang Schwester Faustynas mit Gott. Eine derSchwestern berichtet: "Die jungen Leute fragen sich, wie es möglich ist, dass dieübernatürliche Wirklichkeit mehr Realität gewinnt als die sinnenhafte Welt."

Viele Menschen kommen nach Lagiewniki unter dem Eindruck der Lektüre vonFaustynas "Tagebuch" - Erinnerungen an ihre mystischen Erlebnisse. Das "Tagebuch" isteines der meistverkauften und am öftesten übersetzten spirituellen Werke in Polen;zuletzt sind auch arabische, koreanische, japanische und schwedische Übersetzungen erschienen.Seit Mitte der achtziger Jahre erscheinen jährlich zwei neue Auflagen dieses Werkes. Außerdem sind mehr als 30 Bücher über Faustyna und ihr Leben herausgekommen.

Das "Tagebuch" sei ein großartiger Führer des geistlichen Lebens, sagt Schwester Siepak. Faustyna habe der Welt keine neue Lehreverkündet, aber den Menschen die in der Heiligen Schrift offenbarte Wahrheit näher gebracht. Die demütige Schwester wurde aber auch von der Theologie ernst genommen; dergroße Theologe Hans Urs von Balthasar ließ sich durch Faustynas "Tagebuch"inspirieren.Die Verehrung Faustynas begann schon kurz nach ihrem Tod. Während desZweiten Weltkrieges verbreiteten polnische Soldaten die Botschaft der Barmherzigkeit in derganzen Welt. Die Menschen, die die heilige Faustyna verehren, sind in zwei Organisationenzusammengefasst: in der Vereinigung der Apostel der göttlichen Barmherzigkeit "Faustinum" sowiein der Apostolischen Bewegung der Barmherzigkeit Gottes, die etliche MillionenMitglieder besitzt, allein in den USA sind es 800.000.

Teresa Sotowska

Aus dem Tagebuch der heiligen Faustyna

Hilf mir, o Herr, dass meine Augen barmherzig schauen, dass ich niemals nachäußerem Anschein verdächtige und richte, sondern wahrnehme, was schön ist in den Seelenmeiner Nächsten, und ihnen zu Hilfe komme. u Hilf mir, dass mein Gehör barmherzig wird, damit ich mich denBedürfnissen meiner Nächsten zuneige, dass meine Ohren nicht gleichgültig bleiben für Leid und Klagen derNächsten. Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig wird, dass ich niemals übermeinen Nächsten abfällig rede, sondern für jeden ein Wort des Trostes und der Vergebung habe. Hilf mir, Herr, dass meine Hände barmherzig und voll guter Taten sind, damitich meinem Nächsten nur Gutes tue und schwerigere, mühevollere Arbeit auf mich nehme. Hilf mir, Herr, dass mein Herz barmherzig ist, auf dass ich alle Leiden derNächsten empfinde, dass ich niemandem mein Herz versage, aufrichtigen Umgang auch mit denenpflege, von denen ich weiß, dass sie meine Güte missbrauchen werden.



Mitfreundlicher Genehmigung der Wiener KirchenZeitung




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