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Regensburger Kruzifixstreit: Bürgermeister gegen Schulkreuzabnahme

16. November 2010 in Deutschland, 21 Lesermeinungen
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Regensburger Bürgermeister Weber: Angriff auf jahrhundertealte Traditionen. Bischof Müller bezieht im Festgottesdienst der Schule indirekt Stellung.


Regensburg (kath.net) Der stellvertretende Regensburger Bürgermeister Gerhard Weber äußerte sich erstaunt über die Abnahme eines Schulkreuzes im Albertus-Magnus-Gymnasium. Gerhard Weber forderte den bisher anonym gebliebenen Vater auf, sich öffentlich zu seinem Vorstoß zu bekennen, berichtet die Wochenzeitung „Die Welt“. Außerdem kritisierte der auch als Schulbürgermeister firmierende CSU-Politiker, dass ihn die Schule nicht über diese „einschneidende Maßnahme“ informiert hat. Nach Angaben der Schulleitung hatte die Lehrerin einer siebten Klasse das Kreuz nach der Intervention eines Vaters abgehängt.


Man müsse sich fragen, zitiert „Die Welt“ den stellvertretenden Bürgermeister, ob durch die nach seinen Informationen aus dem Ausland zugezogene Familie „das Gastrecht (...) überstrapaziert wird, wenn nämlich jahrhundertealte deutsche Traditionen wie das Kreuz in Schulzimmern angegriffen werden“, sagte Weber. Schuldirektor Wilhelm Pfaffel verteidigte das Vorgehen der Lehrerin: „Diese Rechte hat der Vater“, sagte er. Dennoch habe es an der Schule eine lebhafte Diskussion gegeben. Insgesamt vier Eltern aus der Klasse hätten inzwischen wegen des abgehängten Kreuzes interveniert. Pfaffel sagte weiter, sein Hauptanliegen sei nun, „ein Kesseltreiben gegen den Schüler zu verhindern“ und die Situation zu deeskalieren.

Im Rahmen des Jubiläums „Albertus Magnus, 750 Jahre Bischof von Regensburg“ feierte Bischof Gerhard Ludwig Müller gestern mit der Schule ein Pontifikalamt, der Festgottesdienst wurde von der Schule musikalisch aufwendig gestaltet. In der Predigt ging Bischof Müller indirekt auf den Kruzifixstreit ein, wie auf der Homepage seines Bistums zu lesen ist: „Auch in einer säkularisierten Welt haben wir die Freiheit, diesen Weg des Glaubens zu gehen. In einer pluralistischen Gesellschaft, in der wir heute leben, schreibt uns der Staat keine Weltanschauung vor. … Auch im öffentlichen Raum leben und bekennen Christen ihren Glauben. Jeder muss in einem pluralistischen Gemeinwesen die innere Toleranz und Fähigkeit mitbringen, andere anzuerkennen und die Symbole ihres Glaubens zur Kenntnis zu nehmen. Niemand kann beanspruchen, mit Andersdenkenden niemals in Kontakt zu kommen.“


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