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Bischof Küng: Zentrales Anliegen ist die Mission

15. Juni 2010 in Interview, keine Lesermeinung
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Wie ist es, wenn 15.000 Priester mit dem Papst Heilige Messe feiern? Welches Anliegen verbindet Priester verschiedener Kontinente? Der St. Pöltner Bischof Klaus Küng im Interview über das Priestertreffen zum Abschluss des Priesterjahres in Rom.


St. Pölten (kath.net/dsp)
Vom 7. bis 12. Juni 2010 waren 23 Priester aus der Diözese St. Pölten mit Bischof Klaus Küng, Weihbischof Anton Leichtfried und Generalvikar Eduard Gruber beim Priestertreffen zum Abschluss des weltweiten Jahres des Priesters in Rom. Insgesamt sind 9000 Priester aus über 90 Ländern zu diesem Priestertreffen gekommen. Kath.net dokumentiert das Interview, das Bischof Küng dem Referat für Kommunikation der Diözese St. Pölten gegeben hat, im Wortlaut:

Referat für Kommunikation: Herr Bischof, Sie waren mit Priestern aus ganz Österreich beim weltweiten Priestertreffen in Rom. Wie war die Stimmung unter den Priestern aus Österreich und den 9.000 Priestern aus der ganzen Welt? Wie war es, mit 9000 Priestern zusammen zu sein? Haben die Probleme der vergangenen Wochen und Monate noch nachgewirkt?

Bischof Küng: Unsere Gruppe wurde durch einige, die mit Fokolare mitgefahren sind, aufgebessert; wir waren über dreißig. Insgesamt waren es Mittwoch und Donnerstag vormittags 12.000 Priester, in der Vigil waren es bereits 15.000 und am Freitag sind nochmals 2.000 dazugekommen. Unglaublich beeindruckend war es, am Freitag die Abschlussmesse mit 15.000 Priestern und dem Papst zu konzelebrieren. Besonders ein Detail war bewegend: wir alle und der Papst trugen dasselbe Messgewand. Das gab ein starkes Gefühl von Einheit.


Die Stimmung war sehr positiv, ich habe viele fröhliche Gesichter gesehen. Diese Tage waren eine äußere und eine innere Erholung. Von einer besonderen Belastung durch die Ereignisse der letzten Wochen habe ich eigentlich nichts gespürt; die Atmosphäre unter uns war entspannt.

Sind die Herausforderungen an die Priester heute in den verschiedenen Kontinenten vergleichbar oder gibt es in Europa besondere Herausforderungen – wenn ja, welche? Wurde darüber gesprochen?

Auch wenn die Lebensverhältnisse sehr unterschiedlich sein mögen, vereint uns heute in Europa und anderen traditionell christlichen Ländern gemeinsam mit den Missionsländern als zentrales Anliegen der missionarische Aspekt. In den Vorträgen und Predigten standen daher die tieferen Begründungen des Priestertums und seiner Aufgaben ganz im Vordergrund. Das hat uns allen wohlgetan, denn das ist wohl die adäquate Antwort auf die Herausforderungen, wie sie sowohl für eine weitgehend säkularisierte, entchristlichte als auch für eine noch nicht evangelisierte Gesellschaft charakteristisch sind.

Welche besonderen Herausforderungen stellen sich aus Ihrer Sicht heutzutage für einen jungen Menschen, der Priester werden will?

Ein junger Mensch, der Priester werden will, braucht vor allem ein intensives geistliches Leben, Vertrauen in Gott, vielleicht auch das Wohlwollen von Menschen, die ihn stützen und begleiten. Für wichtig halte ich außerdem das Verwurzeltsein in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter. Das ist heute vielleicht noch wichtiger als früher.

Zurückblickend auf das Jahr des Priesters: Was hat es in unserer Diözese gebracht und was ist in diesem und durch dieses Jahr, in dem die Berufung zum priesterlichen Dienst besonders im Mittelpunkt stand, anders geworden?

Wir haben mehrere große Anstrengungen unternommen, um das Priesterjahr gut zu nützen: Es gab Wallfahrten, Messen, Veranstaltungen. In den letzten Monaten haben wir mit der Gebetskartenaktion versucht, möglichst viele Menschen in unserer Diözese spirituell mit den Priestern zu verbinden.

Andererseits war es auch ein sehr schwieriges Jahr – vielleicht nicht zufällig. Es gibt da massive Blockaden und blinde Flecken. Manche meinen, das Hauptproblem bestehe darin, dass katholische Priester nicht heiraten dürfen. Ich kann die Diskussion an sich schon verstehen: In den letzten Jahren sind nicht wenige Priester aus dem Amt ausgeschieden, weil sie eine Beziehung mit einer Frau eingegangen sind, und andere scheuen aus diesem Grund aus dem Priesteramt zurück. Es kann aber nicht übersehen werden, dass wir bei Ehe und Familie eigentlich ähnliche Probleme haben. Ich habe mir im Laufe des Priesterjahres auch häufig die Frage gestellt: Woher sollen Priesterberufe kommen? Wie steht es mit der Jugendarbeit? Wie geht es den Familien?

Trotzdem hat das Priesterjahr meines Erachtens dazu geführt, dass mehr für dieses Anliegen gebetet wird, die eucharistische Anbetung ist stärker verbreitet worden, die Wallfahrten haben zugenommen. Es gibt auch einige Interessenten für den Priesterberuf. Wir dürfen nicht locker lassen.

Ist bei dem Treffen in Rom auch die Situation der Kirche in Österreich angesprochen worden? Welche Sicht hat man von der Kirche in Österreich?

In den Vorträgen und Predigten war dies kein Thema. Wir sind ja auch nicht der Nabel der Welt. Am Rande der Begegnungen haben mich schon manche gefragt, was in Österreich los ist.

Herr Bischof, eine letzte Frage: Was haben Sie im Gepäck aus Rom für unsere Diözese mitgebracht?

Mut und Zuversicht. Es waren schöne Tage. Sie haben die Freude am Priestertum bestärkt, ich habe aus der Erfahrung des Beisammenseins mit tausenden von Priestern vor allem eines mitgenommen: ich will die Gemeinschaft mit den Priestern und der Priester untereinander in unserer Diözese fördern.


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